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A
Hallo da draußen,
Ich habe schon viel über Emotiphoboe gelesen und weiß auch, dass ich irgendwie betroffen bin. Es geht aber nicht um mich, sondern um meinen Sohn (2 1/2 Jahre). Ich habe wahnsinnige Angst, dass er sich übergibt.
Ich komme mir so albern vor!
Alle Kinder übergeben sich! Und trotzdem...
Er übergibt sich - für ein Kleinkind - wohl extrem wenig. Er hat als Baby nicht einmal die Muttermilch ausgespukt. Das erste mal mit 1,5 Jahren. Es war in der Situation weder für ihn noch für mich sehr schlimm. Einmal übergeben (zum Glück tagsüber), fertig. Doch da fing es langsam an. Ich zählte die darauf folgenden Wochen immer vor einer Woche hat er sich übergeben, vor zwei, Acht usw. Das kam mir schon komisch vor. An Weihnachten 2013 hatten er und ich Noro-Virus. Wirklich schlimm, grauenhaft. Er hat so gelitten! Und ich auch - vor allem aus Angst, nicht für ihn da zu sein. Seit Weihnachten wird es immer schlimmer mit meiner Angst. Er hatte etwa Mitte Januar noch einmal einen Virus, seit dem nix. Aber meine Angst wird trotzdem schlimmer (je länger es her ist, desto wahrscheinlicher, dass es bald wieder passiert). Ich achte schon ziemlich darauf, dass er nicht zu viel durcheinander isst, möglichst nicht zu viel außer Haus und überhaupt..
Vor Angst lasse ich ihn bei uns im Bett schlafen. Ich ertrage nicht, dass er in seinem Zimmer liegt und ich nicht sofort da bin.
Jeden Abend liege ich mit meinem Ohr an seinem Rücken (wenn er schläft) und lausche, ob es doll blubbert. Ich werde noch total verrückt!
Gibt es da draußen jrmanden, dem es so geht wie mir? Oder ähnlich? Und vor allem: Hat jemand einen Rat, wie die Angst wieder besser wird?

PS: Bin seit ein paar Wochen in psychotherap. Behandlung. Aber da gehen wir der Sache auf den Grund (sprich: Kauen mein Leben durch) und ich bekomme keine praktischen Tipps, wie ich mit der Angst JETZT umgehen soll... Tatsächlich hilft mir ein bisschen, abends ein Glas Rotwein zu trinken. Da ich sonst aber so gut wie nie trinke ist das sicher kein echtes Hilfsmittel.

Falls sich jemand meldet: Vielen Dank!
Angsthasenmama

01.10.2014 22:38 • 02.10.2014 #1


3 Antworten ↓


G
Hallo Angsthäschen,

da gibt es nur eine wirkungsvolle Methode für euch:

Zitat:
Noro-Virus. Wirklich schlimm, grauenhaft. Er hat so gelitten! Und ich auch - vor allem aus Angst, nicht für ihn da zu sein


Ich sehe, du liebst deinen Sohn über alles, stehst im bei, kontrollierst ihn, Tag und Nacht, Dein eigenes Leben wird dadurch zur Qual, auch wahrscheinlich das deines Partners.

Zitat:
Ich achte schon ziemlich darauf, dass er nicht zu viel durcheinander isst, möglichst nicht zu viel außer Haus und überhaupt..


Auch das, was, das wie und das wo er isst, wird von dir alleine festgesetzt.
Du machst eine Therapie.....die bis jetzt noch keine Hilfestellung für dich war.

So und jetzt beginnts:

Willst du, dass aus deinem Sohn ein Ängstler wird, dass sich bei ihm auch eine Angststörung entwickelt?
Ich bin überzeugt nein!

Willst du, dass dein Sohn zukünftig Panikattacken bekommt?
Wiederum denke ich, nein.

Willst du, dass dein Sohn auch Emotiphoboe bekommt
Auf keinen Fall.

Zitat:
Willst du, dass dein Sohn keine glückliche Zukunft hat, mit Freunden, außer Haus spielen usw.?


Um Gottes Willen, auf gar keinen Fall.


Nun liebe Hasenmama, du bist mit deiner Angst konfrontiert, das ist unbestritten und das ist gut so, du weißt vor was du Angst hast, viele haben eine Angststörung, die nicht einmal wissen, was ihnen Angst bereitet.
Also liegt es in deiner Hand, ob du die Angst annimmst und abbaust. Kinder haben unsichtbare Fühler, sie bekommen den Gemütszustand der Eltern immer mit, was ist das für ein Gefühl für deinen Sohnemann, immer eine Mutter, die 200% rotiert?!
Also es liegt jetzt wirklich in deiner Hand, zu akzeptieren, dass man sich übergeben kann und gelegentlich muss und, was ist schlimm daran, denk mal nach.

All die Punkte, die ich dir aufgezeigt habe, liegen jetzt an dir, was du deinem Sohn in sein Leben mitgibst. Ob Angst, Sorglosigkeit seine Kindheit genießend, oder übervorsichtig kontrollierend.

Ich habe in der Nachbarschaft ebenfalls eine Mutter, der ich aufgezeigt habe, wie bei dir, sie hat ihren Sohn kaum in den Sandkasten gelassen, er könnte ja was aufschnappen. Ich sagte ihr, so wie ich es dir jetzt sagte, meine ehrlich Ansicht.
Ich konnte noch am selben Tag sehen, wie sie mit ihrem Sohn einen kleinen Sandturm baute.Heute sagt sie des öfteren danke, dass ich ihr die Augen öffnen konnte.

Ich hoffe, es hat auch dir etwas geholfen, auch wenn es zum Ersten etwas, sagen wir unverschämt klingt.

Alles Liebe und Gute euch beiden!

Gerd

01.10.2014 23:27 • #2


A


Emotophobie - Angst davor, dass sich mein Kind übergibt

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A
Hallo Gerd,
vielen Dank für Deine ehrliche und deutliche Antwort. Ich kannnatürlich noch nicht sagen, ob sie mir hilft - denn eigentlich weiß ich das ja alles selber. Vor allem versuche ich, so gut es geht, vor meinem Sohn zu verbergen, was in mir vorgeht. Ich bin auch nicht übervorsichtig, lasse ihn im Dreck spielen und von(teils sehr hohen) Hindernissen springen, soviel er mag. Denn ich denke auch, dass es ganz, ganz schlimm wäre, wenn er ebenfalls zu ängstlich wird! Er soll so unbeschwert wie nur irgend möglich aufwachsen. Ich denke auch, dass ich das noch ganz gut hinbekomme, aber wenn das dauerhaft so weitergeht mit mir, dann wird auch er sicher etwas merken.
Einen kleinen Schritt habe ich getan: Er schläft heute in seinem Bett, in seinem Zimmer. Das war ja ohnehin immer mein Ziel, dass der in unserem Bett-Zyklus nicht ewig dauern kann. Mal sehen, wie für uns die Nacht wird.
Danke von Herzen erst einmal für Deine Antwort!

Die Mama, die nicht Angsthasenmama sein will

02.10.2014 22:25 • #3


G
Sehr gut,
du brauchst keine großen Schritte zu machen, du sollst nur anfangen, mit kleinen Schritten in diese Richtung zu gehen.
Dann wird es funktionieren.
Du kannst wirklich nur kleinweise so vorgehen, denn es soll dem Kleinen gut tun und natürlich auch der Hasenmama!

Liebe Grüße und alles Gute

Gerd

02.10.2014 22:39 • #4





Dr. Matthias Nagel