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Sorry wegen Rechtschreibfehlern, ich bin auf der Arbeit .. natürlich meine ich Freud/nicht Freut

Hmmm, mit dem ganzen neuen Wissen hätte ich dir zu Beginn anders geantwortet.

Wie sich ein Familiengefüge mit Eltern und Geschwistern anfühlt weiß ich nicht, weil ich das nie in normaler Form kennenlernen durfte.
Aus dem Grund das mir ein paar Mitglieder meiner Familie, in aller schlimmster Not nicht geholfen haben, habe ich den Kontakt abgebrochen. Und zwar entgültig.

Wie das für dich war kann ich nicht nachempfinden. Aber wie sich so was grundlegend anfühlen kann.

Und ich vermute es hat noch mehr Facetten als die nicht erfüllte Erwartung und die Ausgrenzung. Denn es geht auch irgendwo der Traum verloren das man die Schwester nie hatte und vermutlich nie haben wird.

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Schwester behandelt mich schlecht - Kontaktabbruch

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Zitat von cube_melon:
Und ich vermute es hat noch mehr Facetten als die nicht erfüllte Erwartung und die Ausgrenzung. Denn es geht auch irgendwo der Traum verloren das man die Schwester nie hatte und vermutlich nie haben wird.


Ganz genau. Egal wie viele Freunde, Partner oder sonst irgend jemanden man hat. Ich dachte immer, im Hintergrund habe ich meine Schwester, wenn irgend etwas passiert. Ich dachte diese Beziehung besteht für immer. Auch wenn ich da als große Schwester aktiver gewesen bin. Das war immer in Ordnung für mich.
Nun muss ich sie und diesen im inneren aufgebauten (wahrscheinlich auch gewünschten) Anker loslassen.
Diese Erkenntnis stimmt mich so traurig, deshalb brauche ich Zeit für mich um das sacken zu lassen. eigentlich trage ich dieses Gefühl (sie), auch wenn es unterschwellig ist, immer noch bei mir. Ich hoffe, es geht bald vorbei.

Ich kenne das Gefühl ja zu gut. Es ist die Schwester, es ist Familie und nicht irgendeine Bekannte, auf die man eher verzichten könnte.
Es heißt ja so schön, Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht.
Ich kenne einige Familien wo es zwischen den Geschwistern nicht klappt.
Was schade ist, aber man kann es nicht erzwingen. Manchmal hat man keinen guten Draht zueinander, und das ist natürlich unter Geschwistern nicht schön.
Meine Aussprache damals mit meiner Schwester ging voll nach hinten los, aber ich hatte es probiert. Das war mir wichtig !
Wenn ihr gut miteinander sprechen könnt wäre es wichtig das mal anzugehen.
Bei uns wurde nur geschrien (meine Schwester) und es hagelte nur Vorwürfe. Es ging nicht ......
Hoffe ihr findet einen Weg !

ich teile mal diesen Link. Was haltet ihr davon?

https://www.welt.de/gesundheit/psycholo...laegt.html

Guter Artikel.......ich hatte nie eine herzliche Beziehung zu meiner Schwester. Meine Eltern haben uns absolut gleich behandelt.
Wir waren/sind einfach sehr unterschiedlich.
Ich bin aber sehr sehr konsequent in meinem Leben und wenn mir jemand einmal so weh getan hat, gibts kein zurück mehr bei mir.
Hass gibts da keinen, sie ist mir nahezu egal.
Ich würde mir für sie aber wünschen das sie ihr Leben wieder in den Griff bekommt.
Ich glaube vieles kommt aus der Kindheit, von den Eltern usw. aber es gibt auch grundsätzlich Geschwister die einfach keinen Draht zueinander haben.

Zitat von Love83:
Hallo Boomerine, das ist schön zu lesen und danke für deine Nachricht.Meine Erwartungshaltung ihr gegenüber war nie besonders hoch, es war normal dass der Kontaktwunsch zu 95 % von mir kam und ich es akzeptiert hatte,/ dass sie sich manchmal über 3 Monate nicht gemeldet hatte, Einladungen von ihr wurden nur zu Geburtstagen ausgesprochen. Da ich mich aber öfters gemeldet habe, bestand die Beziehung noch einigermaßen. Die letzten zwei Jahre konnte ich es nur nicht mehr, weil es mir selber sehr schlecht ging, und ich nach meiner Trennung bei Fremden geschlafen habe (da ich zwei Monate nicht gewusst habe wo ich übernachten soll). Es war mir auch sehr unangenehm, wenn mich Leute gefragt haben was mit meiner Schwester ist, ob ich nicht zu ihr für ein paar Tage kann, auch wenn es nur ein Tag in zwei/drei Wochen gewesen wäre, das hätte gereicht und ich hätte es akzeptiert. Ist Familie nicht dafür da, um einen bei sollten Geschichten aufzufangen? Ich weiß nicht, ob ich das jemals verzeihen kann. Eine Bezugsperson für mich ist die, auf die ich mich verlassen kann. Sie war es nie und bezweifle, ob sie irgendwann eine werden wird. Alles was nicht einigermaßen ausgewogen ist, kann ich nicht mehr akzeptieren, nicht weil ich zu stolz geworden bin, sondern weil mir da die Kraft fehlt, mehr zu investieren. Vielleicht ist das meine Lektion. Möchte deine Schwester nun ein Teil deines Lebens werden und bemüht sich?


Ob meine Schwester ein Teil von meinem Leben sein will, ich nehme es an, ich weis es nicht.
Sie bemüht sich so wie ich auch.
Um einen normalen Kontakt zu halten.
Ich möchte hier ausschweifen, weil auch alles in meinem TB steht, ich nehme an das KH Aufenthalt der Auslöser war, ich hab nämlich einen Brief an alle 3 geschrieben bevor ich ging. Ich hab mir alles von der Leber geschrieben, es tat gut, jetzt konnte ich gehen, ich bat darum mich die ersten Tage alleine zu lassen, weil ich nicht wusste, wie mit allem umgehen ?
Nein, sie hielt sich nicht dran, sie war da, sie wollte Dabeisein, von A - Z.
sie ging diesen Weg mit mir, wir hatten viele Gespräche, auch Vorwürfe parat und und...
Ich konnte nicht weglaufen sie wollte sich stellen und somit gingen wir diesen Weg.
Es hat gut getan, wir sind Geschwister, ob wir uns lieben ist ? jeder ist erwachsen geworden, jeder hat seinen Weg eingeschlagen und jeder hat seine Meinung. Ich musste es so akzeptieren so wie sie auch. Bis hierher und nicht weiter.
Ich hatte auch keine Kraft mehr und ich wollte auch nicht mehr investieren, irgendwann kommt der Punkt und die Wende.
lg boomerine

Hallo Love83,
ah ok, dann sieht das Bild schon etwas anders aus.

Dann war ja 2018 auch eher eine Ausnahmesituation und vielleicht hast du sowas wie Wurzellosigkeit
verspürt, in den Ängsten und bei der Trennung.

In der Not keine Hilfe zu bekommen, ist dann schon sehr hart.

Wegen dem Telefonieren und mis-interpretieren / beleidigt sein: Ich denke, hättet ihr eine gute
intime Beziehung, würde sowas ja so schnell gar nicht passieren, dass man den anderen so negativ
interpretiert.

Vielleicht bekommt ihr es durch Reden etwas klarer.

Was sich wohl weniger ändern wird oder vielleicht erst in einer markanten Krise ist, dass der eine
mehr investiert und der andere weniger. Oder der eine mehr Interesse und Zeit hat, der andere
weniger.

Sowas lässt sich nach meiner Erfahrung dann leider auch nicht herbeireden. So Gespräche ich hätte
gerne mehr von dir (Aufmerksamkeit, aktives Zuwenden ect), das scheint auf Zuruf nicht zu funktionieren
und mündet wohl nicht selten in böses Blut.

Wenns nicht freiwillig kommt, dann kann man es wohl eher abschreiben und mühsame Krisengespräche
machen auch keinem so richtig Laune. (hab da selber keine guten Erfahrungen mit)

Wegen dem Artikel- ich kann mir gut vorstellen, dass man bei Geschwistern ein Vorbild bekommt,
wie es zu Leuten auf gleicher Ebene so ist. Wie man da so in Beziehung ist.
Später dann auch die Sandkastenfreunde.

Ob Geschwister Beziehungen fürs Leben sind- ich finde es etwas idealisiert und es baut zum Teil
eher eine Drohkulisse auf bis dass der Tod euch scheidet.
Eine gewisse Bindung und gemeinsame Prägung wird sicher entstanden sein, aber Nähe ja
nicht unbedingt.

Manche Menschen sind doch zu unterschiedlich und ich kenne auch viele Menschen mit eher
gutem Elternhaus, eher humorig, wo sich z B zwei Brüder so gar nichts zu sagen haben und gar
nicht im Streit. Oder Schwester und Bruder sich nichts zu sagen haben.

Charakter und Einstellungssache muss ja auch ein bisschen passen für Verständnis denke ich.
Udn wenn ich denke ich werde in einer Großfamilie groß mit 11 Geschwistern und deren Kindern usw,
da könnte ich sicher nicht zu allen einen engen Draht halten und man würde sich eher an die
ähnlicheren passenden halten, vielleicht zwei oder drei von elf.

