Hi,
Oh man ich habe hier so einen langen Text geschrieben, der jetzt aber durch klicken auf zitieren komplett weg ist naja egal
Ich habe ebenfalls lange Zeit Probleme mit der Hypochondrie gehabt, die jetzt leider aktuell etwas sehr ausgeartet sind und mir eine wunderschöne Zeit unter ständigen aufregenden Panikattacken und Symptomen wie Lufthunger, Herzstolpern, Schwindel, Sehprobleme usw. beschert hat
Natürlich hab ich das mit meinem Hausarzt abgeklärt (Lungenfunktionstest, EKG, Blutuntersuchung) und im Akutfall in der Notaufnahme - überall Entwarnung : Ohne Befund.
(
Es ist ganz wichtig auch mit gesundem Menschenverstand gewisse Symptome immer Ärztlich abzuklären, nur macht es keinen Sinn zu glauben du wüsstest mehr als deine Ärzte und sie haben alle unrecht)
Ich probiere es mal mit dem Antworten erneut, aber kompakter:
Zitat von Steffi_17: Was mir geholfen hat, war damals Opipramol Und ich konnte damit auch mein Leben gut weiterführen und habe es dann irgendwann abgesetzt
Schon im Voraus: Ich habe zwar keine Erfahrung mit Antidepressiva. Allerdings verfolge ich den Ansatz: Ich nehme den harten Weg und versuche die Probleme mit meinen eigenen menschlichen Werkzeugen anzugehen.
Zitat von Steffi_17: Ich habe jetzt wieder mit Opipramol angefangen und es hilft mir auch ganz gut
Genau das ist denke ich der springende Punkt. Die Medikamente wirken gut gegen die bestehende Symptomatik der Angst und der Angst dadurch selbst, jedoch laut Erfahrungsberichten und Analysen auch nur kurzfristig. Sie gehen nicht die eigentliche ursächliche Problematik an oder zwingen zumindest dein Gehirn keine wichtigen und richtigen Verbindungen neu zu bauen.
Zitat von Steffi_17: ich würde gerne eine Therapie machen vor fünf Jahren habe ich bereits mal Kontakt zu Psychologen gehabt und war auch bei Gesprächen, jedoch hat keiner wirklich Einsicht in die hypochondrie gehabt, sondern hat irgendwas in die Kindheit hier rein interpretiert was dann der letzte Psychologe revidiert hat, da ich wirklich eine perfekte Kindheit hatte und da nichts wirklich bei angekommen ist
Ich denke es kommt bei Therapieversuchen grundsätzlich immer darauf an, dass der Psychologe dir selbst zusagt und ganz wichtig dabei ist, dass du dem Psychologen vertraust und selbst kooperativ bist. Ich dachte genau wie du: Wie soll mir das aufarbeiten meiner Kindheit helfen, meine Angst und meine Symptome aktuell verbessern?. Teilweise denke ich immernoch so, zugegeben. Jedoch habe ich ebenfalls den Tiefenpsychologischen Ansatz probiert wie du und irgendwann habe ich selbst angefangen zu verstehen: Meine Kindheit und meine Familie ist gar nicht so toll, wie ich immer dachte. Tatsächlich hat sich bei mir im Umgang mit meinen nervigen Symptomen auch irgendwas getan. Ich kann nicht sagen was es war und es hat auch ein paar Sitzungen gedauert, jedoch hat sich etwas getan und das fühlt sich gut an. Klar es gibt Verhaltenstherapeutische Ansätze, welche ich für meinen Teil ebenfalls probieren würde. Je nach dem was besser zusagt. Ich möchte dir aber aktuell meine Vorstellung von Behandlung schildern:
1) Eine Behandlung, um deine Denkmuster nachhaltig positiv zu verändern und die Symptomatik / Angst zu begreifen.
2) Wenn es irgendwann auch richtig nervig wird die Angstzustände an sich zu behandeln, zu verstehen wie man damit (ohne Meds) umgeht.
Zum Beispiel dachte ich anfangs, dass ich aus heiterem Himmel eine generalisierte Angststörung habe weil ich dauernd Panikattacken hatte bis ich irgendwann gemerkt habe; Ey du hast nicht die ganze Zeit irgendwelche Panikattacken und Angst aus dem nichts
sondern Aufgrund deiner Symptome. Diese Erkenntnis hat mich nach Gefühl auch schon echt weit gebracht, da ich aktuell viel weniger von negativen Gedanken und meinen Symptomen beeinflusst bin.
Zitat von Steffi_17: Meine Frage wäre nun, warum jemand überhaupt Hypochonder ist?
