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Symphony
Hallo,

ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll.. Ich bin 19 Jahre alt und männlich. Und leide unter starken Angst Zuständgen, auch wenn
ich diese physisch unterdrücke und diese gar nicht erkennt werden.

Mein Lebenlang werde ich von konstantem Stress geplagt. Vielleicht glaubt ihr mir, vielleicht auch nicht. Ich hatte bis jetzt noch nie eine Zeit, wo ich mich
einfach auf den nächsten Tag freuen konnte, wo kein Stress auf mich wartete.
Ich fasse mein Leben ganz kurz zusammen, in Stichworten.

Kindheit war voller Stress, wegen Elternscheidung.
Ich habe mich entschieden mit meiner Mutter nach der Scheidung zu leben - meine Mutter hatte aufgrund der Scheidung starke Depressionen und das wirkte auf mich als Kind auch aus.
Meine Mutter ist ins Ausland(Heimatland) ausgewandert, ich bin zu meinem Vater und seiner Frau(meine Stiefmutter) gezogen.
Mein Vater lebt bezieht Geld vom JC(ALG2), arbeitet nicht. Stiefmutter macht auch nur einen Teilzeitjob, aber trz leben wir vom ALG2.
Ich muss den ganzen Papierkram und Bürokratie meines Vaters erledigen, weil er zu dumm dazu ist, obwohl er seit ca- 50 Jahren in Deutschland lebt - nein, er kann immernoch kein deutsch. Jedenfalls nicht gut genug, sehr gebrochenes deutsch.
Mein Vater hatte Stress mit dem Jobcenter und hat im Sommer Urlaub gemacht obwohl es vom JC nicht genehmigt wurde, ich blieb weil ich eine Ausbildung suche - mein Vater ruft mich vom Urlaub an und zwingt mich das mit dem Jobcenter zu klären(ALG 2 wurde gestrichen).
Nun habe ich einen Teilzeitjob gefunden, um etwas Geld zu verdienen - Vater will unbedingt wissen wie viel ich verdiene.

Es gibt sehr vieles was ich ausgelassen habe, aber so könnte ich es grob zusammenfassen. Ich bin mein Lebenlang im konstanten Stress. Während die Leute mit meinem Alter Spaß am Leben haben können, bin ich hier am durchdrehen vor Ängsten. Meine Zukunft liegt ganz allein in meinen Händen. Ich fühle mich zu Erwachsen - warum? Ich werde von meinem Vater immer angefragt den ganzen Papierkram zu erledigen, ich muss selbst Kindergeld beantragen, ich muss ohne seine Unterstützung alles alleine machen. Ich fühle mich zu Erwachsen, ich weiß einfach nicht mehr weiter..

Ich möchte ein Buch schreiben, Violine spielen lernen, Piano, aber ich bin einfach gefesselt und kann nichts anderes machen, als an meine Zukunft zu denken. Mir rennt die Zeit davon und ich kriege keine Ausbildung. Ich beneide Menschen, die sich gar kein Stress machen. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich in meinem Familienkreis niemanden habe, der erfolgreich ist. Seit 3 Jahren lebe ich bei meinem Vater und er lebt fast nur von ALG 2. Manchmal geht er irgendwo arbeiten aber ich hab keine Ahnung was er macht. Die einzigen Male, in dennen ich am Esstisch saß, war vor 2 1/2 Jahren. Nun nehme ich Essen aus der Küche und esse ganz allein in meinem Zimmer.

An meinem Geburtstag sagt mein Vater nicht mal etwas. Ich hole mir einen Kuchen und esse ihn in meinem Zimmer und schaue irgendetwas dabei(z.b. Film).
Silvester sitze ich im Zimmer und schaue zu wie die Leute draußen ihren Spaß haben. Manchmal denke ich, Gott, wenn du möchtest, dass ich sterbe, dann sei es so. Das ist sozusagen sowas wie ich will kein Selbstmord machen, aber es wär mir egal, wenn mir was zustoßt. Mein Herz schmerzt ab und an und ich denke immer, sterbe ich bald?

Ich hab gar keine Unterstützung und bin sozial total abgeschirmt. Meine Freunde(3-4Freunde) haben ganz andere Interessen als ich. Ich bin ein Pazifist und glaube noch an Glück und Frieden. Meine Freunde haben ihren Spaß. Sie kriegen Geld von ihren Eltern und es ist ihnen egal.

