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Ika25
Depression ist die Unfähigkeit, sich
eine bessere Zukunft vorzustellen!

20.05.2013 07:06 • 28.05.2013 #1


30 Antworten ↓


W
Und wiedermal werden Klisches bedient. Langsam geht mir das irgendwie auf den Zeiger.
Das mit der Zukunft gibts natürlich auch bei Depressionen aber auch unabhängig davon.
Abgesehen davon, sind Depressionen wesentlich mehr, als trübsinnig in die Zukunft zu schaun oder dauertraurig in der Gegend rumzusitzen. Die meisten Zeit äußern sich Depressionen nicht mal darin und dann meist nur in den zwischen Phasen, zwischen Anfang depressivem Schub oder Phase und Höhepunkt.
Ehrlich, für solche Sprüche (wer auch immer den gesgat hat) könnte ich Menschen mittlerweile eine scheuern, weil daddurch Leute nach wie vor glauben, es sei alles eine Frage der Einstellung und des Willens. Wenn man nur einfach positiv denken würde dann wäre man schnell wieder gesund und Depressionen gar keine Krankheit.
Depressionen sind viel komplexer und äußern sich meist in einem vermindertem Antrieb. Das ist Hauptaugenmerk der Depressionen. Dadurch resultiert eine verminderte Energie und ein höheres Schlafbedürfnis und früher oder später auch verminderte Emotionen. Sowohl bei den Positiven als auch bei den Negativen. Obgleich die positiven Emotionen und Gedanken schneller weg sind. Im extrem Fall können Depressionen soweit gehen, dass Betroffene nicht einmal mehr (richtig) reden könne. Sie entwickeln Denk und Sprachstörungen, es verliert sich die Fähigkeit zur Bildung komplexer Sätze,e tc.
Hinzu kommen eine ganze reihe körperlicher Beschwerden bei den meisten. Die kann man sogar im Blutbild sehen. Oft sind bei depressiven nämlich die Stresshormone (zb Cortisol) chronisch erhöht.
Man unterschiedet auch bei Depressionen eine ganze Reihe verschiedener Arten, die sich zwar alle ähnlich sind aber in verschiedenen Punkten doch unterscheiden (entweder in der Ursache oder teils auch in den Symptomen). So ist ein chrakteristisches der atypischen Depression ein großes Misstrauen aber ebenso die Aufhellbarkeit der Stimmung und das neben den typischen Depressionssymptomen.
Auch äußert sich eine Depression bei Männern anders als bei Frauen, so fallen depressive Männer (zumindest anfänglich) mehr durch Aggressionen, Arbeitswut und oft auch Substanzmissbrauch oder in dem Zusammenhang selbstschädigendem Verhalten auf.

Kurzum - das Zitat ist zu klischemäßig und erfasst in keinsterweiße den wahren Charakter einer Depression.

21.05.2013 01:55 • #2


A


Zitat (ist da was dran?)

x 3


Ika25
Einstellung und Wille, wie du sagtest, sehe ich in keinem Zusammenhang mit einer Unfähigkeit, wie es im Zitat heißt!
Ok eine Krankheit in einem Satz erklären zu wollen ist ja vielleicht auch garnicht machbar, daher danke für die ausführlichere Definition! Aber wenn ich zb durch Krisen gehe, werde ich oft depressiv indem ich vermute das alles so negativ bleiben wird, es sich nie ändert! Wäre interessant zu wissen wie es für die anderen ist?! Gerne Posten!
Lg

21.05.2013 07:24 • #3


B
Zitat von where.there.is.light:
Ehrlich, für solche Sprüche (wer auch immer den gesgat hat) könnte ich Menschen mittlerweile eine scheuern, weil daddurch Leute nach wie vor glauben, es sei alles eine Frage der Einstellung und des Willens.

was das denn für eine antwort auf die eigentliche frage?

zuviel aggressionen, oder wie?

ein einzelnes kurzes zitat kann doch NIE denn kompletten umfang eines problems darstellen, von daher ist es unsinnig, mit einer definition dem zitat zu leibe zu rücken...

21.05.2013 08:47 • #4


G
Hi Ika..

ich hab gestern eine total interessante Sendung nachträglich auf Youtube gesehen (Arte)
da wurde u.a das Thema Depression aus Sicht der Pharmalobby sehr gut durchleuchtet.

