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Kennt das jemand? Meine Erkrankung began mit Angst nach einem Unfall, dann kamen depressive Symptome hinzu. Aber es sind sehr viele psychosomatische Faktoren dabei, Zittern, Unruhe, aber auch Grübelzwang, Desinteresse.
Ich hatte dann Angst vor der Angst.
Abends oft besser, schlafe gut, aber dann der Morgen- übel
Also es ist vielleicht wie eine Panikattacke, aber den ganzen Tag.
Ist das eine Angststörung oder Depression? Ich glaube nicht mehr, aus dem Loch heraus zu kommen….

10.06.2025 19:30 • 29.06.2025 x 3 #1


24 Antworten ↓


Ich denke, das kann man nicht immer zweifelsfrei trennen, zumal das eine auch das andere auslösen oder verstärken kann und auch eine Angsterkrankung kann sich als Depression äußern (maskierte Angsterkrankung).

Oft führen längere Angstepisoden zu depressiver Symptomatik. Am Anfang ist da nur Angst, aber man will eigentlich alles machen, traut sich bloß nicht. Dann schlägt es irgendwann um und man traut sich nur nicht mehr, man will auch gar nicht mehr, verliert das Interesse an Dingen, die man früher mochte, kapselt sich ab, meidet soziale Kontakte, usw. Das wiederum führt zu Vereinsamung, Grübelein, Hoffnungslosigkeit, das verstärkt die depressive Symptomatik, usw.

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Depression oder Angst

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Liebe Freibadschwimmer,

Zitat von Freibadschwimmer:
Ist das eine Angststörung oder Depression?

um genau festzustellen, um welches gesundheitliche Problem es sich bei Dir handelt, solltest Du
am bestenen mal Deinen Hausarzt fragen.

Zitat von Freibadschwimmer:
Ich glaube nicht mehr, aus dem Loch heraus zu kommen….

Gerade wenn es schon weiter fortgeschritten scheint, kann Dir ein Arzt da bestimmmt etwas
Genaueres sagen.
Deine Symptome hören sich schon etwa so an, als wenn Du eine Angststörung haben könntest.
Dafür solltest Du es allerdings viel genauer beschreiben, wie es Dir in verschiedenen Situationen geht.

Bestimmt kannst Du da bald wieder eine Verbesserung erreichen. Allerdings einfach nur abwarten,
reicht bei solchen Symptomen natürlich nie.

Viele Grüße
Bernhard

Eine unbehandelte Angststörung kann sich immer mehr verselbstständigen, die Folge sind:
„Angst vor der Angst (Erwartungsangst)
Sozialer Rückzug, auslösende Orte und Situationen werden gemieden
Gefühl des Ausgeliefertseins
Ein- und Durchschlafstörungen
Abhängigkeiten, vor allem von Alk. oder Medikamenten (Schlafmitteln)
Kontrollverlust
Problem in Partnerschaft oder der Familie sowie im Berufsleben

So sieht das bei mir aus, nur ohne Alk.. So langsam gleite ich in die Depression über. Die Angst die alles noch verschlimmert, ist die Angst davor in diesem System entweder gar keine Hilfe zu bekommen oder viel zu spät. Die Angst der Hilflosigkeit.

Eine Angststörung kommt selten allein.
Eine Depression kommt selten allein.
Eine Panikattacke kommt selten allein.
Alles hat immer ein Zusammenspiel.

Zitat von Immaculatus:
Die Angst die alles noch verschlimmert, ist die Angst davor in diesem System entweder gar keine Hilfe zu bekommen oder viel zu spät.

Gib Dir diese Hilfe selbst. Von wem, so frage ich Dich, würdest Du ernsthaft Hilfe erwarten?
Bitte frage Dich mal, ob Dich Dein Angstgefühl behindert?
Und wenn Dich Deine Angst beim Denken belastet und behindert, warum ziehst Du Dein
Angstgefühl dann trotzdem immer noch bei Entscheidungen mit dazu?
Du hast so viele andere Gefühle und Gedanken, mit denen Du alles denken, entscheiden und
erledigen kannst.

Warum soll denn gerade Deine Angst etwas für Dich entscheiden?
Bitte entscheide doch lieber selbst. Dann weißt Du doch warum Du etwas entschieden hast.

@Hotin Es ist ja gerade das Problem bei psychischen Erkrankungen, dass man sich nicht mehr ganz selber steuern kann Schön wärs.

Zitat von Immaculatus:
Eine unbehandelte Angststörung kann sich immer mehr verselbstständigen, die Folge sind: „Angst vor der Angst (Erwartungsangst) Sozialer Rückzug, auslösende Orte und Situationen werden gemieden Gefühl des Ausgeliefertseins Ein- und Durchschlafstörungen Abhängigkeiten, vor allem von Alk. oder ...

Hast du trotzdem auch gute Tage oder gute Stunden?

@Phönix Ja, aber sie werden immer weniger....Aber Übelkeit und Appetitlosigkeit sind jeden Tag da durch die Angst

Zitat von Immaculatus:
Es ist ja gerade das Problem bei psychischen Erkrankungen, dass man sich nicht mehr ganz selber steuern kann Schön wärs.

Warum kann man das nicht mehr selbst steuern?
Ich behaupte man kann es doch.

Nun steht Aussage gegen Aussage.

Zitat von Hotin:
Nun steht Aussage gegen Aussage.

Ich teile deinen Humor nicht. Es verletzt mich und womöglich auch andere die dieses Problem haben.

@Freibadschwimmer so fing es bei mir an. Nach etwa 2-3 Monaten flacht es ab dann bleibt nur die Angst. Gewisse trigger können dann einen in dem Zustand ganz schnell wieder in die depri Phase schleudern. Wenn du dann einigermaßen besser drauf bist musst du etwas gegen die Angst tun sonst wird es schlimmer ( bei mir zumindest). Gehe kaum noch raus, die Angst geht dann in andere Bereiche über wie Hypochondrie etc. . Auch wenn du langsame Schritte machst mach sie. Bleib nur nicht stehen.

Zitat von JniL:
Ich teile deinen Humor nicht. Es verletzt mich und womöglich auch andere die dieses Problem haben.

Du solltest Dich nicht verletzt fühlen.
Scheinbar hast Du mich falsch verstanden. Ich habe es nicht lustig gemeint.

Zitat von Immaculatus:
@Phönix Ja, aber sie werden immer weniger....Aber Übelkeit und Appetitlosigkeit sind jeden Tag da durch die Angst

Die guten Zeiten sind dein Kompass. Leider kannst du nicht einfach den großen Schalter umlegen, und alles ist vorbei und es geht dir wieder supergut. Die Ängste und Depressionen sind tief im Hirn eingeprägt und haben ihren Grund wahrscheinlich in einer totalen Verunsicherung während deiner frühen Entwicklung. Das bleibt für immer. Aber es gibt Gegenkräfte in dir, mit denen du sie Unsicherheiten, Ängste und Depressionen mindern kannst. Dafür brauchst du ein gutes Verständnis deiner seelischen Struktur. Ganz tief übrigens gibt es totale Sicherheit, noch hinter den Ängsten, also vor der negativen frühen Prägung. Sie ist in unserer DNA eingeprägt und die kannst du auch erleben. Das geht aber nur mit Ruhe und Stille, wenn alle lauten Sinnesreize und Gedanken zur Ruhe kommen.
Viele Grüße

@Phönix Ich bin total behütet und geliebt aufgewachsen, auch mit allen Freiheiten. Ich kann mir so ein frühkindliches Traum nicht erinnern.

Zitat von Immaculatus:
@Phönix Ich bin total behütet und geliebt aufgewachsen, auch mit allen Freiheiten. Ich kann mir so ein frühkindliches Traum nicht erinnern.

Dann bist du vielleicht gesünder, als du denkst. Ich bin Kind einer kriegstraumatisierten Frau und sicher, dass ich ihre Störung bereits vor der Geburt erbte. Nach der Geburt startete das weitere Drama, da waren weder Liebe, noch Wärme. Dafür Schläge.

