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Zitat von Morgiana:
Ich verstehe deine Besorgnis, aber du solltest dich nicht so verrückt machen vorher... darf ich fragen welches AD dir verschrieben wurde? Und ein ...

Genau genommen war es kein Antidepressivum, sondern ein Neuroleptikum - umso schlimmer.
Das war das erste und letzte Mal, dass ich bei einem Psychiater war. Er hat mich nach wenigen Minuten, während ich gerade von meinen Lebensumständen berichten wollte, direkt unterbrochen und mir ein Rezept für Quetiapin in die Hand gedrückt. Da ich noch nie mit „sowas“ zu tun hatte, habe ich das Medikament erst einmal gegoogelt und vor Schreck fast mein Handy fallen lassen. Da stand für mich fest, dass ich es erst gar nicht abhole.

Ich verzichte seit einigen Monaten auch so gut es geht auf Zucker und esse schon seit vielen Jahren kein Fleisch sowie nur selten Fisch. In Zukunft möchte ich mich noch gesünder ernähren.

Die Medikamente sollen wohl einen extremen Heißhunger auf Süßes sowie ein nicht vorhandenes Sättigungsgefühl auslösen. Wenn ich ehrlich bin, ist das in meinen Augen eine grässliche Vorstellung.

11.10.2023 21:09 • #61


M
Schade, dass deine erste Erfahrung beim Psychiater so gelaufen ist und du nun abgeschreckt bist je wieder zu einem zu gehen... gibt leider solche, die sehr schnell dabei sind Rezepte auszustellen und bei denen man das Gefühl hat, dass sie sich gar nicht alles erstmal in Ruhe anhören, was man zu sagen hat. Aber es sind zum Glück nicht alle so, gibt auch echt gute Psychiater, bei denen man sich ernstgenommen fühlt.

Das mit den Nebenwirkungen ist leider so eine Sache... und wenn man dann noch anfängt die zu googeln, dann wackeln einem manchmal echt die Ohren. Neuroleptika hab ich bisher auch noch nie genommen, aber glaub die schlagen mit den Nebenwirkungen ja gerne nochmal etwas heftiger rein als Antidepressiva.

Ist leider ein bisschen wie die Wahl zwischen Pest und Cholera... man möchte ja, dass es einem psychisch wieder besser geht und natürlich wäre unterstützend ein Medikament toll, das einem dabei hilft... aber dann sind das eben leider oft solche Hammermedikamente, von denen man eher abgeschreckt wird, besonders wenn man eh schon zu Ängsten neigt und sich dann sehr auf die möglichen Nebenwirkungen fixiert oder so.

Es ist schon alles oft echt sch....

11.10.2023 21:20 • x 1 #62


A


Pseudohalluzination? Angst, verrückt zu werden!

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rednaxela
Wenn man bedenken wegen starker Medikation hat, kann man sowas auch beim Arzt ansprechen. Ich hab damals Sertralin bekommen und super vertragen. Als ich wieder eine schlechte Phase hatte, wollte ich es wieder einschleichen, und hab es leider überhaupt nicht vertragen. Meine Psychiaterin schlug mir was pflanzliches vor (Johanniskraut), was ich seitdem von ihr auf Rezept bekomme. Es wirkt Antidepressiv und kommt mit wenigen bis keinen Nebenwirkungen aus (Lichtempfindlichkeit ist als Nebenwirkung gelistet, ist aber eher was für den Sommer und hellen Hauttyp). Mir hilft es seitdem ganz gut. Wenn's schlecht geht nehme ich zusätzlich Opipramol, was auch eher als mildes Antidepressivum gilt. Müssen nicht immer die starken Medikamente sein.

11.10.2023 21:36 • x 1 #63


L
Zitat von Morgiana:
Schade, dass deine erste Erfahrung beim Psychiater so gelaufen ist und du nun abgeschreckt bist je wieder zu einem zu gehen... gibt leider solche, ...

Es gibt Gott sei Dank noch einige Fachärzte, die keine Massenabfertigung betreiben und dem einzelnen Patienten mit viel Feingefühl und Sorgfalt begegnen. Ich habe aber immer häufiger das Gefühl, dass diese nur noch eine kleine Minderheit bilden.

Die möglichen Nebenwirkungen sind wirklich nicht ohne. Es muss nicht, aber es kann theoretisch alles auftreten. Ich möchte nicht das Risiko einer tödlichen QT-Zeit-Verlängerung oder eines plötzlichen Suizidversuchs im Affekt eingehen, um nur mal zwei Beispiele zu nennen. Wenn es nur lästige, aber ungefährliche Nebenwirkungen wie beispielsweise ein wenig Kopfweh oder Verstopfung wären, würde ich darüber nachdenken…

Eine meiner größten Ängste ist die Angst vor einem Kontrollverlust, den ich auch durch Medikamente mit solchen potenziell hochgefährlichen Nebenwirkungen gegeben sehe.

11.10.2023 23:12 • #64


L
Zitat von DerAlex:
Wenn man bedenken wegen starker Medikation hat, kann man sowas auch beim Arzt ansprechen. Ich hab damals Sertralin bekommen und super vertragen. Als ...

Wurde es unter der Bedingung verschrieben, dass erst mindestens ein „klassisches“ Antidepressivum ausprobiert werden muss?

11.10.2023 23:14 • #65


rednaxela
Zitat von __Liz__:
Wurde es unter der Bedingung verschrieben, dass erst mindestens ein „klassisches“ Antidepressivum ausprobiert werden muss?

Nö.

12.10.2023 07:31 • x 1 #66


L
Zitat von DerAlex:
Nö.

Ich werde meinen Hausarzt beim nächsten Termin darauf ansprechen und hoffe, dass er die Bitte nicht ablehnen wird.

12.10.2023 11:38 • x 1 #67


rednaxela
Zitat von __Liz__:
Ich werde meinen Hausarzt beim nächsten Termin darauf ansprechen und hoffe, dass er die Bitte nicht ablehnen wird.

War jetzt auch nur Mal ne Idee bzw ein Gedanke von mir. Johanniskraut hat halt nur Lichtempfindlichkeit als Nebenwirkung. Und, sofern man als Frau mit der Pille verhütet, solle man sich da vielleicht was anderes suchen, es kann die Wirksamkeit einschränken.

Das gibt es auf Rezept vom Arzt, aber auch frei verkäuflich in der Apotheke (2 unterschiedliche Namen aber gleiche Inhaltsstoffe). Johanniskraut ist zugelassen für die Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen.

Man muss dem Medikament Natürlich ein bisschen Zeit geben um wirken zu können. Es dauert ein paar Wochen. Und wirkt nicht so hart wie andere Medikamente, finde ich zumindest. Aber es wirkt und das ist die Hauptsache.

12.10.2023 12:48 • x 1 #68


L
Zitat von DerAlex:
War jetzt auch nur Mal ne Idee bzw ein Gedanke von mir. Johanniskraut hat halt nur Lichtempfindlichkeit als Nebenwirkung. Und, sofern man als Frau ...

Ich nehme an, dass es um Laif900 geht.
Das ist eine Nebenwirkung, mit der ich sehr gut leben könnte. Es gibt ja relativ preiswerte Sonnencreme, die immer wieder gut abschneidet.

Ich nehme an, dass der Unterschied zwischen der frei verkäuflichen und der verschreibungspflichtigen Variante die Stärke (…mir fällt gerade kein besseres Wort ein) ist. Zur Not könnte ich ja dann die frei verkäufliche Variante kaufen und mehrere Tabletten pro Dosis nehmen, sollte mein Arzt sich weigern, das Medikament zu verschreiben.

12.10.2023 14:39 • x 1 #69


rednaxela
Zitat von __Liz__:
Ich nehme an, dass der Unterschied zwischen der frei verkäuflichen und der verschreibungspflichtigen Variante die Stärke (…mir fällt gerade kein besseres Wort ein) ist.

Tatsächlich nicht, nein. Beide enthalten 900mg Johanniskraut.

Der Unterschied ist der:
Laif900 ist offiziell zugelassen zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen und darf deshalb nur auf Rezept ausgestellt werden, Laif900 Balance wird verwendet zur Behandlung von vorübergehenden Stimmungstiefs und besitzt diese Zulassung nicht.

Enthalten beide den gleichen Wirkstoff und gleicher Höhe.

12.10.2023 15:57 • x 1 #70


L
Zitat von DerAlex:
Tatsächlich nicht, nein. Beide enthalten 900mg Johanniskraut. Der Unterschied ist der: Laif900 ist offiziell zugelassen zur Behandlung von leichten ...

