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D
Hallo Dysthymie Erfahrene,
Ich würd mich freuen(sagt man ja so), wenn es hier jemanden gibt der auch die Diagnose Dysthymie hat, um einen Erfahrungsaustausch zu starten. Interessierte nicht Erkrankte sind auch willkommen, mögen aber auf Ratschläge bitte verzichten. Vor allem auf solche wie, mach doch mal dies oder das.

Naja, wie auch immer, wer sich angesprochen fühlt(das sagt man ja so) kann sich gerne hier mal offenbaren und vielleicht können wir dann in irgendeiner Weise was daraus machen.

14.09.2022 16:14 • 17.12.2022 x 1 #1


79 Antworten ↓


I
@Ronald47 hat das auch...vielleicht meldet er sich ja

14.09.2022 18:07 • x 2 #2


A


Dysthymie Erfahrungsaustausch

x 3


Jasy1983
Ich habe ebenfalls Dysthymie, diagnostiziert 2016

14.09.2022 18:33 • x 1 #3


D
Hallo @Jasy1983
Meine Diagnose ist recht frisch, aber nur weil bisher jeder Arzt sich seit 2010 auf eine normale rezidivierende Depression versteift hatte, obwohl eine meiner Therapeutinnen schon mal den Verdacht auf Dysthymie geäußert hatte. Bin derzeit in einer Tagesklinik und mein behandelnder Arzt kam jetzt auch zu dieser Diagnose. Zumindest habe ich nun etwas Klarheit. Mich würde interessieren, womit Du gute Erfahrungen machen konntest, bezüglich Therapien und /oder was Dir so garnichts gebracht hat. Falls Du Dich darüber äußern magst.
Für heute bin ich aber erstmal offline, hatte keinen so tollen Tag in der Klinik und werd jetzt einfach versuchen zu schlafen. Mal sehn obs klappt.

Also eventuell bis demnächst. VG

14.09.2022 19:37 • #4


D
Zitat von Orangia:
@Ronald47 hat das auch...vielleicht meldet er sich ja

Danke für den Hinweis. Mal sehen ob er Interesse hat sich auszutauschen.

14.09.2022 19:38 • #5


Ronald47
Hallo zusammen, ja seit 2005, zusätzlich noch Somatoforme Störungen.

14.09.2022 20:52 • x 1 #6


D
Hallo @Ronald47
Somatoforme Störungen hab ich auch. Ständig schmerzen andere Bereiche des Körpers. Da ich da tatsächlich keine organischen Probleme dahinter vermute, geh ich deswegen schon garnicht mehr zum Arzt deswegen. Über die vielen Jahre, die das schon so ist, hab ich mich dran gewöhnt und halte es einfach aus, bis es wieder weg ist.

Mal ne Frage, auch an Jasy, seid Ihr noch voll Berufstätig? Wie bewältigt Ihr Euren Alltag?

16.09.2022 06:16 • #7


Ronald47
Zitat von Disturbed:
Hallo @Ronald47 Somatoforme Störungen hab ich auch. Ständig schmerzen andere Bereiche des Körpers. Da ich da tatsächlich keine organischen Probleme dahinter vermute, geh ich deswegen schon garnicht mehr zum Arzt deswegen. Über die vielen Jahre, die das schon so ist, hab ich mich dran gewöhnt und halte es einfach ...

hallo bei mir ist es so das ich muskuläre probleme habe , ein ständiges spannungsgefüh in den ohren mit verschlagenem trommelfell.

16.09.2022 08:40 • x 1 #8


Mylenix
Bei mir war es auch eine rezidivierende, leicht bipolare Depression.
Später empfand ich es mehr als eine Dysthemie.
Ich lebte auch sehr zurückgezogen und vereinsamt für viele Jahre.
Hatte wenig Reize und mein Gefühlsleben ist verstumpft.
Tja, life sucks

16.09.2022 12:43 • x 1 #9


Jasy1983
Zitat von Disturbed:
Hallo @Ronald47 Somatoforme Störungen hab ich auch. Ständig schmerzen andere Bereiche des Körpers. Da ich da tatsächlich keine organischen ...

