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Piper22
Hallo liebe Leute.
Ich hatte jetzt schon 3 depressive episoden. Mir hat gestern meine Achtsamkeitslehrerin gesagt, das man das nie heilen kann und es insich trägt und seinganzes Leben immer wieder hat, egal was man dagegen unternimmt. Ist das wirklich so? Muss ich damit rechnen das ich all paar Jahre mindesten 3 Monate ausfalle? Denn das könnte ich mir nicht leisten.
Kann man die Depression nicht vorbeugen sodas sie gar nicht erst kommt?

28.11.2022 12:33 • 28.11.2022 #1


23 Antworten ↓


petrus57
Zitat von Piper22:
Muss ich damit rechnen das ich all paar Jahre mindesten 3 Monate ausfalle


Ist wohl bei jedem unterschiedlich. Bei mir kommen und gehen die Depressionen. Und das schon seit Jahren.

28.11.2022 12:35 • x 1 #2


A


Nie mehr Depressionen?

x 3


F
Bei mir kommt und geht das mittlerweile auch seit 10 Jahren.
Allerdings habe ich auch noch andere psychische Erkrankungen, die sicherlich öfter zu Depressionen führen als ein ansonsten gesunder Mensch das hätte.

28.11.2022 12:40 • x 2 #3


-IchBins-
@Piper22
Kann ich nicht sagen, jeder ist unterschiedlich und der eine wird vielleicht komplett davon geheilt, der andere muss lernen, damit zu leben.
Meine Depression ist fast gar nicht mehr vorhanden, obwohl ich Jahre zuvor damit zu tun hatte. Lag aber teilweise auch an einem Mangel an Vitamin D und nicht verarbeiteten Dingen.
Als ich wusste, warum ich Depressionen hatte, war ich erleichtert und in der Lage, diese Dinge zu verarbeiten. Hin und wieder kommt sie mal vorbei, aber das liegt einzig und allein an meinen negativen Gedanken oder Sorgen, die meistens unnötig sind und nach ein paar Tagen geht es mir schon wieder besser.

28.11.2022 12:50 • x 4 #4


Helveticus
Hallo @Piper22

hast du zwischen den Episoden Medikamente genommen? Ich hatte meine erste depressive Episode vor vier Jahren. So stark, dass ich drei Monate stationär in der Klinik war, danach noch Tagesklinik und insgesamt acht Monate arbeitsunfähig.

Das Antidepressiva habe ich dann (in geringerer Dosis) bis zum Sommer diesen Jahres genommen. Ungefähr vier Monate später kam der Rückfall - fast genauso extrem wie vor vier Jahren.

Bin bis jetzt krank geschrieben und muss wohl wieder in die TK. Bei meinem letzten Psychiater Termin sagte sie mir, dass man die Medikamente vielleicht dauerhaft einnehmen müsste, um weiteren Episoden vorzubeugen.

Eine lebenslange Einnahme der Medikamente (mit sehr überschaubarem Nutzen und etlichen Nebenwirkungen) kann ich mir aber nur schwer vorstellen.

28.11.2022 12:50 • #5


Shelby
Man kann schon was dafür tun, dass die Episoden weniger werden und auch weniger schwer. Das sollte erstmals das Ziel sein. Kommt es dann doch dazu, dann sollte das Ziel sein so gut wie möglich damit umzugehen. Das sind Lernprozesse.

Gibt auch Menschen, die halten mal eine Episode und das war dann. Wenn aber die Episoden wiederkehren, dann ist das ja schon eine andere Diagnose.

28.11.2022 13:04 • #6


Hypoxonder
Zitat von Piper22:
Denn das könnte ich mir nicht leisten.

Das ist leider der völlig falsche Ansatz.
Bin völlig da cor das man eine Depression / Angststörung etc. pp nicht heilen kann.
Ich sehe das aber auch nicht als Krankheit an sich. Es gehört zum Leben dazu und bei dem einen ist es stärker und bei dem anderen schwächer ausgeprägt.
Du wirst es dir also leisten MÜSSEN auf deinen Körper und deinen Geist näher und besser einzugehen, ihm Auszeiten eingestehen aber auch Phasen des Chaos zu akzeptieren. Je mehr du dagegen arbeitest, desto unproduktiver wird das Ganze. Finde am besten für dich heraus was dir wie hilft. Es gibt ja sehr viele Ansätze und in diesem Forum wirst du auch gut unterstützt. Alles Gute!

