Niemand, der nicht aus'm Bett gefallen ist, bestreitet, dass eine Krankheit, egal um welche es sich handelt, nicht ohne ist. Jede Krankheit sollte immer ernst genommen werden. Doch es bringt auch niemanden, Panik zu schieben und zu verbreiten.
Warum es Italien und China so hart traf, kann man nicht mit 100 %iger Sicherheit sagen, aber eines ist sicher, es gibt Länder, wie Deutschland, die deutlich weniger probleme damit haben als andere, wie Italien. Zu behaupten, Deutschland würde es genauso hart treffen, aber es dauert halt einfach noch, halte ich für schwachsinnig. Da muss man sich ja schon fragen, warum hat das Corona-Virus in Deutschland nicht so Lust darauf, Menschen zu töten, wie in Italien. Schmecken die Italiener für das Virus besser? Also mal Butter bei die Fische.
Italien hat es schwer getroffen, keine Frage, aber es bringt nichts, das nun auf Deutschland zu übertragen. Es gibt definitv ganz klare Gründe, warum es so ist, wie es ist. Ich persönlich sehe den Grund eben darin, dass es Italien plötzlich aus dem Nichts traf und jede Erstmaßnahme dagegen einfach viel zu spät kam. Und dieser Effekt verstärkt sich jetzt, weil die Kapazitäten zur Behandlung und die Ressourcen eng werden. Die Maßnahme, ganze Großstädte unter Quarantäne zu stellen sind jetzt einfach Maßnahmen aus der Not heraus. Die Kontrolle war schon von Anfang an verloren. Anders als in Deutschland der Fall. Auch Russland und Indien scheinen bislang das Corona weiter in Zaum halten zu können.
Was machen die besser als Italien? Das ist die entscheidende Frage.
Aber auch die Lebensweise, die Kultur, die allgemeine Hygiene und so weiter spielen dabei eine Rolle. Es gibt Länder und Kulturen, in denen man viel öfter und mehr unter Leute ist als andere. Es gibt Länder in denen die hygienischen Bedingungen deutlich schlechter sind als in Deutschland der Fall. Es gibt unzählige Faktoren, die so ein Virus in einem Land eben stärker wüten lassen als in einem anderen.
All das muss berücksichtigt werden, aber das ist in der Tat eine sehr schwierige Aufgabe und macht daher wohl fast niemand. Selbst Ärzte und ausgebildete Virologen und Biologen usw. machen das für meinen Geschmack viel zu wenig. Statt dessen werfen jene Zahlen von 250.000 Toten in den Raum oder behaupten, es würde 70 % aller Menschen erwischen. Natürlich kann das so kommen, aber es kann genauso nicht so kommen. Solche Zukunftszenarien sind ohne jede Aussagekraft. Jedes denkbare Szenario kann eintreten, aber niemand kann vorhersagen, welches dieser nahezu unendlichen möglichen Szenarien eintreten wird.
Daher bin ich persönlich dafür, lieber vorsichtig, deeskalieren und sachlich aufklärend unter die Menschen zu treten. Lieber ein wenig untertreiben als maßlos zu übertreiben. Damit verhindert man Panik und wenn man die Panik verhindert, verhindert man auch, dass es eben eskaliert und durch die Massenpanik mehr außer Kontrolle gerät als es sein müsste. Das erinnert mich an die Loveparade. Warum starben dort Menschen, weil die Menschen in Panik geraten sind. Einzig die Panik hat Menschen damals das Leben gekostet.
08.03.2020 20:39 •
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