Ich arbeite zurzeit und mir geht es gar nicht gut, ich weiß nicht weiter.. Was wenn ich eine Ausbildung bekommen würde, wie würde ich 8 Stunden arbeit aushalten? Es ist nicht sowas wie Ich hab kein Bock - es ist eher sowas wie Ich schaffe das nicht, ich bin zu schwach. Die Welt ist nicht richtig - ich bin einfach nicht geschaffen für sie.

Ich bräuchte einfach mal eine Auszeit - eine Auszeit von mind. 3-4 Monaten. Aber das ist nicht möglich, weil das Jobcenter mich sonst zerdrückt. Und warum? Weil mein Vater nicht arbeiten geht. Während ich immer höre, was für tolle Unternehmer die Vater von den Leuten sind.. ach ach..

Ich konnte nicht einmal Urlaub in diesem Sommer machen.. Ich tu nur gutes und bekomme nichts. Ist das gerecht?

Falls ihr Kritit ablassen möchtet - macht es, aber bitte achtet genau darauf, was ihr schreibt.


Ich weiß nicht mehr weiter liebe Freunde..

16.11.2016 01:05 • 16.11.2016 #1


6 Antworten ↓


R
Hallo,
ich habe gar keine Kritik.
Wenn die Eltern nicht hinter den Kindern stehen, bleibt alles an den Kindern hängen. Du kannst nur den schwierigen Weg weitergehen und versuchen über eine Ausbildung und dann einen relativ gut bezahlten Job aus der Wohnung deines Vaters raus zu kommen. Das wird leider dauern und ist auch schwierig und es ändert sich so schnell nichts an deiner Situation. Aber das wird der einzig solide Weg sein.

Es gibt Ausbildungsstellen mit Wohnmöglichkeit bundesweit. Das betrifft z.B. Krankenpflege, Altenpflege aber auch andere Berufe. Du kannst versuchen über diesen Weg eine totale Veränderung anzugehen. Das kostet Kraft und Durchhaltevermögen. Informier dich über Ausbildungsplatz mit Wohnmöglichkeit.

Zu deiner depressiven Grundstimmung ist es schwer aus der Ferne was zu schreiben. Es gibt die Möglichkeit eine Therapie zu beginnen, in der du vor allem deine chaotische Kindheit und derzeitige Situation aufarbeiten könntest. Dazu mußt du dir einen Psychotherapeuten suchen (lange Wartezeiten) und einen Arzt ein ärztliches Konsil ausstellen lassen.
Aber ich denke, daß in deiner derzeitigen Situation kaum Zeit und Atem bleiben wird, um eine Therapie nebenher zu machen. Der Teilzeitjob und deine Lebenssituation lassen dazu wohl wenig Kraft.

Deshalb tendiere ich dazu, möglichst über eine Ausbildung in kürzester Zeit die Wohnung deines Vaters zu verlassen und auch deinen Vater 'zu verlassen'. Zumindest nicht auch noch die Kraft aufbringen zu müssen, daß du dich um seinen Kram auch noch kümmerst.

So unterschiedlich ist das mit den Vätern. Meinem Vater hast du überhaupt nicht angemerkt, daß er nicht in Deutschland geboren ist und überall war man darüber erstaunt. Nur wer ihn näher kannte wußte, daß er einige Vorlieben hatte, die nicht typisch deutsch waren.

Laß dich von deinem Vater nicht noch weiter runterziehen und mach dein Ding. Ich wünsche dir, daß sich alles zu deinem Vorteil entwickelt.

16.11.2016 08:17 • x 1 #2


A


Meine innere Welt zerbricht, ich habe Angst

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Luna70
Ich finde Reenchens Idee gut, Ausbildung mit Wohnmöglichkeit wäre tatsächlich eine Option. Mir würde noch das Hotel- und Gaststättengewerbe einfallen, da gibt es auch oft Zimmer fürs Personal. Das ist natürlich alles kein Luxus, aber darum geht es dir ja sicher auch nicht.