28.11.2022 13:21 • x 1 #7


KampfderAngst
Meine erste Depression hatte ich 2007, inkl. Angst- und Panikstörung. Habe das nur über den Hausarzt geregelt, ein paar Monate Tabletten genommen, 6 Wochen krank und dann bis 2010 Ruhe. 2010 dann wieder mit Tabletten angefangen und in Psychotherapie gegangen. Da bin ich komplett arbeiten gegangen.
Dann 2014 trotz Medikamenten die, bisher, heftigste Episode inkl. Tagesklinik und 6 Monate AU. Die Episode dauerte auch bestimmt 1 Jahr. In der Zwischenzeit Therapeutin gewechselt und Facharzt aufgesucht. Stand der Dinge - bis vor 6 Wochen - 10mg Escitalopram und 50mg Opipramol, Therapie beendet. Mir ging es gut.

Jetzt wieder krank geschrieben, starke Angstzustände und auch Depressionen, Perazin dazu bekommen. Fühle mich wie ein Versager.
Habe wieder die Anzeichen übersehen.

Nehme jetzt zusätzlich Vitamin D, Vitamin B, Mangan und Zink. Habe das Gefühl, es wird besser. Bin krank geschrieben und habe eine neue Therapeutin ( die alte wurde nicht mehr genehmigt ).

Möchte gerne einen Krisenplan aufstellen, vielleicht einen Kurs für Achtsamkeit besuchen....

Das Escitalopram und Opipramol werde ich NICHT absetzen. Ist mir egal, ob ich das mein Leben lang nehme. Muss auch für die Schilddrüse für immer Tabletten nehmen.
Das Perazin stört mich schon sehr....weiss auch nicht warum.

28.11.2022 13:34 • x 2 #8


wildy
Die Garantie, gibt es nicht. Leider.

Aber man kann wie bereits beschrieben daran arbeiten, aus meiner Sicht, ist Offenheit und transparenter Umgang mit dem Thema und auch Austausch, das Beste was man machen kann, neben konventioneller Therapie.

Ich finde das die Achtsamkeitslehrerin, das Wording komplett verfehlt hat, und ich immer wieder erstaunt bin, wie verpeilt manche Menschen in diesen Berufen sind, ohne ihr Nahe treten zu wollen.

Es gibt zwar keine sichere Flucht aus der Depression, aber es gibt individuelle Lösungsmöglichkeiten / Skills um sich nicht so tief nach unten zu begeben. Die richtige Arbeit beginnt dann, wenn es dir wieder gut geht. Ich bemerke bei mir einen Fortschritt, nach jeder Episode und meine letzte ist schon fast 2 Jahre her. Ich weiß auch welche Sachen mich beeinflusst hätten, die mir jetzt am A. vorbeigehen und früher zu 100% das Loch tiefer gegraben hätten!

Darüber sprechen, biochemisch entgegenwirken, Mindset umstellen (die härteste Arbeit)! Das sind meine 3 Dinge die mir helfen.

28.11.2022 13:35 • x 4 #9


Windy
Sie meinte wahrscheinlich das melancholische Temperament. Menschen die das haben, sind anfälliger für Depressionen als andere.

28.11.2022 13:43 • x 1 #10


Hypoxonder
Zitat von KampfderAngst:
Meine erste Depression hatte ich 2007, inkl. Angst- und Panikstörung. Habe das nur über den Hausarzt geregelt, ein paar Monate Tabletten genommen, 6 Wochen krank und dann bis 2010 Ruhe. 2010 dann wieder mit Tabletten angefangen und in Psychotherapie gegangen. Da bin ich komplett arbeiten gegangen. Dann 2014 trotz ...

Bitte sieh dich nicht als Versager.
Ich persönlich habe mir auch so viele Strategien zu Recht gelegt über die Jahre und wenn es dann (wieder ein mal) zu spät ist habe ich die alle wieder vergessen (vorher). Das ist wohl der Lauf der Dinge, dass man Platz in seinem Gehirn schaffen muss und wohl auch nicht gern daran denken mag jeden Tag. Da hilft nur Disziplin und vielleicht Notizen.
Meist sammeln sich die Probleme ja an bis der Vulkan explodiert.
Niemand der damit struggled ist ein Versager, im Gegenteil.

28.11.2022 13:57 • x 3 #11


KampfderAngst
@Hypoxonder danke!

Ich habe wirklich gedacht, dass ich nie wieder in diese Situation komme. Leider falsch gedacht. Aber gut, jetzt ist es so und es wird auch wieder vorbei gehen.
Führe jetzt ein Therapietagebuch, wo ich meine Fortschritte reinschreibe und ich habe das Gefühl, dass die Vitamine wirken.
Oder das Perazin...das setzte ich laaaaangsam ab.

28.11.2022 14:01 • x 1 #12


Hypoxonder
Zitat von wildy:
Die Garantie, gibt es nicht. Leider. Aber man kann wie bereits beschrieben daran arbeiten, aus meiner Sicht, ist Offenheit und transparenter Umgang mit dem Thema und auch Austausch, das Beste was man machen kann, neben konventioneller Therapie. Ich finde das die Achtsamkeitslehrerin, das Wording komplett verfehlt hat, ...

