ich habe mich hier im Forum bereits ein bisschen durchgelesen und bin soweit immerhin ein bisschen beruhigt, dass es scheint, dass ich nicht der Einzige Mensch auf dem Planeten mit demselben Problem bin.
Ich erhoffe mir, dass ich jetzt aber doch einen eigenen Beitrag verfasse, dass mir vielleicht jemand genau sagen kann, was mit mir los ist, was ich machen kann oder mir eventuell auch geeignete Literatur dazu empfehlen kann.
Es war schon immer so, dass ich Mühe hatte, mich auf einen Mann einzulassen. Schnell gingen sie mir auf die Nerven oder hatten mich regelrecht gegraust, hatte sie das falsche an, haben sie komisch gelacht etc. Ich hatte von 19-22 eine Beziehung, diesen Mann habe ich auch mit meinem vollen und ganzen Herzen geliebt, bis ich mich dann angefangen habe zu fragen, ob das alles ist und mich auch plötzlich andere Männer wieder angefangen haben zu interessieren. Ich habe mich so unendlich schuldig und dreckig gefühlt und habe mich daraufhin getrennt und über ein Jahr gelitten wie eine Bekloppte. Wir haben es danach noch einmal probiert, was aber nicht gutging. Ich dachte da auch einfach, dass es noch am Alter liegen würde und es einfach nicht der Richtige war etc.
Ich hatte danach noch zwei Kurzbeziehungen, die immer schnell in die Brüche gingen, weil ich unter anderem wieder dieses regelrechte Panikgefühl bekam. Es ist für mich schwierig zu beschreiben, was es ist. Ich muss dazu sagen, dass ich auch schon unter Panikattacken litt und eine Neigung zu Depressionen habe. Nachdem ich mich vor meinem langjährigen Freund getrennt habe, kamen auch noch Zwangsgedanken dazu. Es war und ist furchtbar. Die Zwangsgedanken waren vor allem gewalttätiger oder sexueller Natur. Ich habe mir zum Teil vorgestellt dass ich meine Katze abschlachten würde oder meine Freunde schlagen würde oder dass ich mich an Kindern vergreifen würde. Und obwohl ich wusste, dass es totaler Müll ist, blieb die nagende Angst, ob man es nicht doch eines Tages tun würde. Die Panikattacken treten nicht mehr wirklich auf, das mit den Gedanken ist ein bisschen ein auf und ein ab.
Bei mir ist es immer so, dass ich die Männer um den Finger wickle, ich ziehe sie in meinen Bann. Und ich mag sie auch, es ist nicht gespielt. Aber dann kommt der Punkt, bei dem es ernster wird und wenn ich mir nicht 100 %ig sicher bin, dass alles stimmt, bricht dieses Gefühl aus. Ich kann es kaum beschreiben. Es ist wie eine Attacke, ich fühle mich gelähmt und so schlecht, dass ich mich in diesem Moment wirklich am liebsten umbringen würde. Essen geht gar nicht. Es fühlt sich wie ein beschissenere böser Dämon an, der dein inneres komplett zerstört. Meine Muskeln sind auch meist verspannt, es ist aber keine klassische Panikattacke, bei der man während einigen Minuten meint, man sterbe. Ich stelle dann auch immer alles gleich in Frage, ob ich liebe, ob ich genug liebe und dann habe ich wieder diesen Freiheitsdrang und Wunsch und gleichzeitig will ich nichts anderes als eine langweilige, normale, harmonische, gefestigte Beziehung. Was ich dazu noch sagen kann ist, dass ich Sex sehr geniesse und ich was dies anbelangt, ach keine Probleme habe, mit fremden Männern zu schlafen. Ich habe eventuell auch eine Neigung zu Promiskuität.
Ich habe jetzt wieder jemanden kennengelernt, und der hat mich dann seinen zwei Freunden (ein Päärchen) vorgestellt. Wir haben ein bisschen getrunken und plötzlich kam mir der Gedanke, dass wir ja einen Vierer haben könnten. Als ich mich am nächsten Morgen daran erinnert habe, hab ich mich auch wieder so geekelt vor mir selber und hatte wieder eine Attacke, ich habe es ihm allerdings nicht gesagt, ich habe aber den ganzen Tag nichts essen können. Ich habe mich so schuldig und schmutzig gefühlt. Ich mag ihn wirklich. Ich habe auch schon oft festgestellt, dass, wenn ich Alk. oder Kaffee trinke oder rauche, diese Sachen alles verstärken. Muss ich also auf alles verzichten?! Bin ich so sensibel oder anfällig auf jegliche psychische Leiden?
ich hatte schon als Kind Probleme, dass wenn ich geweint habe, mich niemand anfassen durfte. Es ist jetzt nicht so, dass ich keine Zärtlichkeiten zulassen kann, aber nur, wenn ich will, nicht wenn er will und ich nicht in der Stimmung bin. Ich fühle mich dann extrem schnell eingeengt und will nur noch weg.
Es ist für mich alles ein bisschen schwer zu erklären, weil ich einfach nicht mehr weiter weiss. Ich habe Angst, dass ich das nun auch wieder schnell beenden werde, weil ich einfach den Druck und die Angst nicht mehr aushalte. Ich habe mir auch schon überlegt, in eine Threapie zu gehen, aber da ich bei mir kein spezifisches Krankheitsbild feststellen kann, weiss ich nicht, was der mir sagen sollte. Ich weiss einfach, dass ich jetzt 27 bin und so nicht ewig weitermachen kann oder will. Ich leide jedes Mal so fest, wenn eine Beziehung in die Brüche geht, fühle mich nur noch schuldig, steinige mich selbst. Bis jetzt habe alle Beziehungen ich beendet, und alle sind mir danach noch hinterhergerannt. Ich wähle mir auch immer die guten, treuen Burschen aus. Ich muss dazu auch sagen, dass ich nicht schlecht aussehe, was es für mich auch immer ein wenig leichter machte, da ich dachte, ja irgendjemanden werde ich bestimmt wieder finden. Dann könnte ich auch ab diesem Gedanken kotzten und wünsche mir manchmal ich wäre hässlich, vielleicht wäre ich dann ein wenig demütiger und dankbarer.
Kann mir irgendjeman einen Tipp geben? Leide ich unter einer generalisierten Angststörung? Depression? Alles zusammen? Ich weiss echt nicht mehr weiter. Ich will diesen schei. endlich in den Griff kriegen. Ich verzweifle.
11.05.2015 22:31 • • 23.06.2015 #1