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Hallo allerseits,

angefangen hat alles bei mir vor etwa 1,5 Jahren. Da hatte ich beim Sport ein Stechen in der Herzgegend, daraufhin bekam ich auch noch Herzrasen und bin ins Krankenhaus gegangen. Dort wurde ein EKG gemacht, Blut untersucht etc. Herauskam, dass es wohl einfach eine Panikattacke war.

Ein Jahr lang war daraufhin alles gut, bis es wieder anfing. Herzrasen, Stechen in der Brust... Einmal den Rettungsdienst bei mir daheim gehabt, noch einmal in KH gefahren. Beide Male wieder das gleiche Ergebnis: Alles tipptopp in Ordnung, EKG ist super, Blutdruck, Sauerstoffsättigung - alles prima. Ich bin natürlich auch bei meinem Hausarzt gewesen, außer einer Blutuntersuchung wurden keinerlei weitere Untersuchungen wie Langzeit- oder Belastung-EKG gemacht. Anscheinend war/ist er sich wegen der EKGs, die vom Rettungsdienst und vom KH angefertigt wurden, sicher, dass ich nichts am Herz habe. Er tippt auf Angststörung mit Panikattacken, wobei ich ihm Recht gebe. Allerdings ist es irgendwie der schmale Grat zwischen sich beruhigen, dass man grad mal wieder Panik schiebt und der Furcht, dass es diesmal vielleicht doch was Ernstes ist.

Nunja, das ging jetzt alles ein paar Monate gut, jetzt schiebe ich wieder Panik: Ich war die vergangenen vier Wochen mit einer Virusgrippe, anschließender Bakterieninfektion und Kehlkopfentzündung daheim. Natürlich kam nach kurzer Zeit der Gedanke, dass ich das hoffentlich alles nicht verschleppe und mir eine Herzmuskelentzündung einfange. Natürlich fing es dann auch ein paar Tage später an, dass ich ein Stechen in der Herzgegend hatte. Es steigerte sich dann alles hoch, bis ich heute derartig Druck und Stechen auf/in der Brust hatte, dass ich den Rettungsdienst gerufen habe. Ich hatte wieder so große Angst, dass ich einen Herzinfarkt oder sonst irgendwas habe.

Das Ergebnis: Alles ok, das EKG ist gut, Blutdruck und Herzfrequenz waren in Ordnung, nachdem ich mich wieder etwas beruhigt habe. Die Rettungsdienstmänner versicherten mir, dass ich nichts am Herz habe - zumindest nichts ersichtliches und hielten von allen Symptombeschreibungen und den Untersuchungsergebnissen eine Panikattacke für wahrscheinlicher. Ich bin beruhigt, habe aber irgendwo in hinterster Ecke meines Hirns einen Restzweifel.

Diese Gedanken machen mich irre. Wie kann ich es nur schaffen, mich selbst zu beruhigen? Ich habe mich so geschämt, wieder den Rettungswagen zu rufen und alle Pferde scheu zu machen.

Es ist auch nicht nur diese Herzeigst, ich habe bei allen Dingen Angst, dass es irgendwas schlimmes ist.

Über eure Erfahrungen/Taktiken im Umgang damit würde ich mich freuen!

Liebe Grüße,
Zaida

11.11.2016 15:01 • 12.11.2016 #1


8 Antworten ↓


Schlaflose
Zitat von Zaida:
Wie kann ich es nur schaffen, mich selbst zu beruhigen?


Du musst wissen, dass Stechen in der (linken) Brust in der Regel von Verspannungen kommt. Wenn in der Zwischenrippenmuskulatur etwas verspannt ist, wird ganz schnell ein Nerv eingeklemmt und erzeugt dieses Stechen. Wenn man das genau betrachtet, merkt man ja, dass der Schmerz außerhalb des Brustkorbs ist und nicht tief innen, wo das Herz liegt. Man kann es auch testen, indem man sich bewegt oder draufdrückt, dass man dadurch den Schmerz beeinflussen kann. Das wäre nicht so, wenn es vom Herz käme.