Ich denke, dein Vater wird sich vermutlich nicht mehr grundlegend ändern, weil ihm wohl der Wille dazu fehlt. Das ist traurig und ich verstehe deine Enttäuschung, aber es gibt Dinge im Leben auf die haben wir wenig Einfluss. Du kannst dich aber um dein eigenes Leben kümmern und hast auch das Recht dazu.

Wie keine Kindheit gelaufen ist, lässt sich nicht mehr ändern. Du hast damit nicht die besten Startbedingungen, aber damit bist du auch nicht alleine. Hier im Forum sind viele Leute, die kein gutes Zuhause hatten und trotzdem etwas aus ihrem Leben gemacht haben.

Du hast deinen Text sehr klar formuliert und mein Gefühl ist, dass du das Zeug dazu hast, dich aus dem ganzen Chaos zu befreien. Es liegt alles vor dir, du hast kapiert dass ein Leben mit Hartz 4 nichts für dich ist und du etwas erreichen willst. Psychische Stabilität bekommst du vielleicht von alleine, wenn du erst auf eigenen Füßen stehst.

Erzähle uns doch mal, was dir Spaß macht. Welche Branche käme für eine Ausbildung in Frage. Kannst du gut mit Menschen umgehen? Oder bist du geschickt für Dinge, die so in Richtung Handwerk gehen? Wie ist es mit einem sozialen Beruf, könntest du dir vorstellen z.b. in der Altenpflege zu arbeiten?

16.11.2016 10:30 • x 1 #3


alfred
Hollo Symphony
Möchte dir erst mal Gratulieren das du trotz deine wirklich bisher nicht tollen Zeit
so ein guter Mensch geworden bist.....
Was du schreibst kenne ich auch ein bischen...hatte in meiner Kindheit und Jugend auch niemanden den es interessiert hätte wie es mir geht.
Du scheinst ein musischer Mensch zu sein...magst Klavier und Geige...toll
Ja wir Menschen die allen helfen und uns selber am unwichtigsten sind werden irgenwann merken
das es so nicht immer geht.
Gerade Kinder brauchen Zuwendung und sind nicht dafür da die Eltern in allen lagen
zu unterstützen.
Was wäre denn dein Wunsch...welcher Beruf würde dir Freude machen ?

16.11.2016 11:18 • x 1 #4


Symphony
Hallo liebe Freunde,

ich muss sagen, dass mir schon einige Tränen gekommen sind.
Soviel Freundlichkeit kann man nicht überall finden, das ist klar. Ich bedanke mich recht herzlich bei euch für die schönen Worte und Vorschläge.

Es gibt 2 Richtungen, in das sich ein Kind entwickeln kann, wenn es so ein Leben bzw. Ähnliches erlebt. Der erste Weg ist komplett vom Weg abkommen. Der andere Weg ist, selber alles in die Hand nehmen. Und bei mir trifft es halt auf den 2. Pfad zu. Allerdings ist es halt so, dass es leider etwas zu viel wird.. Dieser passive Druck ist auf Dauer sehr schwer zu ertragen.

Auf der einen Seite hab ich immer Angst, dass mein Vater Abends immer mit Papierkram kommt, weil er es selbst nicht gebacken kriegt. Das mit dem Papierkram hat vor ca. 2 Jahren ganz leicht angefangen. Über die Zeit hat sich das so entwickelt, dass er mehr und mehr mit Papierkram ankam. Und nun ist es so, dass er mit fast alles ankommt. Ich kann auch nicht nein sagen, weil es mich auch betrifft. Die meisten Anschreiben sind vom Jobcenter und da ich mit ihm in der Bedarfsgemeinschaft bin und wenn er die Anschreiben nicht berücksichtigt und ich ihm nicht helfe, kann das zu Konsequenzen führen, sodass kein Geld mehr kommt.

Auf der einen Seite muss ich ihm helfen, weil ich 1. als Sohn mich dafür teilweise verantwortlich fühle, meinem Vater beizustehen und 2. Er es eh nicht alleine hinkriegen wird.

Was ich mir als Berufung wünsche, wäre die Fachinformatik. Ich beschäftige mich in meiner Freizeit mit Programmierung und es macht mir einfach Spaß. Ich bin jetzt kein Fortgeschrittener. Aber der Wille und die Ausdauer besteht, da bin ich mir sicher. Ich habe z.B. dieses Wochenende an einem kleinen Projekt 8 Stunden am Stück gesessen, um das Problem zu lösen - und nach diesen 8 Stunden kam ich zum Erfolg und musste schmunzeln und dachte mir: Geschafft! 8 Stunden das Problem gesucht und gelöst! Es hat mir ganz klar Spaß gemacht!.