Das ist dann wohl wieder so ein Fall von „Sag mir, dass du in Deutschland lebst, ohne zu sagen, dass du in Deutschland lebst“…
Übernimmt die Krankenkasse denn die Kosten für das Medikament, wenn es vom Arzt verschrieben wird? Oder erhält man dann ein grünes Rezept und muss die Kosten selbst tragen?

12.10.2023 16:06 • #71


M
Zitat von __Liz__:
Es gibt Gott sei Dank noch einige Fachärzte, die keine Massenabfertigung betreiben und dem einzelnen Patienten mit viel Feingefühl und Sorgfalt begegnen. Ich habe aber immer häufiger das Gefühl, dass diese nur noch eine kleine Minderheit bilden. Die möglichen Nebenwirkungen sind wirklich nicht ohne. Es muss ...

Die Angst wegen der QT-Intervall-Verlängerung hatte ich auch damals extrem, da ich eh vorher schon Herzangst hatte. Anfangs hatte ich aber das Gefühl, dass das Medikament mir immerhin auch half... aber nach einiger Zeit hatte ich irgendwie keine Wirkung mehr gespürt und nur noch Nebenwirkungen... das weiß man eben vorher aber leider nicht, erst, wenn man das Medikament eine Zeit lang einnimmt. Aber da muss man es meistens schon wenigstens 4-8 Wochen nehmen, um das beurteilen zu können. Meine Psychiaterin meinte, ich solle mir die Nebenwirkungen am besten vorher gar nicht so genau durchlesen... aber ganz ehrlich... das tut man ja trotzdem. Man muss ja auch wissen auf was man zu achten hat, sollten z.B. irgendwelche seltenen Nebenwirkungen mal eintreten oder so... also ganz uninformiert sollte man an die Sache ja nicht rangehen. Nur neigt man super schnell dazu sich reinzusteigern, wenn man eh schon zu solchen Ängsten neigt...

12.10.2023 16:07 • x 1 #72


rednaxela
Zitat von __Liz__:
Das ist dann wohl wieder so ein Fall von „Sag mir, dass du in Deutschland lebst, ohne zu sagen, dass du in Deutschland lebst“… ...

Ne das ist ein normales, rosanes (?) Rezept. Sind bei mir circa 6Euro Zuzahlung je 100er Packung.

12.10.2023 17:02 • x 1 #73


L
Zitat von DerAlex:
Ne das ist ein normales, rosanes (?) Rezept. Sind bei mir circa 6Euro Zuzahlung je 100er Packung.

Das wäre ideal. Jetzt kann ich wirklich nur noch hoffen, dass mir mein Arzt keinen Strich durch die Rechnung macht.

12.10.2023 17:56 • x 1 #74


L
Zitat von Morgiana:
Die Angst wegen der QT-Intervall-Verlängerung hatte ich auch damals extrem, da ich eh vorher schon Herzangst hatte. Anfangs hatte ich aber das ...

Ich könnte nie ein Medikament einnehmen, ohne vorher wenigstens einen kurzen Blick auf den Beipackzettel geworfen zu haben. Schwere Nebenwirkungen mögen vielleicht allgemein nur selten auftreten, aber das Risiko ist nun einmal gegeben und jeder sollte vorher wissen, was auf ihn zukommen könnte.
Diejenigen, die die seltenen, schweren (lebensbedrohlichen) Nebenwirkungen erleiden, werden auch nicht damit gerechnet haben, dass es bei der Seltenheit sie trifft. Die werden genauso gedacht haben: „Warum sollte ausgerechnet ich der Eine von den 10.000 sein?“…

12.10.2023 18:01 • x 1 #75


M
Sehe ich auch so... ich will schon in etwa wissen, auf was ich achten muss bei möglichen Nebenwirkungen.

12.10.2023 18:12 • x 1 #76


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Zitat von Morgiana:
Sehe ich auch so... ich will schon in etwa wissen, auf was ich achten muss bei möglichen Nebenwirkungen.

Das ist unser gutes recht. Erschreckend finde ich, dass es Ärzte gibt, die knallhart behaupten, dass die Medikamente keine Nebenwirkungen hätten. Das ist mir mit 18 passiert, als mir mein damaliger Hausarzt zum ersten Mal ein Antidepressivum verschreiben wollte. Ich hatte die Nebenwirkungen gegoogelt und regelrecht einen Schock erlitten.

12.10.2023 18:20 • #77


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