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42

F
Das hab ich mich auch oft gefragt, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich nicht schon so früh, mit 18, an diesen Ängsten gelitten hätte. Dann klingt ein bisschen Wehmut mit. Was alles hätte sein können, wenn ich nicht diese Ängste gehabt hätte. Aber vielleicht hätte ich dann ohne Ängste gar nicht so gelebt, wie ich es mir heute vorstelle. Denn heute weiss ich, dass psychische und physische Gesundheit das Kostbarste ist überhaupt und das Leben so viel zu bieten hätte.

Hätte, wäre, wenn... bringt eigentlich gar nichts. Es ist nun mal jetzt so wie es ist. Und kann sich auch wieder ändern.

Übrigens, Gummiband hilft mir auch nicht, da kann ich schnalzen soviel ich will...

06.10.2016 17:43 • x 1 #21


white_cat
Zitat von Freisein:
Das hab ich mich auch oft gefragt, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich nicht schon so früh, mit 18, an diesen Ängsten gelitten hätte. Dann klingt ein bisschen Wehmut mit. Was alles hätte sein können, wenn ich nicht diese Ängste gehabt hätte. Aber vielleicht hätte ich dann ohne Ängste gar nicht so gelebt, wie ich es mir heute vorstelle. Denn heute weiss ich, dass psychische und physische Gesundheit das Kostbarste ist überhaupt und das Leben so viel zu bieten hätte.

Hätte, wäre, wenn... bringt eigentlich gar nichts. Es ist nun mal jetzt so wie es ist. Und kann sich auch wieder ändern.


Das denke ich auch oft... Bei mir ging es mit 11 los. 11! Wie kaputt ist das denn?
Und was mich am meisten ankotzt: Das meiste davon hat man den Eltern zu verdanken... (Meine Mutter war selbst total ängstlich und hat mich zusätzlich unter Druck gesetzt, konnte nie was recht machen.)
Deswegen weiß ich auch nicht, ob ich Kinder haben will. Man kann einfach so viel kaputt machen - selbst wenn man meint, das Beste zu tun. Ich will nicht, dass meine Kinder mal so verkorkst sind wie ich...

white_cat

06.10.2016 17:48 • #22


A


Mein Hirntumor und ich stellen uns vor

x 3


F
@white_cat das lese ich hier so viel, es den Eltern/Mutter/Vater nicht recht machen können. Oder auch nie zu genügen.

Bei mir sind die Ängste definitiv der Grund, weshalb ich keine Kinder will. Ich will das nicht weitergeben, ich will nicht, dass die so leiden müssten wie ich. Nööö.

06.10.2016 17:51 • x 2 #23


xestus
danke für eure Antworten... ok dann habe ich das mit skills schon richtig verstanden.... ich habe mir in die hand gebissen, oder auf die zunge oder backe.. gezwickt habe ich mich auch.. aber irgendwie bringt das alles nichts..

also ich habe das seit ich 14 bin, also 14 Jahre lang.. aber habe mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht.. erst seit ich in Therapie bin, hat alles so wirklich seinen lauf genommen und die psychosomatischen Symptome sind stärker geworden bzw überhaupt aufgetreten..

mittlerweile denke ich mir zeitweise, das bringt alles nichts mit dwe Therapie... klar, darüber rede tut gut und entlastet die seele, aber schlussendlich bin ich der einzige der mich heilen kann, in dem ich endlich verstehe und akzeptiere dass ich gesund bin und endlich mit alles aus der Vergangenheit abschließe.... btw..wie wäre es denn mal mit einem real life treffen in gemütlicher runde im raum stuggi / Böblingen?

06.10.2016 18:19 • x 1 #24


F
Würd ich gern, ist aber viel zu weit weg.

Bei Therapie ist schon so, umsetzen muss man es selber. Aber gerade bei PTBS oder Entwicklungstraumata kann Therapie sehr wirksam sein, so dass Heilung stattfinden kann überhaupt.

06.10.2016 20:16 • #25


Brandungsburg
Ja, hätte, hätte Fahrradkette Im Endeffekt kann ich die Zeit nicht zurückdrehen und sind wir mal ehrlich: Man verschwendet ständig mit irgendwas seine Zeit. Letztendlich muss ich das Beste daraus machen und ich gebe der Angst keine Chance mein Leben vollkommen einzunehmen. Wenn es an einem Tag schlecht lief, versuche ich es am nächsten gleich wieder.

Ich habe bis jetzt nur eine Therapie wegen der Depressionen hinter mir und die Chemie mit der Frau hat absolut nicht gestimmt. Sie hat mir dennoch ein paar wertvolle Gedankengänge mitgegeben, die meine Ansicht zu vielen Dingen verändert hat. Ich bin eh sehr schwierig, was die Wahl des Therapeuten angeht...

06.10.2016 21:24 • #26


white_cat
@xestus
Haha! Treffen unter Angstpatienten! Ohjemine... Das würde mich viel Überwindung kosten! Ich bin immer mega ängstlich bei fremden Menschen und zur Zeit eh nicht aufm Damm. Aber das könnte man tatsächlich mal machen. Ich studiere in Stuttgart. Vielleicht hab ich irgendwann wieder den Nerv für Menschen.

Und was die Therapie angeht, da stimme ich dir zu. Nur man selber kann sein Leben ändern. Leider. Ich wünschte, es gäbe da nen Schalter, den man einfach umlegen könnte, damit man mit diesen blöden Gedanken aufhört. Aber es ist einfach sauschwer diese Muster zu durchbrechen... Die Therapie hat mir definitiv geholfen zu verstehen, woher das alles kommt und warum ich das mache (Danke Mama ) und ich weiß auch theoretisch, was ich tun muss um mein Hirn umzupolen. Aber das auch wirklich konsequent umsetzen ist wieder was Anderes...

LG
white_cat

06.10.2016 21:31 • x 1 #27


F
@white_cat oh ja, du sagst es. So viel ist noch unbewusst in mir. Man muss sich selber beobachten und Gegenpole setzen. Wenn z.b. wieder böse Gedanken in meinem Kopf sind und ich sie erkenne, dann setz ich einen anderen, positiveren Gedanken entgegen. Ich kann dem positiven Gedanken zwar noch nicht glauben, ich glaube immer noch den negativen, aber ich machs trotzdem.

Ich glaube vollkommen Angstfrei werde ich vermutlich nie werden. Aber so, dass ich noch gut leben kann, mit Job und Freizeit, das sollte schon gehen.

Manchmal bin ich einfach nur noch müde von all diesen Ängsten und der ganzen Kämpferei und wieder überwinden und noch einmal überwindenden. Unendlich müde.

Ich habe mir den Schalter auch oft gewünscht. Meine Therapeutin sagte einmal, wenn das Umdenken so einfach wäre, hätte ich es doch sicher längst getan. Das stimmt.

06.10.2016 23:32 • x 1 #28


M
Guten Morgen,

meiner sagte mir bei der letzten Sitzung etwas woran ich so nie dachte. Er sprach von den vielen Kriegsflüchtlingen die massiv traumatisiert sind, in etwa so wie eine im Fernsehen laufende Sendung vor zwei Wochen mit dem Thema Traumatisierung Holocaust Überlebender. Da war ein alter Herr der seine ganze Familie im KZ verloren hatte, er war der einzige der übrigblieb. Psychotherapie gab es da 1945 nicht, und dann sagte mein Psychiater einen Satz nur an mich und meine Lage gerichtet.

Das es immer etwas schlimmeres gibt wissen wir alle, messen wir aber unsere eigenen Probleme an diesen Katastrophen müssten wir feststellen dass wir damit noch ganz gut dran sind.

Ich habe mir danach diese Sendung in der Mediathek angesehen, ich versuchte mich in den alten Herrn zu versetzen, und ich stellte dass fest was ich schon lange an mir vermutet hatte, ich klage wehleidig auf einem ganz großen Niveau. Das kann einem jeden Tag gesagt werden, man hört es nicht oder will es nicht hören. Egal ob von eingebildeten Erkrankungen oder von der Aussage ich habe es nicht aufarbeiten können, meine schlechte Kindheit/Jugend. An mir selber habe ich feststellen müssen das ich immer den anderen Schuld zugewiesen habe, und ich habe eingesehen dass ich mich damit nicht mehr abgeben will. Tausendmal gesagt das eigene Verhalten ist ausschlaggebend für positive/negative Gedanken und Kopfkino. Keiner außer mir selber ist dafür in der Verantwortung. Hier, genau hier liegt der Durchgang aus der Angst/Panik/Depression heraus.

07.10.2016 08:56 • x 3 #29


white_cat
Zitat von minos:

Das es immer etwas schlimmeres gibt wissen wir alle, messen wir aber unsere eigenen Probleme an diesen Katastrophen müssten wir feststellen dass wir damit noch ganz gut dran sind.

Ich habe mir danach diese Sendung in der Mediathek angesehen, ich versuchte mich in den alten Herrn zu versetzen, und ich stellte dass fest was ich schon lange an mir vermutet hatte, ich klage wehleidig auf einem ganz großen Niveau. Das kann einem jeden Tag gesagt werden, man hört es nicht oder will es nicht hören. Egal ob von eingebildeten Erkrankungen oder von der Aussage ich habe es nicht aufarbeiten können, meine schlechte Kindheit/Jugend. An mir selber habe ich feststellen müssen das ich immer den anderen Schuld zugewiesen habe, und ich habe eingesehen dass ich mich damit nicht mehr abgeben will. Tausendmal gesagt das eigene Verhalten ist ausschlaggebend für positive/negative Gedanken und Kopfkino. Keiner außer mir selber ist dafür in der Verantwortung. Hier, genau hier liegt der Durchgang aus der Angst/Panik/Depression heraus.


Bei mir ist das immer, als hätte ich zwei Persönlichkeiten: Eine Rationale, die genau weiß, dass es mir eigentlich gut geht und es keinen Grund gibt Angst zu haben. Und eine Irrationale, die einfach nicht aufhören kann immer wieder dieselben Muster abzuspulen, sobald mich irgendwas stresst. Die beiden wissen natürlich voneinander, und obwohl die Rationale immer wieder versucht Kontakt zur Irrationalen aufzubauen, hat diese so eine hohe Mauer um sich errichtet, dass es schwer ist ranzukommen. Ich hab immer den Eindruck die Gegenargumente, die man versucht an die Irrationale heranzubringen, sind wie ein kleiner Eispickel. Sie kratzen an der Oberfläche, aber um die Mauer zu durchbrechen, braucht es monate- oder jahrelanges hämmern. Und wie schon gesagt wurde: Es ist so anstrengend und ermüdend, dass man leider zu oft wieder nachgibt, sodass die Irrationale schön das kleine Loch, dass man sich mühsam geschaffen hat, wieder zumauern kann...

white_cat

07.10.2016 10:53 • x 2 #30


4_0_4
Hallo Jamie,

Willkommen hier im Forum.

Ja, dass alles an körperlichen Symptomen auftreten, wenn die Psyche eine Schieflage hat.
Nur als kleines Beispiel nenne ich mal die Faszien, die auf Streßhormone reagieren.

Wenigstens hast Du deinen Humor und Sarkasmus nicht verloren.
Mit den Bauklötzen die Du vermutlich gerade staunst, kannst Du bestimmt eine große Burg bauen. /Scherz

Mit dieser Erkenntnis hast Du einen wichtigen Weg entdeckt, der dich auf eine neue Reise zu dir selber bringen wird. Wenn Du bereit bist ihn zu gehen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg damit. ))

Gruß
Melon

08.10.2016 16:19 • #31


4_0_4
Ich habe die komplette Diskussion durchgelesen. Ist interssant und informativ, aber auch lustig geschrieben.

Ein Trauma entsteht durch eine emotionale Überbelastung. Durch so Dinge wie z.B. Unfall, Gewalt, Demütigungen etc.. Je intensiver das Erlebnis, desto stärker ist das Trauma.

Ich glaube an die Theorie, dass an jedem dieser Punkte im Leben eine Momentaufnahme im Unterbewusstsein zurückbleibt und maßgeblich Einfluss auf zukünftige Bewertungen unseres Angstzentrums hat.
Das Unterbewusstsein hat lange vor eurem Bewusstsein eine Situation bewertet und bereitet den Körper auf die vermeidliche Gefahr vor. Angst ist nur eine der Reaktionen darauf.
Mit Momentaufnahme meine ich, dass beispielsweise ein Kind in euch sich emotional noch immer in dieser Situation befindet. Es muss nicht ein Kind dein, es ist immer eine Momentaufnahme von euch selbst zu diesem Zeitpunkt. Die Energie, die zum Aushalten dieser Situation benötigt wurde, bleibt dabei gespeichert.

Hat man viele dieser Momentaufnahmen in sich, kann das Leben zu einem einzigen Spießrutenlauf werden, weil das Unterbewusstsein den ganzen Tag die unzähligen Rorschachtests überbewertet.

An diese Dinge kann man wieder herankommen. Das geht mit einer entsprechend geleiteten Traumatherapie die mit Imaginationsübungen arbeitet. Das mag sich für Hui-Buh anhören, ich kann euch aber sagen es hilft ungemein. Selbst wenn die Angst bis an die Erinnerungsgrenze reicht. Die Situationen können aufgelöst werden. Das eigene seelische Leiden wird gemindert.
Angeschlossen an diese Therapie ist die Skills Technik aus der DBT Therapie und das erlernen von Imaginationsübungen wie Tresorübung, sicherer Ort, Traumreise, das innere Kind in's Bett bringen etcc.. Freisein hat die SKills gut erklärt. Die Skills-Technik wird eigentlich bei Borderline eingesetzt um ein SVV zu verhindern. Der Begriff dafür lautet Stresstoleranz. Ich halte es aber auch für sehr wirksam im Umgang mit Angstsymptomatik ohne eine BPS, genau so wie die SET-Technik.

Wenn man dann noch lernt sich Ressourcen zu schaffen und einen guten Umgang mit sich selbst pflegt und auf seine inneren Bedürfnisse eingeht, hat man selbst bei einer schweren Diagnose noch gute Chancen ein sich halbwegs frei anfühlendes Leben zu finden. Der Weg dorthin kann sehr lange sein, aber er lohnt sich immer.

08.10.2016 17:05 • x 5 #32


B
Du sprichst mir aus der Seele, danke für deinen Beitrag
Es tut mir gut hier zu lesen und zu merken, dass ich nicht alleine bin. Ich hatte auch schon MS, Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Herzneurose etc. jetzt bin ich beim Gehirntumor und auch noch sicher, dass ich niemals mit meinen Panikattacken zurecht kommen werde. Eine blöde Kombination...aber ich hoffe, ich werde trotz allgemeinen Humor und das Lachen nicht verlieren

08.10.2016 20:17 • x 2 #33


white_cat
Zitat von cube_melon:
An diese Dinge kann man wieder herankommen. Das geht mit einer entsprechend geleiteten Traumatherapie die mit Imaginationsübungen arbeitet. Das mag sich für Hui-Buh anhören, ich kann euch aber sagen es hilft ungemein. Selbst wenn die Angst bis an die Erinnerungsgrenze reicht. Die Situationen können aufgelöst werden. Das eigene seelische Leiden wird gemindert.
Angeschlossen an diese Therapie ist die Skills Technik aus der DBT Therapie und das erlernen von Imaginationsübungen wie Tresorübung, sicherer Ort, Traumreise, das innere Kind in's Bett bringen etcc.. Freisein hat die SKills gut erklärt. Die Skills-Technik wird eigentlich bei Borderline eingesetzt um ein SVV zu verhindern. Der Begriff dafür lautet Stresstoleranz. Ich halte es aber auch für sehr wirksam im Umgang mit Angstsymptomatik ohne eine BPS, genau so wie die SET-Technik.

Wenn man dann noch lernt sich Ressourcen zu schaffen und einen guten Umgang mit sich selbst pflegt und auf seine inneren Bedürfnisse eingeht, hat man selbst bei einer schweren Diagnose noch gute Chancen ein sich halbwegs frei anfühlendes Leben zu finden. Der Weg dorthin kann sehr lange sein, aber er lohnt sich immer.


Ich finde das sehr interessant, denn ich war am Freitag bei einer Verhaltenstherapeutin zum Erstgespräch und sie meinte, nachdem sie meine ganze Geschichte gehört hatte, dass ich genau so eine DBT machen solle. Das hat zuvor noch nie jemand zu mir gesagt und ich dachte immer, DBT sei nur für Borderline-Patienten. Aber wie du schon sagtest, ist sie offensichtlich auch sehr gut für Angstpatienten geeignet.

Jetzt bin ich auf der Suche nach einem entsprechenden Therapeuten, aber da ist gar nicht so einfach, da es hauptsächlich in Kliniken angewandt wird und nur selten ambulant. Und es scheint auch nur wenige Therapeuten zu geben, die diese Therapieform beherrschen und die paar sind auch noch schwer ausfindig zu machen. Und dann gibt es natürlich noch die ewig langen Wartelisten...

Ich hoffe, dass ich es schaffe irgendwann in absehbarer Zeit so einen Therapeuten zu finden und auch zu bekommen. Ich kann mir zwar noch nicht so ganz vorstellen, wie mir das alles bei meiner konkreten Problematik helfen soll, aber andererseits hab ich definitiv Traumata aus der Kindheit die nicht aufgearbeitet sind.

Auf jeden Fall mal vielen Dank für die Info zu dem Thema!

LG
white_cat

09.10.2016 01:08 • #34


4_0_4
DBT - die Dialektisch Boheviale Therapie wird bei BPS eingesetzt. Sie hat eine recht guter Erfolgsquote und die Therapieabbrüche liegen deutlich unter anderer Therapieformen.
Ende der 80er Jahre ist DBT so langsam mal hier bei den Universitätskliniken angekommen. Inzwischen wird BPS in Deutschland an mehreren Standorten erforscht.

Teile der DBT Therapie werden auch bei PTBS, Angststörungen und bei ein paar Persönlichkeitsstörungen eingesetzt.
Streßtoleranz ist beispielsweise ein gemeinsames Thema.

Gute ambulante Angebote findet man eventuell in Kliniken die DBT zertifiziert sind. Siehe Dachverband DBT.
Ist die eigene Lebensqualität stark eingeschränkt und der Leidensdruck hoch, sollte man über einen Klinik-Aufenthalt nachdenken.

Ja, DBT Therapeuten sind dünn gesäht. Listen gibt es, die sind meist völlig veraltet. Wartezeiten - Kenne ich alles.

Viel Erfolg auf deinem Weg.

09.10.2016 12:02 • x 2 #35


mimi0202
Zitat von minos:
Guten Morgen,

meiner sagte mir bei der letzten Sitzung etwas woran ich so nie dachte. Er sprach von den vielen Kriegsflüchtlingen die massiv traumatisiert sind, in etwa so wie eine im Fernsehen laufende Sendung vor zwei Wochen mit dem Thema Traumatisierung Holocaust Überlebender. Da war ein alter Herr der seine ganze Familie im KZ verloren hatte, er war der einzige der übrigblieb. Psychotherapie gab es da 1945 nicht, und dann sagte mein Psychiater einen Satz nur an mich und meine Lage gerichtet.

Das es immer etwas schlimmeres gibt wissen wir alle, messen wir aber unsere eigenen Probleme an diesen Katastrophen müssten wir feststellen dass wir damit noch ganz gut dran sind.

Ich habe mir danach diese Sendung in der Mediathek angesehen, ich versuchte mich in den alten Herrn zu versetzen, und ich stellte dass fest was ich schon lange an mir vermutet hatte, ich klage wehleidig auf einem ganz großen Niveau. Das kann einem jeden Tag gesagt werden, man hört es nicht oder will es nicht hören. Egal ob von eingebildeten Erkrankungen oder von der Aussage ich habe es nicht aufarbeiten können, meine schlechte Kindheit/Jugend. An mir selber habe ich feststellen müssen das ich immer den anderen Schuld zugewiesen habe, und ich habe eingesehen dass ich mich damit nicht mehr abgeben will. Tausendmal gesagt das eigene Verhalten ist ausschlaggebend für positive/negative Gedanken und Kopfkino. Keiner außer mir selber ist dafür in der Verantwortung. Hier, genau hier liegt der Durchgang aus der Angst/Panik/Depression heraus.


@minos
Ich finde es sehr wichtig was du hier geschrieben hast !
Mal den Blickwinkel ändern
Und auch Dankbarkeit
......daran arbeite ich unter anderem auch schon sehr lange !
Verstanden, ja ..... Aber es muss auch im Schädel ankommen, somit auch danke das du mich (uns alle) hier erinnerst !

Wie konnten all diese Menschen ohne jegliche Therapie oder Ärzte mit Ahnung nur so alt werden ?
...... trotzdem ihr Leben, Leben.....und zwar nicht in ewiger Angst, Trauer usw usw ?
......sie haben keine anderen Hirne oder genetische Strukturen wie wir !
.
.
Direkt vor unseren Augen haben wir heute sogar absolut ähnliche Schicksale
.
Wenn ich mir das durch den Kopf gehen lasse, zwingt mir das eine gewisse Demut auf , in der ich mich frage, wie 'schlecht' es mir wohl wirklich in diesen vergleichen überhaupt gehen DARF + KANN ?
.
.GENUG Ernsthaftigkeit .....


AUCH der hier im thread wunderbar angewandte Humor ist eine wunderbare 'waffe' gegen das Monster Angst !
.....auch für die Erinnerung möchte ich mich bei euch bedanken !

14.10.2016 21:16 • x 1 #36


mimi0202
Was für ein benehmen von mir

Natürlich auch von mir noch willkommen @Brandungsburg Jamie !

Sämtliche von dir aufgeführten Symptome sind auch mir (48j.) sehr bekannt .....
.....sie zu verhöhnen oder sogar aus zu lachen, ist eine sehr gute Methode sie zu mindern, manchmal kann man sie damit sogar zum Schweigen bringen

14.10.2016 21:34 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

K
Hallo ihr Lieben.
Ich Klinke mich einfach mal mit ein... In einem anderen Beitrag habe ich bereits meine Geschichte geschildert.
Allerdings bin ich doch erstaunt wieviele doch diese Angst vor einem Hirntumor haben...
Auch ich habe diese Angst Seit einem Jahr und bin nicht in der Lage aus lauter Angst zu einem mrt oder Neurologen zu gehen.....
Ich denke dann um mich zu beruhigen, es hätte doch schon mehr passieren müssen in einem Jahr? Außer Schwindel, Angst, täglich neue kleine Wehwehchen die für mich immer dramatisch sind.....

14.10.2016 22:10 • x 1 #38


M
diese täglichen Wehwehchen habe ich auch manchmal. Zum Beispiel hatte ich vor drei Jahren meine zweite Kieferhöhlen Zyste die operativ in einer Klinik entfernt werden musste. Ein paar Tage Klinikaufenthalt und alles war wieder gut. Jetzt vor kurzem fängt dort wo bereits ein Implantat eingesetzt wurde um den Kieferknochen zu stärken wieder ein leichtes Grummeln an mit Kopfschmerz und am linken Auge empor ein ziehen wie bei einer Nebenhöhlenentzündung. Resultat meines Kopfkino, zweimal täglich inhalieren, danach Nasendusche und Nasenspray. Einfach mal zum Zahnarzt und Röntgen wäre einfachen. Da habe ich den Kopf unter einem Handtuch beim inhalieren und bekomme eine Panikattacke. Ach was soll es schon sage ich mir, aber ungemütlich ist es dennoch.

15.10.2016 13:27 • x 1 #39


mimi0202
Hatte mich Samstag von meiner besten Freundin ins Krankenhaus fahren lassen, will nicht zuviel davon erzählen, will niemanden 'triggern'
Bekam meine Angst und Panikattacken einfach nicht in den Griff, die Angst durchzudrehen drängte mich unter Tränen und großer Verzweiflung in die hiesige Krankenhaus Psychiatrische Notaufnahme.....
Das erste mal in meiner langjährigen Agoraphobiker Laufbahn bin (musste) ich soweit gehen, und bekam prompte Bestätigung von dem was ich immer befürchtet , aber auch vorhergesagt bekam.....
Eine echte Schocktherapie ! Und genau davon sollte ich wohl besser nicht mehr erzählen, wegen besagter Trigger Gefahr
.....habe mich heute am 3. Tag selbst entlassen, und zuhause fast den Fußboden geküsst !
.
Womit ich hier aber trotzdem positiv ins Thema zurück kommen kann, sind meine durchweg guten , sehr gut sagte man sogar ! Ergebnisse von Blut , EKG und Blutdruck
4 Jahre habe ich mich nicht getraut das checken zu lassen, und DAS ist echt ein tolles Ergebnis !
Zudem , wenn auch 'nur' fast 3 Tage, habe ich gefühlt 100 Ängste durch,-und überstanden !
....als meine beste Freundin mich abholte , nix da langsam Landstraße, sondern direkt Schnellstraße-und auch..... Super !

Es ist nicht weg ..... Aber ich habe mir mit der ganzen Aktion trotz aller selbst bewiesen , so schrecklich und unangenehm alle diese Gefühle auch sind !
Ich kann !
Und zusätzlich, bin ich körperlich den Werten nach , sehr gesund !

17.10.2016 23:34 • #40


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