Unterschreib ich so.
Das Mindset oder zu akzeptieren ist das wichtigste.
Jedes Gegenwirken führt nur zu noch schlimmeren Zuständen. Dem muss man sich aber erst ein mal bewusst werden. Gerade am Anfang reißt einem das ja den Füßen unter dem Boden weg.

28.11.2022 14:02 • x 2 #13


Helveticus
Zitat von wildy:
biochemisch entgegenwirken

Meinst du damit Medikamente? Und eine Frage zu den Vitaminen/Mineralstoffen: Nehmt ihr Nahrungsergänzungsmittel oder habt ihr die Ernährung allgemein umgestellt?

28.11.2022 14:04 • #14


Hypoxonder
Zitat von Helveticus:
Und eine Frage zu den Vitaminen/Mineralstoffen: Nehmt ihr Nahrungsergänzungsmittel oder habt ihr die Ernährung allgemein umgestellt?

Ich kann nur sagen, dass beides eine Wirkung hat, aber allenfalls unterstützt und/oder Placebo Effekte hat.
Auch hier sollte man auf den Körper hören was dem gut tut. Fast Food ist da meistens nicht geeignet, klar.
Bei Vitaminen sollte man auch aufpassen, dass kann den Körper auch schnell aus der Bahn werfen wenn man die auf Verdacht nimmt. Merk ich auch immer wieder selber, aber das äußert sich bei mir dann über den Stuhlgang. Da gibt es ja auch 1000 verschiedene Kombi Möglichkeiten welche Vitamin mit welchem darf und welches nicht.
Da sollte man sich mind. einlesen.

28.11.2022 14:09 • x 2 #15


KampfderAngst
Ich nehme Blife Protect, Vitamin D und ein Kompipräparat aus B Vitaminen. Ist lt. Psychiater, Heilpraktikerin und Apotheke problemlos möglich, da das zuviel ausgeschieden wird.
Magnesium vertrage ich z.B. nicht.

28.11.2022 14:20 • x 1 #16


wildy
Zitat von Helveticus:
Meinst du damit Medikamente?

Ja Und ich habe die ganze Bandbreite durch, bis ich meines gefunden habe! Das ist auch eine Challenge, bspw. Sertralin hat mir sehr gut geholfen, dafür die Libido gekillt, das führte wiederum zum nächsten Tiefpunkt etc. Derzeit bin ich weg, als letztes nahm ich Wellbutrin, hat 2 Schnippchen geschlagen Suchtdruck und Depression im Griff gehalten, das ist ein halbes Jahr her und steht unter strenger Kontrolle, ich muss mich bei meinem Neurologen melden, mind. 1 mal im Monat, sonst gibts haue
Zitat von Helveticus:
Und eine Frage zu den Vitaminen/Mineralstoffen: Nehmt ihr Nahrungsergänzungsmittel oder habt ihr die Ernährung allgemein umgestellt?

Ich lebe seit über einem Jahr vegan aus eigener Überzeugung und allen Aspekten die daran hängen, das hat mein Selbstvertrauen auch zusätzlich gestärkt, man tut sich und vielen anderen etwas Gutes. Dazu braucht man zwingend Vit B12, weil es, und nicht nur weil ich keine Tierprodukte mehr zu mir nehme, es allgemein zu wenig substituiert wird, weil die Antibiose welche den Tieren verabreicht wird, wiederum im das B12 im Fleisch tötet, (B12 sind kleine Bakterienähnliche Dinger wusste ich auch nicht) + Vit D3. Sonst braucht ich nichts.

28.11.2022 14:24 • x 4 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

wildy
Zitat von Hypoxonder:
Das Mindset oder zu akzeptieren ist das wichtigste.

Yes!
Zitat von Hypoxonder:
Jedes Gegenwirken führt nur zu noch schlimmeren Zuständen.

Double Yes!

Schön dich hier auch zu lesen

28.11.2022 14:29 • x 1 #18


wildy
Zitat von KampfderAngst:
Fühle mich wie ein Versager.

Das ist ein wirklich schlimmes Wort, weil es eigentlich nur ein verb wäre, was ein nicht erfüllen einer Situation beschreibt und keinen Menschen als Ganzes beschreiben kann und auch niemals sollte.

Fragen und suchen nach ein besseren Weg für sich selbst, ist eine Mega Kompetenz und hat für mich, etwas mit Stärke zu tun.

Wieviel gedankenarme Menschen laufen herum und können sich nichts eingestehen? Du bist keiner davon und auf das solltest du schauen

28.11.2022 14:55 • x 3 #19


Shelby
Zitat von Helveticus:
Nehmt ihr Nahrungsergänzungsmittel oder habt ihr die Ernährung allgemein umgestellt?


Es genügt ja schon regelmäßig und einigermaßen gesund zu essen und vor allem genug zu trinken.

28.11.2022 15:07 • x 2 #20


A


x 4


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl