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S
Hallo ihr!
Ich bin 27 Jahre alt, weiblich und seit 1,5 Jahren fertig mit meinem
Zahnmedizinstudium, was mich sehr geordert hat. Seitdem ging es los mit meinen Krankheitsängsten. Ich habe es nicht dauerhaft, aber ich habe immer wieder Phasen, in denen ich mich massiv in eine Krankheit reinsteigere und viele Symptome habe.
Vor zwei Wochen ging es wieder los. Alles begann mit Kopfweh, Sehstörungen, kribbeln in Händen und Füßen, kalte Hände und niedrigen Puls. Ich hab mich so sehr reingesteigert in die Vorstellung einen hirntumor oder MS zu haben, dass ich fast durchgedreht bin. Alles sollte nur von der HWS und Verspannungen kommen. Dann ging es los, dass ich nachts beim zu Ruhe kommen starke muskelzuckungen am verschiedenen körperstellen hatte und ich hab natürlich sofort gegoogelt und hab seit dem noch zusätzlich Angst vor als gehabt. Ich habe ein MRT vom Schädel machen lassen, auf dem alles ok war, und habe jetzt auch tagsüber die Zuckungen, die immer schlimmer werden. Ich war inzwischen soweit, dass ich zum Neurologen gegangen bin und er hat mich abgeschaut, ein paar Tests gemacht und mir opipramol verschrieben und zusätzlich eine Verhaltenstherapie empfohlen. Was denkt ihr? Ist das Alles nur die Psyche? Was kann ich noch tun? Ich bin so verzweifelt!

09.10.2015 15:36 • 27.12.2019 #1


8 Antworten ↓


igel
Ja, mit Sicherheit alles nur Psyche. Aber kein Grund zur Verzweiflung, denn Du hast das Wichtigste bereits getan : Eine Verhaltenstherapie geplant.Im Rahmen dieser erfährst Du dann konkret, was Du selber tun kannst uns Du besser nicht tun solltest.

Opipramol ist ein mildes Antidepressivum, sicher eine gute Wahl. Effektiver gegen Deine Beschwerden wäre vielleicht ein Benzodiazepin, aber hier ist das Abhängigkeitspotential zu beachten.

Übst Du Deinen Beruf gegenwärtig aus ?

Das wird wieder, mit etwas Geduld.

09.10.2015 15:45 • #2


A


Krankheitsängste, Muskelzucken - ist das nur die Psyche?

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S
Hallo Igel!
Es ist sehr lieb, dass du gleich geschrieben hast und hat mir sehr gut getan. Ich arbeite schon die ganze Zeit und auch momentan. Es fällt mir schwer und ich hoffe inständig, dass mir niemand was anmerkt. Ich bin normalerweise ein lustiger und lebensfroher Mensch, aber momentan fällt es mir schwer diese Fassade aufrecht zu halten.
Der Neurologe sprach auch von Benzos, aber merkte eben auch an, dass es ihm zu riskant sei wegen der Suchtgefahr.
Ich habe gestern vor dem schlafengehen zum ersten Mal 2 mal 50 mg opipramol genommen, aber außer das ich geschlafen habe wie eine Tote und heute früh total gerädert war, habe ich nichts bemerkt. Die Angst ist noch riesig.

09.10.2015 16:03 • #3


M
Dein Studium ist lange, schwierig und umfassend gewesen. Burn-out und auch Angst- und andere Störungen treten häufig bei critical life events auf. Insbesondere auch bei Schul- und Studienabschluss. Die Therapie wird dir gut tun. Gute Besserung!

09.10.2015 16:13 • #4


igel
Probier mal 50 mg.

Benzodiazepine wirken bei akuten Angstzuständen schnell und zuverlässig und haben kaum Nebenwirkungen. Als NotfallMedikament sehr empfehlenswert, tägliche Einnahme sehr meidenswert. Besonders stark angstlösend sind Lorazepam, Alprazolam und Bromazepam.

Mit dem Opi musst Du Geduld haben. Die sedierende Wirkung setzt sofort ein, hasT Du ja gemerkt. Die angstlösende nach etwa zwei Wochen.

Aber ganz wichtig ist eine PT für Dich, Medikamente sind eher ein Adjuvans.

Aber es wird wieder !

09.10.2015 16:14 • #5


S
Hi Mathias T!
Ich muss dir recht geben. Ich habe beobachtet, dass die erste schlimme Phase direkt nach dem Examen war, als ich eigentlich glücklich und zufrieden sein hätte könne. Das zweite ganz schlimme mal, nachdem ich wegen einem mir zu nah kommenden Chef, endlich ein tolle Stelle gefunden hatte und nun, nachdem meine Oma einen Herzinfarkt und 8 Wochen auf Intensivstation überstanden hatte. Irgendwie ist ein Muster drin...

Igel,
Ich habe Tavor an sich zuhause, weil ich es von meinen HA wegen Flugangst verschrieben bekommen habe, und bis jetzt zwei mal auf Langsstreckenflügen bekommen habe. Aber einfach so nehmen sollte ich sie nicht, oder? Zwei Wochen sind schon noch ganz schön lang..

09.10.2015 16:44 • #6


igel
Storchi, die Entscheidung kann ich Dir nicht abnehmen, bin kein Arzt. Das Suchtpotential ist zweifelsfrei vorhanden, aber nur bei täglicher Einnahme.
Wenn Du sie bei Bedarf nimmst, sprich bei akuten Angstzuständen, die Dich stark belasten, ist das völlig ok. Dafür sind sie gedacht.

Ausserdem kannst Du als approbierte Zahnärztin auf Privatrezept selbst verschreiben oder gegen Vorlage Deines Arztausweises mitnehmen.

09.10.2015 18:27 • #7


S
Ja da ist was dran! Aber grad die Tatsache, dass ich es selber besorgen könnte ist irgendwie gruselig ich habe mir aber vorgenommen bevor ich richtig durchdrehe notfallmässig was zu nehmen.
Gestern Abend und heute Vormittag hab ich mich viel abgelenkt, da ging es soweit ganz ok. Jetzt gegen Abend wird es wieder schlimmer. Zuckungen am ganzen Körper und das Gefühl, dass ich Krämpfe in den Fingern habe.
Hat jemand von euch zusätzlich zum opipramol mal was pflanzliches genommen? Also zB passionsfrucht? Hab das früher mal ab und zu genommen, aber ich find nix bzgl Wechselwirkungen..
LG

10.10.2015 22:05 • #8


H
Huhu. Das mit dem muskelzucken habe ich auch seit einem Jahr am ganzen Körper und kenne auch diese Angst durch Google. Es ist schrecklich. Bin leider zur Zeit schwanger und kann nichts einnehmen. Was mir pflanzlich geholfen hat war bryophyllum... hab zur Zeit wieder totale Angst, weil ich meinen Körper sehr genau beobachte und meine linke Hand der handballen dünner und faltiger ist als rechts und links auch neben dem Knochen am Daumen ne kleine Delle hat. Seitdem habe ich Angst es ist doch muskelabbau der Muskel brennt auch bin Rechtshänder ... was denkt ihr ist das normal ?

27.12.2019 23:28 • #9





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