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29

E

-Leeloo-
Solche Menschen dürften da gar nicht sitzen meiner Meinung nach. Ich hatte schlechte Erfahrungen per Chat gemacht. Per Mail jedoch sehr Gute. Die Dame schreibt mir immer noch und ist sehr emphatisch, sehr wichtig für eine derartige Hilfe. Gerade zu Beginn, wenn man aus der Not heraus nicht weiter weiß und einfach Hilfe benötigt in Form von aufbauenden und angstnehmenden Worten oder Tipps zur Selbsthilfe.

17.05.2020 13:34 • x 1 #62


A


Eure Erfahrungen mit der Telefonseelsorge?

x 3


Sara80
Ja so hätte ich mir das auch gewünscht das sie einfach etwas nettes sagt, bischen Verständnis zeigt. Aber sie hat nur gefragt ob ich körperliche Schmerzen habe und wenn ja sollte ich da mit zum Notarzt. Dabei habe ich doch gesagt das meine Probleme psychisch sind. Werde ich nie wieder nutzen.

17.05.2020 14:49 • #63


j_1411
Meine Antwort hilft dir jetzt nicht, aber eure Beiträge helfen mir. Ich hatte auch letztens versucht, dort anzurufen, aber habe über eine Stunde lang niemanden erreicht. Habe es danach nicht mehr versucht und werde es nach euren Berichten auch nicht mehr tun. Dabei steht auf der Homepage doch groß beschrieben, dass alle Mitarbeiter geschult sind und Ahnung haben bla bla?!

18.05.2020 01:39 • x 1 #64


Sara80
Versuche es mit Kontakt per Email, da habe ich gestern noch eine sehr nette Antwort bekommen. Ist aber eben nicht das gleiche wie mit jemandem reden können.

18.05.2020 05:06 • #65


-Leeloo-
Zitat von Sara80:
Versuche es mit Kontakt per Email, da habe ich gestern noch eine sehr nette Antwort bekommen. Ist aber eben nicht das gleiche wie mit jemandem reden können.


Das stimmt wohl, für mich ist der Mailverkehr besser als am Telefon, weil mir dann oft die Worte fehlen. Beim Schreiben kann ich nachdenken und mir überlegen, was ich schreiben will. Das fällt mir am Telefon ziemlich schwer, deshalb mag ich auch gar nicht gern telefonieren.

18.05.2020 09:12 • #66


Sara80
Das geht mir eigentlich genau so, nur im Moment bin ich so fertig mit den Nerven das ich tatsächlich zur Beruhigung mit jemandem reden wollte, passiert sonst nie.

19.05.2020 02:57 • #67


O
Was will man davon auch erwarten, das ist ja ein Job, wo sich jemand hinschleppt, sich von früh bis abends Sorgen fremder Leute anhört. Den fragt keiner, wie es ihm dabei geht, der muß. Egal, ob seine Oma in der Früh hops gegangen ist, der Chef sich darauf hin beschwerte, man sei zu 5 Minuten zu spät im Callcenter angekommen, die Feuerwehr hätt man auch nach Feierabend rufen können, die Oma wär schon nich weggelaufen. Und nu hör Dir dann am Telefon an, ich hab mir das Bein gebrochen, also psychich, ich fahr grad Fahrrad. - Ja ist überspitzt, die Komik ist beabsichtigt, weil ich nicht verletzen will, jemand der lacht, wenn man weggeht, ist besser als jemand der weint. Im Forum, ehrenamtlich, da ists jedem frei gestellt. Paßts nicht, ist man raus aber als Job, na ich möchts nich machen! Kein Mensch ist in der Lage, 40-Stundenwoche einen auf Empatie und Grinsebacke zu machen. Die Kraft, die man anderen gibt, die muß man selber erstmal haben! Augenblick, ja bitte? Was soll das heißen, Ihr kriegt die Oma die Treppe nich runter?!

19.05.2020 04:01 • #68


Calima
Zitat von Outpost:
Kein Mensch ist in der Lage, 40-Stundenwoche einen auf Empatie und Grinsebacke zu machen

Telefonseelsorge ist primär ein Ehrenamt und wird von Freiwilligen getragen, die eine Schulung durchlaufen müssen, bevor sie beraten dürfen. Die Schulungen sind gut - ich habe eine absolviert - aber dennoch sitzen da keine Profis am Telefon.

Und so variiert auch die Qualität, je nachdem, wie erfahren der/ die Mitarbeiter/ in ist. 40 Stunden in der Woche arbeitet da niemand, das würde keiner packen. Es gibt Schichten, für die man sich melden kann, um die Lasten zu verteilen.

Frag nicht, wie viele Spinner man vor allem Nachts an der St.rippe hat. Ich erinnere mich an Nächte, in denen 3 von 5 Anrufern dirty talks führen oder kranke Phantasien ablassen wollten. Wenn du ein paar solcher Unterhaltungen hinter dir hast, gelingt das mit der Empathie danach leider nicht immer.

Für den Ratsuchenden ist das aber natürlich sehr unglücklich. Im Fall einer akuten Gefährdung kann das sogar gefährlich werden, wobei hier nach meiner Erfahrung aber auch bei Stress die Alarmglocken angehen. Dennoch würde ich nicht von einer solchen Situation auf alle schließen.

19.05.2020 06:00 • x 4 #69


Sara80
[quote=Calima]Für den Ratsuchenden ist das aber natürlich sehr unglücklich. Im Fall einer akuten Gefährdung kann das sogar gefährlich werden [pid]1917183[/pid][/quote]
Und genau darüber sollten sich die Mitarbeiter dort im Klaren sein. Das ihr Verhalten dazu beitragen kann das jemand der eh schon verzweifelt ist, dann nicht zurecht kommt damit das er dort unfreundlich abgewimmelt wird. Man fühlt sich erst recht mies und allein gelassen.

19.05.2020 10:44 • #70


E
Zitat von Schlaflose:
Wahrscheinlich waren noch viele andere in der Leitung, die auch noch drankommen wollten.

Das ist ja wohl kein Grund... JEDER der anruft hat das Recht dass man sich Zeit für ihn nimmt, ihm aufmerksam zuhört ihn ernst nimmt. Egal wie stressig es ist. Ich meine wozu sitzt die Tante denn trotzdem da?

@Sara80
Ich würde mich an deiner Stelle beschweren. So etwas geht überhaupt nicht. jemand der psychisch labil/suizidal ist sollte nicht an so einen Menschen geraten wenn er am verletzlichsten ist. Das könnte fatal werden.

19.05.2020 10:51 • x 2 #71


N
Ich habe schon mindestens 5 mal bei der Telefonseelsorge angerufen und empathische, einfühlsame und hilfsbereite Männer sowie Frauen am anderen Ende gehabt. Vergessen werde ich nie eine Frau, die sogar durch Internetrecherche aktiv versucht hat mir aus einer akuten Situation zu helfen.

19.05.2020 10:56 • x 2 #72


4_0_4
Bei der TSS habe ich nur 2x angerufen. Einmal 2000 und einmal 2017. Das erste Gespräch war gut. Das andere hmmm war nicht möglich.

Das Gespräch begann ich ruhig mit den Worten Ich habe eine PTBS, Angsterkrankung, mir geht es gerade extrem schlecht, denn ich weiß nicht mehr weiter.
Danach war plötzlich Stille.

Und nun kommt das Beste. Dachte an einen technischen Fehler und wählte die Nummer erneut. Ich kann jetzt nicht mehr sagen ob ein Besetztzeichen kam oder das Klingeln in die Leere ging, aber ich war nicht mehr in der Lage die evangelische TSS erreichen.

Dachte erst das es ein Fehler meines Anschlusses war, aber das Internet ging noch. Die Google Suche nach Sperrung eines Anschlusses bei der TSS brachte etliche Treffer. Er hat tatsächlich meine Festnetznummer gesperrt. Und nicht nur die eine, gleich noch alle drei - also den kompletten Anschluss.

Das es angelernte und ehrenamtliche Menschen sind, die sich mit Sicherheit so einiges Anhören ja. Das es belastend und auch evtl. demütigend sein kann, ok. Aber wenn jemand sagt das er nicht weiter weiß, sollte man zuindest schauen ob eine Eigengefährdung besteht. Sicher bin ich alleine für mich und meine Handlungen verantwortlich. Aber so etwas hat mir echt die Sprache verschlagen.

19.05.2020 11:17 • x 3 #73


-Leeloo-
Sorry, dann ist es der falsche Job für solche Leute. Ich war mal im Altenheim tätig und konnte auch nicht einen alten oder kranken Menschen anschnauzen, nur weil mir 10 Mal das gleiche erzählte. Wenn diese Menschen das sogar ehrenamtlich machen, umso besser sollten sie dafür geeignet sein, deshalb heißt es ja Seelsorge.

Ach ja und man sollte nicht vergessen, dass man selbst mal in eine Situation kommen kann und derartige Hilfe benötigt, dann froh ist, wenn dann jemand emphatisch ist und sich deiner annimmt.

19.05.2020 13:13 • x 3 #74


Islandfan
Das ist echt schlimm. Ich habe mal vor zehn Jahren in einer sehr dunklen Stunde bei der Telefonseelsorge angerufen und habe genau die gleiche Erfahrung gemacht. Der Mann am anderen Ende hat kaum was gesagt, so dass ich oft nachfragen musste, ob er überhaupt noch dran ist und war total desinteressiert. Am Ende fragte er noch, ob ich beten möchte, das habe ich dann dankend abgelehnt. Ich war damals total geschockt. Auch wenn es alles ehrenamtliche Leute sind, geht so ein Verhalten gar nicht.

19.05.2020 17:15 • x 2 #75


N
Man muss dazu sagen, dass Frauen grundlegend einfühlsamer sind und besser mit solchen Situationen sowie Emotionen umgehen können als Männer.
Und bevor mir hier was unterstellt wird: das ist eine wissenschaftliche Tatsache

19.05.2020 18:01 • x 1 #76


Schlaflose
Zitat von Sturmtochter:
Das ist ja wohl kein Grund... JEDER der anruft hat das Recht dass man sich Zeit für ihn nimmt, ihm aufmerksam zuhört ihn ernst nimmt. Egal wie stressig es ist. Ich meine wozu sitzt die Tante denn trotzdem da?

Ich denke, die haben Vorgaben, wie lange sie maximal mit jemandem reden dürfen, wenn Hochbetrieb ist.

19.05.2020 18:21 • #77

Sponsor-Mitgliedschaft

E
Zitat von Schlaflose:
Ich denke, die haben Vorgaben, wie lange sie maximal mit jemandem reden dürfen, wenn Hochbetrieb ist.

Lass es einfach gut sein... Dafür gibt es keine Entschuldigung/Rechtfertigung. Punkt!

19.05.2020 18:30 • #78


Schlaflose
Doch, gibt es Punkt.

20.05.2020 06:28 • #79


Angor
Ich kann verstehen wenn Menschen die Seelsorge anrufen, weil sie einfach nicht mehr weiter wissen und Rat suchen.

Aber für mich selber wäre das nichts. Ich könnte niemals einen fremden Menschen anrufen und Dinge erzählen, die ich sonst auch niemandem erzählen würde.

Außerdem habe ich eh ein Problem damit, mit fremden Menschen zu telefonieren, ich habe das damals mit meiner Therapeutin geübt.

Wenn ich ein großes Problem hätte oder Depressionen etc. würde ich zu meinem HA gehen. Ein guter HA weiß immer Rat, was man tun kann, und wohin er eventuell jemanden hinschicken kann.

Und wenn es erst unterstützende Medis sind, die einem aus so einem Tief herausholen, damit man sich besser mit seiner Situation zurechtfinden kann.

Was kann einem so ein Seelsorger raten? Was ist wenn der Rat falsch ist den er gibt?
Was ist wenn er selber keinen Rat weiß, er ist ja schließlich kein Therapeut oder hat dementsprechend eine Ausbildung.

Und ich lese hier auch von Desinteresse seitens der Seelsorger oder abwimmeln.
Warum machen die den Job überhaupt wenn die damit nicht klar kommen?

20.05.2020 06:40 • #80


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl