So, ich habe mal eine Nacht drüber geschlafen und möchte nochmals allen danken, die hier Zeit und Mühe investieren, um mir zu helfen bzw. mich zu unterstützen.
Ich weiß, dass jeder von euch Recht hat, aber wenn man das von anderen nochmal so gesagt bekommt, macht es irgendwie auch was mit einem.
Zum einen möchte ich mich kurz erklären, warum ich die Situation in dieser Form auf Dauer nicht mehr aushalte:
Mental halte ich das aus, ich würde sogar behaupten sehr gut. Ich halte es aber körperlich nicht aus. Meine Nervensystem meldet sich mit körperlichen Symptomen, die ich als sehr unangenehm empfinde und ich dauerhaft nicht aushalten will und kann. Die Ursache ist mir bekannt. Das Gefühl der Ablehnung triggert bei mir Dinge aus der Kindheit (unsichere Bindung zum Vater, nicht gesehen werden etc.). Das Thema ist meins, dessen Bandbreite ich mir Dank einer Therapie vollends bewusst bin, Trigger wahrnehme, aber trotzdem mein Nervensystem noch nicht so weit runterfahren kann, dass ich das einfach so hinnehmen kann. Das ist der einzige Grund, warum ich ganz klar sagen muss, dass das auf Dauer einfach nicht geht. Das ist Fakt und da muss ich einfach auf mich gucken. Jetzt kann man natürlich sagen, dass ich daran arbeiten muss. Das tue ich! Aber sowas ist nicht im Schnellflug erledigt. Ich trage Verantwortung für mich, für meine Kinder und da kann ich gewiss mal Ausnahmesituationen hinnehmen, aber auch nur mal und nicht ständig. Auf mentaler Ebene bin ich sehr stark und belastbar, aber das alleine reicht in meinem Fall nicht!
Dann möchte ich noch dazu sagen, dass ich nie behauptet habe, dass es definitiv Depressionen sind. Ich habe es extra mit einem Fragezeichen versehen. Ich bin kein Fachmann und habe deshalb die Schlagwörter Depressionen und Bindungsangst einfach mal in den Raum geworfen.
Fakt ist, dass er meiner Meinung nach permanent seit 1,5 Jahren in einer Depression hängt, aber gewisse Situationen (Kritik, Nähe (?bin mir da unsicher?) einen totalen Rückzug verursachen. Warum, wieso, weshalb - keine Ahnung!
Viele fragen sich sicher auch, warum ich überhaupt daran festhalte. Ich bin zwar nicht mehr die Jüngste, aber würde behaupten, dass ich noch ganz frisch bin und keine Probleme hätte, einen neuen Partner zu finden. Allerdings habe ich in der Bezhiehung mit ihm drei Jahre lang erleben dürfen, was wirklich eine erfüllende Beziehung ist. Ja, kaum zu glauben, bei dem, was ich hier über ihn schreibe . Aber glaubt mir, ich habe schon viele Frösche geküsst und weiß sehr sicher, dass ich sowas nicht mehr finden werde. Er hat die Meßlatte verdammt hoch gelegt und daran würde ich mich immer orientieren und somit wäre das Konstrukt Beziehung für mich erstmal komplett gegessen, so dass ich meinen Lebensentwurf erstmal völlig neu überdenken muss. Da macht man es sich mit einer Entscheidung nicht soo einfach. Ich möchte ihn nicht idealisieren, aber es ist (leider) Tatsache, dass dieser Mann fast 3 Jahre lang gezeigt hat, was eine sehr gute Beziehung ist. Egal, das scheint Vergangenheit zu sein, auch wenn er vor einer guten Woche noch vor mir saß, geweint hat und mich das hat nochmal spüren lassen.
Was ich jetzt mache? Ich habe keine Ahnung. Er hat mir gestern nett und liebevoll auf meine Nachricht geantwortet. Auf meine zweite Nachricht, eine Frage, hat er nicht mehr geantwortet. Ich finde das respektlos, egal wie schlecht es ihm gerade geht. Das berührt wieder meine Trigger und mein Nervensystem meldet Alarm. Sehr unangenehm. Ich habe den Chat deshalb jetzt erstmal gesperrt, damit ich nicht jedes mal beim Öffnen von WhatsApp auf diese gelesene, aber unbeantwortete Nachricht starre.
Wenn ich den Kontakt nun abbrechen sollte, dann gibt es bei mir nur ganz oder gar nicht. Wenn, dann komplett. Wenn ich es nämlich nicht komplett mache, bringt mir das gar nichts. Ich würde weiter gertriggert werden, wenn ich auf den Chat starre und hätte wieder Alarm. Deshalb muss das einfach gut überlegt sein. Eigentlich wollte ich es doch diesmal besser machen, ihm zeigen, dass ich auch den Rückzug begleite , aber die körperlichen Symptome gefallen mir nicht, so sehr ich das mental auch durchziehen könnte.
04.08.2025 12:13 •
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