In unserer Kleinfamile denkt man dann, man ist mit diesem einen Menschen geboren, das muss
irgendwie passen, und er wäre vielleicht in einer Großfamlie einer von den 8 gewesen die nicht so
gut passen und wo man sonst auch sein Leben eher mit anderen gestaltet hätte.
Und die anderen sieht man mal bei jedem zweiten Familienfest.

Trotzdem sind Familienmitglieder nicht nur einfach Bekannte, sondern es hängen auch schnell Emotionen dran,
da das ja doch eine Urprägung ist, eine Ur-erwartung.

Ich konnte das ganze auch nie distanziert sehen und bin seit einigen Jahren ohne Kontakt zur
Familie.Gespräche waren leider sehr fruchtlos und meine Seite / mein Wunsch konnte nie gehört
werden wir sind eben so und du gehörst eben dazu - in der ewigen Kindrolle- schrecklich.

Als meine Schwester mir da mit der Fabrik vorgeschlagen hat, oder bei ihr Familienhilfe zu sein,
hatte ich auch schon studiert und einen Job.
Die sind einfach mit mir wie ich bin, wohin ich gegangen bin, nie mitgegangen, die wussten nicht,
wo ich lebe, weil es außerhalb ihres Dorfs war, was ich studiere da außerhalb ihrer Vorstellung,
mit wem ich zu tun hatte und die haben fabuliert ich bin in einer Sekte, weil ich nicht willig
bin, still weiter ihr Ding mitzumachen..
Das war erdrückend und Änderung des ewig gewohnten leider nie möglich.
Darum wüsste ich bei mir z B nicht, welche Krise wirklich das Wunder einer echten gemeinsamen
Basis, einer echten Nähe befördern sollte.
Ein Elternteil ist schon tot. Das hat nichts geändert, außer dass mir der Befehl erteilt wurde, jetzt
habe ich ja wieder in meine Rolle zu rücken, aber ohne Nähe, Herzlichkeit, Gesehen werden.

Aber es gibt doch ab und zu auch Geschichten, wo das Interesse beiderseits groß genug
ist, um sich ehrlich aufeinander zu zu bewegen.
Zitat von cube_melon:
Und ich vermute es hat noch mehr Facetten als die nicht erfüllte Erwartung und die Ausgrenzung. Denn es geht auch irgendwo der Traum verloren das man die Schwester nie hatte und vermutlich nie haben wird.
Ja, sowas ist auch hart. Vielleicht träumt man insgeheim von einer echten
Nähe und Zusammenhalt und es könnte so einfach sein, aber irgendwas steht dazwischen.
So Träume von guten Eltern und Geschwister sind schwer zu begraben.
Und die findet man auch nicht nochmal und kann die Zeit nicht zurückdrehen oder das wirklich ändern,
wenns nicht gegeben ist.

Ich habe die 1. Seite gelesen und den Rest überflogen. Erinnert mich teils an meine Geschichte.

Ich habe schon Anfang der 90-er den Kontakt zu meiner Schwester abgebrochen. Was alles passiert ist, würde hier den Rahmen sprengen. Als mein Vater im sterben lag, haben wir uns kurz zusammen gerauft, dann wieder keinen Kontakt. Anfang 2000 starb meine Mutter. Bis alles geregelt war, hatten wir not gedrungen Kontakt, danach wollte ich wieder nicht mehr.

Meine Schwester und ich sind wie Feuer und Wasser. Es funktioniert einfach nicht. Es hat Phasen gegeben, da lebten beide Elternteile noch, dass ich mir die Schuld gab, dass ich einfach zu empfindlich bin. Aber auch meine Mutter hat oft wegen ihr geweint. Sie hatte ein Händchen dafür, Leute fertig zu machen. Man kann es ihr einfach nicht Recht machen. Das wollte ich mir einfach nicht antun.

Vor ca. 8 Jahren lernte ich eine Frau kennen. Wir verstanden uns ganz gut, aber nach kurzer Zeit merkte ich, dass mich unsere Gespräche furchtbar aufregten. Ich konnte es mir zuerst gar nicht erklären, und wie ich nun mal so bin, dachte ich, dass mit mir etwas nicht stimmt. Es hat eine Zeit gedauert, bis ich begriff, dass sie im Gegensatz zu mir sehr kalt ist. Kein Verständnis für nichts und nur rationales Denken. Dann machte es klick: Sie ist meiner Schwester so ähnlich.

Ich bereue den Kontaktabbruch nicht. Vor ein paar Jahren habe ich mir sogar mal ernsthaft Gedanken gemacht, was denn wäre, wenn sie sterben würde. Wenn sie mich kurz vorher rufen würde, würde ich hin gehen. Wenn nicht, ist es für mich auch ok. Ich habe kein schlechtes Gewissen oder ähnliches.

Wie bei mir Dore.......manchmal gehts einfach nicht und man ist ohne besser dran !

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Dr. Reinhard Pichler
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