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B
Hallo KiraStuttgart26,

wenn du von einem brennendem Gefühl sprichst, so kommt mir dies bekannt vor. Bei mir unter anderen eben auf den Oberschenkel. So heftig, dass ich keinerlei Materialien also zB. Hose oder Bettdecke darauf spüren kann.

Ich sehe die Sache jedoch wie folgt, wurdest du medizinisch durchgecheckt und wurde nichts gefunden, dann sollte man eigentlich davon ausgehen, dass mit einem nichts ist, also zB. schwerwiegend neurologisch. Das sollte einen auf jedenfall eine gewisse Ruhe geben. Natürlich stellt man sich die Frage, haben die Ärzte wirklich alles erdenkliche getan und es muss ja was sein. Die Spirale dreht sich immer weiter. Vertrauen in die Ärzte leidet, man selbst steigert sich herein, googled schlimme Erkrankungen und denkt sich, Mensch, das klingt nach mir.

Ich bin absolut dafür, Meinungen von Ärzten kritisch zu hinterfragen, sich Zweitmeinungen einzuholen und zum äußersten zu gehen um herauszufinden was mit einem los ist. Die Frage ist nur, wie weit möchte man gehen, also es gibt so viele unzählige, schlimme Krankheiten und ich glaube bei jedem Zimperlein würde man eine schwerwiegende Erkrankung finden, die darauf passen könnte. Zu guter letzt ist man immer auf einen Arzt angewiesen, der einem eine Erklärung und eine Heilung verspricht.
Auch wenn ich mich persönlich ein wenig gegen die Aussage, wir konnten nichts finden, wir gehen davon aus dass es psychosomatisch ist, stämme, sollte doch das Ziel sein, dass es einem besser geht. Wenn dafür eben eine Therapie notwendig wird, so sollte man dies wohl als Chance sehen, wieder unbeschwert leben zu können. Sehr wahrscheinlich ist für einen positiven Verlauf es wohl unabdingbar, dies anzunehmen und sich darauf einzulassen. Besser kann es ja nur werden.
Ich muss ganz ehrlich sagen, obwohl meine Befunde noch nicht vorhanden sind und ich mich weiter in dieses Forum und die Beiträge reindrehe, dass die wahrscheinlich gegeben ist, dass ich evtl. das eine oder andere nicht ganz so gut verarbeiten konnte / kann.

Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass es dir besser geht und dein Leiden sich einstellt.

Grüße
Brummkreisel

04.07.2013 17:02 • #21


KiraStuttgart26
Das Wünsche ich dir natürlich auch, du hast natürlich recht, wenn du sagst dass es eine gewissen Beruhigung gibt wenn nichts zu finden ist ja....aber diese wird immer kürzer und du immer abhängiger von der Rückversicherung anderer.
Heißt man kann immer wieder meinen, so jetzt geht was los und jetzt muss mir wieder ein Arzt sagen dass es ok ist...kann nen Teufelskreis werden, da man sich ja irgendwie nicht mehr traut oder es einem nicht gelingt sich selbst aus dieser Situation zu holen...
Das Problem sehe ich zudem darin dass ms halt ja so viele Erscheinungen hat und man immer wieder hört, es sei man HAL schwer zu diagnostizieren oder es Frühverläufe gibt, ein anbahnen quasi...ohne handfeste Nachweise.
Ich könntemich schon wieder verrückt machen, aber das will ich uns beiden jetzt nicht antun.
Also ist das Problem doch eher ein anderes...Eine Angst vor dem Leben wenn man nicht perfekt funktioniert, Herausforderungen die man sich nicht zutraut usw.
Komischerweise kenne ich wenig chronisch Kranke die ständig Angst haben...viele ms Patienten gehen zuversichtlich und gelassen mit ihrer Erkrankung um....
Also das wird eine Innere Problematik, die schon vorher da war nur kanalisiert....hallo krankheitsangst
Was denkst du?
Liebe grüße

04.07.2013 21:24 • #22


A


Missempfindungen & Kribbelparästhesien bis hin zu Schmerz

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M
Hallo und speziell an @Brummkreisel

Ich kann es verstehen was du erlebt hast. Bei mir war das vor jetzt fast 10 Jahren recht ähnlich.
Aus meiner Angstkarriere kann ich sagen, das ich ein Hypochonder geworden bin. Alles, was ich als Mißempfindung ansehe, verbinde ich mit einer schlimmen Krankheit.
Ich weiß noch, wie damals alle Ärzte gesagt haben, das ich organisch völlig gesund bin. Ich habe immer nur gedacht, das die sich irren müssen und ich demzufolge eine sehr sehr seltene Krankheit haben muß. Ich habe an nichts anderes gedacht. Ich war felsenfest davon überzeugt, das ich jetzt hier eine neue Krankheit habe, die sonst kein Mensch hat.
Ja, heute kann ich sagen, völlig abgefahren.
Heute glaube ich mittlerweile, das ich mich dem ganzen stellen muß. Ich meine, wenn ich mal wieder der Meinung bin, das ich sterben werde, dann werde ich raus finden müssen, ob das auch stimmt.
Noch kann ich das nicht, da habe ich noch viel zuviel Angst davor.
Wenn ich mal versuche, mich selbst objektiv zusehen, dann muß ich schon sagen, das ich eher der bin, der wegrennen will und keine Konfrontation möchte.
Manchmal frage ich mich, woher will ich eigentlich wissen, wie sich sterben anfühlt? Ich bin doch noch nie gestorben. Woher nehme ich diese Gewißheit? Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich das in mitten einer Panikattacke überhaupt noch entscheide, ob ich gleich sterbe oder nicht?!Mein Verstand sagt zwar, ich werde nicht sterben aber wenn ich Panik habe, scheint es andere Gesetzmäßigkeiten zugeben und der Verstand, hat anscheinend gar nichts mehr zusagen.
Naja, zumindest kann ich sagen, das ich vermutlich hunderte Panikattacken überlebt habe. Wo ich jedoch bei jeder einzelnen Attacke gedacht habe, das es mich jetzt umbringen wird.
Eigentlich müßte ich ja denken, das mich Panik-Attacken nicht umbringen können. Wenn es so wäre, dann hätten sie es längst getan. Theoretisch weiß ich das alles aber es scheint mir so, das es nicht im Inneren bei mir ankommt.
Ich lerne also nicht aus den Erfahrungen.
Ich sollte mittlerweile wissen, das mich eine Panik-Attacke nicht umbringen wird. Nur, bei der nächsten Attacke glaube ich wieder, das es mich umbringen wird.
Ich glaube mittlerweile, das genau das die Störung ausmacht.

Viele Grüße

04.07.2013 22:49 • #23


B
Guten Morgen Zusammen,

das ist alles sehr Interessant was ich hier lese und bedanke mich für die Antworten.

Als ich eure Posts gelesen habe, ist etwas interessantes mit mir passiert. Meine Arme haben sofort angefangen wieder verrückt zu spielen, seltsames unruhiges Gefühl und innerliches Beben. Insbesondere der Hinweis MS und die Suche nach der nicht erklärbaren, seltenen Krankheit waren dabei ein rotes Tuch für mich.
Ich muss gestehen, ich kann eure Gedankengänge absolut nachvollziehen, die ständige Unruhe und die Gedankenwelt die sich ständig darum dreht, nicht wirklich gesund zu sein. Ich meine: dass wohl jeder von uns, sich kein Eingeständnis abgeben möchte, dass ggf. etwas psychisches nicht stimmt und es etwas körperliches sein MUSS! Dabei muss man sich doch wohl eingestehen, dass die psyche etwas so mâchtiges ist. Haben wir nicht alle schon von spontan Heilungen gehört, wissen wir nicht dass es extrem positive Menschen gibt, die Kranheit überwinden. Warum soll es auch nicht umgekehrt sein, dass die Psyche einem einen streich spielen kann und körperliche Leiden hervorruft?

Interessant finde ich KIRA, dass du davon sprichst dass es MS Patienten gibt, die sehr wohl gut mit Ihrere Krankheit umgehen können. Gehen wir mal davon aus (wohlgemerkt, wir befinden uns in einem Angstforum) dass mit dir alles passt. Warum machen wir uns Krank und leben schwer damit, wenn wir doch gesund sind?

Ich muss gestehen, solche Gedanken wie du, hatte ich bereits auch. Untsuchung, alles toll, wenig später erneute Erscheinungen und sofort war der Gedankengang da, mit dir stimmt was nicht. Muss doch etwas schlimmes mit dir sein. Wer geht auch schon davon aus, dass wenn einem der Arm die ganze zeit hüpft oder Schwindelgefühle hat, dass man psychisch nicht ganz in Ordnung ist? Der Gedanke an eine Krankehit ist da nicht weit, schließlich kennen wir alle Kranheiten, die solche Symptome hervorrufen. Wir sind ja nicht doof und Google trägt seinen Aeitrag dazu! :0)

Selbstverständlich, ist auch bei mir so, dass ich es sehe, dass dies nun mein zweiter Krankenhausaufenthalt innerhalb von 3 Jahren ist, bei dem ich mich bzgl. Neurologischer Erkrankung untersuchen lassen habe. Naja, die Ärzte sind schließlich an das Thema Neuro gegangen, aktiv habe ich ja nicht danach gefragt, was also zeitgleich die Schleusen / Sensibilisierung in Richtung Neurologische Erkrankung bei mir aufgemacht hat.

Dass ich lese, dass eine Art Krankheit- Karriere daraus wird, macht mir Angst. Also wann setzt man einen Punkt. Eins sollte man nicht vergessen und da habe ich mich teilweise selbst reinmanövriert. Die ständige Angst macht einen fertig. Körperliche Erscheinungen treten auf, man neigt zur ständigen Selbstbeobachtung. Doch man sollte soch die Frage stellen: Wie wirkt sich das auf dein Leben aus? Hast du noch Spaß daran, findet dein Partner es prickelnd mit einem so schwer leidenden Menschen zusammenzuleben, kann man im Berufsleben überstehen? Ich denke das ist schwierig und ist man es sich nicht selbst schuldig, sein Leben zu leben und es zu genießen?

Das Thema Panik fand ich interessant. Mein Arzt hat mich danach gefragt. Ich hatte mir bis dato noch nicht wirklich Gedanken zu dem Thema Panik gemacht. Kann mir aber im Nachhinein durchaus vorstellen, dass ich in der einen oder anderen Situation eine Attacke hatte. zB. am Tag als ich die Nachricht erhalten habe, dass die Firma nicht mehr ist. Ich hatte Schweißausbrüche und starke Schmerzen in meinem rechten Arm. Die gleiche Situation trat erneut vor wenigen Wochen bei mir auf. Damals hatte ich dies mit den Medikamenten und den Absetzerscheinungen in Verbindung gebracht. Ich bin mir nicht sicher, herausfinden werde ich es wohl nicht.

Vor ca. 7 Jahren bin ich zum ersten mal mit dem Thema psychische Erkrankung in Verbindung gekommen. Ein guter Freund zog sich immer mehr zurück, wie ich hörte kahm es zum Schluss dazu, dass er sich nicht mehr Bewegen konnte. Er begann eine Therapie und erhielt Medikamente ( Zum damaligen Zeitpunkt war es für mich unverständlich, was mit ihm ist) Ich habe mich nie mit ihm darüber wirklich unterhalten. Heute geht es ihm gut. Ob er noch Medikamente nimmt weiß ich nicht.
Ein Jahr später saß ich selbst auf der Couch wegen meines Schwindels. Seit jeher treffe ich ständig Menschen in meinem näheren Umfeld, die psychische Leiden haben. Alleine in meinem direkten Umfeld waren es bis dato 7 Menschen und alle leben noch! :0)

Was ich eigentlich mit meinem Aufsatz sagen möchte, ich glaube es ist an der Zeit, sich mit seinen Sorgen auseinander zu setzen. Die ewige Krankheit abzulegen und sich selbst am Schopf zu packen und sich herauszuziehen. Ist man sich das nicht selbst und seinen Liebsten schuldig. Das Leben ist doch viel zu schön ...

Grüße
Brummkreisel

05.07.2013 09:22 • #24


M
Hallo zusammen

@Brummkreisel

Ich kann deine Gedankengänge verstehen. Seit dem ich vor ca. 1 Jahr angefangen habe, mich selbst zu beobachten, da ist schon einiges passiert mit mir. Vorher war mir das alles egal. Ich hab das alles in die Hände von Ärzten und Psychologen gegeben. Die machen auch ihre Arbeit gut, so gut sie halt können. Nur, es hat bei mir nicht gereicht.
Ich habe sehr viele Medikamente genommen in den letzten 10 Jahren. Kurzzeitig war das alles auch gar nicht so schlecht. Nur, wenn ich dann selbst mit Medikamente Panik bekomme, dann glaube ich, ist das Medikament falsch. Und außerdem kamen bei mir Nebenwirkungen vor, die mich auch wieder halb Verrückt gemacht haben. Also neue Symptome kamen hinzu, die ich vorher gar nicht hatte und nicht mal wußte, das man so etwas haben kann.

Was mir gerade noch einfällt. Ich mache derzeit Qi Gong und das erstaunliche dabei ist, ich soll sogar beim Üben dieses Kribbeln in den Händen spüren. Bei Qi Gong ist das anscheinend sogar ein sehr sehr gutes Zeichen, das die Lebensenergie fließt. Die nennen es Qi oder wie ich sagen würde Tschii.
Die sehen das überhaupt nicht als etwas unangenehmes an.
Also da war ich zum 1. mal so richtig baff.
Das was ich nicht haben will, will man beim Qi Gong haben?
Keine Ahnung, irgendwas haut doch da nicht hin.
Wenn ich das mal jetzt weiterdenke, dann ist dieses Qi für die Chinesen die Lebensenergie, es ist also das Leben.
Und wenn ich das ablehne, dann will ich nicht leben oder wie?
Oh man, interessant, was ich manchmal so denke.........
Ich versuche jedenfalls schon, beim Üben dieses Kribbeln zu fühlen. Aber ganz ehrlich, es fühlt sich sehr unangenehm an und ich habe sehr oft beim üben das Bedürfnis, aufzuhören. Durchhalten fällt mir schon immer ziemlich schwer. Aber irgendwann muß ich es mal schaffen, das ich mal was durchziehe. Vielleicht schaffe ich es ja jetzt.
Irgendwann möchte ich mal wieder ganz gelassen sein und zum Beispiel mal einkaufen gehen, ohne das ich wie ein getriebener durch die Gänge irre und nur Abends einkaufen gehe, weil die Kassen leer sind.

Viele Grüße

06.07.2013 17:51 • #25


B
Hallo Monchi,

finde es super, dass du dich mit deiner Krankheit auseinandersetzt und vor allem dass du Mittel und Wege suchst, davon loszukommen. Wenn ich das bis dato Gelesene richtig interpretieren, soll man sich gerade mit seinem Leiden auseinandersetzen und es provozieren und es aushalten. Ziel, seinem Unterbewusstsein klar zu machen, dass man es überlebt hat und dass was gerade mit einem passiert wieder nur eine Reaktion des Körper ist. Ist das nicht spannend dass unser Körper, etwas macht, was wir nicht kontrollieren können und uns Geist dies eigentlich nicht möchte. Als rational denkender Mensch, der seinen Körper unter Kontrolle hat, ist das für einen absolut nicht nachzuvollziehen, dass jetzt dein Körper etwas macht, was du eigentlich ga nicht willst.

Ich glaube, das Eingeständnis dass es eben so ist, ist der erste Schritt. Der zweite damit umzugehen, der Dritte den Herd des übels zu verstehen und zu bewältigen. Durchhalten ist glaube ich das wichtigste dabei. Also auch mal seinen inneren Schweinehund zu überwältigen und weiter zu gehen. Wenn das der Weg ist, dann muss man da durch, die andere Option, es mit sich passieren zu lassen und ständig die Beschwerden zu behalten, bis sie sich chronifizieren und man depressiv wird.

Sollten wir nicht! Oder?

Das Thema Medikamente: Ich wee mich dagegen Entscheiden. Denn ich glaube dass schlimmste wäre für mich, wenn auf einmal Nebenwirkungen des Medikamentes auftreten und ich denke dass es wieder mal die Psyche ist. Was ist wenn du auf einem dein Psychisches Leiden in den Griff bekommst, ( ich denke man merkt das nicht wirklich altiv) und Anebenwirkungen des Medikamentes, also eine chemisch zu erklärende Reaktion deines Körpers, dir vorgaukeln, dass du immer noch krank bist. Dann kommst du aus dem ganzen Mist, gar nicht mehr raus. Und das Ziel sollte ja sein, komplett Beschwerdefrei ohne Medikamente leben zu können. Wenn hin und wieder dann die Symptome auftreten, sollte man merlen, aha: bist wieder bisl aus der Reihe gesprungen musst wieder en bisl mehr auf dich achten.

Ich glaube auch, dass es super ist: das zu nutzen was einem Hilf. Qi- Gong, Sport, Gassigehen, Relaxen, Yoga, Meditatsion usw usw.. Du bist also auf dem richtigen Weg Monchi.

Wünsch euch einen tollen Sonntag und eine guten Start in die Woche, ohne zu viel Gedanken und Beschwerden.

Grüße
Brummkreisel

07.07.2013 11:01 • #26





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