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G
Hallo,

ich hoffe es geht allen einigermaßen gut!
Ich komme gleich mal zu meiner Frage:
Ich leide seit ca 5 Jahren an einer Angststörung mit Panikattacken und Derealisation und Depersonalisation.
Ich weiß, dass es hierbei typsch ist, Angst zu haben, dass man verrückt wird und ich denke jetzt im Moment habe ich keine Schizophrenie, meine Angst besteht darin, bald eine zu bekommen, da mein Vater an Schizophrenie leidet.
Da ich ja die genetischen Voraussetzungen habe und dazu kommt, dass mein Gehirn ständig unter Strom ist (habe einen großen Teil des Tages innere Unruhe, diese schlimme DP und DR, wobei ich manchmal denke ich könnte bald daran glauben, dass alles nur ein Traum ist), habe ich eine wahnsinnige Angst davor, dass es bei mir bald auch ausbricht.
Manchmal wenn ich etwas höre bekomme ich Angst, dass das Stimmen in meinem Kopf sind.Habe Angst, dass es jeden Moment losgehen könnte.
Was denkt ihr wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es passiert?
Gibt es hier jemanden, dessen Eltern auch erkrankt sind und bei denen es noch nicht ausgebrochen ist?
Vielen Dank und einen für euch hoffentlich entspannten Abend!

18.04.2020 21:28 • 18.04.2020 #1


7 Antworten ↓


M
Hallo du,
meine Mutter leidet unter Schizophrenie. Ich glaube die Wahrscheinlichkeit liegt bei ca. 20%, wenn ein Elternteil die Krankheit hat. Bei beiden Elternteilen erhöht es sich auf 40%.
Hab auch Angst, dass es bei mir irgendwann so sein wird. Zwar denke ich noch, bis auf die Angst, relativ klar und höre keine Stimmen aber man weiß ja nie.

Wir können nur versuchen psychisch irgendwie gesund zu werden / zu bleiben. Zumindest in einem lebenswerten, erträglichen Rahmen mit Hilfe von Therapie..

18.04.2020 21:42 • x 1 #2


A


Wahrscheinlichkeit der erblich bedingten Schizophrenie

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G
Danke für deine Antwort!
Ja, du hast natürlich Recht, wir können nichts anderes machen als versuchen unsere Psyche in den Griff zu bekommen..
Die Angst macht einen nur schon sehr verrückt, ich denke mir, ich habe die perfekten Vorraussetzungen, genetisch und Dauerstress im Gehirn..
Aber im Endeffekt hat jeder sein eigenes Schicksal und nur weil unsere Elternteile es hatten, heißt es nicht zu 100% dass wir es auch bekommen, die Wahrscheinlichkeit ist zwar höher, aber das kann man nicht ändern, wir können nur versuchen das beste draus zu machen..
Wünsche dir und deiner Mama alles beste!

18.04.2020 21:58 • x 1 #3


Darcyless
Ich hab zwar keinen Fall in der Familie, aber mein Freund hat Schizophrenie und ich kann dir Mut machen, indem ich dir erzähle, dass man es bei ihm medikamentös super einstellen kann und er jetzt wieder ein komplett normales Leben führt, man ihm nie im Leben irgendeine psychische Krankheit, schon mal gleich gar nicht Schizophrenie anmerken würde, und das obwohl er vor ca. 2 Jahren noch dachte er sei Jesus und wochenlang in der geschlossenen Psychiatrie war (wir amüsieren uns heute sogar drüber). Er hat also einen Weg aus dieser Krankheit gefunden - sicher ist es bei ihm eine sehr große Erfolgsgeschichte und ich weiß auch dass immer wieder ein Schub kommen kann - aber er führt ein super normales Leben und ist psychisch ganz klar im Kopf und stabil. Was ich damit sagen will, selbst wenn du es kriegst, man kann mit dieser Krankheit leben. Ich hoffe, das konnte dir vielleicht ein wenig die Angst nehmen!

18.04.2020 22:04 • x 3 #4


G
Danke dir!
Hast recht..auch wenn man es bekommt muss es nicht unbedingt eine Katastrophe sein..mein Vater hört die Stimmen nur noch ab und zu, die Medikamente helfen größtenteils..
ist nur natürlich trotzdem sehr gruselig..
Kann mir garnicht vorstellen wie das ist, wenn man auf einmal Stimmen hört..
Ich dachte auch immer man kann diese Krankheit nicht haben und gleichzeitig denken dass man krank ist, also ich beruhige mich immer damit, dass wenn ich Angst davor habe ich es doch eigentlich noch nicht haben kann, weil ich ja dann praktisch denke ich habe es, jedoch habe ich öfter sowas gelesen, dass manche gleich wissen, dass etwas nicht stimmt, wenn sie anfangen was zu hören.
Also, dass sie sich dessen bewusst sind, dass sie krank sind..

18.04.2020 22:14 • x 1 #5


Darcyless
Wie wärs wenn du mal mit deinem Vater redest, wie er es am Anfang empfunden hat, vielleicht haben die Stimmen ihm gar nicht so eine große Angst gemacht wie du meinst?
Meine Mutter hatte sehr früh Darmkrebs, weshalb ich da genetisch vorgeschädigt bin. Ich hab oft und viel mit ihr darüber geredet, vor allem darüber wie es am Anfang für sie war. Das konnte mir die Angst ein wenig nehmen.
Klar ist es eine gruselige Vorstellung, aber vielleicht ist es gar nicht so schlimm wie du es dir grade vorstellst. Was sagt denn dein Dad dazu?
PS: Mir fällt da irgendwie Harry Potter ein, der total große Angst hatte, wegen seiner erblichen Veranlagung nach Slytherin zu kommen, und wie Dumbledore dann zu ihm gesagt hat, dass es nicht darauf ankommt was er für eine Veranlagung mitbringt, sondern wie er sich entscheidet bzw. damit umgeht.

18.04.2020 22:48 • x 3 #6


G
Meine Mama hatte auch Darmkrebs..
Hab mit ihm noch nie so richtig drüber geredet, haben auch kein so ideales Verhältnis..
Schiebe das alles so vor mir weg, auch die Option, dass ich das irgendwann haben könnte..nur manchmal kommt die Angst stark hoch, wie in der letzten Zeit..
Hab auch Angst, dass ich mir dann noch mehr etwas einbilde, wenn ich ihn Frage wie das ist.. dann stelle ich mir das noch mehr vor und steigere mich rein..
Mag mich irgendwie garnicht damit beschäftigen, weil das dann wie eine reale Option ist, also dass ich es bekomme und diese Option verdränge ich, nur dann kann ich normal weiterleben..
Aber ja, es ist ja meistens nicht so wie man es sich vorstellt und in dem Moment würde ich wahrscheinlich eh denken, dass die Stimmen real sind..
Hihi das mit Harry Potter ist ja cool
Ich bin auch der Meinung, dass alles einfach so ist wie es ist und das Denken also wie wir damit umgehen, es erst zu etwas negativem bzw positivem macht, jedoch glaube ich gleichzeitig nicht an den freien Willen (denke unser Gehirn macht einfach biochemische Prozesse durch und entweder es passiert oder halt nicht) und wenn man in einem biochemisch bedingtem Wahn ist, ists glaub ich echt schwierig da mit einem freien Willen rauszukommen und die Entscheidung zu treffen, damit gut umzugehen.. sorry war jetzt etwas wirr, ist schon spät
Danke dir und gute Nacht!

18.04.2020 23:10 • #7


Darcyless
Dass du dich damit nicht beschäftigen willst, versteh ich, aber ich denke es würde dir helfen.
Meistens sind die Dinge die uns Angst machen, nicht so wie wir sie uns vorstellen. Das gibt der Angst ihre Nahrung.
Ich denke es würde dir eher die Angst nehmen. Schließlich hat dein Vater gelernt, damit umzugehen und du weißt dann besser was auf dich zukommen könnte.
Gute Nacht

18.04.2020 23:40 • x 1 #8






Dr. Matthias Nagel