Nach der Sendung dachte ich mir, bis außer wirklich ernsthafte Fälle, die Depression kam als Laune zur Welt, und mutierte ganz im Sinne wirtschaftlicher Interessen zur behandlungsbedürftigen Krankheit

Aus dieser Sicht ist schon was an deinem Zitat dran

LG

21.05.2013 10:26 • #5


Ika25
Klingt interessant, danke für den Kommentar!
Ehrlich gesagt musste ich, als ich das Zitat das erste
mal hörte nur drüber lächeln, aber so nach und nach
fing ich an nachzudenken! Viele beschreiben ja auch
einen Teufelskreis, der nicht enden will! Sollte man sich
so fühlen dann scheint da auch was dran zu sein, ja!
Ich erhoffe das ergibt einigermaßen Sinn, mir ist leider
gerade so dermaßen schlecht, das ich mich nicht so Super mitteilen
kann! Liebe Grüße

21.05.2013 12:15 • #6


W
@Berater: Ja wenn du es so sehen willst. Solche Sachen führen einfach immer wieder dazu, das Depressionen nicht ernstgenommen werden und auch jeder, jede leichte depressive Verstimmung (wie sie zb bei Liebeskummer vorkommt) direkt als Depression ausgibt.
Mir geht es nicht darum, dass ein Zitat nie den vollen Umfang darstellen kann sondern das dieses Zitat einem gängigen Klischee entspricht. Und dieses Klischee ist oft dafür verantwortlich, dass Depressionen nicht ernstgenommen werden und eben nur auf eine Symptomatik reduziert und generalisiert werden. Es ist nicht zuletzt auch dieses Klischee vom schwarzmalen der Zukunft, der oft auch die angesprochenen depressivenVerstimmungen und richtige Depressionen über einen Haufen wirft.
Ich finde es nicht unsinnig dem Zitat eine Definition gegenüber zu stellen, denn wenn der, der das Zitat gesagt hat wirklich gewusst hätte was Depressionen sind, dann hätte er das Zitat womöglich nie gebracht. Oder in anderer Form. Aber wahrscheinlich nicht so. Solche Aussagen und die immernoch oft vorherrschende Meinung über Depressionen resultieren i.d.r aus Unwissenheit. Da finde ich es nicht verkehrt wenn man etwas mehr dazu sagt.

21.05.2013 13:48 • #7


Dubist
Nein, Depression ist nach innengerichtete Wut.

21.05.2013 13:51 • #8


W
Was? Wie kommst du denn darauf? xD

21.05.2013 13:57 • #9


Dubist
Ich glaub da ist schon was Wahres dran.

21.05.2013 15:22 • #10


Dubist
Demjenigen wurde viel verletzung und kränkung zugefügt denk ich.

21.05.2013 15:23 • #11


Dubist
Und dieser Mensch hat viel geschluckt.

21.05.2013 15:23 • #12


W
Und wie kommst du da auf nach innen gerichtete wut? Das hab ich in zusammen hang mit Depressionen noch nie gehört. Meist hat man gar keine Energie mehr auf irgendwas oder wen wütend zu sein.

21.05.2013 15:30 • #13


U
Zitat von Dubist:
Demjenigen wurde viel verletzung und kränkung zugefügt denk ich.


Manche Leute werden aber auch durch körperliche Ursachen depressiv bzw. sind anfällig dafür (zB durch eine Geburt).

Ich empfinde das eher so, dass sowohl Körper als auch Psyche und Geist träge sind und eben Antrieb und Motivation fehlen.


Zitat:
die Depression kam als Laune zur Welt, und mutierte ganz im Sinne wirtschaftlicher Interessen zur behandlungsbedürftigen Krankheit


Ich würde eher sagen, dass man früher einfach nicht viel bzw gar nichts über Depressionen wusste und dementsprechend auch nicht als (psychische) Erkrankung ernstgenommen hat.
Wie man sie erfolgreich behandelt, ist wieder eine andere Sache bzw. individuell.

21.05.2013 16:47 • #14


G
Hi Ulfrida,

es gibt wirkliche Depressionen, die will und kann ich gar nicht abstreiten, aber ich bin überzeugt davon, dass viele Stimmungsschwankungen in diesen Begriff hineinintepretiert werden.

Mal ganz ehrlich, jeder weiß inzwischen das die Pharmaindustrie enorme Gewinne durch die immer steigenden Symptomerweiterungen erzielt. Inzwischen wird sogar vor kleinen Kindern kein halt gemacht.

Ist der Mensch wirklich so schwach? Oder besser gefragt, sind wir auf dieser Welt um ein Leben lang Krank zu sein?

Ich kann mir das nicht vorstellen, beim besten Willen nicht. Die Psychologie ist ja keine exakte Wissenschaft, dafür ist der Mensch nun mal zu individuell um mit einem allgemeinen Schema therapiert zu werden, ich empfinde sie mehr als Philosophie die noch in den Kinderschuhen steckt.

liebe grüße

21.05.2013 18:40 • #15


Dubist
Eine Depression wird auch leicht mit Burn out verwechselt, oder andersherum.

21.05.2013 19:35 • #16


W
Ja es ist generell schwer psychiche Erkankungen korrekt zu diagnostieren, aber darum ging es hier ja nicht.

Die Psychologie ist sehr wohl mehr Wissenschaft als Philosophie. Um genauer zu sein eine empirische Wissenschaft. Sie arbeitet vorallem mit wissenschaftlichen Studien und der Hirnforschung. Ein Großteil der Psychologie befasst sich daher auch mit Neurobiologie, Anatomie, Physoiologie, Immunologie etc. Da reicht es, wenn man sich nur die Grundfächer der Psychologie anschaut. Der Mensch ist in jedem Bezug individuell. Auch bei jeder Infektionskrankheit oder jeder Krebs. Genau gibt es Symptome von psychischen Krankheiten die bei den meisten vorkommen, oder wie kann man sonst erklären, dass zb fast alle die gleichen Symptome einer Panilattacke haben?
Die Behauptung, dass Psychologie eine Philosophie ist zeugt für mich daher eher von Unwissenheit.

21.05.2013 21:47 • #17

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G
Zitat von where.there.is.light:
Und wie kommst du da auf nach innen gerichtete wut? Das hab ich in zusammen hang mit Depressionen noch nie gehört.
Das ist eine altbekannte These und wohl auch allgemein anerkannt.

Siehe z.B.:
http://www.depression-do.de/depri.htm

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40606014.html (Merke: von 1978 - also 35 Jahre her )
usw.

Ich finde, das erklärt sich eigentlich auch von selbst: Depression führt oft zu Selbstmord, und das ist ja Mord an sich selbst - Agression gegen sich selbst.

21.05.2013 22:05 • #18


W
Der Spiegelartikel ist von 1978 O_o das ist etwas unaktuell. Zumal der Artikel in keinster weiße wissenschaftlich ist. Dafür ist er viel zu Meinungsbildend geschrieben. Haltung und Position des Authors kommen viel sehr hervor, erkennbar an Wortwahl und Ausdruck. Das meiste davon hat in einem objektiven, berichtendem Artikel nichts zu suchen. Bisher finde ich depressionen sind wut gegen sich selber also nur in einem Zitat von 1978. Selbst wenn ich google.
Freud ist ja großteils auch längst widerlegt obwohl er Urbrgünder der modernen Psychologie war.
Ich bezweifel nicht, dass es nicht auch Depressive gibt die eine Wut gegen sich selber hegen, oder keinen angemessenen Umgang mit ihrer Wut haben lediglich dass es eines der Hauptmerkmale der Krankheit ist. Selbst Svv ist nicht immer Wut gegen sich selber auch wenn es oft so dargestellt wird.
Finde es etwas vermessen Mord mit Agressionen gleich zu setzten. Nicht jedes Tötungsdelikt geschieht aus Aggressionen herraus. Da gibts ein haufen anderer Grunde auch noch für. Wie sieht es mit dem Suizid bei nicht depressiven Menschen aus, die zB an einer chronischen Krankheit leiden? Thema aktive Sterbehilfe? Haben die auch alle aggressionen gegen sich selbst? Was du da beschrieben hast ist ein wunderbarer Paralogismus (hoffentlich kein Sophismus). Zudem sagt man nicht Selbstmord sondern Suizid oder Selbsttötung. Warum das so ist, darfst du gerne selber rausfinden und auch in Gesetzesbüchern nachlesen

21.05.2013 22:42 • #19


Ika25
Mmh interessant wie sich das hier entwickelt! Nebenbei hoffe ich das es allen hier gut geht! Lg

21.05.2013 23:13 • #20


A


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