11.11.2016 16:42 • x 1 #2


A


Immer wieder Herzangst - wie kann ich mich beruhigen?

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N
Hallo Zaida,

ich glaube auch nicht,dass es das Herz ist.Im Grunde genommen,weisst Du denke ich selbst,dass es von der Psyche/Seele kommt.
Das stimmt was Grundlegendes in Deinem Leben nicht,das möchte Dir Dein Körper sagen.
Das kann ganz verschiedene Ursachen haben,z.B.:

Überlastung im Alltag
Mangel an Selbstwertschätzung
Unverarbeitete/ unterdrückte Gefühle aus der Vergangenheit
psychosoziale Stressoren (Dauerstreit mit Familie/Partner)

Was es bei Dir ist,kannst Du nur erfahren,wenn Du in Dich hineinhörst und Dich auf die Suche machst.
Deine Symptome wollen,dass Du Dein Leben zum Positiven wendest aber nur Du allein kannst herausfinden,wie.

Selbstliebe ist dabei in jedem Fall förderlich,daher empfehle ich Dir das Buch:Dein Weg zur Selbstliebe von Robert Betz,das gibt es auch als Vortrag auf YouTube.
Ausserdem sehr lehrreich: Der Film DEINES Lebens ,ebenfalls auf YouTube zu finden.
Das wird Dir einige Hinweise geben.
Ich wünsche Dir alles Gute auf der Reise zu Dir selbst!

11.11.2016 19:12 • x 1 #3


G
Wenn du Sportler bist könntest du ruhig mal versuchen einen Termin für eine Sportmedizinische Untersuchung zu bekommen.

In Regel macht man dort ein Herz Echo, du wirst genaustens abgehört und bekommst auf jedenfall ein Belastungs EKG.

In der Kontrollierten und absolut sicheren Umgebung kannst du wieder lernen richtig Gas zu geben und deinem Herzen zu vertrauen!

Für das Herzstechen sind meistens Muskuläre oder Fasziale Verspannungen und Verklebungen im Pectoralis oder latisimus verantwortlich (Erfahrung von mir). Zum Beispiel auf der linken Seite liegen und stundenlang fernsehschauen Laptop surfen, symptome googlen

Abhilfe schafft man dadurch mit einer Black roll oder Tennisbälle mit denen man tief im Muskel Verklebungen und Verspannungen lösen kann.

Das wäre so meine Checkliste für dein Problem. Geh das ruhig nüchtern und gelassen an! Dir wurde von mehreren Seiten bestätigt das es keine Herzinfarkt Gefahr gibt. Versuche das vorerst mal als gegeben zu akzeptieren auch wenn dir Zweifel kommen!
Nach 4 Wochen Grippe ist der Körper geschwächt und braucht in der Regel nochmal 4 Wochen um wieder 100% richtig fit zu sein.

Gute Besserung und viel Erfolg für dich.
Lass dich nicht unterkriegen.
Matze

11.11.2016 20:20 • x 1 #4


Z
Vielen Dank für eure Antworten! Das macht mir Mut.

@schlaflose: Das mit den Muskelverspannungen scheint mir auch logisch, das hatten die Rettungsdienstmänner auch gesagt. Ich liege ja auch schon zig Tage rum wegen der Grippesache, das geht ja auch nicht spurlos vorbei.

Es ist bei mir immer der schmale Grat zwischen 'Beruhig dich, da ist nichts, es ist nur die Angst, die dich so extrem auf jedes Zipperlein hören lässt' und 'Aber was ist, wenn diesmal wirklich was ist?'

@newchance: Ja, es gibt durchaus Baustellen in meinem Leben, die ich versuche, in Angriff zu nehmen. Allerdings dauert es ja auch etwas, ehe man einen Therapieplatz hat und die Zeit muss ich erst einmal überstehen. Mit der Selbstliebe und dem Selbstwertgefühl ist es so eine Sache - das fällt mir schwer. Ich kann gut an mir herumkritisieren, aber ich kann mich selten mal selbst loben oder einfach NETT zu mir sein. Danke für deine Lese-/Anhörtips!