Kann viele Ursachen geben. Du selbst erwähnst schon einige mögliche Ursachen. Bei mir war es im Endeffekt die Mutter und mein Benehmen dazu. (Völlig unbewusst und hatte ich garnicht auf dem Schirm) Die Tatsache, dass ich mich von ihr und meiner Familie nicht freiwillig lösen kann. Und wenn ich etwas mache was meine Mutter mir eigentlich verbieten möchte (z.B.: Rauchen) Dann Symptome auftreten, vor denen ich Angst habe um die Idee meiner Mutter zu bestätigen. Zum Beispiel: Hier siehst du! Ich habs dir doch gesagt, wenn du nicht auf mich hörst passiert genau das!)
Weitere mögliche Ursachen:
* Zu besorgte Eltern
* Genetische Veranlagung
* Umfeld und Soziale Situation
* Tatsächliche organische Krankheiten (Keine Panik, ich bin mir fast sicher die hast du nicht)
* Verlust durch schwere Krankheit
* Fähigkeit zu tief in sich reinzuhören
usw.
Zitat von Steffi_17: Ich kann mich aber daran erinnern, dass ich schon immer so war und auch als ich sieben Jahre alt war und von einer Bekannten, eine Freundin an einem Gehirntumor gestorben ist ich davon schon panische Angst hatte auch ein Gehirntumor zu haben
Da sagst du es ja selber
Zitat von Steffi_17: Meine Oma war auch hyperhonder.
Und hier auch. Meine ganze Familie zum Beispiel hat Angstprobleme gehabt. Mein Vater auch eine sehr starke hypochondrische Neigung
Zitat von Steffi_17: Was hilft euch denn, wenn ihr wieder komplett Angst vor Krankheiten habt? Und wie kommt ihr daraus?
Ich kann dich gerne auf meinen Thread verweisen (Den einzigen den ich wirklich verfasst habe heh :') ) Dort habe ich ebenfalls angefangen zu schreiben, zunächst als Hilfeersuchen von anderen. Doch ich fühle mich so, als würde ich mich stetig herausentwickeln und teile dort auch meine aktiven Veränderungen und/oder Strategien mit allen. Vielleicht erkennst du dich da wieder und dir bringt das irgendwie weiter
Ansonsten kann ich sagen; Dein Gehirn hat zu viel Zeit um in dich selbst hineinzuhören. Beschäftige dich. Erkenne deine Sorgen über deine Symptome und mögliche Krankheiten als Sorgen und Symptome an sich und nichts weiter. Distanziere dich von Ihnen gedanklich. Du bist
nicht das was du
denkst. Du musst vielleicht wirklich einfach lernen, deine Gedankenmuster und Analyseverhalten (Bisschen Zwangsverhalten haben wir Hypochonder glaub alle) zu stoppen. Das geht am besten, in dem du diesen Gedanken der bei dir kommt im richtigen Moment visuell fängst. Fange ihn (damit meine ich nicht daran festhalten sondern erkennen, dass es ein solcher Gedanken ist, der normalerweise ein bestimmtes unerwünschtes Verhalten auslösen würde) Lenke deine Konzentration sofort auf etwas, dass du gerade machst oder siehst oder sonst was. Das, was für dich am besten Funktioniert. Das musst du stets durchziehen. Wichtig ist immer eine gesunde Distanz zu deinen Symptomen zu wahren und dich nicht unterkriegen zu lassen.
Mittlerweile muss ich selbst drüber lachen. Ja ich war zwar Raucher (Wasserpfeife) jedoch bin ich Anfang 20 und hatte sonst auch nie wirklich gesundheitliche Probleme. Wenn ein solcher Schock eines solchen Videos (siehe Beitrag) eine ernsthafte Krankheit bei mir auslösen würde, dann glaube ich gleichzeitig an Magie und schreib mich in Hogwarts ein
Immer wenn Symptome bei mir auftreten, wo ich mich selbst checken muss ob alles in Ordnung ist und ich es vorziehe meinem lustigen Gehirn mehr glauben zu schenken, als erfahrenen Ärzten - Ist es im ersten Moment vielleicht schwer da rauszukommen, aber im zweiten Moment sich alles von Oben vorzustellen schon ganz witzig.
Ich wünsche dir das Beste!
Steigere dich nicht zu sehr rein und merk dir keine falschen Gedankenmuster.
Außerdem: Das wird schon! Selbst in meiner Lage, wo ich mittendrin feststecke habe ich das Gefühl, dass ich schon kurz davor bin, das Thema zu verstehen um bald möglichst Sorgenfrei zu leben