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M
Hallo an alle!

vielleicht hat ja doch der ein oder andere lust und zeit sich meine geschichte und momentanen probleme und ängste durchzulesen.
ich habe mich noch nie in solchen foren eingetragen, aber ich bin einfach nur noch verzweifelt...
wo fang ich an?
am besten mal von recht weit vorne!
ich bin 24Jahre, weiblich und stehe mitten im leben... bin verheiratet, habe eine 6 jährige tochter, gehe arbeiten und führe ein ansich super leben! leide schon mein ganzes leben an diversen psychischen erkrankungen... ständig war was anderes, von esstörungen bis hin zu zwangserkrankungen, phobien etc. ich hab schon vieles mit meiner seele durch!
bisher konnte mich aber nichts so sehr aus der bahn werfen das ich kein normales leben mehr führen kann, ich konnte immer noch meinen alltag meistern und kein schwein der mich nicht kennt hätte gedacht das ich gestört bin :/
nur im moment bricht mal wieder alles ein.seit einiger zeit habe ich enorme angst vor tötlichen krankheiten wie zb. krebs!
ich muss dazu sagen das wir seeeeeeeeeeehr viele krebsfälle in der familie haben und auch einige daran verstorben sind!
zurzeit hat mein vater lungenkrebs (diagnose erst vor wenigen wochen erhalten) und für mich ist diese erkrankung einfach nur ein absoluter alptraum! meine größte angst darin ist meine tochter alleine zurück lassen zu müssen! sie ist sehr auf mich bezogen und nichts geht ohne ihre mami!mir darf einfach nichts passieren, ich muss für sie da sein bis sie groß ist! :/
nun zu meinem eigendlichen problem...
seit ca. einem halben jahr habe ich wirklich jeden tag was anderes! und alles was ich an symptomen habe interpretier ich direkt in Krebs!
ich war wegen jeder kleinigkeit bei ärzten und mittlerweile traue ich mich nicht mehr hin weil ich merken kann das mich kein arzt mehr wirklich ernst nimmt, schieben alles auf stress etc...
ich fühle mich JEDEN tag total grippig, mir tut alles weh, beine, arme, einfach alles. ich bin nur noch müde und schlapp, total fertig kann kaum noch was beginnen! dazu kommen auch starke konzentrationsschwierigkeiten, ich verspreche mich total oft wenn ich rede und auch wenn ich schreibe setzt bei mir irgendetwas aus und ich verdreh manche wörter! selbst so etwas wie einkaufen oder mein kind zum reiten fahren strengt mich total an!
wenn ich meine symptome google kommt natürlich direkt krebs daraus!Knochenkrebs, Leukämie, Gehirntumor etc..
nun weiß ich nicht ob ich mir das einfach alles nur einbilde und mich reinsteiger oder ob die symptome echt sind?!
ich nehme mir jeden tag aufs neue vor mir keine gedanken zu machen und mich aufzuraffen! aber jeden tag kommen diese symptome wieder!
bisher wurde ich bei ärzten noch nicht großartig untersucht, es wurden mal blutbilder gemacht aber viel mehr ist auch nie passiert!und krebserkrankungen kann man nun mal nicht wirklich am blut erkennen!
ich bin ja auch so erblich vorbelastet! es ist so ziemlich jede krebserkrakung schon in unserer familie vorgekommen!

ich kann mittlerweile einfach gar nicht mehr richtig leben!
die angst und vorallem die körperlichen beschwerden beeinträchtigen mich jeden tag!

was meint ihr? bin ich einfach nur übertrieben hypochondrisch? werde ja immerhin schon mein ganzes leben von meiner psyche verfolgt
oder können meine derzeitigen beschwerden tatsächlich auf eine ernste erkrankung hinweisen?
was könnte ich jetzt tun?
das macht einfach alles keinen spaß mehr, ich weiß manchmal nicht mal mehr wie es sich anfühlt wenn man sich *gesund* fühlt!

wenn ich mit meinen eltern darüber reden will nimmt mich auch nicht wirklich jemand ernst, die sagen immer alle ich bin ja noch jung und habe nichts! das hat aber mit dem alter absolut nichts zutun. krebs kann man IMMER kriegen!
ich lebe zumindest schon mal sehr vorbildlich, ich rauche nicht, trinke keinen Alk. (vater damals Alk. und mich hats abgeschreckt).
mein opa ist im januar verstorben (saß so gut wie überall mit Krebs voll was wir bis zum schluss nicht mal wussten)
er bekam plötzlich gehirnbluten, kam ins krankenhaus, ärzte öffneten den kopf um die blutung zu stoppen und entdeckten einen riesen tumor im gehirn! einige wochen danach war er tot.
kurz danach bekam mein vater die diagnose lungenkrebs und ist nun in chemotherapie, betrahlung etc.
zwischenzeitig verstarb der onkel meines mannes der seit 2 jahren gegen krebs kämpfte!
ich kann mir gut vorstellen das ich deswegen im moment so sensible antennen habe was krebs angeht! egal wo ich hinöre alle haben krebs und ständig stirbt wer daran!
ich werde noch verrückt!

ich hoffe damit nicht ganz alleine zu sein und das es menschen gibt denen es ähnlich geht und die mir evtl einen rat geben können!

Danke fürs lesen!

26.06.2015 22:31 • 27.06.2015 #1


4 Antworten ↓


S
Mel, erst mal willkommen hier!

Ich möchte Dir gerne ein paar Dinge sagen:

1. Du bist auf keinen Fall gestört! Du bist ängstlich und leidest unter Krankheitsängsten, aber gestört bist Du ganz sicher nicht!
2. Du hast ab sofort Google-Verbot, was das Suchen nach Krankheiten betrifft. Das bringt absolut nix und macht nur noch ängstlicher.

So, das war erst mal das.

Du Ärmste hast in letzter Zeit so viel mit Krebs in der nahen Verwandtschaft zu tun gehabt, ist ja klar dass man da selber Ängste entwickelt. Zumal Du noch ein Kind hast, das Dich braucht.

Mein Vorschlag ist, dass Du Dich anderen anschließt. Sicher gibt es in Deinem Ort auch Selbsthilfegruppen (danach darfst Du gerne googlen, hehe).
Dort triffst Du auf Menschen, die die gleichen Erfahrungen gemacht haben.
Und nur die können Dich wirklich verstehen.
Erwarte kein absolutes Verständnis von Leuten, die die Ängste nicht haben.
Die können das einfach nicht nachvollziehen - wie auch. Das können nur Betroffene, glaube mir!
Verständnis ja, aber nur bis zu einem gewissen Punkt.

Ich bin auch überzeugt, dass Du gut untersucht wurdest. Du schreibst ja von vielen Arztbesuchen.

Deine Symptome wie die Schwäche zeugen eindeutig von der Anspannung und den Ängsten.
Was meinst Du, was Du für eine Energie und Kraft aufwendest dafür. Das strengt absolut an.
So sehr, dass Kleinigkeiten schon ziemlich anstrengend und ermüdend sind.
Und Du kommst nicht zur Ruhe.

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute!

Schreib gerne wieder hier rein wenn Du Hilfe und Trost brauchst.

26.06.2015 23:14 • #2


A


Neu hier und verzweifelt! Angst vor Krebs!

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M
Danke für deine liebe und beruhigende Antwort! Wenn ich so recht darüber nachdenke weiß ich manchmal garnicht richtig was mir nun genau angst verschafft... wenn ich mir vorstelle krebs tatsächlich zu haben und die Nachricht zu bekommen sterben zu müssen dann geht es nicht wirklich um mich sondern in erster Linie um mein Kind! Ich bin einfach alles für Sie und umgekehrt ist es genauso! Wenn sie erwachsen wäre und ich mir dann vorstelle krank zu sein dann fände ich das gar nicht so schlimm wenn ich dann gehen müsste! Also ich meine ich möchte natürlich leben, ich hänge sehr am leben aber ich hätte dann einfach keine solche Angst mehr weil meine kleine dann groß ist und für sich selbst sorgen kann! Ich weiß gar nicht so recht wie ich das beschreiben soll...
letztes Wochenende war meine Maus mit ihrer Freundin sehr lange im Freizeitpark und abends wo sie heim kam fiel sie mir nur so in die arme und wo wir drin waren fing sie fast an zu weinen und erzählte mir das es sehr viel Spaß gemacht hat sie mich aber sooo sehr vermisst hat! Und da stieg wieder einmal mehr in mir diese Angst hoch das mir was passiert ich sterben muss und ihr damit das herz breche wenn ich sie hier alleine lasse! Ich muss echt weinen wenn ich das hier so schreibe :/
um noch eine Kleinigkeit zu ergänzen die evtl wichtig ist. Ich bin ja verheiratet der mann ist aber nicht der leibliche Vater meiner tochter. Das ganze ist auch eine ziemlich lange und wirklich richtig filmreife Geschichte. Fakt ist das einiges passiert ist in der Vergangenheit und sich ihr leiblicher Vater nie um meine kleine auch nur ansatzweise hergekriegt hat... das verstärkt wohl auch noch zunehmend meine Angst wenn ich nicht mehr bin was passiert dann mit ihr? Welches Drama sich zwecks ihrem leiblichen da noch alles abspielen könnte...
das war damals schon alles so schrecklich!

dazu kommt auch das ich nicht nur an mir so ängstlich bin. Das selbe geht für meine Tochter auch. Vor einiger Zeit berichtete sie mir von schmerzen im bein (warscheinlich ganz normale harmlose Wachstumsschmerzen) hatte ich schließlich selbst als Kind aber ich war natürlich direkt in Alarmbereitschaft und hab mein Kind schon auf der krebs Station liegen sehen ich habe genauso angst das ihr etwas überkommt und sie krank wird. Bei mir ist das ganze natürlich verstärkter weil ich ja meinen Körper permanent kontrolliere nach Symptomen und förmlich auf schmerzen warte!
Das ist alles so furchtbar...
ich mach mir mein eigenes Leben grundsätzlich schwerer als es ohnehin schon ist. Ich stand mir schon immer im weg! Ich zerstöre mich im wahrsten Sinne des Wortes selbst!

26.06.2015 23:44 • #3


S
Oh Mel, Du zerstörst Dich nicht, Du hast nur tierische Ängste um Dich und um Deine Maus.
Ist ja auch verständlich nach alledem.

Trotzdem musst Du die Ängste irgendwie in den Griff kriegen, damit sie sich nicht noch auf Deine Tochter übertragen.
Klar hast Du auch Angst um sie, aber das darf nicht soweit gehen, dass sie später ebenfalls mit Ängsten behaftet ist.
Auch die Erfahrung hab ich leider machen müssen.
Mir wurde immer immer alles abgenommen und bin sehr behütet aufgewachsen. Und heute fällt es mir schwer, eigenständig zu sein und mit einigen Dingen umzugehen.

Kannst Du denn mit Deinem Mann über die Ängste reden?
Damit er Dir beisteht und Dir aber auch mal in den Hintern tritt, wenn Du mal wieder in Deinen Ängsten gefangen bist.
Ja, man braucht auch jemand zum Popo-Treten, denn Mitleid ist zwar nett, aber bringt Dich letztendlich nicht weiter.
Sag ich Dir auch aus eigener Erfahrung.

Ich glaube mit ein bisschen Unterstützung von aussen kriegst Du das sicher wieder in den Griff.

Und genieße die schönen Momente, die das Leben auch mit sich bringt.
Schreib Dir Abends ne Liste mit all den Dingen, die gut waren an dem Tag.
Man vergißt das so schnell und denkt nur an das was nicht gut war.
Lies es Dir nach einer Woche durch und erinnere Dich an die schönen Situationen.

26.06.2015 23:58 • #4


M
Das ist eine nette Idee mit der Liste! Ich werde das ausprobieren!

mein mann weiß von meiner Kindheit und auch das ich schon immer an psychischen Störungen litt. Er kennt auch meine momentane angst vor schlimmen Krankheiten. Nur verstehen tut er es absolut nicht (was ja auch klar ist, gesunde Menschen können sich in so etwas nicht herein denken) er tritt mich auch in den po und sagt dann immer das ich mich aufraffen soll und mich nicht so hängen lassen soll. Ansonsten bringt er mir aber nur extremes Unverständnis entgegen. Ich finds gut das er mich nicht bemitleidet und mich noch bestärkt in meiner angst! Aber manchmal könnte er sich meine Angst mal bis zum Schluss anhören und sich nicht immer direkt so pampig abwenden.

daran das sich die Ängste auf meine Tochter übertragen habe ich auch schon gedacht! Deswegen zeige ich in ihrer Nähe meine Angst nicht so sehr! Klappt natürlich nicht immer. Manchmal Steiger ich mich so herein das sie natürlich auch mal merkt das mit mama was nicht stimmt. Aber ansonsten halte ich sie davon fern und mache das mit mir alleine aus!

Das gute ist (was ich an mir sehr toll finde) das ich schon immer, egal welche Störung ich hatte, immer total realistisch bin! Ich weiß das meine Ängste, zwänge etc. Nicht normal sind und das ich psychisch einfach krank bin! Ich rede mir also nichts schön oder verschweigen das. Ich bin mir meiner Krankheiten (die ja immer mal von einer Störung in die nächste wechselten) sehr bewusst!

27.06.2015 13:39 • #5





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