@geröllheimer: Mit der sportmedizinischen Untersuchung habe ich auch dran gedacht und gestern einen Termin gemacht für in zweieinhalb Wochen. Allerdings hat mich dann heute die große Angst doch übermannt und ich hab den Rettungsdienst gerufen... Und ja, was du schreibst von auf der Seite liegen, surfen, fernsehen, Symptome googeln trifft gerade zu 100% auf mich zu.

Nur das mit dem als gegeben akzeptieren, das nichts ist, fällt mir schwer. Ja, wenn der Rettungsdienst Zweifel hätte, dass da was sein könnte, würden sie mich ins KH schicken und nicht sagen, dass ich nächste Woche mal ein Langzeit-EKG machen könnte. Wäre irgendein Anlass, der etwas lebensbedrohliches anzeigen würde, würde ja niemand sagen, dass es eher nach Panik klingt und auf dem EKG auch so aussieht. Und dann ist da wieder der Teufel, der sagt, aber was ist wenn sie es nicht gesehen haben, was ist, wenn ich es nicht gut genug beschrieben hab, was mit mir ist...

Das Karussell dreht und dreht.

11.11.2016 22:23 • #5


G
Zu mir hat mal ein Spezialist gesagt: Ich habe mir mein Wissen über Monate und Jahre erarbeitet und wurde geprüft. Ich hab weitere Jahre an Erfahrungen gemacht mich weitergebildet und auch aus Fehlern gelernt. Glauben Sie mir, wenn sie gerade Akut am sterben wären, würde ich das merken.
Das hat er nicht arrogant oder überspitzt gesagt sondern sehr ruhig.
Wenn du nicht lernst den Menschen zu vertrauen die Ahnung haben wirst du immer weiter in den Teufelskreis hinein rutschen.

Du hast dir jetzt in so kurzer Zeit soviele Meinungen eingeholt die keiner von den Normalos Je einholen würde.

Vertrau den Profis die haben alles getan um dich zu stärken selber aktiv zu werden.
Von realistischer und rationaler Seite wurde jetzt alles geklärt. Jetzt musst du dich um die geistige Geschichte kümmern und ein für alle mal den Deckel drauf mschen

Matze

11.11.2016 23:08 • x 1 #6


Z
Du hast ja Recht, ich muss mich wirklich runterregeln. Mir wurde gesagt, dass mit dem Herz nichts ist. Ich sollte es dabei belassen und mich immer wieder mit der Aussage beruhigen, wenn ich wieder Schmerzen/Angst bekomme. Ich will nicht in diesen Teufelskreis, bzw. ganz schnell wieder raus.

12.11.2016 00:36 • #7


G
Übrigens kann man sich auch durchaus an so Sachen gewöhnen wenn sie abgeklärt und nicht gefährlich sind.
Nur das ständige was wenn doch und Dr. Google machen die Dinger zum Problem.

Ist im Prinzip wie Augenlid zucken. Bei jedem Menschen auf der Welt hat schonmal irgendwas gezuckt mal öfter mal länger. Durch google und Angst wird das Zucken zum Problem.

12.11.2016 02:47 • #8


Z
Ja, Dr. Google ist absolut keine gute Idee, da hat man dann auch alles oder nichts. Und wenn man Angst hat entscheidet man sich leider nicht für die 'nichts'-Variante.

Allerdings denke ich die ganze Zeit an das, was du geschrieben hast: Da waren Leute, die Ahnung haben und die sahen keine Veranlassung, mich ins Krankenhaus zu schaffen oder irgendwas anderes. Es ist alles gut. Nach der sportmedizinischen Untersuchung muss ich mir dann bezüglich der Belastbarkeit auch gar keine Gedanken mehr machen. Alles wird gut.

Danke, Matze.

12.11.2016 22:04 • x 1 #9





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