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mima
Hilfe! Ich drehe gerade wieder das ganz große Rad. Aber von Anfang an. Mir ging es lange Zeit, über ein Jahr, sehr gut. Keine Ängste vor Krankheiten, nix. Anfang Juni dann eine Entzündung im linken Mundbereich, in deren Folge der linke Gesichtsnerv anfing zu schmerzen. Soweit so gut. Die Entzündung heilte ab, aber zurück blieb Missempfindungen in der linken Gesichtshälfte. Nicht permanent, aber immer wieder. Mal ein Ziehen oder dumpfer Schmerz im Kiefergelenk, unterhalb und oberhalb des Auges, am Auge selbst, unten am Kiefer und an einem Zahn im Oberkiefer. Vor allem das Ziehen oder dumpfe Schmerzen am und um das Auge fingen dann irgendwann an, mich zu beunruhigen. Meine Angst-Eigendiagnose: Ein Hirntumor, der von hinten aufs Auge drückt.

Bin dann auch irgendwann zum Hausarzt, als sich die Schmerzen in meiner subjektiven Wahrnehmung immer mehr steigerten. Mein Hausarzt hat mich abgetastet und untersucht und die Schmerzen am Oberkiefer lokalisiert. Seine Diagnose: Möglicherweise eine Zahnwurzel, die Schwierigkeiten macht. Ab zum Zahnarzt, der solle erstmal schauen und wenn der nichts fände, könne man ja weitersehen. Das war dann für mich schon mal der erste Anstoß für Beunruhigung, denn da könnte ja noch etwas weiteres sein …

Der Zahnarzt wiederum meinte, meine Zähne seien perfekt in Ordnung, er ertastete dagegen Verspannungen im Kiefergelenksbereich und führt die Missempfindungen und Schmerzen darauf zurück, vor allem weil ich bekanntermaßen ein Kieferbeißer und -knirscher bin und deshalb schon lange nachts eine Beißschiene trage. Er überwies mich zur Physiotherapie und eigentlich hätte ich jetzt beruhigt sein müssen. War ich aber nicht, ich hatte/habe ja immer noch im Hinterkopf, dass der Hausarzt nicht ganz sicher war.

Die Physiotherapeutin war auch super. Hat mir geduldig erklärt, dass das meine Beschwerden alle vom Kiefergelenk und meinen Verspannungen an der HWS rühren könne, insbesondere da der oberste Halswirbel deutlich nach links verschoben sei, was im übrigen auch meinen Tinnitus, den ich seit eineinhalb Jahren habe, erklären würde. Sie hat mir auch gezeigt, wie weit Reizpunkte an den Nerven von dem Ort entfernt sein können, an dem dann tatsächlich Schmerzen wahrgenommen werden. Das Ganze wird jetzt mit manueller Therapie etc. behandelt.

Also alles eigentlich gute Nachrichten … aber trotzdem kann ich mich nicht beruhigen. Vorgestern habe ich mir dann noch entweder den Magen verdorben oder vor Angst Magenkrämpfe bekommen, was auch nicht das erste Mal wäre. In meiner verschobenen Realität verknüpfe ich die Magenbeschwerden jetzt natürlich wieder mit meiner Tumorangst. Dem ganzen die Krone aufgesetzt hat dann heute Morgen die Nachricht, dass einer unserer Kunden, ein mir gut bekannter Geschäftsführer, plötzlich einen Hirntumor diagnostiziert bekommen hat. Das führte in unserem Büro natürlich gleich zu entsprechenden Kommentaren wie „Ja, das kann ganz plötzlich gehen …“ usw. Bei mir führte es zu verstärkten Magenkrämpfen und noch mehr Angst und neuen dumpfen Schmerzen am und über dem Auge, an der Schläfe und oben auf dem Kopf.

Ich musste das Ganze jetzt mal aufschreiben und bedanke mich bei jedem, der bis hierhin durchgehalten hat Vielleicht ist ja unter den Lesern auch jemand, der mir nochmals glaubhaft(!) versichern kann, dass meine Symptome nichts mit einem Hirntumor zu tun haben. Ich selber schaffe es leider nicht, mir das klar zu machen, mein Therapeut ist im Urlaub und googeln will ich auf keinen Fall.

07.08.2014 12:46 • 08.08.2014 #1


15 Antworten ↓


S
Hallo mima habe die selbe angst durch wie du, war sogar beim MR; alles ok!

Wenn du beruhigt sein willst geh zum Augenarzt, eine Raumforderung könntean am Sehnerv erkennen. Bitte mach dich nicht verrückt, da ist bestimmt nichts außer viel Angst

07.08.2014 12:52 • x 1 #2


A


Hilfe, kann mich nicht beruhigen

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S
*könnte man am (...) sorry das macht das handygetippsel

07.08.2014 12:53 • #3


mima
@samsarala: Herzlichen Dank, das versuche ich mir auch immer wieder zu sagen, aber irgendwie klappt es diesmal nicht. Augenarzt ist ein guter Tipp, vielleicht versuch ich das mal, wäre eh mal wieder Zeit meine Sehstärke kontrollieren zu lassen.

Hat sonst noch jemand gute Tipps oder hilfreiche Worte? Bin gerade echt dankbar für jeden Zuspruch und jede Beruhigung.

07.08.2014 13:33 • #4


Z
hattest du schonmal migräne? deine symptome passen auch dazu. bist du lichtempfindlich und hast du manchmal schwierigkeiten beim lesen/ schwindel? das ist eine harmlosere variante als tumor und gut zu behandeln...

07.08.2014 14:05 • x 1 #5


Fee*72
Hallo Mima..du bist gerade in der Angsspirale drin..versuche dich zu beruhigen..wenn der eine Arzt nix findet,geht man zum nächsten..und wenn da nix is zum anderen..es is sicher nichts schlimmes,es sind die Gedanken die das machen..kenne das auch...je mehr man denkt um so schlimmer wird es..
Ansonsten wie samsarala sagt zum Augenarzt..aber wenn er auch nix findet?dann suchst du wieder nach was anderen...sag dir es ist alles ok..

07.08.2014 14:06 • x 1 #6


mima
@zisa444: Danke, Migräne kommt bei mir sicher auch infrage, allerdings hat sie sich bei mir bisher meist anders geäußert. Dann wahrscheinlich doch eher Verspannungskopfschmerzen.

@Fee*72: Du hast natürlich recht, die Ärzterennerei bringt nichts. Ich versuche das Ärztehopping eigentlich auch zu vermeiden und wenn, reicht normalerweise ein Besuch bei meinem Hausarzt, dessen Urteil ich vertraue, um mich zu beruhigen. Nur diesmal funktioniert aus aus irgendeinem Grund nicht, vielleicht weil er ein Hintertürchen offen gelassen hat. Dass ich zu übertriebenen Krankheitsängsten neige, weiß er.

07.08.2014 14:36 • #7


Fee*72
Dieses hintertürchen von der Angst kenne ich auch..man denkt immer,es könnte ja doch dies sein oder vlt das..und dann is man im Wahn drin...immer dann wenn eine sache besser wird kommt die Angst durch eine neue türe..so gehts mir..ich würde erstmal mit dem Hausarzt reden was er meint..und an sonsten Thera..
ich hatte auch in der Anfangszeit bei allen zimperleins hier und da Angst,dies und das..krebs ne zeit lang doll..das was andere leute hatten hatte ich auch angst zu haben..ansteckung bei anderen Sachen..Magen-Darm etc...war ganz schlimm...es is etwas besser geworden,zwar nich weg,aber besser..

07.08.2014 14:40 • #8


mima
Ich wähnte mich auch lange Zeit auf einem guten Weg zur Besserung, sprich die Abstände zwischen meinen Attacken wurden immer länger, die Attacken weniger heftig und ich konnte mich bis dato immer gut beruhigen und habe viel an Selbstvertrauen gewonnen. Ich weiß auch nicht, was mir zur Zeit so den Boden unter den Füßen wegzieht, das ist mir echt lange nicht mehr so ergangen. Leider ist mein Therapeut den ganzen August über im Urlaub, ich muss also noch ein wenig durchhalten, bevor ich mit ihm sprechen kann. Mit meiner Familie ist alles okay, am ehestesn warten Herausforderungen bei der Arbeit auf mich, aber auch das ist nichts Neues. Bin ratlos und nehme gerade nur die Angst wahr.

07.08.2014 15:17 • #9


K
Ein Hirntumor hat ganz andere Symptome. Du hast keinen , garantiert nicht !

07.08.2014 15:21 • x 1 #10


mima
@Kater Carlo: Danke Ich geh mal davon aus, dass du weißt wovon du sprichst

07.08.2014 15:24 • #11


K
Ja Mima, alles andere wäre verantworungslos !

07.08.2014 15:29 • x 1 #12


mima
Okay, Kater, mein Magengrummeln lässt eben schon ein wenig nach Danke!

07.08.2014 15:35 • #13


K
Ein erster Schritt raus aus der Angstspirale

07.08.2014 15:38 • #14


K
Hallo, wie Kater Carlo schon sagte, einen Tumor hast du nicht.
Ich könnte mir noch als Erklärung deiner Symptome vorstellen, dass du Zug bekommen hast. Das habe ich oft. Bei Durchzug reagiert bei mir schnell der Nacken oder auch Gesichtsnerven.

Aber deine Art zu reagieren kenne ich genau. Dieses Über-Interpretieren von Aussagen reicht, um darauf sein ganzen Angstgebäude zu bauen. Damit meine ich die Aussage deines Hausarztes, wenn der Zahnarzt nichts findet, gucken wir nochmal. Wenn er nur im Ansatz glauben würde, dass du realistische Symptome für einen Hirntumor hättest, würde er dich nicht so rumlaufen lassen. Der hätte dich sofort zum CT geschickt. Deine Symptome passen aber garnicht dazu.
Aber du hast die Aussagen deines Arztes so interpretiert, als wäre er unsicher, aber er meinte bestimmt nur, dass er für dich da ist, dass du jederzeit willkommen bist.
Deine Geschichte und deine Reaktionen sind mir so vertraut, ich kann das auch super, aus einer Nebensächlickheit ein Drama machen. Leider habe ich keine Begabung da wieder rauszufinden.
So wie du jetzt. Meistens komme ich da raus, wenn ein anderes Symptom meine Aufmerksamkeit bündelt. Oder wenn ich einen Therapeuten als Gegenüber habe, der mich wieder in die Realität bringt.
Hinterher denke ich jedesmal, wie konntest du nur wieder auf dieses Trip gehen? Das wirst du auch bald denken, dann kommt dir deine Panik jetzt absurd vor.

Liebe Grüße

07.08.2014 16:13 • x 1 #15


mima
Hallo kretakano, lieben Dank für Deinen Zuspruch, das hilft mir wirklich! Einen Zug schließe ich zwar aus, dafür plage ich mich jetzt schon zu lange damit herum. Nacken und Kiefer sind wohl die wahrscheinlichsten Ursachen für meine Beschwerden - so langsam sickert das auch in mein Hirn ein Was meinen Hausarzt betrifft, hast du recht, denke ich. Wie immer in Angstphasen interpretiere ich zu viel und einseitig in Aussagen und auch Beschwerden. Normalerweise kann ich mich ganz gut selbst wieder beruhigen, nur diesmal hat es mich wohl auf dem falschen Fuß erwischt. Aber immerhin hat sich mein Magen wieder beruhigt, das ist ein gutes Zeichen, dass ich langsam wieder Vertrauen in mich und meinen Körper fasse und aus der Angstspirale herausfinde. Deshalb nochmals vielen Dank an Dich und alle anderen, die sich die Mühe gemacht haben auf meinen Hilferuf einzugehen. DANKE!

08.08.2014 08:10 • #16


A


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