Ich schreibe später mehr dazu. Berufstätig bin ich nicht, bin grad in der Klinik Stationär zum 2. mal und man hat mich als Arbeitsunfähig eingestuft. Ich habe zwar einen EMR Antrag gestellt vor der stationären Aufnahme, wurde bei mir 2x abgelehnt.

das Leben mit Dysthymie ist ein Kampf und anstrengend, man hat nicht mehr volle Leistungen und ich muss öfter Pause machen und bin schnell erschöpft, Somatoforme Störungen habe ich auch

16.09.2022 18:48 • x 2 #10


D
@Mylenix Abgestumpft trifft es gut. Hast Du noch manchmal euphorische Phasen, wie während der bipolaren Zeit? Bei mir gibt es zwar mal seltene Momente, in denen es nicht ganz so trübe ist, aber so was wie ein Hochgefühl existiert garnicht mehr.

16.09.2022 19:25 • #11


Ronald47
Zitat von Jasy1983:
Ich schreibe später mehr dazu. Berufstätig bin ich nicht, bin grad in der Klinik Stationär zum 2. mal und man hat mich als Arbeitsunfähig ...

ja so geht's mir auch von Jahr zu Jahr anstrengender

16.09.2022 19:27 • x 1 #12


D
Zitat von Jasy1983:
Ich schreibe später mehr dazu. Berufstätig bin ich nicht, bin grad in der Klinik Stationär zum 2. mal und man hat mich als Arbeitsunfähig eingestuft. Ich habe zwar einen EMR Antrag gestellt vor der stationären Aufnahme, wurde bei mir 2x abgelehnt. das Leben mit Dysthymie ist ein Kampf und anstrengend, man hat ...

Bin derzeit in einer Tagesklinik, hab aber wenig Hoffnung, mal einen "Durchbruch" zu schaffen. Es ist einfach der Normalzustand geworden. Momentan bekomme ich eine teilweise EMR. Die wurde aber noch wegen der normalen Depression bewilligt und ist noch bis Ende nächsten Jahres befristet. Keine Ahnung ob die RV eine Dysthymie weniger schwerwiegend einstufen wird und die Rente dann nicht verlängert. Komischerweise ist mir das aber mittlerweile, wie fast alles, egal geworden. Ich werde immer gleichgültiger, was mich selbst angeht.

16.09.2022 19:43 • #13


Jasy1983
Zitat von Disturbed:
Bin derzeit in einer Tagesklinik, hab aber wenig Hoffnung, mal einen Durchbruch zu schaffen. Es ist einfach der Normalzustand geworden. Momentan ...

Bei mir ist es auch seit 2016 zum Normalzustand geworden, es wurde nicht besser. Ich habe neben Dysthymie noch andere Diagnosen:

schwere Depressive Episode, Generalisierte Angststörung, Panikstörung
cerebaler Krampfanfall (mit Medikamenten seit 5 Jahren anfallsfrei)
Gehörlosigkeit (seit 5. Lebensjahr)

16.09.2022 20:54 • #14


Ronald47
Zitat von Jasy1983:
Bei mir ist es auch seit 2016 zum Normalzustand geworden, es wurde nicht besser. Ich habe neben Dysthymie noch andere Diagnosen: schwere Depressive Episode, Generalisierte Angststörung, Panikstörung cerebaler Krampfanfall (mit Medikamenten seit 5 Jahren anfallsfrei) Gehörlosigkeit (seit 5. Lebensjahr)

Bist du berufstätig? Ich kann seit 2016 eigentlich mehr oder weniger nicht mehr wirklich arbeiten.

16.09.2022 21:23 • #15


Jasy1983
Zitat von Ronald47:
Bist du berufstätig? Ich kann seit 2016 eigentlich mehr oder weniger nicht mehr wirklich arbeiten.

Nein bin ich nicht, habe das letzte mal 2005 gearbeitet, war dann Hausfrau wegen meiner 2 Kinder.

