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Hallo liebe Community,
erstmal vielen Dank an euch alle, ich lese hier schon lange mit und es macht mir immer wieder Mut zu lesen, dass ich nicht der einzige bin dem es so geht.
Momentan habe ich allerdings einen großen Rückfall, so dass ich jetzt mal mein Leid von der Seele schreiben muss, in der Hoffnung dass es mir dann besser geht.

Aktuell bin ich 28 und habe seit etwa anfang Februar wieder stark mit Ängsten und Panik zu tun.
Angefangen hat es mit dauerhafter Anspannung und Nervosität und nach und nach kamen dann immer mehr Symptome dazu (schwindel, frieren, Hitzewallungen, Herzrasen, Übelkeit, Flaues Gefühl im Bauch, Übelkeit, Appetitlosigkeit, starke Verspannungen und Muskelschmerzen, schlafprobleme, Globusgefühl, brennende Augen und bestimmt noch ein paar andere Dinge die mir nur gerade nicht einfallen).
Ich habe einen Großteil des Tages Ängste und immer wieder Symptome, manchmal schaukelt es sich dann bis zur Panikattacke hoch.
Meine Ängste sind im wesentlichen plötzlichen sterben zu müssen und somit meine Pläne fürs Leben nicht mehr verwirklichen zu können.
Daraus und durch die Symptome ergeben sich aber auch diverse Krankheitsängste (Hirntumor, Herzinfarkt, Lungenembolie, Nierenversagen, Schlaganfall, Leukämie, diverse weitere Krebsarten, Blinddarmentzündung/Blinddarmbruch, Blutvergiftung,...)
Hinzu kommt, dass ich durch die häufige Übelkeit Angst habe in Restaurants, Kantinen oder sonst wie in der Öffentlichkeit zu essen, weil ich Angst habe mich erbrechen zu müssen (musste ich aber noch nie durch die Angst).
Die Angst mich plötzlich zu übergeben habe ich auch teilweise an Orten, wo ich nicht einfach weg kann z.B. in Meetings, manchmal in der U-Bahn, etc.

Ich hatte vor drei Jahren schonmal stark mit Ängsten und körperlichen Symptomen zu tun. Mein Hausarzt war allerdings keine wirkliche Hilfe außer mir zu sagen, dass es die Psyche ist und ich mich beruhigen soll.
Weil ich das anfangs nicht glauben konnte hatte ich dan nauch zahlreiche Untersuchungen (Blutbilder, EKGs, Langzeitekg, Belastungsekg, Magenspiegelung, Laktosetest). Ergebnis: Ich bin körperlich tip top.
Irgendwann habe ich auch eingesehen dass es psychisch ist. Bis ich mich aber wieder richtig gut gefühlt habe hat es rund ein Jahr gedauert.

Dann hatte ich zwei Jahre Ruhe und jezt stecke ich wieder voll drin.
Ich sehe eigentlich körperlich nicht krank aus, fühle mich aber so.
Ende März habe ich eingesehen, dass es so nicht weitergehen kann und wollte einen Termin bei meinem Hausarzt ausmachen (Ziel: mir bestätigen, dass körperlich nichts ist und das weitere Vorgehen besprechen).
Leider habe ich erst ende April einen Termin, da er momentan im Urlaub ist und vorher nichts mehr frei war. Ich hatte mir schon erhofft, dass das schneller geht, aber es war nichts zu machen.
Als zwischenzeitlich meine Magenprobleme schlimmer wurden, war ich dann beim Vertretungsarzt. Hab mich aber komisch gefühlt, weil es gar keine richtige Untersuchung gab (kein Abtasten, kein Blutabnehmen, nur beschwerden anhören).
Hab dann 10 Tage lang Pantroprazol genommen, damit wurde es besser. Die Appetitlosigkeit ist aber geblieben und ein flaues Gefühl im Magen ist bei mir fast schon normalität.
War dann nochmal beim Vertretungsarzt, untersuchen wollte er mich immernoch nicht, er hat nur gemeint ich soll lieber spazieren gehen, als zu ärzten.
Pantroprazol weiternehmen wollte ich aber nicht, weil die direkten Gastritis schmerzen inzwischen weg waren und ich Angst vor den Nebenwirkungen hatte. Bin momentan z.B. am Rücken verspannt und war dann Tage lang überzeugt jetzt das Nierenversagen aus den Nebenwirkungen zu bekommen.

Naja jetzt versuche ich irgendwie die Zeit bis zum Termin ende April rumzubekommen.
Arbeiten finde ich unglaublich anstrengend, weil mich den ganzen Tag die Symptome und die Ängste begleiten.
Ich fühle mich einfach nur noch fertig.
Durch die Appetitlosigkeit habe ich auch schon vier Kilo abgenommen und muss aufpassen nicht noch weiter abzunemen weil ich am Untergewicht dran bin. Das belastet mich noch zusätzlich.
Morgens und Tagsüber ist es meistens am schlimmsten, wenn ich es mir dann abends gemütlich mache fühle ich mich besser, ich denke vor allem weil ich erleichtert bin den Tag trotz meiner Probleme geschafft zu haben. Wirklich gut und gelassen fühle ich mich aber meistens trotzdem nicht.

Habt ihr tipps was ich noch tun kann?
Muskelrelaxion war nicht so meins, habe mich am Folgetag dann imemr noch verspannter gefühlt. Meditation klappt ganz gut, aber bis zum nächsten Morgen ist der Effekt dann auch immer verpufft.
Will jetzt mal wieder Yoga machen, aber erst nachdem der Arzt mir bestätigt hat, dass körperlich alles okay ist.

Danke fürs Lesen!

12.04.2017 06:30 • 12.04.2017 #1


6 Antworten ↓


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Hallo Paniker89,
was hast du denn in der Zeit gemacht, als es dir besser ging? Da du beschreibst, dass du dich krank fühlst, es aber nicht bist, hier mal ein interessanter Bericht über das CFS:http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/chronisches-erschoepfungssyndrom-wenn-der-koerper-nicht-mehr-will-a-1024641.html
LG Annie

12.04.2017 07:15 • #2


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Krankheitsgefühl, diverse Symptome angst zu sterben

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petrus57
Zitat von Paniker89:
Morgens und Tagsüber ist es meistens am schlimmsten, wenn ich es mir dann abends gemütlich mache fühle ich mich besser, ich denke vor allem weil ich erleichtert bin den Tag trotz meiner Probleme geschafft zu haben.



So ergeht es mir auch jeden Tag. Und das schon seit Jahren. Ist echt nervtötend.

12.04.2017 07:23 • #3


P
Zitat von Annie303:
Hallo Paniker89,
was hast du denn in der Zeit gemacht, als es dir besser ging? Da du beschreibst, dass du dich krank fühlst, es aber nicht bist, hier mal ein interessanter Bericht über das CFS:http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/chronisches-erschoepfungssyndrom-wenn-der-koerper-nicht-mehr-will-a-1024641.html
LG Annie


Hallo Anni,
in der Zeit in der es mir besser ging, hatte ich mich kurz vorher aus einer sehr belastenden Beziehung befreit und war anschließend frisch verliebt.
Ich bin nach wie vor sehr glücklich mit meiner Freundin, aber der Serotoninspiegel normalisiert sich natürlich irgendwann wieder

Der Artikel war sehr interessant. Ich glaube aber nicht dass ich dadran leide, denn wenn ich es schaffe wirklich zur Ruhe zu kommen und mal nicht an Panikattacken und Krankheiten zu denken fühle ich mich eigentlich gut. Leider kommt das viel zu selten vor. Und wenn Psyche und Körper einen mal wieder mit Symptomen überschütten ist es immer wieder schwer dran zu glauben dass nicht doch eine Krankheit dahinter steckt

12.04.2017 08:23 • #4


BellaM85
Hey!
Was hälst du denn davon mal zu einem Psychiater zu gehen und ihm mal deine Problematik zu erklären, die Leute sind auf dem Gebiet meistens geschulter als der normale Hausarzt.
Vielleicht könntest du die auch sowas wie baldrian oä in der Apotheke besorgen das ist pflanzlich und viele Menschen nehmen das ein.
Vielleicht bekommst du ja auch ein bedarfsmedikament verschrieben hab ich auch für den Notfall nur ich nimm es nie ein
Oder eine Therapie bringt auch oft was.
Sport hilft auch vielen Menschen

LG

12.04.2017 09:30 • #5


A
Zitat von Paniker89:

Und wenn Psyche und Körper einen mal wieder mit Symptomen überschütten ist es immer wieder schwer dran zu glauben dass nicht doch eine Krankheit dahinter steckt


Ok, dann solltest du doch vielleicht mal einen Psychiater konsultieren. Manchmal kann auch ein tiefliegender Grund dahinter stecken.
Ich bin gerade in einer Therapie und ich war dann doch überrascht, woher das Ganze rührt.
LG und alles Gute!

12.04.2017 09:55 • x 1 #6


P
Ja, mit dem Gedanken in Therapie zu gehen spiele ich jetzt auch schon einige Wochen.
Bisher haben mich die Wartezeiten für einen Therapieplatz davon abgehalten, denn ich habe vor zwei auch meinen Job gewechselt und ich dachte zuerst, dass die Panik und die Symptome auch dadurch kommen. Die ganze Sache mit dem Wechsel war ziemlich stressig und ich bin froh jetzt in meiner neuen Abteilung angekommen zu sein. Auch wenn die erhoffte schlagartige Besserung meiner Symptome leider ausgeblieben ist.

Zum Psychiater wollte ich nicht gehen, weil ich mir keine Medikamente verschreiben lassen will. Zumindest so lange ich meinen Alltag noch gemeistert kriege. Das will ich mir als Notlösung aufheben wenn ich merke, dass mein Alltag nicht mehr funktioniert.
Aber nach was pflanzlichem werde ich mich auf jeden Fall mal umsehen

12.04.2017 16:31 • #7






Dr. Matthias Nagel