Nur leider habe ich diese Motivation nicht immer. Als ich meinen Schulabschluss diesen Sommer gemacht hatte(erw. Real), fand ich keine Ausbildung und kam in so eine sogenannte Maßnahme vom Jobcenter. Es war nichts schlimmes und brachte viele Vorteile mit sich. Allerdings wurde mir dort gesagt, dass ich mich für Alternativen umschauen solle und das wäre eigentlich Kaufmann für Büromanagement. Aber wenn ich ehrlich bin fühle ich mich da gar nicht wohl. Klar Leute die programmieren sitzen auch im Büro - aber die Tätigkeit ist eine ganz andere. Aber wenn ich mir wirklich eine Alternative aussuchen müsste, wäre das.. ich weiß nicht so genau.. Vielleicht etwas mit Kultur? Viel mit Menschen, weg vom Papierkram..

Geld ist mir nicht wichtig, Geld ist ein Stück Papier um sich temporäre Freude zu verschaffen. Und um sich das Lebensunterhalt zu sichern. Ich bin in voller sparnis erzogen worden. Damals als ich mit meiner Mutter gelebt hab, haben wir auch von ALG 2 gelebt. Wie ihr seht, lebe ich praktisch schon mein ganzes Leben vom Staat. Das finde ich richtig sch....
Ich verstehe die Leute nicht, die es in Ordnung finden, ich verstehe es einfach nicht.

Ich habe kaum bis gar kein Interesse an Materiellen Dingen, wie z.B. Autos oder das neuste Handy.
Ich möchte unabhängig werden, mein eigenes Zuhause aufbauen und mit etwas Geld dann die Welt bereisen. Ich möchte mehr Sprachen lernen, Instrumente(Violine, Piano) lernen. Jedes Mal wenn ich solche Instrumente höre, wie sie gespielt werden und das in hohen Tönen - dann kriege ich immer Gänsehaut, weil es mich einfach für diesen Moment glücklich macht.

Ich bin kein emotionaler Mensch. Ich weiß, wie schön das Leben ist aber es ist einfach Schwer.
Die Erwartungen sind Elternteils auch sehr hoch. Einmal die Sache mit dem Papierkram meines Vaters und auch der passive Druck meiner Mutter.
Ich habe noch guten Kontakt mit meiner Mutter. Sie fragt mich immer wie meine Eignungstests und Vorstellungsgespräche verlaufen, aber halt nicht streng. Als ich z.B. mit meinem Teilzeitjob angefangen habe, hat sie gefragt, wie mein erster Tag war. Ich meinte alles gut. Sie hat mich daraufhin gefragt, ob ich alles verstanden habe. Ich meinte dann ja habe ich und sie gleich darauf, dass sie es wusste. Also für mich klingt das wie eine passive Erwartung und das übt auch Druck auf mich aus.

Seit meiner Kindheit wünsche ich mir viel mit Computer zutun zu haben und nicht nur wie ein Bürokaufmann. Sondern richtig mit der Programmierung. Jedes Mal als jemand in der Familie gefragt hat, was ich mal werden möchte meinte ich immer etwas mit Computer. Damit meinte ich aber halt Programmierung. Ich habe seit meinem 8. Lebensjahr mit Videospielen meine Freizeit verbracht. Aber in letzter Zeit kann ich es einfach nicht mehr, weil es mir verschwenderisch vorkommt. Ich MUSS einfach etwas machen, um mich weiterzubilden. Die Erwartungen von Heute sind sehr hoch. Arbeitgeber erwarten sehr viel von Auszubildenden. Das ist teilweise verständlich, da die Nachfrage für Ausbildungsplätze sehr hoch ist und das Angebot eher niedrig. Und man möchte sein Geld hat in die richtigen Auszubildenden stecken und nicht Azubis, die es eigentlich gar nicht wollen(bsp).Aber trotzdem ist das meiner Meinung nach nicht wirklich logisch. Z.b. in der Fachinformatik wird von einem erwartet Programmiersprachen schon auf hohem Level zu beherschen.

Deshalb versuche ich jede Zeit die ich finde und wenn ich mich dazu kriege, zur Weiterbildung einzusetzen. - Damit mache ich selbst Druck auf mich selbst..

Falls jemand etwas offensives findet oder irgendetwas falsch rüberkommt - bitte nichts falsch verstehen! Ich möchte absolut nichts böses sagen oder meinen. Ich hab keinerlei Interesse oder Kraft, jemanden anzugreifen. Ich bin einfach geschwächt und manchmal weiß ich einfach gar nicht erst was ich denke. Falls etwas dabei sein sollte, dass falsch rüber kommt, dann bitte nett nennen.

Alles Liebe

16.11.2016 12:42 • #5


Symphony
Was ich noch vergessen hab zu schreiben:

Mein Teilzeitjob gefällt mir auch überhaupt nicht. Ich muss 6 Stunden vor dem Computer sitzen und Datenerfassung machen.
Ich muss es aber machen, weil ich mir etwas Geld zur Seite legen muss, falls ich es irgendwann mal brauche.

Ich hatte eigentlich vor jetzt einige Monate zu arbeiten und in eine eigene Wohnung zu ziehen, aber sicher ist es nicht.

Aber was sein muss, muss sein.

16.11.2016 12:56 • #6


Luna70
Was den Papierkram betrifft, würde als erste Sofort-Maßnahme einen festen Tag ausmachen, an dem die Sachen erledigt werden. Es gibt so gut wie nichts, was nicht auch einige Tage Zeit hätte. Macht einen festen Platz aus, wo die neue Post hinkommt, dort wird alles abgelegt und am festgelegten Tag bearbeitet. Und zwar nur dann. Eigentlich sollte es umgedreht sein, dass Eltern den Kindern eine gewisse Struktur beibringen. Aber hilft ja nichts, bleibe freundlich, aber bestimmt. Sage deinem Vater lege es auch den Platz, am ..... machen wir das zusammen.

Fachinformatiker ist doch schon mal gut. Auf jeden Fall ein Beruf mit Zukunft. Du hast Recht, ich denke auch dass die Firmen eher gar keinen Azubi einstellen, als einen der nicht 100 % geeignet ist. Mein Sohn macht ein duales Studium in dem Bereich und an seiner Akademie sind tatsächlich viele Plätze frei geblieben im Herbst. Und vermutlich wollen sie lieber jemanden mit Abitur.

Eine Beruf zu lernen, nur weil der so ähnlich ist halte ich für völligen Quatsch. Zwischen Kaufmann für Büromanagement und Fachinformatiker liegen doch Welten. Und so jung bist du ja auch nicht mehr, dass es auf ein paar Jahre nicht ankäme. Wenn das wirklich dein Wunsch ist, dann solltest du dranbleiben. Du kannst dich ja jetzt wieder bewerben fürs nächste Jahr. Schreibe in die Anschreiben, dass du gerade dabei bist, dir Kenntnisse im Programmieren anzueignen und mache das auch. Ich bin kein Spezialist auf dem Gebiet, aber sicher gibt es irgendeine Möglichkeit, Software günstig zu beschaffen und zu üben.

Praktikum wäre auch gut, dann kannst du auch gleich testen ob das wirklich was für dich ist. Du könntest dir bei der zuständigen IHK eine Liste der Firmen geben lassen, die in dem Beruf ausbilden (das drucken die kostenlos aus) und versuchen dort ein Praktikum zu bekommen.

Oder schnuppere alternativ mal in einen Beruf im Service rein, ob dir das liegen würde. Du bist doch unabhängig (lasse dir bloß von deinem Vater nicht einreden, dass du immer bei ihm sein musst, weil er seine Sachen nicht auf die Reihe kriegt), in der Jobbörse von der Arbeitsagentur findest du auch Saisonjobs, z.B. in den Wintersportgebieten im Hotel-Service oder so. Dann gehe halt einfach mal ein paar Wochen woanders hin (Wohnmöglichkeit ist da meistens dabei) und lasse dir mal eine andere Luft um die Nase wehen. Du bist jung und ungebunden, die Welt steht dir offen. Du musst nur selbst durch die Tür gehen.

16.11.2016 13:19 • #7





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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl