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Hallo Ihr Lieben,

ich bin ratlos im Moment. Ich habe meines Erachtens nach sehr viel gegen meine Krankheitsängste getan - aber es fruchtet nicht! Ich bin heute ernsthaft wieder so weit, dass ich es in Erwägung ziehe wieder mit Citalopram zu beginnen.
ICH, die immer gegen ADs ist.....
Die Ängste begleiten mich seit meiner Jugend, bis zur Geburt meines Kindes vor fast 14 Jahren hatte ich sie im Griff, aber seitdem machen sie mehr oder weniger mit mir was sie wollen und nicht umgekehrt

Ich habe zwei Therapien hinter mir, war in naturheilkundlicher Behandlung, gehe jeden zweiten Tag stramm walken, verschlinge Angst-Literatur (statt zu leben....), mein Alltag wird von meiner Angst dominiert. Ich kann mich an KEINEN Tag in den letzten Jahren erinnern, an dem ich keine Symptome hatte......
Vor etwas 10 Jahren habe ich das erste Mal ein Antidepressivum genommen, zeitgleich zu meiner ersten Therapie. So wie es mir auch nur ansatzweise wieder besser ging, habe ich es reduziert und abgesetzt. So ging es eigentlich immer wieder über die Jahre. Ich habe die Antidpressica auch nie lange hochdosiert (war vom Neurologen sowieso immer nur normal-niedrig angesetzt) genommen, bin immer möglichst schnell runter gegangen, habe abgesetzt, nach ein paar Wochen wieder angefangen......so ging es über Jahre. Ich habe die Medikamente nie gern genommen, weil ich einfach echt Befürchtungen im Hinblick auf Spätfolgen habe, wusste mir aber einfach manchmal nicht mehr zu helfen. Da ich sie nie konsequent hochdosiert genommen habe, kann ich auch nnicht sagen, ob es etwas gebracht hätte. Meine Heilpraktikerin hingegen meint, dass die Medikamente meine Ängste erst chronifiziert haben.
Ginge es nach meinem Gefühl, so säße ich tagtäglich bei meinem Hausarzt auf dem Schoß, um mir meine Absolution, dass alles gut ist, zu holen!
Morgen ist es ein halbes Jahr (!), dass ich überhaupt nichts mehr nehme und das ist die längstee Zeit für mich seit 9 Jahren.UND ich bin eigentlich furchtbar stolz darauf.......muss mir aber auch eingestehen, dass es eher ein Durchhalten als ein Leben [i][/i]ist....Ich möchte sagen können:Hey, ich habe es ohne geschafft - DAS kann ich aber bis dato nicht.
Jeden Tag sterbe ich mehrer Tode vor Angst, es gibt auch Tage, die lassen sich als lebenswert und freudig einstufen, die sind aber immer hart mit einer entsprechend mentalen Einstellung erkämpft!
Und da liegt der Hund begraben, ich schaffe es nicht nachhaltig meine Gedanken verändern! Ich bin auch nicht in der Lage, den Gedanken unmittelbar bevor die Angst los geht, zu erkennen. Es ist ein tägliche Gegenanstrampeln, was mich so sehr viel Lebensenergie kostet.
Meine Angst unheilbar krank zu sein ist IMMER dabei, egal, wo ich bin, egal, was ich tue. Ich kann auch nicht sagen, dass Ablenkung hilft. Die Angst lauert immer....Da ich mich nicht von der Angst klein kriegen lassen will, mache ich auch weitesgehend alles und versuche mich nicht hängen zu lassen. Ich war bspw. heute Morgen in der Sauna, mich überkam aber so eine Panik (heute Morgen war es noch Brustkrebs, heute Nachmittag ist es schon Hautkrebs wegen eines blutenden Leberflecks...), es war kein Genuss, es war einfach nur furchtbar.

Ich meine einige der Gründe für meine Hypochondrie zu kennen - aber es scheint mir nichts zu nützen, kognitiv habe ich das abgehakt, aber meine Gefühle fahren weiterhin Achterbahn.
Ich habe mich eigentlich gerade in letzter Zeit losgestrampelt, Beispiele seien da die Medikamente, aber auch die Heilpraktikerin bei der ich war und mich widerum von ihr gelöst habe, als ich merkte, es geht in Richtung Abhängigkeit.
Meiner Meinung nach kann sich jeder nur selbst helfen, Therapeuten können einem Wege aufzeigen, mehr nicht, tja, und die Antidepressiva?
Ich hatte Citalpram im letzten Sommer nur für etwa einen Monat genommen und das Gefühl, das es weniger Nebenwirkungen als andere ADs hat, wähnte mich relativ sicher, da ich zeitgleich bei einer neuen, vielversprechenden Heilpraktikerin mit einer neuen Methode war und schlich Citalopram auf dringendes Anraten der Heilpraktikerin aus, so dass ich, wie gesagt jetzt ein halbes Jahr off bin......und jetzt so hin -und hergerissen bin.
Ich kann langsam einfach nicht mehr kämpfen. Und ein Kampf ist es . Ich versuche es mit Achtsamkeit, mit Akzeptanz - ich kann es aber nur für kurze Zeit, dann ist die Panik an einer Krankheit zu sterben wieder voll da.
In letzter Zeit beobachte ich an mir, dass ich mir Schwächen nicht gern eingestehe bzw. erlaube. Das Einnehmen von Citalopram ist für mich persönlich eine Schwäche, beweist es doch, ich schaffe es nicht allein, bin lernresistent.....auch hier im Forum bin ich lieber die, die beruhigt, obwohl ich gerade selbst soviel Zuspruch, Aufmunterungen und Umarmungen bräuchte.......aber es wäre widerum eine Schwäche, die ich zugeben müsste....
Ich weiß, dass niemand mir die Entscheidung abnehmen kann, ob ich die Tabletten nehme oder nicht, ich musste mir das einfach mal wieder von der Seele schreiben, vielleicht werde ich zu Selbstheilungszecken hier auch ein Tagebuch eröffnen.
Ich danke denjenigen, die sich bis hierher durchgekämpft haben, würde mich gaaaannz doll über Eure Meinungen freuen,

liebe Grüße,

Eure

Charly

06.03.2013 17:14 • 18.03.2013 #1


22 Antworten ↓


M
Liebe Charly,
du hast deine Angst auch schon sehr lange Jahre im Nacken und ich weiss aus Erfahrung wie schlimm das ist und durch welche Tiefen man da gelangt.
Ich muss dir aber sagen,dass ich mich mit Medikamenten diesbezüglich nicht auskenne,denn ich habe mich immer vehement (und erfolgreich) dagegen gewehrt,weil ich vor medikamenten anscheinend noch größere unbewusste Angst habe,als vor allem Anderen.
Ich weiss dass es Tage und Zeiten gibt,wo man vor Angst,Wut und Hilflosigkeit alles in Frage stellt und auch oft keinen Ausweg mehr zu finden scheint,die Angst hat Einen so sehr im Griff,dass man wirklich meint,das Leben so sei nicht mehr lebenswert und man wird fast verrückt.
Ich habe trotzdem immer wieder versucht aufzustehen und das Gleiche möchte ich dir ans Herz legen!
Die Angst hat dich jetzt wieder mehr im Griff,aber lass nicht zu dass die jetzt voll die Kontrolle übernimmt,sondern versuch ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen und wenn es dir hilft,dann eben mit Medikamenten,du hast ja Erfahrung damit und wirst die richtige Dosis schon finden.
Hab bitte kein schlechtes Gewissen deswegen,seh es halt als eine Art Krückstock,den du nach einer gewissen Zeit wieder ablegst....

ich wünsch dir alles erdenklich Gute auf deinem Weg und lass mal hören,wie es dir dabei geht,ja?

06.03.2013 18:18 • #2


A


Bin ich zu hart mit mir?

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R
Hallo Charly,

total mutig, wie ehrlich du mit dir selbst umgehst! echt wahnsinn

ich selbst renne damit ungefähr genauso lange rum wie du. seit meinem 10. lebensjahr (und jetzt bin ich 28).
es gab immer höhen und tiefen... massenhaft....
leider kann ich dir mit der tablettensache gar nicht helfen, weil ich, genau wie du auch schon sagtest, niemals tabletten nehmen wollte, da ich für mich selbst dann denke, du bist zu blöd es ohne zu schaffen.
aber jedem anderen menschen gestehe ich medikamente zu und finde es in vielen fällen total sinnvoll. für mich selbst gilt das allerdings keineswegs.

das schlimme ist, finde ich, der KOPF weiss ganz genau, was richtig ist und was nicht. aber die EMOTION....die spackt sich täglich einen monströsen affentanz zurecht.
einerseits beruhigt es mich, dass ich mit diesen dingen nicht alleine bin, andererseits würde ich dir so gern helfen, aber im grunde, kann ich es nicht.

ich kann dir nur sagen, sei nicht so streng mit dir. und versuche immer die hubschrauberperspektive zu gewinnen...
gucke auf das, was dein kopf sagt, das was deine emotion sagt UND das was dein herz sagt.... und versuche, den KOPF die oberhand behalten zu lassen.

mein ehemaliger therapeut sagte immer, wenn du dich nur von deiner emotion, der angst leiten lässt, dann müsstest du auch wie ein primat *beep* durch den wald laufen und dich von 100 männchen begatten lassen. deine triebe, die werden von deinem KOPF gesteuert. und das müssen die emotionen auch. gesteuert sein vom kopf. der herr seines eigenen seins.


ich weiß, das hast du bestimmt schonmal gehört. aber im grunde ist es genau das.

ich hoffe, dass es dir bald besser geht !

liebe grüße

dani

06.03.2013 20:50 • #3


V
Liebe Charly. Ich kann dich soooo gut verstehen. Aber leider habe ich auch jein Mittel gegen die Angst. Mir geht es ähnlich wie dir. Jeder Tag ist ein einziger Kampf. Abschalten ist noch nicht mal im Urlaub möglich. Und was habe ich früher gerne Urlaub gemacht. Immer ab in die Wärme. Heute denke ich nur noch, wss ist wenn du im Urlaub plötzlich krank wirst. Natürlich ist es gleich Krebs. Ich jann mich noch gut ab einen Beitrag von dir erinnern wo du der Angst die lange Nase zeigen wolltest und sue annehmen wolltest. Was habe ich dich beneidet. Ich dachte sie hat es geschafft. Aber leider war es wohl nicht so. Somit leiden wir weiter. Bei mir kommt noch hinzu dass ich Angst vor Ärzten bzw der Diagnose habe und gar nicht erst hingehe. Si bin ich nie beruhigt. Tut mir leid dass ich dir keine Tipps geben kann. Aber vielleicht hilft es gaaanz wenig dass du nicht allein bist mit deinen Ängsten. Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag.

LG Violetta

07.03.2013 07:32 • #4


L
Guten Morgen liebe MitSouKou, liebe Rockabella und liebe Violetta,

vielen Dank für eure lieben Worte, es tut schon gut zu wissen, da draußen laufen noch mehr mit dem Problem herum.
@Mitsou( ich kürze hier für viele ab, einmal Faulheit, außerdem fast persönlicher ), du schreibst es so nett, ich solle die Medikamenteneinnahme wie einen Krückstock betrachten, den ich nach einer Weile wieder ablege und mich nicht verurteilen.
Ich merke, dass ich citalopram gern wieder nehmen würde, um mal wieder ein wenig Seelnruhe zu haben, aber ich gestatte es mir nicht, weil ich dann ja schwach bin
So ein Blödsinn, das schreibst du, Rockabella, ja auch. Bei anderen halte ich es für eine gewisse Zeit auch für sinnvoll, mit mir selbst gehe ich sehr streng ins Gericht. Ich fühle mich aber im Moment wie ein Boxer in der 40. Runde.......habe aber auch gleichzeitig Angst, dass ich nie von den Medikamenten loskomme. Jetzt war es ein halbes Jahr.....davon war die Hälfte desolat, die andere Hälfte nicht optimal, aber schon ok........
Mein Verstand agiert leider gar nicht zur Zeit. Emotio siegt über Ratio. Ich war nur panisch in den letzten Wochen, möchte meine Familie auch nicht (noch) mehr belasten, obwohl die sehr lieb ist. Also im Moment der kleine Primat im Urwald......fehlen allerdings die 30 Männchen
@Vio, ja, ich dachte auch zwischenzeitlich, ich schaffe es und das blitzt auch immer wieder hervor, aber die Grundanspannung und meine nicht konsequent richtige Denke mit damit verbundenem Handeln (nämlich nicht zum Arzt zu rennen, sondern mich selbst zu beruhigen) fehlt. Fehlt komplett. Ich weiß auch noch genau um deine Probleme....

Was macht ihr, wenn ihr kurz vorm Durchdrehen vor Angst seid? Ich kann mich nicht aus mir heraus beruhigen, ich bin da ein bedürftiges Kind ( das ist wohl auch eine der Ursachen), ich schaffe es einfach nicht.

Jetzt werde ich eine Runde Laufen gehen, grüße euch sehr doll und wünsche euch einen angstfreien Tag!

07.03.2013 07:54 • #5


N
Hallo Charly,

Als erstes finde ich dich gar nicht schwach und zwar aus dem Grund, dass du bereit bist zuzugeben, dass du Hilfe brauchst um aus dieser Situation heraus zukommen. Es benötigt viel Stärke zuzugeben, dass man es alleine nicht schafft. Respekt dafür von mir.

Sei mir nicht böse aber Heilpraktiker und klassische Medikation schließt sich ja im Grundegenommen eh aus. Kein Heilpraktiker wird die chemische Keule befürworten egal wie sehr du sie auch brauchst in diesem Moment.

Ich denke dass es normal ist, dass selbst wenn wir aus der Akutphase raus sind wenn wir gelernt haben mit der Angst zu leben und umzugehen, uns ein Stück weit noch nicht selbst wieder über den Weg trauen. Wir haben so lange mit der Angst gelebt und dabei gelernt dass wir unserem Körper nicht trauen können schon gar nicht unserem subjektiven Empfinden, da halte ich es für normal dass es lange dauert sich selbst wieder zu Vertrauen.

Was das hart mit sich selbst sein anbetrifft da sind wir uns sehr ähnlich ich weiß auch dass sich alle Angst nur in meinem Kopf abspielt, dass ich in Situationen überreagiere wo dies absolut überflüssig und meiste auch unangebracht ist aber was soll ich machen? Ich habe gelernt es zu akzeptier als das was es ist, rein subjektives Empfinden aufgrund einer Situation von der ich weiß dass die Angst kommen wird. der Unterschied ist mittlerweile, dass ich davon nicht mehr beeinflussen lasse sondern trotzdem den Arztbesuche hinter mch bringe, Medikamente nehme oder all das tue was eben bei mir persönlich Auslöseer ist.

Wenn du momentan wieder merkst dass die Angst und das Unwohlsein Überehand nehmen dann lass dir helfen, nimm Tabletten so lange wie es eben notwendig ist. Aus dem einfachen Grund du weißt wie es endet wenn du es nicht tust.
Vielleicht nimmst du parallel noch einige Therapiestunden, es ist sinnvoller sich mit einem klaren Kopf Kauf die Therapie einzulassen vielleicht wäre eine Möglichkeit die Therapierichtung zu wechseln. wobei ich es immer gut fand und finde in Akutisitiationen auf meinen Therapeuten zurück greifen zu können von dem ich weiß dass er es in kürzester Zeit schafft mich wieder zu Erden .

Grüße
Nico

07.03.2013 08:28 • #6


L
Liebe Nico,
hab vielen Dank. Ich habe hier ja schon länger nicht mehr aktiv um Hilfe gebeten (gehört wohl auch zu den Dingen, die ich lernen soll...), es tut einfach gut, danke.
Mir ist vieles über mich gar nicht bewusst, so denke ich, dass es wichtig wäre für mich, mir meine eigene Schwäche wie ich sie tituliere, anzunehmen, meine Hilflosigkeit.
Ich weiß im Moment schlichtweg nicht weiter und es geht mir so bescheiden wie lange nicht.