16.09.2022 21:38 • x 2 #16


D
Ich frag mich auch, wie ich nochmal im Berufsleben Fuß fassen könnte. Bin seit 2019 ohne Job. Damals war ich wegen einer schweren depressiven Episode stationär. Danach in ambulanter Therapie und eigentlich dachte ich, ich wär bereit wieder arbeiten zu gehen und mir einen neuen Job zu suchen. Dann kam Corona und das hat die Erkrankung wieder befeuert. Der soziale Rückzug wurde so schön einfach. Auf Bewerbungen bekam ich eh keine Rückmeldungen, aber da war ich irgendwie auch froh drum. Dachte mir immer, ich bin sowieso nicht gut genug und bei einem Bewerbungsgespräch würde man das eh feststellen. Und private Treffen konnte ich ja mit Bezug auf Corona wunderbar umgehen. Hab tatsächlich fast jegliches Interesse an direkten Kontakten zu Menschen verloren und finde das nichtmal mehr schlecht. Im Gegenteil, der Gedanke wieder mit vielen Menschen in täglichem Kontakt sein zu müssen, macht mir irgendwie Angst. Ich kann kaum noch die Gute Laune Maske für andere aufrechterhalten, weil mir dafür langsam die Kraft ausgegangen ist. Merke das jetzt in der Klinik wieder, wenn ich gefragt werde obs mir schlecht geht oder ob ich mit jemandem Probleme hätte. Hab ich natürlich nicht, aber ich bin halt ein mürrisch wirkender Mensch, der kaum mal lächelt oder Freude zeigt. Mir ist halt jegliche Schwingung in diese Richtung abhanden gekommen. Und das macht mir nicht mal mehr was aus. Ich denke nur, um zumindest auf der Arbeit funktionieren zu können, müsste man mich so tolerieren wie ich jetzt nunmal bin. Und ehrlich gesagt, glaube ich nicht das irgendein Arbeitgeber oder Kollege das würde.

17.09.2022 07:16 • #17

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weyoun
Hier noch jemand mit Dysthymie.

Die Diagnose bekam ich vor ca. einem halben Jahr. Vorher hieß es immer 'depressive Episoden'. Diese gingen allerdings nie so ganz weg, stimmungsmäßig ging es aber auch nicht vollends in den Keller. Es blieb immer so zwischen 'leicht' und 'mittel'.

Bin seit 2020 in Frührente, weil im Zusammenhang mit Angsterkrankung schon seit Jahren arbeiten nicht mehr machbar war, höchstens noch stundenweise mit sehr viel Pausen dazwischen. Dies habe ich beibehalten, aber selbst das ist mir manchmal zu viel.

Ansonsten seh ich zu, daß ich den Alltag einigermaßen bewältigt bekomme. Vieles fällt schwerer, als es eigentlich ist. Endlose Grübelschleifen erschweren es, überhaupt mal ins Tun zu kommen.

An Kontakten habe ich nicht mehr viel Interesse, weil ich es einfach als total anstrengend empfinde, mit anderen zu interagieren. Hinzu kommt die Agoraphobie, die das Ganze noch zusätzlich erschwert. Trotzdem leide ich unter meiner Einsamkeit und Langeweile, schaffe es aber nicht, aus diesem Strudel rauszukommen.

17.09.2022 21:51 • x 2 #18


D
@weyoun ja, das ist ja dieses Merkmal, dass eine leichte bis mittlere Depression bei Dysthymikern als Normalzustand empfunden wird. Bei mir bringt mich nur eine schwere Episode noch in einen tatsächlichen Zusammenbruch. Leider kommt es immer wieder mal zu so einem. Wär das nicht so, ich würde einfach damit weiter leben. Sozialer Rückzug entspricht meiner Komfortzone. Keine wirklichen Bedürfnisse befriedigen zu wollen, ist für mich alltäglich. Was soll ich schon wollen? Im Grunde hab ich alles was ein Mensch zum überleben braucht. Alles anstrengende vermeide ich so gut es geht, weil ich auch denke, es und vor allem mich selbst betreffend, ist es nicht wert und auch nicht unbedingt nötig.

Alleine das mich aufraffen und in die Tagesklinik zu gehen, erzeugt diese ist eh sinnlos Gedanken. Könnte ich es, würde ich mich allem und jedem am liebsten gnadenlos entziehen. Natürlich nur in meinen Gedanken, denn irgendwie will ich ja wohl noch mit anderen in irgend einer Weise kommunizieren, sonst wär ich ja nicht in diesem Forum. Aber im realen Leben liegt mir nichts mehr daran.

18.09.2022 09:32 • x 1 #19


Ronald47
Ich hab mich schon derart an diesen dystyhmien zustand gewöhnt das es mir gar nicht mehr aufällt das es depressionen sind, so ein richtiges wohl und glücklichkeitsgefühl an das kann ich mir schon sehr lange nicht mehr erinnern.

18.09.2022 10:31 • x 1 #20


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl