Ich habe die komplette Diskussion durchgelesen. Ist interssant und informativ, aber auch lustig geschrieben.
Ein Trauma entsteht durch eine emotionale Überbelastung. Durch so Dinge wie z.B. Unfall, Gewalt, Demütigungen etc.. Je intensiver das Erlebnis, desto stärker ist das Trauma.
Ich glaube an die Theorie, dass an jedem dieser Punkte im Leben eine Momentaufnahme im Unterbewusstsein zurückbleibt und maßgeblich Einfluss auf zukünftige Bewertungen unseres Angstzentrums hat.
Das Unterbewusstsein hat lange vor eurem Bewusstsein eine Situation bewertet und bereitet den Körper auf die vermeidliche Gefahr vor. Angst ist nur eine der Reaktionen darauf.
Mit Momentaufnahme meine ich, dass beispielsweise ein Kind in euch sich emotional noch immer in dieser Situation befindet. Es muss nicht ein Kind dein, es ist immer eine Momentaufnahme von euch selbst zu diesem Zeitpunkt. Die Energie, die zum Aushalten dieser Situation benötigt wurde, bleibt dabei gespeichert.
Hat man viele dieser Momentaufnahmen in sich, kann das Leben zu einem einzigen Spießrutenlauf werden, weil das Unterbewusstsein den ganzen Tag die unzähligen Rorschachtests überbewertet.
An diese Dinge kann man wieder herankommen. Das geht mit einer entsprechend geleiteten Traumatherapie die mit Imaginationsübungen arbeitet. Das mag sich für Hui-Buh anhören, ich kann euch aber sagen es hilft ungemein. Selbst wenn die Angst bis an die Erinnerungsgrenze reicht. Die Situationen können aufgelöst werden. Das eigene seelische Leiden wird gemindert.
Angeschlossen an diese Therapie ist die Skills Technik aus der DBT Therapie und das erlernen von Imaginationsübungen wie Tresorübung, sicherer Ort, Traumreise, das innere Kind in's Bett bringen etcc.. Freisein hat die SKills gut erklärt. Die Skills-Technik wird eigentlich bei Borderline eingesetzt um ein SVV zu verhindern. Der Begriff dafür lautet Stresstoleranz. Ich halte es aber auch für sehr wirksam im Umgang mit Angstsymptomatik ohne eine BPS, genau so wie die SET-Technik.
Wenn man dann noch lernt sich Ressourcen zu schaffen und einen guten Umgang mit sich selbst pflegt und auf seine inneren Bedürfnisse eingeht, hat man selbst bei einer schweren Diagnose noch gute Chancen ein sich halbwegs frei anfühlendes Leben zu finden. Der Weg dorthin kann sehr lange sein, aber er lohnt sich immer.
08.10.2016 17:05 •
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