@UMAIR
Allgemein bin ich nicht ängstlich, bin lebensfroh , aktiv, habe viele Freunde, arbeite mit Leuten.
Angst betrifft bei mir Krankheiten. Das hatte ich lange in Kontrolle, bis zu dem Unfall. Jetzt legt sich noch eine Depression drüber. Und ich habe Angst, dass es nicht mehr weg geht.
Ich versuche, möglichst aktiv zu bleiben, mache Sport , nur weniger als zuvor, treffe Freunde, gehe auch an zwei Tagen arbeiten.
Aber die Angst/Depression ist dabei und vieles bleibt liegen oder ich mache es, aber ohne die Freude. Und ich muss mich zwingen.
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Ich bin mir so langsam sicher, dass die Grunderkrankung einen Depression ist, Aus dieser erwachsen dann.die Angstvorstellungen. Ich hab mich das heute mal intensiver gefragt, was ich eigentlich mache, wenn ich die Angst und Panik wieder besiegte? Da kam raus, dass ich eigentlich alles völlig sinnlos finde. Geld verdienen, Miete zahlen und noch ein paar Jahre hier rumlaufen, um dann doch zu sterben. Die sogenannten kleinen Freuden des Lebens sind mir schon lange abhanden gekommen. Für mich war Diensterfüllung immer wichtig. Für mich sind diese kleinen Freuden eben an und für sich völlig banal, tw auch kitschig. In meinem Leben habe ich auch niemals eine engere , menschliche Beziehung zulassen können, immer aus Angst vor Enttäuschung. Irgendwie hat das alles auch 62 Jahre funktioniert, bei einer sehr glücklichen Kindheit. Nun bricht alles zusammen und ob es sich überhaupt lohnt, nochmal wieder mühsam zu flicken, was schon daniederliegt, ist die Frage. Ich bin ein gläubiger Mensch, wenigstens versuche ich einer zu sein. Ich bitte Gott mir in meiner Not zu helfen, gebe aber auch letztlich alles in seine Hand. Schon ganz zu Anfang der Erkrankung Ende Februar sagte ich so lapidar zu meinem Arzt: Ich denke, der Tod holt mich nun, ich habe da so ein Gefühl. Der Arzt lachte, ach was, Sie sind kerngesund. Das mag körperlich auch stimmen, aber seelisch gehe ich gerade zugrunde.

Zitat von Immaculatus:
Da kam raus, dass ich eigentlich alles völlig sinnlos finde. Geld verdienen, Miete zahlen und noch ein paar Jahre hier rumlaufen, um dann doch zu sterben. Die sogenannten kleinen Freuden des Lebens sind mir schon lange abhanden gekommen. Für mich war Diensterfüllung immer wichtig. Für mich sind diese kleinen Freuden eben an und für sich völlig banal, tw auch kitschig.

Oh, hallo und willkommen im Klub der Existenzdepressiven.

Bei mir ist sie schwächer, dafür schon seit Jahrzehnten mein Begleiter. Was mir hilft, ist, einfach ins tun zu kommen, Formen von Kreativität zu leben. Hausarbeit gehört eindeutig leider nicht dazu .

Der Sinn des Lebens ist, es weiterzugeben.
Der Sinn des Lebens ist es, weiterzugeben.

Für uns Kinderlose gilt der zweite Satz. Damit meine ich nicht Materielles, sondern Werte, Liebe und Wohlwollen und Hilfe, wenn benötigt. Also Ideelles in der Form, dass man vor der eigenen Türe kehrt und damit als Vorbild wirkt. Nicht als Missionar, das braucht keiner.

@User_0815_4711 Ja, das war auch immer so meine Sinnsache. Jedenfalls hatte ich mal entschieden, nicht als A...loch leben zu wollen, sondern eben als guter Mensch in Liebe und Zuneigung zu meinen Mitmenschen. Darum bin ich ja auch Altenpfleger geworden trotz Abitur. Ich liebe diesen Beruf noch immer und er hat mir viel zurückgegeben. Auch ein menschlich tolles team und anständige Bezahlung. Hat mir bis zur Erkrankung immer Spass gemacht. Im März bekam ich ein finanziell hoch attraktives Angebot in einer ganz andern Branche, die mich unbedingt haben wollten 6400 Brutto. Ich hatte da zugesagt und wollte in der Pflege nur noch 550er machen. Erst Anfang Juni, also am ersten Tag des neuenVertrags brach bei mir die Angstkrise ganz durch, die sich aber seit März angeschlichen hatte. Es war eine falsche Entscheidung. Ich hab den neuen Job auch gekündigt , sofort. Meine alte Pflegekiste steht jetzt voll hinter mir und hatte ihrerseits den Vertrag noch nicht aufgehoben. Auch wenn ich nun Mitte Juli ins Krankengeld falle, wird man auf mich warten und mich jederzeit wieder einstellen, wenn ich mich gesund fühle. Meine Angst Und Panikattacken waren leider so stark, dass ich mich AU schreiben lassen musste. Dabei wäre aktive Ablenkung sicher viel gesünder. Jetzt denke ich aber, es ist so heftig, dass ich noch lange brauchen werde. Therapiebeginn ist ja erst 7.7. Und niemand weiss, ob alles auch anschlägt. Im Moment bin ich total down von dieser undefinierbaren Angst, die mich jeden Tag im Griff hat. Heftig bis zu Panikattacken! Jeden Tag!

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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