Pfeil rechts
20

MaKaZen
Menschen können sehr verletzend sein und wenn ein paar schlimme Erlebnisse zusammen kommen, kippt mein System. Verletzungen in der Gegenwart triggern und es kommen Gefühle von unbewältigten Traumata hoch. Es gilt diese früheren Momente zu akzeptieren, sonst wird sich in Sachen Vulnerabilität nie was ändern. Ich halte Ausschau nach Ressourcen und bemerke, dass mein Groll mir nicht gut tut und letztlich auf mich zurückfällt früher oder später. Genesung braucht Zeit, Geduld und Selbstfürsorge.

Wenn ich in Zukunft bessere Erfahrungen machen will, muss ich schlechte Erfahrungen minimieren. Ich kann z.B. schneller reagieren, wenn sich eine Angelegenheit in die falsche Richtung bewegt. Ich bin sensibel aber auch sehr verletzbar. Trotzdem möchte ich mich nicht verschliessen, denn ich bin von Natur ein offener Mensch. Ich hab ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Sicherheit und wenn dieser Wert angegriffen wird, trifft es mich hart. Ich hatte schon immer das Bedürfnis nach Heilung und überlege mir, was förderlich ist:

Ich brauche einfach viel Zeit für die Dinge des Alltags und brauche bestimmt keinen Stress. Wenn Menschen mich stressen, ist das ihr Problem. Ich sag nein und gut ist. Damit ich gesund bleibe in all den Wirrungen des RL brauche ich Entspannung, Ruhe, Gelassenheit, etc. Ich brauche auch viel Zeit, um meine Traurigkeit zu leben. Das unterdrücke ich nämlich öfters. Der Stress soll weg und Ruhe und Frieden dürfen einkehren. Eins sein mit mir, ist die Voraussetzung für das Einssein mit dem Aussen. Bin ich selbst im Gleichgewicht klappt es auch besser im Aussen.

Ich halte den Schlüssel in Händen, um ganz, gesund und heil zu sein und freue mich auf ein gesundes Leben mit gesunden Beziehungen.

26.07.2023 20:12 • 12.11.2023 x 1 #1


14 Antworten ↓


Hotin
Zitat von MaKaZen:
Menschen können sehr verletzend sein und wenn ein paar schlimme Erlebnisse zusammen kommen, kippt mein System.


Da gebe ich Dir Recht. Aber bist Du sicher, dass Dich andere Menschen immer absichtlich verletzen
wollen? Ich bin da nämlich nicht so sicher.
Könnte es sein, dass sich Deine Gefühle verändern, wenn Du erkennst, andere wissen meistens gar nicht
was mich verletzt.

Zitat von MaKaZen:
Ich halte Ausschau nach Ressourcen und bemerke, dass mein Groll mir nicht gut tut

Welche Ressourcen hast Du denn schon für Dich entdeckt?

Zitat von MaKaZen:
Wenn ich in Zukunft bessere Erfahrungen machen will, muss ich schlechte Erfahrungen minimieren.


Ob dass so funktionieren wird? Wir alle machen ständig gute und schlechte Erfahrungen.
Besonders wichtig ist dabei.
Wie bewerten wir unsere Erfahrungen? Wann sagen wir, diese Erfahrung ist gut?
Und wann sagen wir, diese Erfahrung ist schlecht?

Zitat von MaKaZen:
Ich hab ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Sicherheit und wenn dieser Wert angegriffen wird, trifft es mich hart.

Auch ich habe ein hohes Bedürfnis nach Sicherheit. Welche Erfahrungen greifen denn Deinen
Wunsch nach persönlicher Sicherheit besonders an?

27.07.2023 11:23 • x 2 #2


A


Borderline und Verletzlichkeit

x 3


MaKaZen
Lieben Dank für deine Anteilnahme an meinem Thema

Zitat von Hotin:
Da gebe ich Dir Recht. Aber bist Du sicher, dass Dich andere Menschen immer absichtlich verletzen
wollen? Ich bin da nämlich nicht so sicher.
Könnte es sein, dass sich Deine Gefühle verändern, wenn Du erkennst, andere wissen meistens gar nicht
was mich verletzt.

Verletzungen müssen nicht zwingend absichtlich passieren. Als Bordi gerate ich immer mal wieder an narzisstische Persönlichkeiten und da bin ich mir sicher, dass die bewusst austeilen.

Die Unterscheidung ob andere mich bewusst verletzen oder nicht, spielt in der Verletzung drin keine Rolle. Ich bin bloss verletzt und muss das auf die Reihe kriegen.

Zitat von Hotin:
Welche Ressourcen hast Du denn schon für Dich entdeckt?

Danke, dass du auf den Punkt aufmerksam machst. Ich verzichte auf meinen Groll und gehe die Situation mit mehr Gelassenheit an, nehme es nicht persönlich, etc.

Zitat von Hotin:
Wie bewerten wir unsere Erfahrungen? Wann sagen wir, diese Erfahrung ist gut?
Und wann sagen wir, diese Erfahrung ist schlecht?

Meine Gefühle sagen mir, ob es eine gute oder schlechte Erfahrung war. Wenn ich mich gut fühle, dann war die Erfahrung gut und umgekehrt. Natürlich lerne ich aus Erfahrungen und insofern hat auch die schlechte Erfahrung ihr Gutes.


Zitat von Hotin:
Auch ich habe ein hohes Bedürfnis nach Sicherheit. Welche Erfahrungen greifen denn Deinen
Wunsch nach persönlicher Sicherheit besonders an?

Ich kann bloss von der Vergangenheit sprechen. Früher hatte ich phasenweise grosse finanzielle Probleme. In Liebesbeziehungen war ich immer sehr verletzlich, wenn da grosse Unsicherheitsfaktoren aufgetreten sind. Ich hab früher nicht auf die Warnsignale geachtet, was mir heute nicht mehr passieren kann.

27.07.2023 12:03 • x 1 #3


Hotin
Zitat von MaKaZen:
Verletzungen müssen nicht zwingend absichtlich passieren. Als Bordi gerate ich immer mal wieder an narzisstische Persönlichkeiten und da bin ich mir sicher, dass die bewusst austeilen.

Wie kommt das, dass Du immer wieder mal an narzistische Menschen gerätst?

Zitat von MaKaZen:
Die Unterscheidung ob andere mich bewusst verletzen oder nicht, spielt in der Verletzung drin keine Rolle. Ich bin bloss verletzt und muss das auf die Reihe kriegen.

Das sehe ich völlig anders.
Nach meiner Sichtweise spielt es eine ganz besondere Rolle, ob Dich Menschen absichtlich verletzen
oder nicht. Nur wenn Du verstehst, das zu unterscheiden und damit umzugehen, kannst Du Dein
Inneres stabilisieren.


Zitat von MaKaZen:
Meine Gefühle sagen mir, ob es eine gute oder schlechte Erfahrung war. Wenn ich mich gut fühle, dann war die Erfahrung gut und umgekehrt.

Das reicht nicht aus.
Wenn Du fast ausschließlich nur mit Deinen Gefühlen denkst, wirst Du Dich kaum entspannen
lernen.
In unserem Kopf entstehen immer zu fast jeder Lebenssituation gleichzeitig gute Gefühle und schlechte Gefühle.
Erst wenn Du beginnst, zum Bewerten Deiner Gefühle teilweise den Verstand hinzuzuziehen, kann
sich Deine seelische Situation entspannen.
Unser Verstand ist so etwas wie ein Schiedsrichter im Spiel unserer Gefühle.
Ein Fußballspiel ohne Schiedsrichter würde immer sehr schnell zu Streit und auch zu totaler
Unzufriedenheit führen.

Zitat von MaKaZen:
Natürlich lerne ich aus Erfahrungen und insofern hat auch die schlechte Erfahrung ihr Gutes.

Das meinte ich gerade. Etwas lernen, hat hauptsächlich damit zu tun, dass Du Dich an eigene
Gefühle und Verhaltensweisen erinnerst. Dann diese Situationen miteinander vergleichst und
Deine Bewertung nach und nach etwas anpasst. So können dann nach und nach innere Ruhe
und Zufriedenheit entstehen.

27.07.2023 13:44 • x 2 #4


MaKaZen
Zitat von Hotin:
Das sehe ich völlig anders.
Nach meiner Sichtweise spielt es eine ganz besondere Rolle, ob Dich Menschen absichtlich verletzen
oder nicht. Nur wenn Du verstehst, das zu unterscheiden und damit umzugehen, kannst Du Dein
Inneres stabilisieren.

Das kommt schon ziemlich lehrerhaft bei mir rüber. Es fällt auf, dass du 0% von eigenen Erfahrungen berichtest, was keine gute Basis für eine Diskussion auf Augenhöhe ist. Warum erzählst du nicht, was Verletzungen bei dir bewirken und wie du mit ihnen umgehst?

27.07.2023 15:11 • x 1 #5


Hotin
Zitat von MaKaZen:
Das kommt schon ziemlich lehrerhaft bei mir rüber.


Da hast Du vollkommen Recht. Ich glaube etwas zu wissen, was Dir helfen kann.
Nur, warum soll ich etwas davon erzählen, wenn wir nicht auf Augenhöhe in ein
Gespräch kommen?

Zitat von MaKaZen:
Warum erzählst du nicht, was Verletzungen bei dir bewirken und wie du mit ihnen umgehst?

Das will ich gerne tun. Es macht aber nur Sinn, wenn Du und ich vergleichen, wie wir mit unseren
Gefühlen umgehen.
Im Übrigen bewirken in mir Verletzungen das Gleiche wie in Deiner Gefühlswelt.
Da unterscheiden wir uns vermutlich kaum. Allerdings schalte ich immer wieder meine Erinnerung
und meinen Verstand dazwischen, damit mich meine Gefühle weniger verletzen können.

Und dieses Dazwischenschalten, kann man lernen, wenn man das will.

27.07.2023 15:43 • x 1 #6


MaKaZen
Zitat von Hotin:
Und dieses Dazwischenschalten, kann man lernen, wenn man das will.

Ich setze meinen Verstand nicht ein, um mich zu schützen. Witzig ist, dass du offenbar Gefühle abspalten tust, da du davon schreibst, dass deine Gefühle dich nicht verletzen können. Es gibt eine Trennung zwischen deinem Ich und deinen Gefühlen. Du bist doch deine Gefühle und kannst dich höchstens selbst verletzen. Deine Strategie halte ich für sehr defensiv, um jeden Preis verhindern, verletzt zu werden. Ich hab geschrieben, dass ich offen bleiben möchte und damit auch verletzlich. Ich hab keine Angst vor Verletzungen, ziele jedoch auch nicht darauf ab.

27.07.2023 15:50 • x 1 #7


Hotin
Deine Antwort beeindruckt mich.

Zitat von MaKaZen:
Ich setze meinen Verstand nicht ein, um mich zu schützen.

Das verstehe ich nicht. Ich verstehe es gerade so, dass mein Verstand mich in erster Line
schützt.
Zitat von MaKaZen:
Witzig ist, dass du offenbar Gefühle abspalten tust, da du davon schreibst, dass deine Gefühle dich nicht verletzen können.

Meine Gefühle spalte ich nicht ab. Ich brauche doch meine Gefühle um zufrieden werden zu können.
Ich vergleiche und bewerte meine Gefühle jedoch zum Teil mit meinem Verstand.

Zitat von MaKaZen:
Es gibt eine Trennung zwischen deinem Ich und deinen Gefühlen.

Das kannst Du so sehen. Darin liegt vermutlich einer der Hauptgründe, ob es einem Menschen
eher gut geht oder nicht so gut.

Zitat von MaKaZen:
Du bist doch deine Gefühle und kannst dich höchstens selbst verletzen.


Nein, ich bin nicht meine Gefühle. Ich bin auch nicht mein Arm oder mein Bein. Ich habe zwei Beine und zwei Arme.
Für mich ist das ein kleiner aber wesentlicher Unterschied.
Ich bin ein W
esen das Gefühle hat. Meine Gefühle versuchen
mich jedoch ständig ganz stark zu steuern. Wenn ich das zulasse, verliere ich eventuell
die Möglichkeit zufrieden zuleben.


Zitat von MaKaZen:
Deine Strategie halte ich für sehr defensiv, um jeden Preis verhindern, verletzt zu werden.

Interessant, wie Du das beschreibst. ich fühle dass eher positiv.
Wobei Du recht hast. Mit dieser Art zu denken gelingt es mir, weniger seelische
Verletzungen zu spüren. Ist das ein Nachteil? Ich sehe es eher als Vorteil.

Zitat von MaKaZen:
Ich hab geschrieben, dass ich offen bleiben möchte und damit auch verletzlich.


Ok, dann ist der Nachteil Deiner Offenheit wohl der, dass Du Dich lieber häufig
schlecht fühlst, als Deinen Verstand bei Entscheidungen mit hinzuzuziehen.

Ist das sehr gewagt, wenn ich dann sage. Möglicherweise kannst Du zu einem gewissen
Anteil mit dafür Verantwortlich sein, wenn es Dir seelisch noch nicht viel besser geht.
Oder wie beschreibst Du das?

27.07.2023 17:06 • x 1 #8


Flame
Interessantes Thema.

Ich sag mal im Verstand finden ja Bewertungen statt.
Die widerum einen grossen Einfluss auf unser Gefühlsleben haben.

Bei manchen Menschen finden sie unbewusst statt,dann war das Gefühl schneller als das Bemerken des Gedankens.

Die Gedanken zu bemerken,bevor (oder während) das Gefühl aufwallt ist Übungssache und erst wenn das möglich ist,finden keine reaktiven (unreflektierten) Handlungen mehr statt.

Dazu gibt es ein Zitat,dass das auf den Punkt bringt: Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit (weiss leider nicht,von wem das ist).

Es meint glaube ich die Freiheit zu entscheiden,wie ich mich verhalten möchte.

Mit dem Verstand entscheidet man sich ja auch für eine friedliche Lebensweise.

Für mich gehört manchmal auch dazu,Konflikten ,die auf eine destruktive Art (Angriff statt Klärung) bewusst aus dem Wege zu gehen.
Leider wird das oft als Vermeidungsverhalten wahr genommen.

Ich sehe es eher als wichtige Ressource,die nicht nur einem selbst gut tut sondern auch der Umwelt.
Weil Öl in´s Feuere giessen selten zu guten Ergebnissen führt.

Für mich ist jemand,der kämpfen muss immer ein Verlierer,selbst dann,wenn er die Schlacht gewinnt.
Anders formuliert: Im Krieg gibt es keine Gewinner.
Einen Verlierer zurückzulassen kann aus meiner Sicht menschlich gesehen kein Gewinn sein (ausser in Notwehr,wenn Leib und Leben bedroht werden).

27.07.2023 17:30 • x 2 #9


MaKaZen
Zitat von Hotin:
Ist das sehr gewagt, wenn ich dann sage. Möglicherweise kannst Du zu einem gewissen
Anteil mit dafür Verantwortlich sein, wenn es Dir seelisch noch nicht viel besser geht.
Oder wie beschreibst Du das?

Ich bin in der Tiefe verletzt und arbeite daran, dass ich gesund, ganz, heil, etc. werde. Die Verletzungen z.B. der frühen Kindheit prägen mein Sein.

Ich möchte die Diskussion zum Thema mit dir an dieser Stelle beenden, weil dein Ausgangspunkt (Kopfmensch) ein komplett anderer ist als meiner (Gefühlsmensch). Die Diskussion führt für mich zu keinen neuen Erkenntnissen, Einsichten, etc. weder über mich noch über dich. Du willst mir was vermitteln, was null zu meinem System passt. Du hast deine Muster entwickelt, wie du dich schützen kannst und ich hab meine entwickelt, um Verletzungen zu verarbeiten. Das sind zwei imho unvereinbare Ansätze, nix für Ungut.

27.07.2023 17:32 • x 1 #10


MaKaZen
Zitat von Flame:
Für mich gehört manchmal auch dazu,Konflikten ,die auf eine destruktive Art (Angriff statt Klärung) bewusst aus dem Wege zu gehen.
Leider wird das oft als Vermeidungsverhalten wahr genommen.

Ich sehe es eher als wichtige Ressource,die nicht nur einem selbst gut tut sondern auch der Umwelt.
Weil Öl in´s Feuere giessen selten zu guten Ergebnissen führt.

Für mich ist jemand,der kämpfen muss immer ein Verlierer,selbst dann,wenn er die Schlacht gewinnt.
Anders formuliert: Im Krieg gibt es keine Gewinner.
Einen Verlierer zurückzulassen kann aus meiner Sicht menschlich gesehen kein Gewinn sein (ausser in Notwehr,wenn Leib und Leben bedroht werden).

Genau, so habe ich in meiner Kurzfassung auch beschrieben. Der Groll auf die 'Peiniger' fällt früher oder später auf mich zurück, ich würde mich damit selbst verletzen. Es kann passieren, dass mich ein vermeintlicher Angriff triggert und ich mich im ersten Moment verteidigen möchte. Ich versuche heute gelassener, sachlicher und mit deutlich mehr Abstand an Konflikte heran zu gehen. Ich gehe Konflikten nicht aus dem Weg, stelle mich ihnen und gehe auf meine eigene ruhige Art und Weise damit um. Nur kein Öl ins Feuer giessen!

27.07.2023 17:36 • x 1 #11


Flame
Zitat von MaKaZen:
Ich versuche heute gelassener, sachlicher und mit deutlich mehr Abstand an Konflikte heran zu gehen.

Das finde ich gut und wenn man versteht,warum Menschen reagieren,wie sie reagieren,fällt es halt noch um einiges leichter.
Weil man dann erkennen kann,dass das Verhalten des Gegenübers selten was mit einem selbst zu tun hat sondern oftmals reaktive ( durch den Verstand nicht reflektierte) Verteidungungsmechanismen darstellen,die u.a. durch (schmerzhafte) Prägungen entstanden sind.

Dann ist kein Groll mehr nötig,tiefes Bedauern eher,sicher auch Traurigkeit und Wut und diese Energien kann man bewusst wahrnehmen und sie sich zunutze machen.
Indem man es versucht,besser zu machen (man wird zu einer Art Katalysator).

Wenn es um tiefgreifende Verletzungen geht,ist das sicher kein einfacher Weg.
Aber der Einzige,der zu innerem Frieden führen kann aus meiner Sicht.

27.07.2023 17:41 • x 1 #12


Meteora
Zitat von MaKaZen:
Der Groll auf die 'Peiniger' fällt früher oder später auf mich zurück, ich würde mich damit selbst verletzen.

Geht mir auch so. Ich habe meinen Täter*innen vergeben, zumindest denen, zu denen ich keinen Kontakt mehr habe (bei den anderen schaffe ich das einfach noch nicht). Hass ist ein Gift, das ich trinke, in der Hoffnung, dass der Feind daran krepiert. Ich habe zurzeit mit einer Tussi von der Maßnahme zu tun, die das Arbeitsamt mir geschenkt hat (ich habe sie mir hart erkämpft). Sie versteht nichts und fragt tausendmal nach, wiederholt alles ständig, zeigt mit dem Finger auf mich, wenn ich ein Verhalten zeige, das ihr nicht passt. Und dann sagt sie genau wie eine meiner Täterinnen (meine Mutter), dass daran ein mögliches Arbeitsverhältnis scheitern wird. Sie verbietet mir, Skills wie das Verkrampfen meiner Hände einzusetzen, und ich muss die ganze Zeit lächeln und freundlich sein, was mir generell schwer fällt. Diese Frau triggert brutal, und im Gespräch hilft es mir, ruhig zu bleiben, wenn ich im Kopf allerhand Gewaltfantasien an ihr auslebe.
Aber das verbittert mich nur. Ich versuche daher, wie auch in anderen Triggersituationen, das Gute an der Person zu sehen, um das ewige Schwarz-weiß-Denken aufzubrechen. Sie ist die Einzige, die mir einen Job beschaffen kann, auch wenn ich nicht das Gefühl habe, dass sie für mich ist. Sie ist nicht absichtlich mein Feind. Sie blickt nur nie bei irgendwas durch.
Und ich bin ja auch selbst zum Teil schuld, wenn ich mich provozieren lasse durch meine extreme Verletzlichkeit. Die wenigsten Leute meinen es böse. Ich sollte auch weniger streng mit mir selbst sein, wenn ich mal wieder ausgerastet bin.
Ich glaube, wenn man sein Schwarz-weiß-Denken hinterfragt, treffen einen die Trigger immer weniger stark. Diese Erfahrung mache ich zumindest gerade. Ich denke immer, o Gott, eine Retraumatisierung überlebe ich nicht, aber ich habe schon viele überlebt. Wir Verletzlichen sind stärker, als wir glauben.

27.07.2023 17:51 • x 2 #13


MaKaZen
Zitat von Meteora:
Ich denke immer, o Gott, eine Retraumatisierung überlebe ich nicht, aber ich habe schon viele überlebt. Wir Verletzlichen sind stärker, als wir glauben.

Richtig

Ich versuche das ursprüngliche Trauma zu verarbeiten, denn ich nehme einen Trigger heute deutlich wahr. Ich weiss, dass es bloss ein Trigger ist und darum fällt mir der Abstand leichter.

Deine Situation mit der Tussi von der Massnahme würde mich auch antriggern. Hammerhart, was sich diese Leute erlauben

Wünsch dir viel Kraft, mit der Dame korrekt umzugehen und trotzdem deinen Weg beizubehalten

PS Gib den narzisstischen Persönlichkeiten, von denen du abhängig bist, stets Recht. Die sind sehr misstrauisch und sind ständig am 'scannen', was du von ihnen hältst. Du gibst ihr am Besten das Gefühl, dass sie ein toller Mensch ist.

27.07.2023 18:00 • x 1 #14


MaKaZen
Verletzlichkeit

Das Thema ist doch grösser, als ich angenommen habe. Da gibt es diese unterschwellige Traurigkeit, die mich schon ein Leben lang begleitet. Ich bin nicht gerne traurig, hab gelernt es weg zu stecken. Ich lebe meine Traurigkeit in erster Linie in der Musik. Ich bin von Natur aus verletzlich, sensibel, empfindlich, etc. Ich hab immer irgendwie versucht, eine Position im Leben zu ergattern, wo ich von Menschen geliebt bzw. nicht verletzt werde. Natürlich wurde ich genau von den Menschen verletzt, die ich am meisten geliebt habe.

Es wird Zeit, meine Trauer voll und ganz anzunehmen, meinen Hang zur Selbstüberforderung abzulegen und zu dem werden, der ich bin. Ich bin ein sensibler und empfindsamer Mensch und kann damit leben lernen!

12.11.2023 20:02 • x 2 #15


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag