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Frollein
Zufrieden unzufrieden - So oder so ähnlich ist es nun mal momentan. Es gibt gute und schlechte Tage. Ich kann nicht mal sagen, welche momentan überwiegen, vermutlich hält es sich die Waage... im Februar wäre die Wahl deutlich auf die schlechteren Gefallen.. ein (versucht) kurzer Rückblick und Infos zu mir:

Ich bin weiblich, fast 30 (Naja, knapp ein halbes Jahr hab ich noch Ruhe vor der 3 vorne ) und leide seit frühester Kindheit unter Ohnmächten/ Synkopen. Auftretend bei den unterschiedlichen Situationen (schwerer Sturz, Unfall/ also Schmerz, Angst). Wurde daraufhin in der Kindheit mal neurologisch durchgecheckt, ohne Befund. Als Kind haben mich dieser ab und zu auftretende Bewusstseinsverlust aber scheinbar noch nicht so belastet wie heute bzw. seit den letzten Jahren... vermute ich, erinnern kann ich mich nicht, aber ich weiß, als Kind ist alles besser und leichter... für die meisten von uns zumindest!
Von 18-20 Jahren folgte dann eine Crashdiät und schlechte Ernährungsgewohnheiten in Verbindung mit dem Verlust meines Vaters. Die Synkopen häuften sich und ein Reizdarm kam hinzu. An die Studi-Zeit kann ich mich z.B. echt nur kaum erinnern, weil es einfach nur ein Augen zu und durch war, da es mir oft schlecht ging... im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich mir da nicht schon hab helfen lassen, wenn doch so viele erzählen, dass die Studentenzeit mit die Beste ihres Lebens war. Aber damals war ich lange noch nicht so reflektiert wie heute.

Ich war dann ein paar Jahre Ohnmachtsfrei und mittlerweile in der Berufswelt angekommen.. aber auch hier merkte ich schnell, dass ich dieses Pensum, diese Belastung etc. wohl kaum noch weitere 40 Jahre so aus- und durchhalten können werde. Andauernd Übelkeit, die Angst, umkippen zu können, auch wenn es länger nicht passiert ist, sie war auf ein mal wieder präsent. Und wenn es nicht der Kreislauf war, dann vielleicht doch der Darm.. was wenn ich ich auf der Arbeit ne schwere Magendarmattacke kriege, was mach ich dann? Meine Gedanken fingen an, sich nur noch um Was wäre wenn zu drehen. Meine Reiseapotheke in der Handtasche wuchs und wuchs.. ich hatte für jedes Zwicken ein Mittelchen, teilweise homöopathisch, teilweise nicht. Ich fing an, nix mehr geniessen zu können.. alles war nur noch anstrengend. Vermutlich war ich da schon mit einem Schritt in der Depression, aber dadurch, dass es zwischendurch auch immer mal wieder einen guten oder zumindest besseren Tag gab, dachte ich, das ist halt so.. und hielt durch und funktionierte einfach nur. Irgendwie.

Dann folgten wieder Zusammenbrüche und auf ein mal war das Herz ein Faktor. Vorhofflimmern hörte ich die Ärztin sagen und fragte nach, was das ist und ob das gefährlich ist.. ich war zwar ein Hobbyhypochonder, aber da mein Herz nie auffällig war, hatte ich es wohl bislang versäumt, danach ausführlich zu googeln. Vorhofflimmern kann einen Schlagausfall auslösen, sagte sie, aber fügte hinzu, dass ich in keinster Weise ein Risikopatient sei, weil normalgewichtig, Nichtraucherin, sportlich etc... Letzteres, also der Teil mit dem Nicht-Risiko hab ich natürlich weitestgehend ignoriert und muss es mir heute noch andauernd sagen. Langer Rede kurzer Sinn: ich wurde kardiologisch rundum durchgecheckt, ohne Befund bzw. irgendwelchen besorgniserregenden Werten. Bewege mich mit meinen Synkopen in einer Grauzone. Man weiß nicht, wieso und warum und kann nur vermuten, dass die Psyche bzw. das vegetative Nervensystem wohl der Auslöser ist. Macht Sinn, wenn man bedenkt, dass ich oft bei Schrecksituationen aus den Latschen gekippt bin, aber dass ich mittlerweile auch schon aus dem Schlaf, beim Fahrradfahren oder anderen nicht belastenden Dingen kippe, dafür gibt es eben keine Erklärung. Man weiß nur, aufgrund dessen, dass man mir ein kleines Gerät (quasi ein Langzeit-EKG) in die Brust implantiert hat, dass mein Herz pausiert, wenn ich das Bewusstsein verliere.. von 10-30 Sekunden. Das macht Angst, natürlich. Aber angeblich würde meine Herz immer wieder anfangen zu schlagen.

Ich kürz meinen Roman an dieser Stelle mal etwas ab, da ich merke, dass ich ausschweife, aber es ist so schwer, die eigene Situation in kurzen Worten zusammenzufassen.. und vielleicht liest das ja jemand, der eine ähnliche Geschichte hat?

Neu, und damit komm ich auch zum Schluss, ist, dass ich (vermutlich seitdem das Herz ein Faktor ist,) unter Panikattacken und einer Angststörung leide. Die Angst vorm Umkippen, wie schon geschrieben, ist nicht neu, aber das Ausmaß. Ich weiß, dass ich schon immer Angst hatte und mir Unwohl war vor z. B. Urlauben (Was, wenn es dir dann ausgerechnet schlecht geht. Dann bist du im Ausland. Fremdsprachige Ärzte.. usw.) oder wenn bei Konzerten gefühlte 100% Luftfeuchtigkeit im Saal waren und man schon Stunden stand um weit vorne zu sein.. das war schon immer purer Stress. Aber jetzt packt es mich von einer Sekunde auf die andere, ohne Vorwarnung. Mir wird heiß, kalt.. ich zitter, ich scanne meinen Körper durch, nach Symptomen/ Signalen, die auf eine Ohnmacht schließen könnte... manchmal dauert es nur 10 Sekunden.. manchmal Minuten. In der Öffentlichkeit ist es immer schlimmer als Zuhause, wobei seitdem ich aus dem Schlaf ohnmächtig geworden bin, die Nächte momentan meine größte Herausforderung sind. Manchmal kann ich problemlos spontan einkaufen gehen. Manchmal tagelang das Haus nicht verlassen.....

Ich nehme seit Februar Sertralin (immer noch relativ niedrig dosiert, 50mg, soll eigentlich bei 150mg landen, aber traue mir das Hochdosieren wegen starker Nebenwirkungen anfangs momentan noch nicht zu und bin einigermaßen zufrieden mit dem Antrieb, den mir die 50mg immerhin schon liefern) und ein Mittel, für meinen Blutdruck, dass angeblich das Umkippen verhindern soll/ kann, da es vermeidet, dass mein Blut versackt. Und tatsächlich bin ich seitdem noch nicht wieder ohnmächtig geworden...

In ca. 2 Wochen werde ich endlich eine stationäre Therapie in einer psychosomatischen Klinik antreten. Warte und rechne täglich mit dem Anruf.

Entschuldigt die Länge und Ausführlichkeit.. aber auch, falls keiner es ganz liest oder antwortet, mir hilft das Runterschreiben schon ungemein!

LG an Alle!

29.04.2015 12:38 • 13.08.2015 #1


26 Antworten ↓


Delphie
Hallo Frollein,

herzlich Willkommen hier in diesem Forum!

Habe mir deinen ganzen Text hier mal durchgelesen.
Ja, das kann ich mir vorstellen, dass es dir angst macht, das mit dem umkippen. Aber gut, dass das Medikament da jetzt bei dir hilft und du jetzt seitdem nicht mehr umgekippt bist ! Das ist doch ein tolles Zeichen und ist doch super schon mal!

Verständlich, dass du dann auch angst vor anderen Krankheiten bekommen hast. kenne das auch. Also angst vor Magen-darm. Oder Übelkeit. Oder auch wenn ich merke, dass husten kommt, macht mir das auch angst, da mir häufig, wenn das kratzen zu schlimm wird, dann übel wird. Habe auch meine kleine Reiseapotheke da mit in meiner Handtasche. Kenne das also mit den körperlichen Symptomen auch.
Und ich kann mir vorstellen, wie dich das belastet alles.

ist doch klasse, dass du bald in eine Klinik gehst.
Bist du auch in ambulanter Therapie?

Mit lieben Grüßen,
Delphie

29.04.2015 14:49 • #2


A


Ohnmachtsanfälle und Synkopen seit der Kindheit

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Frollein
Hallo Delphie!

Vielen Dank für das geduldige Lesen und Willkommen heißen
Und ja, momentan läuft es den Umständen entsprechend (wie man so schön sagt) gut, aber ich glaube, wir alle wissen, dass es auf einmal und vor allem ganz schnell auch mal wieder in die andere Richtung kippen kann, deswegen bleibe ich optimistisch aber auch geduldig (keine wirkliche Stärke von mir ).
Ich war seit ungefähr September 2014 bis zu dem bisher schlimmsten Zusammenbruch (der aus dem Schlaf heraus) im Februar in einer ambulanten Verhaltenstherapie. Daraufhin war ich zwei Wochen im Krankenhaus und wurde in der kurzen Zeit durch die Psychologen und Psychiater dort wesentlich besser und effektiver behandelt/ therapiert. Deswegen habe ich die ambulante Therapie danach abgebrochen, aber auch aus dem Grund, dass es am anderen Ende der Stadt ist und ich zu dem Zeitpunkt das Haus nicht alleine verlassen konnte.. (was für wenig Verständnis bei meiner Therapeutin sorgte). In der Hoffnung, dass ich schneller einen Platz kriege, bin ich seitdem ohne Therapeutin, will aber nach der stat. Beh. auf jeden Fall auch wieder weiter ambulant betreut werden!

PS: Mir gefällt dein Motto sehr!

29.04.2015 14:57 • #3


Delphie
Hallo Frollein,

ja bitte für das Willkommen heißen und das durchlesen ! gern geschehen!

Das ist auch keine große Stärke von mir, das Geduldig sein. Ich glaube, dass kennen viele, dass sie damit Schwierigkeiten haben.
Ja, es kann schnell wieder kippen. Aber es ist gut, dass es gerade den Umständen okay verläuft und das du auch optimistisch sehen kannst. Das ist wirklich schon einmal sehr gut. Das behalte dir bei, es ist eine wichtige Stärke von dir!

Das ist gut, dass du danach auch wieder ambulant jemanden neues suchen möchtest. Ja, Therapeuten zu finden, kann ab und zu schon schwer sein. Es ist wichtig, einen richtigen Therapeuten zu finden. Und man braucht auch jemanden, mit dem man sich gut versteht und man sich auch wohl fühlt mit.
Das ist schade, dass deine Therapeutin da kein Verständniss für hatte. Gerade Therapeuten sollten doch eigentlich wissen, dass es auch mal Phasen gibt, wo es schwer sein kann, wegen der Ängste das haus zu verlassen. Finde die sollten einen dann lieber ermuntern und mit einen dran arbeiten, dass es wieder besser klappt, anstatt dem Patienten zu zeigen, dass kein Verständnis da ist.
Ich wünsche dir, dass deine stationäre Therapie so verläuft, dass es dir danach wieder besser geht.
Haben die gesagt, wie lange du ungefähr warten musst?

Danke, ja das Motto passt auch zu mir, also ist ein wichtiges Motto für mich.

Mit lieben Grüßen,
Delphie

01.05.2015 10:43 • #4


F
Hallo Frollein.

Interessanter Nick...
Herzlich Willkommen im Forum.

01.05.2015 11:38 • #5


Frollein
Exakt, Delphie.. das mit dem Nichtverständnis der Therapeuten hat mich in den Zweifeln, die ich vorher schon hatte, bestärkt. Ich musste mich immer richtig zu den Terminen prügeln obwohl ich es eigentlich gar nicht abwarten konnte, zu erlernen, was ich machen kann, damit es mir besser geht... Ganz anders dann eben im Krankenhaus. Da habe ich mich gefreut, sobald die Therapeutin an der Tür klopfte und hatte jedes mal 2-3 neue Tipps erhalten, die ich immer noch anwende!

....und vielen Dank fürs Willkommen heissen, Flocke!

01.05.2015 20:31 • #6


Delphie
Hallo Frollein,

ja, das glaube ich dir gerne, dass es dich in den Zweifeln bestärkt hat, die du schon hattest vorher. Aber es gibt definitiv Therapeuten mit Verständinis und die einen auch wirklich verstehen und nett zu einen sind.
Das ist ja auch nicht gut, wenn man sich regelrecht da hin schleppt und mit der Therapeutin nicht klar kommt. Es ist schon wichtig, mit dem Therapeut klar zu kommen.
Genau wie du es im Krankenhaus kennen gelernt hast. Da hast du ja auch gesehen, dass es da anders lief.
Und super, dass du es noch immer anwenden kannst !

Mit lieben Grüßen,
Delphie

03.05.2015 11:17 • #7


V
Zitat von Frollein:
Exakt, Delphie.. das mit dem Nichtverständnis der Therapeuten hat mich in den Zweifeln, die ich vorher schon hatte, bestärkt. Ich musste mich immer richtig zu den Terminen prügeln obwohl ich es eigentlich gar nicht abwarten konnte, zu erlernen, was ich machen kann, damit es mir besser geht... Ganz anders dann eben im Krankenhaus. Da habe ich mich gefreut, sobald die Therapeutin an der Tür klopfte und hatte jedes mal 2-3 neue Tipps erhalten, die ich immer noch anwende!

....und vielen Dank fürs Willkommen heissen, Flocke!


Hallo frollein,
Deine geschichte berührt mich sehr. Ich kann verstehen, dass du da auch mal verzwifelst.Toll das du dran bleibst und nicht aufgibst und auch die guten tage siehst, versuch dich bei jeder attacke an deine guten tage zu erinnern. Mit der therapeutin finde ich vor allem Schrecklich. das so jmd solch einen job hat. Es gibt wirklich auch tolle Therapeuten, ich habe eine sehr liebe und verständnisvolle. Geb die suche nicht auf. Wie lange musst du denn ungefähr auf die klinik warten? Weißt du das?

03.05.2015 11:30 • #8


V
Hallo und willkommen obwohl ich selbst hier neu bin. Einige Aspekte die du beschreibst kenn ich...Stress und Magenprobleme die sich gegenseitig verstärken und daraus folgende Reiseapotheke. Ich hatte wohl in der Oberstufe das erste mal stressbedingten Durchfall und seitdem habe ich immer Immodium zur Hand. Seit dem ich Arbeite und funktionieren muss ist es aber besser geworden aber belastend ist es dennoch. Meine Studienzeit wurde davon auch überschattet, auch hier haben wir eine ähnliche Erfahrung gemacht....genauso mit der Hoffnung das es irgendwann besser wird. Ich habe auch zusehr gewartet und werde jetzt (leider sehr langsam) aktiv.

Ich hoffe es geht weiter bergauf bei dir!

03.05.2015 16:08 • #9


Delphie
Hallo,

@VerschwendetesLeben,

das kenne ich auch mit der Reiseapotheke.Habe immer vomex, atosil, halschmerztabletten und Kopfschmerztabletten mit. Hast du deine Reiseapotheke immer auch noch jetzt mit?
Es ist doch aber schon mal gut, dass es besser geworden ist .
Ja, bestimmt wird es irgendwann besser. Es ist doch klasse, dass du jetzt aktiv wirst. Auch wenn es langsam vorangeht. Das ist auch okay so. Bei mir geht es auch nur in kleinen Schritten voran.
Wichtig ist doch nur, dass man aktiv wird und nicht wie schnell das gehen muss.

Mit lieben Grüßen,
Delphie

04.05.2015 11:15 • #10


Frollein
Hallo vonnchen!
Das mit der Therapeutin hat mich auch echt belastet... aber ich habe mich generell gut mit ihr verstanden bzw. fand sie sympathisch und auch empathisch, aber als ich noch keinen Vergleich hatte, wusste ich eben nicht, dass es noch viel besser bzw. ganz anders sein kann! Heftig waren natürlich die Vorwürfe... dass ich mich noch schlechter gefühlt hatte, wenn ich es nicht hingeschafft hab, weil es mir so schlecht ging und dann kriegt man noch einen auf den Deckel. Hinzu ist jetzt noch eine Rechnung bei mir eingetrudelt, weil ich zu spät abgesagt hab.. Danke für nichts
Mit der Klinik kann es jeden Moment so weit sein! Warte auf den Anruf.. es hiess 8-10 Wochen Wartezeit, ca., manchmal, wenn besonders viel Andrang ist, kann es auch 12 Wochen dauern.. und ich hab jetzt die 11. angebrochen

Hallo VerschwendetesLeben!
Jaja, die gute Reiseapotheke.. ich glaube, darin versuchen sich viele zu retten bzw. etwas zu beruhigen. Ich wurde dafür immer belächelt (nicht wirklich abwertend!) aber auch gerne mal beansprucht, weil jeder, der gerade irgendetwas hatte, wusste, dass er bei mir fündig wird.. und ich hab mein Umfeld auch immer gerne mitversorgt
Ich habe meine Reiseapotheke jetzt drastisch runtergedrosselt. Ich habe nur noch Paracetamol (nehme ich gegen Kopfweh), Buscopan Plus (gegen Krämpfe, besonders an den speziellen Tagen geht es mir spätestens nach einer halben Stunde deutlich besser!), Tannacomp (wenn man 'nen Flotten hat Die schliesst sofort alle Luken, allerdings hält das gerne auch mal 1-2 Tage an... benutz ich allerdings recht selten), Vomex (Kennen wir vermutlich alle, gg. Übelkeit, nehme ich aber meist nur Zuhause, da mir davon ganz schön dingelig wird) und mein absolutes Notfallpräparat Tavor (Beruhigungsmittel.. das nehme ich wirklich wenn nix mehr geht und ich mich in einer schlimmen PA befinde!). Das wär's
Was mir aber noch auffällt, bei deinem Geschriebenen ist, dass du schreibst, dass seitdem du funktionieren musst auf Arbeit, es besser geworden ist. Genau so war es bei mir auch! Man kann halt nicht einfach nach Hause gehen, wie vielleicht noch in der Uni, wenn man Bauchkrämpfe oder so hat.. sondern man hält durch, aber es ist so ein massiver Streß für den Körper.. weil wir eben anders ticken als evtl. andere Kollegen. Und wenn man dann beobachtet, wie diese sich teilweise mit Magendarminfekten zur Arbeit schleppen, denkt man, man müsste das auch tun, dabei haben die eben nicht diese psychische Komponente.. Bloß nie vergleichen! Und wie du bei mir siehst, ist das einfach nur funktionieren nicht gut geendet.. ich hatte so oft Gedanken, wie ich das den Rest meines Lebens durchhalten soll und fast nur darauf gewartet, dass die große Bombe irgendwann platzt. Nehm' dir ein Beispiel an mir und wirke dem vorher entgegen! Und laste dir nur so viel an, wie dein Körper ertragen kann! Das ist nicht deine schuld sondern so hat man/ die Welt/ Gott/ das Schicksal/ XY eben für dich vorgesehen!

Und wie Delphie schreibt, langsam ist ok! Ich mache auch immer noch mal drei Schritte zurück und dann vier vor.. alles ist besser als Stillstand

04.05.2015 12:14 • #11


V
ich wünsche dir alles gute und viel erfolg. melde dich doch mal nach der klinik wie es war.
liebe grüße

04.05.2015 12:28 • #12


Frollein
Vielen Dank! ...und ja! Auf jeden Fall werde ich mich wieder melden und nicht einfach hier verschwinden!

04.05.2015 12:47 • #13


Frollein
...immer noch nichts von der Klinik gehört.
Die letzten Tagen geht es irgendwie auch bei mir wieder etwas bergab. Ich bin SO extrem schlapp, dass ich denke, ich möchte die ganze Zeit eigentlich nur schlafen.. wenn ich dann aber im Bett liege, bin ich wieder hellwach. Dazu mehrmals täglich kleine Schwindelattacken und Übelkeit. Ich versuch das aufs Wetter zu schieben um mich nicht weiter reinzusteigern, aber.. irgendwie gings schon besser. Aber so wirds wohl immer sein... :-/

07.05.2015 10:45 • #14


F
Zitat von Frollein:
Aber so wirds wohl immer sein... :-/


Hallo Frollein (gut Name )

Herzlich willkommen hier bei uns Angsthasen. Nein, so muß es nicht immer sein. So wird es eventuell noch lange sein, aber es kann auch besser werden. Ich denke, es kommt darauf an, wie man damit umgeht.

Ich finde es bewundernswert, daß du das alles so meisterst, vor allen Dingen die Sache mit den Synkopen. Denn das ist eine meiner größten Ängste: der totale Kontrollverlust. Dir ist es passiert und du hast es überlebt. Ich finde, das ist ja schon mal was. Thumbs up!

In welche Klinik soll es denn gehen, weißt du das schon?

Gruß, Fugazi

07.05.2015 11:33 • #15


Frollein
Hallo Fugazi! (Auch kein schlechter Name )

Vielen Dank fürs Willkommen heißen... gefühlt bin ich schon eine halbe Ewigkeit hier, aber faktisch noch neu, stimmt
Und ja, ich kann mit den Synkopen eigentlich relativ gut umgehen, da ich das ja nun auch schon seit frühester Kindheit kenne. Ich kann mir auch nicht erklären, warum und wann diese Ängste genau entstanden sind, weil ich ja auch noch nie negative Erfahrungen gemacht habe (immer hilfsbereite Mitmenschen, keine schlimmen Stürze etc.).
Naja, ich glaub, was mich belastet, ist, dass ich gefühlt eine der wenigen bin, die wirklich auch bewusstlos wird. Kenne oder begegne (hier) etliche, die eine riesen Angst davor haben, denen es aber noch nie passiert ist. Ich denke das wurmt mich irgendwie innerlich, warum es bei mir passiert und bei anderen nicht (ohne irgendeinem natürlich irgendetwas negatives zu wünschen!).

...vielen Dank für das positive Zureden!

Ich werde in die Schönklinik in HH Eilbek gehen - warst du auch schon mal in stationärer Therapie?

07.05.2015 11:39 • #16


F
Zitat von Frollein:
Kenne oder begegne (hier) etliche, die eine riesen Angst davor haben, denen es aber noch nie passiert ist. Ich denke das wurmt mich irgendwie innerlich, warum es bei mir passiert und bei anderen nicht (ohne irgendeinem natürlich irgendetwas negatives zu wünschen!).


Wenn man das Ganze mal positiv betrachten möchte, dann könnte man das auch so sehen, daß du uns, die davor Angst haben umzukippen, eigentlich etwas voraus hast: nämlich die Erfahrung, daß das eben nicht das Ende der Welt bedeutet, ohnmächtig zu werden. Vielleicht hilft ja diese Betrachtungsweise ein wenig.

Ja, ich hatte 2011 einen stationären Aufenthalt in Bad Herrenalb. Ich konnte davon sehr profitieren, weiß heute, daß mein Grundproblem doch ganz woanders liegt, als dort, wo ich es vermutet habe. Ich rutsche zwar immer mal wieder in ein Loch, aber ich stehe auch immer wieder auf. Meine Vermeidungsstrategien muß ich heute zum größten Teil nicht mehr anwenden und ich habe mittlerweile gelernt, daß es schei* egal ist, woher das alles kommt, sondern daß es viel wichtiger ist, wie ich heute mit meinen Sorgen und Nöten umgehe. Ich bin lange in eine Selbsthilfegruppe gegangen und kann das nur jedem empfehlen, denn niemand hat mehr Verständnis, als andere Betroffene. Und damit meine ich nicht Köpfchen streicheln sondern echte Lösungen, bzw. Ansätze, wie man lernt, mit sich zu leben. Ganz heile werde ich nicht mehr, das weiß ich heute. Denn ganz heile war ich noch nie. Aber ich kann meine Eigenschaften heute besser akzeptieren und kämpfe nicht mehr wie ein Löwe um etwas, was es nicht gibt

07.05.2015 11:50 • #17

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Frollein
Zitat:
Ganz heile werde ich nicht mehr, das weiß ich heute. Denn ganz heile war ich noch nie.


Ganz heile und perfekt und sowieso ist auch irgendwie total langweilig

Ich denke auch, dass die Einsicht der 1. Schritt und die Art und Weise wie man damit umgeht der 2. ist.
Ich kann da glücklicherweise auch relativ offen mit umgehen... sehe hier viele, die sich schämen oder Angst haben, darüber zu reden. Das ist bei mir irgendwie überhaupt nicht so, da ich mich überhaupt nicht schuldig oder schuldiger fühle als jemand, der ein organisches Leiden hat. Klar, kann man sich den Arm brechen, weil man etwas dummes tut, ebenso kann man der Psyche auch mehr Leid zufügen als nötig.. aber im Ursprung, denke ich, kann keiner was für sein Schicksal (daran glaub ich nun mal).

Ich erhoffe mir auch einiges von der Therapie. Unterstütze meinen Zustand zwar gerade auch mit Tabletten, bin aber überzeugt, dass eine Heilung/ Besserung am besten mit einer Kombination aus beidem funktioniert!

Und: es ist doch echt super und motiviert mich auch, zu hören, dass du immer wieder aufstehst bzw. dich aus den Tiefen befreien kannst, weil es wird NIE ohne sein. Bei keinem im Leben.. in welcherlei Hinsicht auch immer! Und wir sind bestens trainiert und vorbereitet!
Meine Ärztin sagt auch immer so schön, dass wir Angstpatienten organisch meist mit die gesündesten sind, weil wir uns lieber ein mal zu viel als zu wenig durchchecken lassen... also, wenn man das mal so betrachtet, hat es uns doch gar nicht so schlecht getroffen

PS: Ich versuche das mal so positiv zu sehen mit den Synkopen

07.05.2015 11:58 • x 1 #18


F
Zitat von Frollein:
Zitat:
PS: Ich versuche das mal so positiv zu sehen mit den Synkopen


Wir haben immer die Wahl, wie wirdie Dinge betrachten. Es gibt viele, die bloß jammern und betüdelt werden möchten. Du machst das nicht und ich wünsche dir, daß das auch so bleibt.

07.05.2015 12:05 • #19


Delphie
Hallo Frollein,

das stimmt, sehe ich auch so. Die Einsicht ist der erste Schritt und die Art und Weise, wie man sich verhält die der zweite.
Ja, das stimmt, viele schämen sich dann deswegen. Kenne ich aber auch bei mir. Schäme mich manchmal auch für meine Ängste oder so, aber klappt schon gut, jetzt damit offener zu sein. Konntest du damit schon immer offen umgehen? Wie ist das bei deinem Umfeld, kannst du da auch offen mit umgehen?

Das ist gut, was deine Ärztin gesagt hat. Das stimmt meistens ja auch. Meistens geht man dann hin, mit Symptomen zum Arzt. Wobei ich auch manchmal nicht hingegangen schon bin, da ich dachte, wenn ich jetzt damit hingehe, dann hält mich der Arzt für schwach oder denkt ich spinne, wenn ich wieder komme.

ich verstehe dich auch, dass dich das belastet, dass andere nicht so schnell ohnmächtig werden. Aber es ist doch super, dass das Medikament jetzt besser hilft und du nicht mehr so umgekippt bist bis jetzt. Vielleicht hilft es jetzt ja

Kenne nicht die Schönklinik in Hamburg, nur die in Bad Bramstedt. Die war sehr gut, also denke ich mal, dass Die dort auch gut sind .

@Fugazi,

kann das Verstehen, dass es einer deiner größten Ängste ist. Hast du diese Angst schon immer gehabt, vor dem Kontrollverlust? Man kann es auch überleben. Bin auch schon mal ohnmächtig geworden, also schon häufiger. Wenn ich mal zu wenig getrunken hatte oder kreislaufprobleme hatte. Es ist unangenehm und hat mich auch jedesmal ängstlich gemacht, aber ich habe es jedesmal überlebt.

Das ist doch super, dass dir der stationäre Klinikaufenthalt geholfen hat in Bad Herrenalb.
Das ist klasse, dass du immer wieder aufstehen kannst. Und auch gut, dass du gelernt hast, wie du mit deinen Sorgen nun so umgehst.
War auch schon mal in einer Selbsthilfegruppe, das war damals auch ganz gut. Werde ich vielleicht auch mal wieder angehen. Unsere ging damals leider dann auseinander.
Wie lange warst du in einer Selbsthilfegruppe? Bist du immer noch dadrin?

Du hast eine gute Einstellung.

Mit lieben Grüßen,
Delphie

09.05.2015 12:32 • x 1 #20


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