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Frank__
Hallo Icefalki,

wie genau meinst du den ersten Teil deines Beitrags? Jetzt frag dich mal, warum du so perfekt sein musst...

Woraus schließt du, dass ich mir das nicht eingestehe mich elend oder hilflos zu fühlen? Denn so hab ich das ganze jetzt nicht eingeschätzt.

11.12.2015 21:52 • #21


Icefalki
Ich vermute mal, dass deine Welt früher prägend für dich war. Die Mutter hilflos, der Vater hatte kein Verständnis.

Dadurch hast du dir eben eine gewissen Perfektionismus angeeignet, der dich schützen kann.

Ist natürlich nur so ein Gedanke.

11.12.2015 22:02 • #22


A


Angst vor Fehlern, Bindung, was andere Denken

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Frank__
Hm, damit hast du wohl recht.

11.12.2015 23:27 • #23


Frank__
Ich melde mich auch mal wieder zu Worte.

Was meinen Vater angeht bin ich noch nicht ganz sicher, was genau ich möchte. Es ist aber so, dass ich mit ihm einigermaßen klar komme wenn ich ihn nicht die ganze Zeit um mich habe und vorallem wenn ich mich selbst auch gut fühle. Dann macht mir seine Art wenig bis nichts aus. Das kann ich dann einfach Ausblenden. Da er noch im Krankenhaus ist und nur am Wochenende nach hause kommt, klappt das ganz gut.

Insgesamt bin ich mit mir selbst denke ich auch wieder etwas weiter gekommen. Ich schwitze in der Öffentlichkeit nicht mehr so wie früher (voralllem unter Fremden, z.b. irgendwo im Wartezimmer/an der Kasse im Supermarkt oder auch auf Partys). Ich bin insgesamt etwas relaxter geworden.

Oft war es so, dass ich einen guten Tag hatte, darauf folgten dann zwei Schlechte. Das hat sich auch mehr in die Richtung gedreht, dass die guten Tage überwiegen. Dabei habe ich echt wenig zu tun. Ich habe mir ja eine Auszeit vom Studium genommen, sitze quasi oft zu hause rum und beschäftige mich irgendwie. Früher hätte ich dann insgesamt erstmal die Motivation verloren überhaupt irgendwas zu machen. Einfach weil ich immer von Außen den Anstoß brauchte zu handeln.
Ich zieh mittlerweile mehr Stärke aus mir selbst. So kann man das glaube ich sagen.

Vorgestern habe ich bewusst eine schlechte Phase provoziert, indem ich wieder lange über das Mädel aus Nürnberg nachgedacht habe. Ich wollte einfach mal schauen wie ich darauf reagiere.
Wie zu erwarten habe ich mich dann gestern und heute wieder etwas schlechter gefühlt. Aber nicht mehr ganz so beschissen wie sonst.
Ich möchte das an einen Punkt bringen, an dem ich über meine Fehler und auch sie nachdenken kann, ohne dass dieses miese Gefühl aufkommt, welches mir irgendwie weiß machen will, dass ich das mit ihr hinbiegen muss, da ich sonst auf alle Zeit kein Glück mit Beziehungen haben könnte.
Es lässt sich aber aushalten. Ich steh da drüber. Ich sehe das als eine Art Entwicklungsphase und akzeptiere die Gefühle einfach wie sie kommen.
Ich glaube mit dieser Taktik fahre ich ganz gut, da mir das in den letzten 3 Monaten schon einiges gebracht hat.

Womit ich noch Probleme habe ist aktiv Menschen (Frauen) anzusprechen. Bei flüchtigen Bekanntschaften geht es aber auch besser als früher.
Auch in Situation wo ich mich unsicher fühle oder unwohl, habe ich noch Probleme das zu zeigen und vermeide es dann doch eher. Da möchte ich auch weiter dran arbeiten.

Ich vermeide wohl insgesamt noch zu viele Situationen. Ich habe oft schon die richtigen Ideen aber an der Umsetzung hapert es dann doch noch.
Dabei führt Vermeidung nur dazu, dass sich das Problem verschlimmert.

Naja, wird schon alles kommen mit der Zeit.

LG
Frank

07.01.2016 19:10 • #24


Icefalki
Lieber Frank, es macht richtig Spaß dich zu lesen. Man spürt förmlich, wie du weiter kommst..

Und dass du zwischenzeitlich auch diese Stärke in dir spüren kannst. Und dich sogar aktiv mit schlechteren Gedanken beschäftigen kannst, bzw. den Mut oder mehr Gelassenheit besitzt, dich damit zu konfrontieren.

Je mehr du in die Ausgeglichenheit kommst, je freier wirst du dich fühlen.

Und ja, das mit dem weiblichen Geschlecht, das kommt auch noch. Erzwinge nichts, erhalte dir deine innere Freiheit, dann wird das alles. Und ok, keiner ist perfekt und manche Dinge sind eben schwerer umzusetzen, aber mit Übung gelingt das dann immer besser.

Bleib einfach dran und du wirst belohnt werden.

Finde es echt lobenswert, wie du an die Sache rangehst. Hut ab.

07.01.2016 19:29 • x 1 #25


Frank__
Danke für deine Worte.

Die letzten 2 Tage sind irgendwie komisch gewesen. Ich hatte Probleme damit einzuschlafen und auch durch zu schlafen. Das hatte ich noch nie (zumindest zu Hause). Bin aber trotzdem nicht müde. Vielleicht hab ich auch einfach so viel gepennt in der letzten Zeit, dass mein Körper jetzt erstmal genug hat.

Gestern war ich in der Stadt, hab mir einen Pullover gekauft. Das war so eine typische Situation, wo ich sonst sehr angespannt gewesen wäre. Viele Leute, einige gucken mich an, hübsche Mädels die mich angucken... . Gestern war davon aber kaum etwas zu bemerken. Ich war ziemlich entspannt. Einmal kurz im Geschäft hatte ich einen Durchhänger aber habs irgendwie geschafft mich wieder zu entspannen. Wurde von einer Frau nett angelächelt, hab zurück gelächelt. Ganz feine Sache.

Meinen Perfektionismus kann ich wenn ich es wirklich will auch abschalten. Dann spüre ich kein mieses Gefühl mehr in der Magengegend. Irgendwie fällt mir das aber manchmal noch schwer, es auch wirklich zu wollen. Irgendwo vertraue ich noch nicht ganz darauf, dass mir dieser Pefektionismus nicht doch irgendwie weiter hilft.
Dieses Denkmuster ist wohl etwas fest gefahren. Ich setze mich zwar nicht dauerhaft unter Druck aber in den Situationen wo ich sehr gerne entspannt sein möchte dann schon. Da habe ich dann aber noch viele andere Dinge im Kopf, dass ich nicht einfach kurz in mich gehen kann um mich von diesem Druck zu lösen. Ist wohl Übungssache.

Dann ist mir noch etwas aufgefallen. Gestern im Supermarkt an der Kasse war vor mir eine hübsche Frau. Schätze ungefähr mein Alter. Sie hat mich angesehen. Als ich sie dann auch wahrgenommen habe, wurde sie auf einmal sehr nervös. Sie hat auch etwas mein Verhalten kopiert. Ich Kratze mich irgendwo am Kopf, sie sich kurz danach auch. Ich gucke nach rechts irgendwohin. Sie auch.

So einen Einfluss habe ich sehr oft auf Menschen (vorallem Frauen). Ich weiß nicht so ganz, was ich davon halten soll ...
Aufjedenfall verunsichert es mich. Die Leute geben mir im voraus schon irgendwie eine dominante Rolle? Dann denke ich in dem Moment, dass ich dieser Rolle auch gerecht werden muss. Ziemlicher Blödsinn also. Wohl auch Übungssache.

Wie läuft es denn aktuell bei dir Icefalki? Bist du zufrieden mit deinem Job?

LG
Frank

14.01.2016 13:58 • #26


Frank__
Seit einiger Zeit schreibe ich mir wesentliche Gedanken und Motivationshilfen in ein Notizbuch.

Das habe ich grade ebend aufgeschrieben:

- Dieses schlechte Gewissen, welches ich mir immer mache, wenn ich die Erwartung anderer Leute nicht erfülle, kommt von meiner Mom. Es ist nicht Teil meiner Persönlichkeit sondern ein von außen eingeprägtes Verhalten.
- Man muss nicht immer alles im Griff haben. Es ist OK unsicher oder überfordert zu sein.

19.01.2016 11:10 • #27


Icefalki
Hey Frank, ich freu mich immer, wenn ich dich lese. Du kommst so toll vorwärts. Und keine Angst, der Perfektionismus bleibt dir dein Leben erhalten. Den kann man auch nutzen.

Aber nur das Gute daran, nicht das, was uns runterzieht.

Mir geht es auch wieder sehr gut. Meine Mechanismen wirken, also das gleiche Training und denken wie bei dir, kommt durch. Natürlich nicht immer und ich muss auch, wie du, bewusst mein Denken überprüfen.

Aber es fühlt sich richtig an und dass ich keine Angst empfinde, ist doch alles.

Stress habe ich immer noch, aber der ist ok.

Und wie du so schön geschrieben hast, man muss nicht alles im Griff haben. Und ja, es ist ok so.

Freu mich echt für dich. Du bist sooooooooo weit gekommen. Und jetzt soll man jemand sagen, das gewisse Probleme im Leben, nicht auch ihre guten Seiten haben. Man kommt viel weiter und wächst am Ende über sich hinaus.

19.01.2016 20:15 • #28


Frank__
Das freut mich zu hören . Ich glaube Stress ist kaum zu vermeiden. Gar keinen Stress empfinden nur ganz wenige Leute im Alltag.

Aktuell schwanke ich noch etwas zwischen total guten und total miesen Phasen, da fehlt finde ich ein Mittelding.

Jetzt wo ich mich auch immer mehr von den Erwartungen und der Bestätigung andere löse, fehlt mir irgendwie ein Ziel. Ich glaube mein ganzes Leben hat sich nur darum gedreht, andere nicht zu enttäuschen.
Jetzt wo die Einflüsse von Außen keine große Rolle mehr spielen, merke ich, dass mir fast alles egal ist? Ich weiß gar nicht so genau, was mir wirklich Spaß macht. Im Prinzip alles und nichts. Je nachdem wie ich drauf bin. Sport tut immer gut. Und ich glaube ich habe auch Spaß daran gefunden mich zu unterhalten. Das waren früher immer Stresssituationen. In den letzten Wochen nicht mehr, egal mit wem oder um welches Thema es ging.

Ich denke jetzt geht es so langsam darum mich selbst glücklich zu machen. Das muss ich erstmal lernen. Woher soll ich auch wissen wie das geht, wenn es mir nie jemand gezeigt hat.

Aufjedenfall möchte ich die nächsten Wochen mehr raus gehen und irgendwas Unternehmen. Bin ein wenig zu lange nur zu Hause gewesen.

Beste Grüße
Frank

19.01.2016 23:27 • #29


Frank__
Mir ist grade wieder etwas klar geworden. Ich kann mich genau an den Punkt erinnern, an dem ich mich von meinen Eltern abgeschottet habe.

Ich habe als Kind früher öfters geweint. Das war so der letzte Schrei nach Zuwendung und Trost, ich war wohl ziemlich verzweifelt. Und dann so mit 12 oder 13 wieder einmal und da haben mich meine Eltern wie vorher auch komplett enttäuscht und missverstanden. Von dem Tag an hatte ich mir vorgenommen nie wieder vor Ihnen zu weinen und habs auch seitdem nie wieder getan. Ich hatte es einfach nicht mehr ausgehalten.
Und seit dem Moment fühle ich auch kaum mehr etwas. Seit diesem Moment zeige ich keine Gefühle mehr, weil ich denke, dass die Leute mich dann nicht ernst nehmen und meine Schwäche für Ihren Vorteil nutzen, so wie meine Eltern. Deswegen versuche ich Gefühle auch oft noch zu unterdrücken und verstärke es somit.
Seit meine Mom tot ist, hat sich diese Sichtweise zu Ihr etwas geändert (Sie hatte es einfach so schwer im Leben, da kann ich ihr das verzeihen). Aber wenn ich an meinen Vater denke... Er ist mir im Prinzip relativ egal und oft auch lästig. Ich kann ihn ein halbes Jahr lang nicht sehen und freue mich trotzdem nicht, wenn er anruft.
Er hat es denke ich einfach komplett verbockt was mich angeht und ich weiß auch nicht, ob ich ihm das Verzeihen möchte. Ich brauche ihn aufjedenfall nicht in meinem Leben.

24.01.2016 21:47 • #30


Icefalki
Kenn ich auch alles. Geschafft hast du es, wenn dir innerlich nichts mehr weh tut. Wenn du relativ gelassen akzeptieren kannst, dass die Eltern eben, warum auch immer, unsere Sehnsüchte, nicht erwidern konnten.

Konnten sie eben nicht. Und dann versuche deine Gefühle wieder zu finden, die man ja vergraben hat, damit die Eltern uns nicht verletzen konnten.

Ist nicht mehr nötig, wenn du das Thema wirklich soweit abgearbeitet hast, dass du es vielleicht nicht verstehen kannst, aber als reine Tatsache akzeptieren kannst.

Natürlich sind wir lange das Ergebnis unserer kindlichen Erkenntnisse, ist dir das mal klar, kannst du in den Erwachsenenmodus übergehen.

Hier bestimmen wir, machen wieder neue Erfahrungen, lernen daraus, können überdenken, wissen, warum wir manchmal noch ins alte Muster zurückfallen.. und bekommen neue Sichtweisen.

Ich hab dir doch von meiner neuen Arbeit erzählt. Meinem mal wieder perfektionistischen Stress, den ich dann bewusst neu überdacht habe. Dadurch bin ich wieder frei geworden.

Lustig war, dass mich mein Chef letzte Woche mit dem Freudschen Versprecher als Kollegin betittelt hat, nicht als seine Helferin, und das sagt mir wirklich viel.

Früher war es mir extrem wichtig, gemocht zu werden, jetzt bin ich nur noch ich.

Also, werde einfach Du selbst. Innerlich zufrieden und der Rest kommt von alleine.

Bist du DU selbst, hast du auch keine Angst mehr vor deinen Gefühlen. Klar können deine Gefühle auch wieder verletzt werden, aber du bist doch nicht mehr abhängig.

Mit deiner Aufarbeitung hast du genügend Rüstzeug in der Hand, um auch mit schlechteren Situationen umgehen zu können.

Wirst sehen, mit der Zeit, wird das immer besser.

24.01.2016 22:44 • #31


Frank__
Danke für die Antwort. Freut mich für dich, dass sich das so toll entwickelt hat. Weißt du, wann das bei dir ungefähr losging, dass du dich mit dem ganzen Zeug beschäftigt hast?

Ich habe die letzten Tage bemerkt, dass ich mich viel besser und entspannter fühle, wenn ich einfach das tue was mir in den Sinn kommt. Ich bin sonst schnell dabei Ideen wieder zu verwerfen weil ja eventuell etwas peinliches passieren könnte oder jemand anderes vielleicht nicht so viel von der Idee hält. Ich habe das die letzten Tage einfach mal durchgezogen. Und heute fühle ich mich sehr gut. Nicht nur entspannt sondern auch selbstbewusst. Dabei geht es um so einfache Dinge wie ein Buch lesen, wenn man an der Zulassungsstelle warten muss. Früher hätte ich das gelassen, weil die Leute ja vielleicht denken könnten ich wäre uncool oder was auch immer. Heute hat es mich nicht gejuckt.

In Situationen bei denen ich mich unwohl fühle hilft mir der Gedanke, dass ich egal was passiert am Abend wieder ganz normal in meinem Bett liegen werde und im Grunde nichts schlimmes passieren kann. Wobei ich das heute nicht gebraucht habe.

27.01.2016 13:55 • #32


Icefalki
Richtige Panikattacke kam ca. mit 27Jahren. Hatte aber vorher schon lange komische Gefühle. Konnte die aber wegdrücken.

Ich war so eine Mischung aus Ungehorsam, Aufmüpfigkeit und zutiefst getroffen, wenn Kritik kam. Das hab ich mir aber nicht anmerken lassen, denn ich war ja so toll unangepasst.

Alles Schmarrn. Mein Gott, wenn ich zurückschaue, wie ich mich verbogen habe.

Naja, Schnee von gestern.

Aber wenn man sich selbst nicht hinterfragt, und dann auch nichts daraus lernen kann, kommt irgendwann eben der Supergau.

Du bist absolut auf dem richtigen Weg, und das finde ich wirklich schön. Wirst sehen , das wird immer besser.

27.01.2016 19:10 • #33


Frank__
Hattest du denn auch Bindungsprobleme? Oder hast du in jeden potentiellen neuen Partner deine Kindheitswünsche/Sehnsüchte hinein interpretiert und ihn danach beurteilt?

Ich habe Angst, dass ich mir danach meine potentiellen Partnerinnen aussuche. Wobei ich bin mir relativ sicher, dass ich das teilweise so mache. z.B. fühle ich mich zu unsicheren Frauen hingezogen, die eventuell auch das eine oder andere Problem haben. Quasi wie meine Mom früher? Das macht mir etwas Angst. Wobei ich der Meinung bin, dass die meisten Beziehungen nach solchen Prinzipien funktionieren.

Meine Mom und mein Dad hatten wohl auch so eine Beziehung. Mein Dad mit dem Kontrollwahn und der Möglichkeit meiner Mom das Leben zu erklären damit er sich besser fühlt und meine Mom mit der Chance jemanden zu haben, der alles kontrolliert, da sie sich selbst ja auch nicht vertraut hat und diese Kontrolle wohl gebraucht hat?
Keine Ahnung ob sowas Liebe ist oder dadurch echte Liebe entstehen kann.

Es gibt halt einfach extrem viele Menschen die in sich selbst keine Erfüllung finden und die bei jemand anderem suchen. Aber das ist dann für mich keine Liebe sondern Abhängigkeit. Quasi das Gegenteil von dem was ich möchte und quasi genau das, was ich irgendwie für das Mädel aus Nürnberg empfunden habe.

Ich möchte einfach den Menschen sehen, der vor mir steht. Ohne irgendwelche Vorurteile, Kindheitsdinge oder sonst was vorher hinein zu interpretieren.

LG
Frank

29.01.2016 19:28 • #34


Icefalki
Tja, hast da was sehr interessantes aufgeworfen.

Also, Bindungsprobleme hatte ich nie bewusst, aber mich musste man mehr lieben, weil ich nicht recht getraut habe. Meine Partner haben das immer getan, ich war eher diejenige, die vermeintlich problemlos gehen konnte.

Aber, wenn ich so darüber nachdenke, ja, ich hab mir auch einen Beschützer gesucht, der genügend Kraft für mich hatte. Wie soll ich das jetzt beschreiben?

Meine Früheren Partner und auch mein Mann jetzt (33 Jahre Ehe), haben mich immer sehr geliebt.

Ich selbst hab dem Frieden lange nicht getraut, und war immer auf der Hut. Kommt vom Elternhaus her, da meine Mutter eine dermaßen schwache Frau war, die von meinem Vater total dominiert wurde.

Und das war für mich ein Grund, niemals in solch eine Abhängigkeit zu geraten. Was wiederum die Grundlage für meine Ängste geschaffen hat. Nur Stärke zählt, keine Schwäche.

Fangen wir doch mal an, warum verlieben wir uns. Was hat diese Person an sich, was uns anzieht?

Und wenn die Verliebtheit weg ist, sollte dann die Liebe kommen. Die, denke ich, jeder vielleicht anders sieht.

Ist ein Riesen Thema, das du da ansprichst. Insbesondere für etwas geschädigte Menschen. Ich bin/war das auf jeden Fall, ohne es damals gewusst zu haben.

Wie du aber siehst, kann man trotz Neurosen, Ängste, was auch immer, einen Partner finden, der einem trotz oder vielleicht deswegen liebt. Mein Mann ist so einer.

Und weil ich nicht fügsam bin, bin ich wiederum interessant für ihn, denn seine Dominanz fordert mich wiederum heraus und irgendwie sind wir für einander geschaffen.

Ist kompliziert und was du von deinen Eltern schreibst, scheint für sie ja in Ordnung zu sein. Wie meine Eltern das für sich sind.

Und wir, als Kinder lehnen das dann ab und wollen nie so werden. Ich zB. Nie so abhängig wie meine Mutter. Das hab ich hinbekommen, aber mit dieser Einstellung auch wunderschön in die Angstkrankheit gesegelt. Unter anderem.

Nun, du wirst auch das Risiko eingehen müssen, deine Partnerin so zu lieben, wie sie dann eben ist.

Und ist es dann so wichtig, warum du sie liebst? Und sie dich?

29.01.2016 23:37 • #35


Frank__
Ne also wenn man sich liebt ist das schon oke. Aus welchen Gründen auch immer. Ich glaube nur manche Leute verwechseln Liebe mit Abhängigkeit oder Erfüllung/Bestätigung. Die eine Person braucht jemanden den Sie herum kommandieren kann und die andere braucht genau das. So entsteht dann eine Abhängigkeit, die für mich nichts mit Liebe zu tun hat. Wenn sich dann eine Person weiter entwickelt, ist der jetzige Partner aufeinmal überflüssig. Oder wenn nur der eine Partner abhängig ist, gibt es automatisch ein Ungleichgewicht und der schwächere hat bei einem Ende der Beziehung direkt ernsthafte Probleme.
Oder Ehepartner die einfach nicht alleine seien können und deswegen ihre Ehe aufrecht erhalten, obwohl sie schon lange keinen Spaß mehr zusammen haben. Jede Veränderung würde nur zu viel Arbeit bedeuten und man müsste sich aus dem sicheren Nest wagen.

Das ist einfach etwas, was ich für mich nicht möchte. Blöderweise ist aber genau das mit dem Mädchen aus Nürnberg passiert (ich war quasi Abhängig von ihrer Wertschätzung und meine ganzen Gedanken haben sich nur noch um sie gedreht). Dabei waren wir ja nichtmal wirklich zusammen.
Das macht mir ehrlich gesagt Angst. Ich glaube ich kann alles schaffen, was so die ganzen sozialen Phobien etc angeht. Aber ich weiß nicht so recht, was der richtige Ansatz für dieses Problem ist. Ob es reicht mein Selbstwertgefühl aufzubauen oder ob es da noch tiefere Probleme gibt.

LG Frank

30.01.2016 01:13 • #36


Frank__
Heute mal wieder ein Fortschritt zu verzeichnen. Habe noch ab und zu Kontakt zu der Frau aus Nürnberg. Vorher war ich immer wenn wir gechattet haben auf ne komische Art und weise angespannt. Ich hatte Angst irgendwas zu schreiben was ihr nicht passt. Das sie dann quasi aufhört mit mir zu chatten oder sich gar nicht mehr meldet. Heute war ich das erste mal einfach ganz entspannt dabei. Ich habe vorher auch oft versucht einfach das zu schreiben was mir in den Sinn kommt. Bin dann aber im nachhinein oft noch ins grübeln gekommen, ob ich nicht hätte was besseres schreiben können.
Das war heute zum ersten mal nicht so. Vlt geht das grübeln morgen los? Keine Ahnung. Aufjedenfall hatte ich heute das Gefühl, ihr auf einer Ebene zu begegnen. Ich musste ihr nichts beweisen.
Ziemlich gut.

03.02.2016 00:22 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Icefalki
Sag ich doch. Du kriegst das hin. Genauso geht es. Hast es nicht mehr nötig, das was andere denken.

Die denken nämlich nicht so. Ihr unterhaltet euch und gut ist. Behalte dieses gute Gefühl in dir. Das ist es nämlich. Frei und locker. Wie du sagtest, auf der gleichen Ebene.

Freut mich.

03.02.2016 19:13 • #38


Frank__
Durch dich habe ich gelernt, was es wirklich bedeutet zu vertrauen.
Wegen dir konnte ich es so lange bei meinen Eltern aushalten.
Du warst mein einziger Trost, als meine Mom starb.
Von dir konnte und kann ich mehr lernen als du von mir.
Wegen dir weiß ich, dass es sich lohnt zu lieben, da die gemeinsame Zeit die nächsten Wochen tausendfach überwiegt.
Du fehlst mir jetzt schon.

06.02.2016 12:01 • x 1 #39


Icefalki
Hast du das so der Nürnbergerinnen geschrieben?

Liest sich sehr gut.

06.02.2016 15:54 • #40


A


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