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Es liegt daran, dass ich im Büro Dinge mache, die nicht in meinem Arbeitsvertrag stehen, die aber aus meiner Sicht notwendig sind

Es liegt an Strukturen, an die ich mich klammere, weil ich keine besseren in Aussicht habe, und die ich in kleinen zeitraubenden Schritten verbessern möchte.

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Komme erst in die Gänge wenn zu spät ist

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Es liegt vielleicht auch daran, dass ich mein trivialstes Ritual: einmal täglich durch die kurzfristigen Ziele zu gehen, unwichtiges und wichtiges täglich zu trennen, zu priorisieren und zu deligieren

Wobei alle Planung nichts bingt, wenn ich es nicht umsetze bzw. sicherstelle, dass das delegierte korrekt umgesetzt wird

(Dies alles unabhängig von der tatsächlichen Menge an Aufgaben)

Ich sehe gerade den Tiel des Threads und lache mich schief... So langsam nehme ich Fahrt auf und bin zuversichtlich, dass ich wieder eine Punktlandung auf Kosten meiner eigenen Nerven landen werde, auch gibt es einige Kollegen denen ich diese Woche wieder ziemlich auf den Geist gehen werde...

Es geht darum, die Techniken, die ich mir theoretisch angeeignet habe, um Leerlauf zu vermeiden, auch regelmäßig anzuwenden.

Habe jetzt fast nichts gelesen, aber versuche mich als Experte

Das Wort faul ist für uns doch deutlich negativ besetzt. Es ist schlecht faul zu sein, weil....
Warum streben wir so etwas Schlechtes dann trotzdem an? Warum empfinden wir? faul als Freiheit, also eigentlich etwas Gutes?

Gefühle, während der Prokrastination: Wochenende/abend tagsüber: Externe Termine wahr nehmen, Bekanntschaften Pflegen, Spontanausflüge, Zeit mit Kindern verbringen,... Alltagsarbeit, welch die Familie anbelangt wird von mir erledigt. Meine eigenen Themen schiebe ich aber auf den Abend.

Abends dann Kompensationstätigkeiten (hauptsächluch Videos anschauen)Nur noch dieses eine Mal, morgen ist auch noch ein Tag, dieses Video ist wichtig, jetzt ins Bett, morgen aber ganz früh starten...

Wenn ich mir der Prokrastination bewusst werde:
Depressive Anwandlungen, ggf. ein jammerndes Posting im Forum.
Darauf hin kommt meist ein Schub, wo ich Trivialaufgaben durchsprinte - aber kostet eben zwei Stunden, (warum räume ich nicht beim videoschauen auf oder höre dabei podcasts)

Irgendwann nehme ich die Energie mit um meine eigentlichen Aufgaben anzugehen (meist beruflich, da sind die Konsequenzen am direktesten zu spüren, bzw. Ich muss einfach liefern) Wenn ich in dann in einer Aufgabe feststecke:
Drängendes Gefühl, das mich unruhig werden lässt. Bauch, Unterleib, Arme sind elektrisiert spürbar. Drang nach Befriedigung, (S.. oder als Kompensation durch Essen, dies entwickelt ich aber erst am Kühlschrank)

Dann kurzfridtig spontanes Bewusstwerden anderer Aufgaben.
Dillema, dass ich jetzt an einer Aufgabe hänge und mir bewusst werde, wieviel ich für die anderen Aufgaben brauche. Irgendwann wird der Druck so groß, dass ich dann bis spät in die Nacht arbeite, dann fällt mir ein, dass ich mich mit entsprechender Musik fokussieren kann und dann läuft es in der Regel...

Zitat von hereingeschneit:
Habe jetzt fast nichts gelesen

Nachvollziehbar
Zitat von hereingeschneit:
aber versuche mich als Experte

Was ich sehr schätze und dementsprechend auch auf deinen Kommentar gerne eingehe.
Zitat von hereingeschneit:
Das Wort faul ist für uns doch deutlich negativ besetzt.

Negativ an der Stelle bewusst ausgedrückt, weil ich mir dadurch situativ den Anstoß geben kann, in die Richtung aktiv zu werden, wo es gerade objektiv brennt...

Positive Umschreibungen, Erklärungen und konstruktive Ansätze liefere ich mir ja selbst in den Textblöcken, die du übersprungen hast...

