App im Playstore
Pfeil rechts

Guten Morgen,

die Thematik klingt vielleicht provokant - aber so fühlt es sich in mir auch gerade an. Mir ist alles zuviel, ich hab auf nichts Lust, mir geht alles auf die Nerven.

Meine Mutter schrieb vorhin per w.a., sie würde sich später mal bei mir melden und ich dreh' gleich innerlich durch weil ich denke wieso will die reden? Was will die wieder von mir? OK, sie kippt mir auch leidenschaftlich gern ihre Probleme vor die Füße - nur um sich dann jedem Lösungsansatz zu verschließen und ich muss dann dran arbeiten, mich nicht verantwortlich zu fühlen.

Mein Freund würd gern ins Kino (ok, ist auch nicht ganz mein Film) und ich so für mich oh ne, rausgehen, muss das sein? Wieso rausgehen?

Ich geh arbeiten, aber mir ist einfach alles zu viel! Ich will alles und gleichzeitig nichts, sehe die Baustellen in meinem Leben (ich müsste Sport machen - ich muss physio machen - ich müsste putzen - ich müsste. ) und das überfordert mich total. An Xmas darf ich gar nicht denken! Allein schon dieses weinachtliche Stimmung entwickeln geht mir auf den Keks. Und ich feiere nurmit Mutter und Freund. Meiner Mom ist Xmas irgendwie wichtig aber irgendwie widerum nicht wichtig genug - hängt also zumindest emotional an mir - mein Freund schwimmt so mit ja, Schatz, wir machen das wie DU willst (mit dem unausgesprochenen Satz . und somit kannst DU ja überlegen wie das laufen soll. )

Und es gibt nichts, was ich gerne machen würde. So für mich. Selbst das erscheint mir alles als Verpflichtung, die dann natürlich auch mit Druck enhergeht. Nur wegfahren würde ich gern. Ab ins Auto (auch gern mit Freund) und einfach nur abhauen. Blöd nur, dass kein Jahresurlaub mehr übrig ist.

Meine Gesundheit ist ohnehin miserabel (diagnostiziert), trotzdem versuch ich beruflich ein wenig weiterzukommen (ÖD), nur um dann Stunden zu reduzieren und mal überhaupt ZEIT zu haben, mich um sie zu kümmern (die Gesundheit). Die Gesundheit ängstigt mich auch total - es kann wirklich plötzlich und unerwartet schlimmer kommen und diese Angst ist somit auch immer da. Überall ist der Druck, das muss klappen, das muss funktionieren, das muss laufen und in mir drin ist so ein kleines Mädchen das ruft stop! Halt! Ich will das so alles gar nicht!. Nur blöderweise ist keine Hilfe da.

Am Liebsten würd ich gern mal mehrere Monate ausfallen. In der Hoffnung, dass mein Umfeld (auch im Job) mal kapiert, dass ich das so nicht mehr hinbekomme. Aber im Job wird man dann ja erst recht nicht mehr für voll genommen, und dass meinem Umfeld meine Diagnosen nicht reichen, sich mal selbst um Kram zu kümmern würde ein Ausfall wohl auch kaum was daran ändern. Zumal in den besagten Ausfall auch nicht beschreien will - Karma und so.

So, erfolgreich fertig gejammert und die Frage: Bin ich einfach nur ein Weichei? Müsst ich einfach mehr die Zähne zusammenbeissen? Und ja, ich meine das wirklich ernst.

Heute 09:02 • 04.11.2025 #1


4 Antworten ↓


Es kann sein, dass bei dir auch die Wechseljahre mlt reinspielen. Vielen Frauen geht es in ihren 40er, 50er Jahren zunehmend schlecht.
Da kann man aber einiges machen durch den entsprechenden Lifestyle mit Ernährung, Schlaf, Bewegung Stressmanagement und Co.
Ggf. Zusätzlich auch Hormonersatztherapie.
Hast du dich da schonmal tiefer mit beschäftigt

A


Sind das depressive Symptome oder stell ich mich nur dran?

x 3


Hallo Cheldera,
es klingt so, als müsstest du dir mehr Zeit für dich selber nehmen. Das ist durchaus eine Berechtigung die du jederzeit hast. Wenn du deine Probleme genauer schilderst, kann man da auch genauer drauf eingehen.

Wenn deine Mutter sowieso keine Tipps annimmt, dann lass es doch einfach.

Mir erscheints dass alle deine Beziehungen garnicht auf Gegenseitigkeit beruhen. Du und dein Freund sollten wahrscheinlich zusammen entscheiden, was ihr Weihnachten macht. Mich persönlich würde das annerven, wenn die komplette Verantwortung auf mich gekippt wird, auch wenn es als nett erscheint.

Ich denke dass ich deine Problematik insofern nachvollziehen kann, weil ich auch mal das Problem hatte, dass gefühlt die ganze Welt auf mich eingeschrieen hat: Du musst Grenzen setzen!
In Prinzip weißt du, was für dich gut ist, kannst dir selber aber nicht mehr helfen. Was du wahrscheinlich braucht ist schlicht und ergreifend Hilfe von anderen Menschen. Du musst garnichts mehr. Verkriech dich einfach in dein Bett und heul. Du wirst die Menschen finden, die dir genau das geben, was du möchtest. Du musst nicht immer stark sein. Du darfst auch zusammenbrechen. All anderen in deiner Umgebung machen das die ganze Zeit wie du ja wahrnimmst. Entziehe ihnen deine Hilfe und brech selber zusammen. Ich hoffe meine Tipps helfen dir

Also auf mich wirkt es eher wir eine Belastungsstörung

Zitat von cheldera:
und die Frage: Bin ich einfach nur ein Weichei?

nein, das bist Du nicht.

Zitat von cheldera:
Müsst ich einfach mehr die Zähne zusammenbeissen?

Zitat von cheldera:
Mir ist alles zuviel, ich hab auf nichts Lust, mir geht alles auf die Nerven.


Kann es sein, dass Du Dich für zu viele Sachen verantwortlich fühlst? Oder oft auch zu genau bist?

Zitat von cheldera:

Meine Mutter schrieb vorhin per w.a.

Zitat von cheldera:
Was will die wieder von mir?

Damit brauchst Du dich jetzt noch nicht zu beschäftigen. Deine Mutter wird Dir das sagen.

Zitat von cheldera:
und ich muss dann dran arbeiten, mich nicht verantwortlich zu fühlen.

Da kannst Du Recht haben. Aber so sehr daran arbeiten brauchst Du eher nicht.
Freundlich, höflich und verständnisvoll kannst Du Deiner Mutter sagen, dass Du gerade wenig
Zeit hast um Dich um ihre Wünsche zu kümmern. Wenn sie etwas wartet, wirst Du es später mal
erledigen.

Zitat von cheldera:
Ich geh arbeiten, aber mir ist einfach alles zu viel! Ich will alles und gleichzeitig nichts, sehe die Baustellen in meinem Leben


Es ist ja nicht nur Dein Leben. Sind die Aufgaben in eurer Familie einigermaßen fair und
gerecht verteilt?
Jeder Mensch trägt im Arbeitsleben und auch privat so etwas wie einen unsichtbaren
Schutzbereich mit sich herum. Lass es nicht zu, dass andere versuchen ohne Dein Einverständnis
dort einzutreten, wann immer sie wollen.

Zitat von cheldera:
Und es gibt nichts, was ich gerne machen würde.

Bestimmt gibt es Vieles, was Du gern machen würdest. Aber lassen es die Punkte, die Dir
andere Menschen auferlegt haben das auch zu?
Wenn Du mal ruhig überlegst. Wofür im Tagesablauf bist Du oder fühlst Du Dich verantwortlich?
Und was verantworten die Anderen um Dich herum?

Zitat von cheldera:
Die Gesundheit ängstigt mich auch total - es kann wirklich plötzlich und unerwartet schlimmer kommen und diese Angst ist somit auch immer da.

Das könnte dann das Sahnehäubchen auf der Familientorte sein. Bricht die Familie zusammen,
wenn Du gesundheitlich nicht mehr funktionieren kannst?

Zitat von cheldera:
Überall ist der Druck, das muss klappen, das muss funktionieren,

Das ist die große Preisfrage. Wer macht den Druck? Dein Chef im Beruf? Die Mitglieder Deiner
Familie? Oder möglicherweis Du überwiegend selbst?

Zitat von cheldera:
Nur blöderweise ist keine Hilfe da.

Von wem würdest Du denn Hilfe erwarten?
Von Vorgesetzten und Kollegen? Von Deiner Mutter Verständnis bekommen?
Von anderen Mitgliedern der Familie Unterstützung erhalten?

Viele Grüße
Bernhard





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
App im Playstore