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Vergissmeinicht
Grüß Dich,

denke, Du beobachtest Dich zu stark. Ich trinke garkeinen Alk. und somit bin ich auf der sichereren Seite. Mehr kann ich Dir dazu leider nicht schreiben.

28.01.2016 08:18 • #21


Angstgehweg
Hi Mitleidende,

muss mir mal wieder was von der Seele schreiben und vl findet sich ja der ein oder andere wieder oder kann mir ein paar Tipps geben...

Ich mache generell sehr gute Fortschritte mMn, habe jetzt öfters sogar relativ normale Wochen (also ich schaffe es schon ~4 Wochen ohne EXTREME Symptome)
Durch Sport, meditieren, etc. komm ich immer weiter voran. Versuch auch auf nichts zu verzichten. So weit so gut.

Was ich aber in den letzten Wochen merke und das in mir so eine Wut aufsteigen lässt, gepaart mit einer Tendenz zur Depression, ist der Umstand, dass ich zwar versuche alles zu machen, aber jeden noch so kleinen Fehler extrem bezahlen muss. Und ich habe das Gefühl, dass das immer schlimmer wird.

Also ich gebe ein paar kurze Beispiele:
- gestern war ich in einem Pub Fußball schauen, hab 2 B. getrunken und dann bin ich wieder sofort nach Hause -- die Nacht fast gar nicht geschlafen, Herzrasen, heute extrem ausgelaugt, fühl mich total schwach
- letzte Woche ein paar Tage keinen Sport gemacht -- danach plötzlich wieder extremer Schwindel, Unwohl sein, etc. -- wenn ich dann Sport mache ist es zu spät dann gehen die Symptome nur mehr gaaanz langsam weg (über Tage)
- vor 2 Wochen am späteren Abend was schwereres gegessen -- tagelang aufgebläht, Druck am Oberbauch, etc. -- Wärmeflasche hilft nur noch bedingt, genau so wie Sport

Warum zum Teufel muss ich jeden Tag eine Disziplin an den Tag legen, die ich nicht mal im Wehrdienst haben musste? Eigentlich sollt ich mit meiner Krankheit das Unbeschwerte wieder erlangen, aber wie soll ich das nur schaffen wenn ich bei jeden kleinen Fehler tausend Tode sterben muss?!?

An solchen Tagen fühl mich dann immer wieder noch schwächer, auch wenn es dann wieder Tage gibt, an denen ich mich halbwegs wohl fühle....
Es fühlt sich so an als würde ein langsamer Prozess mich von Tag zu Tag schwächer machen und mich langsam dahinraffen, was mir auch wieder Angst macht...
Ich muss einfach jeden Tag genau überlegen was ich mache und was nicht... und das macht mich wahnsinnig
Mir geht es nicht darum, dass ich nicht auf Alk. verzichten könnte, oder nur mehr vor 19 Uhr etwas esse...aber warum bin ich immer wieder eingeschränkt? Wer trinkt nicht gerne mal 1-2 B. wenn man mit Freunden in geselliger Runde ist? Wer legt sich nicht lieber auf die Couch, wenn der Tag extrem anstrengend war, ich MUSS hingegen laufen gehen oder sonst was....

Ich hoffe es ist nachvollziehbar... mir geht es nicht um die Auslöser, die mich vermutlich einen schlechteren Tag haben lassen, mir geht es darum, dass das viele Auslöser sind und offensichtlich immer mehr werden und mich mehr und mehr einschränken...
Ich hasse es so sehr ...

Kennt wer diesen Prozess? Wird das irgendwann auch mal wieder besser?

18.03.2016 14:24 • #22


A


Symptome sehr stark Hilfe

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Angstgehweg
Hi, muss mal wieder eine Frage stellen...

Also kurz was die letzten Monate passiert ist....

Eigentlich wurde alles besser... die Panikattacken wurden immer seltener, die Symptome auch.
Dann musste ich die letzten 2-3 Monate meine Master Arbeit schreiben, was relativ stressig war (vor allem natürlich am Ende). Komischerweise wurde es genau in dieser Zeit viel besser als vorher und ich hatte 2 Monate so gut wie gar keine Beschwerden. Dadurch habe ich sogar meine Psychotherapie beendet, weil ich sie einfach nicht mehr als notwendig erachtet habe (auch meine Therapeutin war dieser Meinung) Jetzt habe ich Ende April die Master Arbeit abgegeben (und auch bis dahin so gut wie keine Beschwerden gehabt). Und wie auf Befehl, geht es seitdem wieder bergab. Nach etwas Überlegung kann ich mir das schon vorstellen, dass der Körper in der stressigen Zeit einfach funktioniert bzw. funktioniert hat und ich jetzt durch die Ruhe und den freieren Kopf wieder mit Symptomen zu kämpfen habe.

Ich versuche mir dadurch natürlich Mut zu machen, den wenn ich 2 Monate keine Beschwerden hatte und jetzt plötzlich schon wieder, dann kann das nichts schlimmes sein. Ich habe auch die Panikattacken weiterhin gut im Griff, das heißt die letzte hatte ich so ca. im Februar. Aber zur Zeit habe ich das Gefühl mein Körper möchte mich zu Panikattacken drängen. Seit einigen Tagen gibts wieder das Volle Programm... extreme Schwäche, Verspannungen, Kopfschmerzen, Hitze - Kälte, starke innere Unruhe, Zittern, zum Teil extremer Schwindel, grobe Atemnot, Konzentrationsprobleme, etc. , jedoch fehlen die Todesängste, die Nervösität und die Panik, welche ich früher jeden Tag hatte, so gut wie komplett.

Ich weiss einfach nicht was ich noch tun soll. Sport, etc. mache ich nach wie vor regelmäßig, jedoch scheint es nie besser zu werden und das obwohl ich die Panikattacken im Griff habe. Ich gebe meinen Körper Ruhe und er antwortet mit allen möglichen Symptomen die Tagelang da sind und immer wieder wechseln.

Nun zu meiner Frage:
Hattet Ihr trotz fehlender Panikattacken auch noch Symptome und gibts eine Art Meilenstein in dem das dann langsam aber sicher besser wird?
Dieser tägliche Kampf raubt mir einfach so viele Kräfte Ich weiss einfach nicht wie lange ich noch Motivation aufbringen kann um jeden Tag dagegen anzukämpfen. Irgendwann sollte doch auch mal ein Lichtblick zu erkennen sein, oder?

16.05.2016 12:13 • #23


Vergissmeinicht
Grüß Dich.

Erstmal Gratulation zur Masterarbeit Nach einer Aktion erfolgt eine Reaktion und es kann auch durchaus Freude zu Mißempfindungen führen. Du solltest es nicht überbewerten und vielleicht gilt es ja doch noch etwas aufzuarbeiten.

16.05.2016 13:36 • #24


Angstgehweg
Hallo,

mal wieder muss ich mal fragen ob es vielleicht ähnliche Erfahrungen gibt. Vielleicht werde ich ja irgendwann fündig und ich finde etwas was mir helfen kann.
Also mittlerweile gehe ich wieder in eine Psychotherapie und komme dort auch vorwärts, jedoch kommen mittlerweile seit mehreren Wochen immer wieder die gleichen Symptome vor, die auch eindeutig mit Stress in Verbindung stehen.
Also sobald ich etwas mehr Stress habe, dann habe ich folgende Symptome:
- ganz extrem aufgeblähter Bauch (bis zum Anschlag, wo das atmen schon anstrengend wird)
- Schwindel
- Konzentrationsprobleme
- innere Unruhe
- bin dann unfähig mich zu entspannen
- zum Teil Hitzewallungen/schwitzen (meist nach einiger Zeit, also selten am Anfang)
- zum Teil Schlafprobleme

egal was ich auch schon versucht habe (Medikamente, Sport, Ruhe, Entspannung, etc.), nichts scheint zu helfen (meist hilft nur mehr Schlaf, nur ich kann nicht immer und überall schlafen - z.B. in der Arbeit). Mir ist klar, dass das mit Stress zusammenhängt, aber das Ausmaß von Stress braucht absolut nicht hoch sein (außerdem habe ich zur Zeit aus meiner Sicht absolut nicht viel Stress, weder beruflich noch privat), es reicht ein sehr geringer Stress (wie man ihn als normaler Mensch regelmäßig hat) und es kann schon sein, dass es nicht mehr zu stoppen ist. Einmal losgegangen dauert das meist Tage bis es sich wieder einigermaßen legt. Und das ist so enorm anstrengend.
Durch Ärzte wurde ich schon x-mal komplett durchgecheckt und es wurde noch nie etwas gefunden.

Hat vielleicht irgendwer schon mal Erfahrungen gemacht? Oftmals habe ich dann auch das Gefühl das ich es verlernt habe mich zu entspannen. Aber wie kann man es wieder erlangen? Wie bekommt man wieder eine Lockerheit ins Leben?

Vielleicht kann mir irgendwer helfen. Danke im Voraus für die Antworten.

Liebe Grüße

30.03.2017 22:50 • #25


kopfloseshuhn
Zitat:
Also ich gebe ein paar kurze Beispiele:
- gestern war ich in einem Pub Fußball schauen, hab 2 B. getrunken und dann bin ich wieder sofort nach Hause -- die Nacht fast gar nicht geschlafen, Herzrasen, heute extrem ausgelaugt, fühl mich total schwach
- letzte Woche ein paar Tage keinen Sport gemacht -- danach plötzlich wieder extremer Schwindel, Unwohl sein, etc. -- wenn ich dann Sport mache ist es zu spät dann gehen die Symptome nur mehr gaaanz langsam weg (über Tage)
- vor 2 Wochen am späteren Abend was schwereres gegessen -- tagelang aufgebläht, Druck am Oberbauch, etc. -- Wärmeflasche hilft nur noch bedingt, genau so wie Sport

Warum zum Teufel muss ich jeden Tag eine Disziplin an den Tag legen, die ich nicht mal im Wehrdienst haben musste? Eigentlich sollt ich mit meiner Krankheit das Unbeschwerte wieder erlangen, aber wie soll ich das nur schaffen wenn ich bei jeden kleinen Fehler tausend Tode sterben muss?!?


Hi. Ich schirebe dazu speziell mal meine gedanken.

Du klingst beinahe zwanghaft. Es ist nicht unüblich Angst mit Zwängen bekämpfen zu wollen.
Aber du mussts dir eingestehen, dass die Angst aus dir selbst kommt. das hat mit deinen Disziplinen nicht besonders viel zu tun.
Es ist also gut möglich, dass du die ANgst auslöst durch deine Erwartungshaltung.
Soll heißen ohjeh, jetzt tue ich mir hier was Gutes, ich sitze nur hier und trinke und habe Spaß (psycho-nebenfrage: darfst due vielleicht unbewusst keinen Spass haben, weil dein Papa tot ist?) und kämpfe nicht mit meiner Disziplin gegen die Angst. Kann bedeuten, dass dein Unterbewusstsein dir die Angst dann auch auftischt. Weil du es quasi irgendwo in dir drin das schon erwartest.

Oder du machst...warum auch immer...mal einen Sport und irgendwann an einem schönen Tag hast du vielleicht durch Zufall eine Angstattacke gehabt und das mit dem fehlenden Sport verbunden und nun bekommst du immer, wenn du keinen Sport machst Angst und Panik.

Ich kann natürlich auch total daneben liegen. Aber das ist so das, was mir dazu einfällt.

Die Lockerheit kannst du dir selbst geben. Aber das ist gelinde gesagt ein A* voll Arbeit!
Vielleicht wäre ja auch Yoga mal etwas für dich? da kommt man ganz gut an ein Entspannungsgefühl heran und ist ein kleines bisschen sportlich mit dabei.
Ich selbst mache grad seit ein paar Wochen Yoga und hätte nie nie nie gedacht, dass es so gut sein könnte. Und ich bin auch jemand, die nicht entspannen kann.

Ansonstzen bleibt zu sagen: Trauer ist eine starke belastung. Und deinen Vater so plötzlich und dann doch unerwartet zu verlieren ist einfach irgendwie auch traumatisch.
Gibt dir zeit. Und erlaube dir zu fühlen und zu Trauern. Auch Wut gehört dazu.
Und bitte, erlaube dir Spass zu haben!
Dein Papa hätte nicht gewollt, dass du dich so vom Leben abschneidest.

Herzhafte grüße kopfloseshuhn

31.03.2017 09:51 • x 1 #26


frodo911
Zitat von Angstgehweg:
Aber wie kann man es wieder erlangen? Wie bekommt man wieder eine Lockerheit ins Leben?

Welche Art Therapie machst du denn gerade? Da sollte es vor allem auch darum gehen...

31.03.2017 10:25 • x 1 #27


Angstgehweg
Zitat von frodo911:
Welche Art Therapie machst du denn gerade? Da sollte es vor allem auch darum gehen...


Eine Katathym Imaginative Psychotherapie. Vorher habe ich auch noch Physiotherapie gemacht (wegen Schwindel)...

Zitat von kopfloseshuhn:

Hi. Ich schirebe dazu speziell mal meine gedanken.

Du klingst beinahe zwanghaft. Es ist nicht unüblich Angst mit Zwängen bekämpfen zu wollen.
Aber du mussts dir eingestehen, dass die Angst aus dir selbst kommt. das hat mit deinen Disziplinen nicht besonders viel zu tun.
Es ist also gut möglich, dass du die ANgst auslöst durch deine Erwartungshaltung.
Soll heißen ohjeh, jetzt tue ich mir hier was Gutes, ich sitze nur hier und trinke und habe Spaß (psycho-nebenfrage: darfst due vielleicht unbewusst keinen Spass haben, weil dein Papa tot ist?) und kämpfe nicht mit meiner Disziplin gegen die Angst. Kann bedeuten, dass dein Unterbewusstsein dir die Angst dann auch auftischt. Weil du es quasi irgendwo in dir drin das schon erwartest.

Oder du machst...warum auch immer...mal einen Sport und irgendwann an einem schönen Tag hast du vielleicht durch Zufall eine Angstattacke gehabt und das mit dem fehlenden Sport verbunden und nun bekommst du immer, wenn du keinen Sport machst Angst und Panik.

Ich kann natürlich auch total daneben liegen. Aber das ist so das, was mir dazu einfällt.

Die Lockerheit kannst du dir selbst geben. Aber das ist gelinde gesagt ein A* voll Arbeit!
Vielleicht wäre ja auch Yoga mal etwas für dich? da kommt man ganz gut an ein Entspannungsgefühl heran und ist ein kleines bisschen sportlich mit dabei.
Ich selbst mache grad seit ein paar Wochen Yoga und hätte nie nie nie gedacht, dass es so gut sein könnte. Und ich bin auch jemand, die nicht entspannen kann.

Ansonstzen bleibt zu sagen: Trauer ist eine starke belastung. Und deinen Vater so plötzlich und dann doch unerwartet zu verlieren ist einfach irgendwie auch traumatisch.
Gibt dir zeit. Und erlaube dir zu fühlen und zu Trauern. Auch Wut gehört dazu.
Und bitte, erlaube dir Spass zu haben!
Dein Papa hätte nicht gewollt, dass du dich so vom Leben abschneidest.

Herzhafte grüße kopfloseshuhn


Vielen Dank für Deine Antwort!
Das von Dir zitierte ist schon 1 Jahr alt, mittlerweile habe ich es zumindest geschafft, dass ich keine Panikattacken mehr habe.

Das mit dem Zwang kann ich nur unterschreiben. Die Krankheit bestimmt halt leider mein Leben (auch nach 2 Jahren und 3 Monaten - solange ist es her seit mein Vater verstorben ist) und ich bin auch bereit, alles dafür zu tun das ich wieder ein normales Leben führen kann. Und das versuche ich auch. Ich gehe normal arbeiten, ich versuche nicht daran zu denken, ich versuche Sport aus freien Stücken zu machen, etc. Aber hier glaub ich ist wieder irgendwo das Problem. So gern ich mittlerweile Sport mache, weiß ich doch immer das ich es nur durch die Krankheit richtig begonnen habe und daran kann ich nicht einfach nicht denken.
Ich versuche alles zwanglos zu machen, aber wenn mich ein ungutes Gefühl überkommt, dann kann ich an nichts anderes mehr denken. Es ist ein Teufelskreis, der mich mittlerweile schon lange verfolgt. Mir geht es beispielsweise auch nie wirklich gut. Ich habe permanent zumindest einen leichten Druck im Kopf oder Schwindel oder aufgebläht sein oder was auch immer. Die Symptome sind so vielfältig, dass ich mich schon immer wundere das ich das noch nie gehabt habe.
Das ich keinen Spaß haben darf, weil mein Papa tot ist glaube ich nicht. Ich bin eigentlich ein positiver Mensch und wäre nicht diese unüberwindbare und furchtbare Krankheit, dann könnte ich obendrein auch noch glücklich sein. Ich lasse Spaß aber durchwegs zu.

Bei mir reicht einfach das kleinste bisschen Stress und ich komme nicht mehr klar. Danach muss ich tagelang leiden und bin einfach nur kaputt und hundemüde. Ich versuche das immer zu ignorieren, indem ich normal arbeiten gehe, normal ausgehe, etc. aber es wird nie besser und das schon seit über 2 verdammten Jahren.

Ich probiere eigentlich sogut wie alles aus. Sport, Yoga, autogenes Training, Meditation, einfach nur das worauf ich Lust habe. Leider kann ich manche Sachen garnicht regelmäßig betreiben, weil mir neben der Arbeit schlicht und einfach die Zeit fehlt. Und ich will meine Arbeit nicht aufgeben, weil mich das von einem normalen Leben nur meilenweit entfernen würde.

Ich arbeite Tag für Tag an dieser Krankheit aber ich finde einfach keinen Lösungsansatz der zu helfen scheint. Irgendwann glaube ich hab ich einfach keine Energie mehr dafür...ich weiss auch nicht. Ich hab schon so vieles runtergeschraubt. Arbeit, Verpflichtungen, etc. und das schon seit Monaten und versuche viel für mich zu machen, aber es scheint nie besser zu werden... Irgendwann sollte es doch auch wieder bergauf gehen können.
Das schlimmste für mich ist immer, dass ich einfach mittlerweile ratlos bin und mir auch scheinbar niemand helfen kann. Bin ich den verdammt immer damit zu leben?

Was hat Euch den so geholfen da wieder raus zu kommen?

Danke jedenfalls für Eure Antworten!

31.03.2017 19:38 • #28


frodo911
Zitat von Angstgehweg:
Eine Katathym Imaginative Psychotherapie. Vorher habe ich auch noch Physiotherapie gemacht (wegen Schwindel)...

ok, da musste ich googeln, ist ja Tiefenpsychologie. Also ich würde hier eher eine Verhaltenstherapie empfehlen... ACT hilft mir gut.

31.03.2017 20:10 • x 1 #29


Angstgehweg
Und schon wieder ich... ich muss mich leider schon wieder an Euch wenden, bevor ich den Verstand verlier...

Bei mir gibt es immer extreme auf und abs...mal geht es eine Zeit ganz gut, dann kommt wieder ein dicker Hammer daher.
Ausgelöst scheint das ganze trotzdem immer wieder durch Stress zu sein. Jetzt wird natürlich jeder sagen, dass ich den Stress reduzieren muss. Und das tue ich, ich habe versucht alles zurückzuschrauben was nur möglich ist. Mache viel Sport. Lasse mich auch nicht mehr so stressen. Lerne denk ich langsam aber sicher alles ruhiger anzugehen. Bei mir reicht aber schon die allerkleinste Kleinigkeit aus, um diese grausamen Symptome hervorzurufen die mich irgendwann in die totale Verzweiflung stürzen werden.
Oftmals sind das dann immer wieder neue Symptome. Ich frage mich schon immer wie sich mein Hirn immer wieder was neues einfallen lassen kann.
Seit ungefähr 2 Wochen ist mir klassisch mal wieder extrem schwindelig, mit Hitzewallungen und Druck im Kopf. Von der Position her alles im oberen Rücken bzw. Nacken -- scheint von den Nervengeflecht auszugehen.
Seit einiger Zeit habe ich aber wieder was neues und das bringt mich noch um den Verstand. Ich habe nämlich im oberen Rücken so eine Art Schmerz (wie ständige Nadelstiche) der von den Nerven aus zu kommen scheint. Gestern habe ich diesbezüglich auch sehr schlecht geschlafen. Diese Schmerzen sind irgendwie permanent da und sind extremst unangenehm. Ich weiss einfach nicht mehr weiter und bin verzweifelt. Ich verliere noch den Verstand... Was zum Teufel könnte das sein? Und was kann man dagegen tun?
Die Psychotherapie die ich mache bringt meiner Meinung schon viele Erkenntnisse, aber irgendwie scheint sich von meinem Zustand nichts zu ändern. Ständig frage ich mich, ob der Weg den ich gehe der richtige ist. Irgendwann sollte es doch auch mal Besserung geben, immerhin leide ich an solchen und ähnlichen Beschwerden doch nun schon 2,5 Jahre (seit dem Tod meines Vaters)

Was soll ich nur machen? Ich stecke immer zwischen Verzweiflung, Motivation dagegen anzukämpfen und Unsicherheit ob ich nicht doch ärztliche Hilfe brauche oder ob das jemals wieder weggeht.

Hat den jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir helfen?
Danke.
Liebe Grüße

07.05.2017 09:48 • #30


Schlaflose
Zitat von Angstgehweg:
Seit einiger Zeit habe ich aber wieder was neues und das bringt mich noch um den Verstand. Ich habe nämlich im oberen Rücken so eine Art Schmerz (wie ständige Nadelstiche) der von den Nerven aus zu kommen scheint. Gestern habe ich diesbezüglich auch sehr schlecht geschlafen. Diese Schmerzen sind irgendwie permanent da und sind extremst unangenehm. Ich weiss einfach nicht mehr weiter und bin verzweifelt. Ich verliere noch den Verstand... Was zum Teufel könnte das sein? Und was kann man dagegen tun?


Nimm mal ein paar Schmerzmittel z.B. Ibu oder Diclo. Das wird die Nervenschmerzen (wenn es welche sind), beseitigen. Ich hatte vorgestern dermaßen Rückenschmerzen, dass ich bei jeder Bewegung dachte, mir sticht jemand mit dem Messer rein. Ich nahm zwei Diclo, gestern war es schon viel besser. Gestern abend nochmal ein Diclo und heute ist es so gut wie weg.

07.05.2017 12:44 • x 1 #31


frodo911
Zitat von Angstgehweg:
Hat den jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir helfen?

Ich denke mal diese Erfahrungen machen hier sehr viele, mich eingeschlossen. Ich weiß dank der Therapie (2 Monate Tagesklinik) immerhin wie das Ganze zusammenhängt und dass man da im Prinzip auch wieder rauskommt. Wie gesagt, im Prinzip. In der Realität bedarf es schon erheblicher Anstrengungen, um nicht doch wieder in die elende Symptom- und Angstschleife abzudriften.

07.05.2017 20:43 • x 1 #32


Angstgehweg
Danke für die Antworten!

Ich denke ich nehme sehr viel Anstrengungen auf mich, habe mein komplettes Leben umgekrempelt, scheinbar aber noch nicht genug... mittlerweile gehen mir einfach die Ideen aus, was ich noch machen könnte. Seid Ihr auch alle so extrem anfällig? Ich mein bei mir reicht minimalster Stress aus (der sich oftmals einfach nicht vermeiden lässt) und ich muss tagelang leiden. Ich seh einfach schon keinen Ausweg mehr, irgendwann sollte es doch eine Besserung geben. Das hält doch niemand aus...

07.05.2017 21:19 • #33


Zuri
Huhu, bei mir ist es absolut identisch - kaum mehr stressresistent.Es bedarf nur einer minimalen Kleinigkeit und schon fühle ich mich überfordert.Das kann z.B. die Katze sein,die morgens 10 Minuten um mich herumschleicht und miaut.Das versetzt mich in totale Hetze, ich werde unkonzentriert,es fällt was runter, ich ärgere mich und bekomme Herzstolpern

Zu deinen Stichen im Rücken: Es könnte eine Intercostalneuralgie sein! Sehr unangenehm

07.05.2017 21:32 • x 1 #34


Angstgehweg
Danke für Deine Antwort! Hast Du den Strategien oder Tipps die Du mir geben kannst? Was hilft Dir?

liebe Grüße

08.05.2017 21:27 • #35


Zuri
Vesuche,dich flach auf den Ruecken zu legen auf einer festen Unterlage.Ziehe die Beine an und bewege diese in schaukelnden Bewegungen.Mach dann Uebungen im Vierfuesslerstand, also Katzenbuckel im Wechsel mit Hohlkeuz!
Eine BWS Blockade waere auch eine moegliche Ursache deiner Beschwerden.Da kannst du aber das Gleiche machen! Gute Besserung!

09.05.2017 09:21 • #36


Angstgehweg
Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich muss mir mal wieder so einiges von der Seele schreiben, vielleicht hat ja wer Tipps für mich.
Also in den letzten Beiträgen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, ist es bei mir immer viel um Symptome gegangen. Ich denke ich lasse die heute hauptsächlich weg und schreibe eher um meinen Gefühlszustand, ich denk da kann mir eventuell leichter wer helfen.
Was die Symptome betrifft hat sich eigentlich nicht viel verändert. Ich habe nach wie vor immer komplett unterschiedliche Symptome, die alle extrem anstrengend sind, im Moment halten mich eher folgende Symptome in Schach:
- aufgeblähter Bauch
- Nächtliches Schwitzen
- Stundenlange, extreme Übelkeit (ohne Erbrechen)
- Schwindel/Kopfschmerzen (Die sind aber irgendwie schon seit Jahren permanent da, mal mehr mal weniger)
- Zum Teil eine Art Sprachstörung bzw. Konzentrationsschwäche

Ich gehe schon lange nicht mehr zum Arzt, ich kenn das eigentlich schon viel zu lange. Hoffe halt das es irgendwann wieder werden kann.

Was mich aber viel mehr beunruhigt ist mein psychischer Zustand.
Dabei habe ich leider keine Ahnung, ob sich der Zustand aufgrund der Symptome, die ich seit Jahren habe, entwickelt haben oder ob das schon ein Auslöser war früher und sich dieser Zustand nun mehr in den Vordergrund spielt. Zumindest hatte ich früher nicht diese Gefühle, sondern nur oder hauptsächlich körperliche Symptome.
Die Rede ist von depressiven Phasen, mit typischen dazugehörigen Symptomen (Reizbarkeit (z.B. wenn ich mit mir nahestehenden Menschen rede), Resignationsphasen, ständiges Gedankenkarussel, Müdigkeit, zum Teil Lustlosigkeit, zum Teil Schlafstörungen, zum Teil Traurigkeit (aber meist nicht so stark), etc.)
Ich mache schon seit Monaten eine Psychotherapie (Sprachtherapie, wöchentlich) die mir wie ich finde schon hilft, jedoch zeigen sich aus meiner Sicht von der Symptomatik halt keine Besserung (eher eine Verschlechterung)
Wesentliche Ursachen sind bei mir sicher der frühzeitige Tod meines Vaters (Ende 2014), sowie auch zum Teil starke Überforderung im Beruf (am meisten wohl auch Ende 2014), sowie mein Drang dazu stets voran zu kommen (ev. vergleichbar mit alles perfekt zu machen). Auslöser denke ich sind entweder ein Burnout, eine Angsterkrankung oder einfach eine Depression.
Ich mache seit langer Zeit viele verschiedene Dinge dagegen (z.B. sehr viel Sport, ich zwinge mich Sachen zu unternehmen, Informationsbeschaffung zum Thema, ich versuche mich stets kritisch mit meiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, etc.)

Mein Therapeut meint, ich bin schon in der richtigen Richtung unterwegs, nur fühlt sich das für mich anders an. Mir ist schon absolut klar, dass sowas nicht von heute auf morgen geht, trotzdem...
Mir geht es eigentlich garnicht so sehr um die Symptome die mich täglich begleiten (auch wenn mich diese zum Teil bei starker Ausprägung fast in den Wahnsinn treiben), sondern darum das ich eines Tages wieder normal leben kann und das dauerhaft.
Ich habe aus diesen Grund für mich wesentliche Änderungen in die Wege geleitet, die aus meiner Sicht positiv werden könnten, dazu gehört:
- Jobwechsel (geringfügig weniger Stunden bzw. zumindest keine Überstunden mehr)
- Umzug in eine neue Stadt (dort habe ich aber auch viele Freunde durch mein Studium damals)
- Geplant sind auch verstärkt Kurse in die Richtung Meditation bzw. Autogenes Training (habe ich vorher zum Teil auch schon gemacht, aber nicht in einem Kurs sondern viel mehr allein)
- Noch mehr Sport
- Mehr Freizeit einplanen (Synergie mit Job bzw. weniger Stunden)
- Wechsel meines Therapeuten (mehr aus organisatorischen Gründen, jedoch bietet der neue Therapeut auch Verhaltenstherapie an, was ich denke das mir das verstärkt helfen kann)

Wie man sieht versuche ich einen Cut in meinem Leben zu machen und eine Art Neuanfang zu versuchen. Keine Ahnung ob ich mir damit was gutes tue oder nicht, jedoch kann ich das nur rausfinden in dem ich es versuche. Außerdem kann es im Prinzip nur besser werden.

Haben sich bei Euch durch Panikattacken auch Depressionen gebildet? Wie fühlt es sich an, wenn es wieder bergauf geht (mir ist bewusst das die Frage schwer zu beantworten ist)?
Mein Problem ist einfach, dass ich keine Ahnung habe wie ich das jemals wieder hinkriegen soll (und das obwohl ich Tag für Tag dagegen ankämpfe) und mittlerweile gehen mir auch schon die Möglichkeiten aus, was ich dagegen machen kann bzw. zweifle ich schön langsam auch daran, dass die Krankheit heilbar ist. Immer wieder liest man davon, man soll es annehmen das man krank ist ... und das tue ich, jedoch geht man normalerweise in den Krankenstand bei einer Krankheit um sich wieder zu erholen. Das geht aber aus beruflichen Gründen nicht und wenn ich es trotzdem mache, dann bin ich meilenweit von einem, für mich, normalen Leben weg. Also gehe ich Woche für Woche als kaputter Mensch arbeiten und versuche trotzdem Freude daran zu haben. Mache ich was falsch? Welche Maßnahmen könnte ich noch versuchen?

Vielen Dank im Voraus!
Viele Grüße

08.08.2017 15:10 • x 1 #37


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Dr. Matthias Nagel