Zitat von Azure:
in die Richtung aktiv zu werden, wo es gerade objektiv brennt...

Ok, das würde ich jetzt unter Pflichten einordnen, oder?

Was denkst, fühlst du über das Wort Pflicht?

Der Experte greift aus dem Berg an Worten eine Handvoll heraus und gibt mir damit Möglichkeiten zur Anpassung meiner Sichtweisen in die Hand... Wird nicht einfach, deine Frage zu beantworten und nicht einfach, daraus resultierende Erkenntnisse in mein Denken und Leben zu integrieren.

Zitat von Azure:
Es liegt mit daran, dass ich einige Dinge alleine nicht hinbekomme, stellenweise einfach einen Assistenten neben mir bräuchte, die sich ernsthaft dafür interessiert was ich mache und bei Bedarf mal einen korrigierenden Einwurf bringt, ein Zwischenergebnis im Kopf behält oder eine Schraube reinschraubt. (Auch ...

Eine KI ist ja leider noch nicht so weit, um das alles zu vereinen. Aber Alexa kann auch schon einiges (sich merken z B ) Ansonsten bliebe da wohl doch nur entweder eine Partnerin oder eine Sekretärin (oder beides vereint? )
Aber ne KI würde zumindest nicht noch einen Zusatzpunkt im Leben bedeuten, der irgendwie Stress macht und den man
noch mit eintakten muss. Ne Sekretärin macht auch wenig Mühe und nimmt viel ab, wenn sie gut (bezahlt) ist.

@hereingeschneit,
Mit der Frage nach Pflicht hast du mich wirklich erwischt...
Ohne Wikipedia zu Rate zu ziehen hätte ich zunächst einmal

Dinge, die ich anderen (explizit und implizt) zusage

als meine Pflicht angesehen.

Ich habe es prinzipiell selbst in der Hand, die Pflicht auch wirklich zu erfüllen. Wenn ich eine Pflicht nicht erfülle, hat es negative Auswirkungen. (ggf. auch nur in mir selbst)

Zitat von Azure:
Ich habe es prinzipiell selbst in der Hand, die Pflicht auch wirklich zu erfüllen. Wenn ich eine Pflicht nicht erfülle, hat es negative Auswirkungen. (ggf. auch nur in mir selbst)

Korrektur: kann es negative Auswirkungen haben

Ich selbst habe mit dem Wort Pflicht große Probleme. Konnte es zwar schon abschwächen, aber es ist immer noch ein ziemlicher Widerstand in mir. Ich bin oftmals bereit große Opfer auf mich zu nehmen, nur um mich gegen eine Pflicht zu stellen. (In meinen Gedanken lasse ich mich dafür sogar erschießen oder nehme das Leben auf der Straße ich Kauf. Ob das dann natürlich in echt so wäre, weiß ich nicht, aber es verdeutlich sehr gut, welcher Widerstand da in mir wohnt.)

Das Wort Pflicht bedeutet für mich: Ich muss. Und dagegen wehre ich mich.
Wie gesagt, ganz habe ich es selbst noch nicht abgelegt, aber es fühlt sich an, wie dass die eigene Freiheit eingeschränkt wird. Nicht mehr selbst entscheiden zu dürfen, sondern Vorlagen fürs Leben zu bekommen.

Das Schicksal hat mir die Möglichkeit gegeben, mich wirklich von fast allen Pflichten zu befreien und jetzt kann ich erleben, was das mit mir macht und ich stelle fest, dass ich meine Freiheit nicht nutze oder sagen wir, sie anders nutze als ich das gedacht hätte.

Das lässt einen natürlich auch nachdenken.....

Zitat von Azure:
Ohne Wikipedia zu Rate zu ziehen hätte ich zunächst einmal

Ich verbinde mit dem Wort Pflicht alles, was mir von außen auferlegt wird, was erwartet wird, dass ich tun muss, wie ich zu sein habe. Um es mit dem anderen Thema, wo du ja auch gerade schreibst, zu sagen: Ich muss den Werten von anderen gerecht werden. Und erst nachdem ich mich davon distanziert habe, komme ich jetzt ganz langsam ran, was ich denn selbst für Werte haben möchte.

Ich ziehe es jetzt durch und gehe einen Monat lang Zwangs- und Suchtgefühlen nicht mehr direkt nach. Ich hatte ehrlicherweise schon lange kein so mulmiges Gefühl mehr, wie jetzt wo ich diese Zeilen schreibe. Mal schauen, was dieser Plan für much bedeutet.

Zitat von Azure:
Ich hatte ehrlicherweise schon lange kein so mulmiges Gefühl mehr, wie jetzt wo ich diese Zeilen schreibe.

Nachdem ich folgenden Text für meinen heutigen SH-Gruppenabend vorbereitet habe, kommst Du nun mit sowas ums Eck... Und da denke ich mir, ich empfehle ihn Dir bzgl. Deines Vorhabens einfach mal: erfolgserlebnisse-f59/sammelthread-kontemplationen-fuer-individuelle-probleme-t107790-30.html#p2428102
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Zitat von Azure:
Ich ziehe es jetzt durch und gehe einen Monat lang Zwangs- und Suchtgefühlen nicht mehr direkt nach.

Im Urlaub war es relativ einfach und es war unterm Strich gut. Jetzt im Alltag wird es schwierig. Insbesondere weil auf meiner Liste die ich mir für die nächste Zeit vorgenommen habe viele persönliche/private Dinge stehen, die Spaß machen (aber teilweise Mut und Überwindung kosten) muss ich aufpassen, dass die Arbeit nicht zu kurz kommt ( die ja auch Spaß machen wird, wenn ich es richtig angehe). Also nicht zuviel vornehmen, priorisieren und mich darauf verlasden, dass ich die Dinge sicher zum gegebenen Zeitpunkt abgehen werde!

- Ein privates Freizeitprojekt habe ich jetzt durchgezogen und habe einen guten Prototypen gebaut. Jetzt kommt die harte Entscheidung, das Ding abzuschließen (auf aktuellem Stand stabilisieren, optisch aufhübschen)
Bei 2 Stellen bin ich hängen geblieben und in Verdrängungsmechanismen gerutscht. Problem war meine mangelnde Ausstattung und Fähigkeit im Bereich Feinmechanik (Zugang zu CNC-Fräse, CAD-Kenntnisse verbessern, wäre was für die Hausaufgabenliste. Schlaue Leute würden online Druck/Fräsdienste verwenden )Final habe ich es durch Bruteforcebrainstorming in der Eisenwarenabteilung eines gut sortierten Baumarkts gelöst

Zitat von Azure:


Um mich zu bremsen, nutze ich diesen Ansatz. Gelegentlich aktualisiere ich meine Einschätzung, wo ich in welchem Lebensbereich stehe, bzw. auch was meine derzeitige Investition in diesen Lebensbereich ist.

Zitat von moo:
Ja, dieses Kuchendiagramm kenne ich aus der Burnout-Therapie. Ist sicher hilfreich, um von Zeit zu Zeit den Überblick zu behalten.
Während der Arbeit damit stellte ich jedoch fest, dass Theorie und Praxis bei mir sehr zügig auseinander driften...
Bei der Erlangung von Harmonie und Ausgeglichenheit stets 8 Parameter auf´m Schirm zu haben hat sich bereits mittelfristig als zu bürokratisch herausgestellt.

Im Rahmen meiner Planungen habe ich mir mal wieder einen Blick über meine Lebensbereiche verschafft. Ich habe dies übrigens als Wekanboard realisiert. Die einzelnen Bereiche als Listen, konkrete Themen als Karte in der Liste. Dinge die gut laufen oder denen ich keine Wichtigkeit zuordne wandern nach unten. Dinge auf die ich mich fokusieren will wandern nach oben.

In erster Linie hilft es mir, abzubilden weshalb ich mich zufrieden oder unzufrieden fühle (im Bereich auf Dinge, die ich durch aktives Tun beeinflussen kann)

Kleine Erkenntnis: kaputte Dinge nicht liegen lassen, dass man sie baldmöglichst repariert. An den richtigen Platz räumen, sichtbaren Vermerk, dass reparaturbedürftig (mit Datum versehen)

In Todo-liste aufnehmen und geeignet priorisieren...

Kostet minimal mehr Zeit im Moment, verhindert aber Zumüllen und sorgt (bei entsprechender Wichtigkeit, Systematik und Disziplin) für schnelleres Bearbeiten.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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