Das hört sich bei dir doch ganz gut an, dass du akzeptieren kannst, dass die Angst aus irrigen Annahmen entspringt. Da bist du doch schon sehr weit. Ich WEIß, dass ich so reagiere wegen meiner Angst, kann es aber trotzdem keineswegs akzetieren geschweige denn danach handeln. Es sind Milisekunden und ich bin, wenn ich irgendwo etwas fühle, in der Panik drin.
Ich konnte eben allerdings beobachten, dass ich an Ostern, an eine Einladung meiner Eltern gedacht habe. Sekunden später stellte sich ein unangenehmes Gefühl ein, ich nahm meine (Verspannungs-) Halsschmerzen wahr und war augenblicklich in der Panik drin. Ich habe seit Jahren Halsschmerzen, HNO sagt solange ein bestimmter Blutwert ok ist (ASL-Titer), alles in Ordnung. Der ist seit Jahrzehnten bei mir in Ordnung. Er schiebt es auf die Halswirbelsäule, Verspannungen.....jetzt spüre ich meinen Hals seit einigen Tagen auch mal nachts, sonst immer nur am Tag.......Panik, das waren meine Gefühle nach den Gedanken. Der Verstand sagt mir, dass ich im Moment wahnsinnig angespannt bin, daher auch meine Halsmuskulatur mit Sicherheit angespannter ist als sonst, aber mein Gefühl ist pure Panik.
Wie machst du das in solchen Momenten? Kanst du das AKZEPTIEREN? Meine Bewunderung!
Nimmst du Medikamente? Helfen sie dir?
So, liebe Nico und all ihr anderen Lieben, bis bald!

07.03.2013 10:35 • #7


N
Hallo Charly,

Ein Schelm der Böses dabei denkt dass die Verspannung bei deinem Gedanken an die Ostereinladung im Zusammenhang stehen könnten .
Nein gegen die Angst habe ich nie etwas genommen allerdings habe ich den Vor- oder auch Nachteil dass ich ein ausgesprochener Kopfmensch und sehr Selbstreflektiert bin. Mir war immer klar was mit mir los ist auch wenn ich lange keine Hilfe gesucht habe weil es mich ja nur selbst belastet hat. Die Hilfe habe ich sehr schnell gesucht als ich gemerkt habe dass ich meine Ängste auf meine Familie ausweite z.b. Indem ich mich nicht getraut habe meinen Kindern Fiebersaft zu geben weil ICH Angst vor Medikamenten habe ( bzw. Auf allergische Reaktionen darauf ). Das geht nämlich gar nicht dass andere Leiden weil ich Spinne.
Da liegt vermutlich auch der Grund dass kognitive Therapie so gut greift weil ich so kopflastig bin.

Ich habe vor kurzem mal Jarsin ( Johanniskraut hochdosiert ) genommen aber leider nicht gut vertragen ( Gott ist mir davon schlecht geworden ) das allerdings wegen der momentanen Unausgeglichenheit wegen meines Burn Outs der mich heimgesucht hat. Wobei heimgesucht ist falsch den hab ich mir selbst angezüchtet

Gruß
Nico

07.03.2013 11:56 • #8


L
Liebe Nico,

ja, schön, dass du es auch so siehst, selbst angezüchtet....es gibt Menschen, die schieben alles auf äußere Umstände oder die Umstände im Allgemeinen, aber wir sind es natürlich weitesgehend selbst, die sich ihre Welt erschaffen.....
Sei froh, dass dein Verstand so greifen kann, meinen gibt es in der Panik nur noch rudimentär und ich sehe im Moment auch keine Mglichkeit, wie ich es ändern kann. Vielleicht liest das hier ja auch ein Selbstberuhigungsspezialist.....
Ich werde jetzt eine Hunderunde machen und mir dann mal deine hiesige Vita[i][/i] ansehen, Burnout..?
Zunächst einmal alles Liebe.

07.03.2013 12:09 • #9


N
Ja Burn Out. Falls du ein erprobtes Rezept dafür brauchst hier die Anleitung .

2 Kinder eins mit ADS und eins mit chronischer Lungenkrankheit, Führungsjob mit mind 45 Std. In der Woche plus taeglicher Fahrzeit von 2 Std. regelmäßiges Arbeiten am Wochenende ( wenigstens das von zu Hause aus ) Arbeiten im Urlaub, und noch einige andere Kleinigkeiten die man falsch machen kann. Wenn ich schon was falsch mache dann auch richtig .

Viel Spass auf der Hunderunde, ich tob jetzt durch meinen Wäscheberg.

Gruesse
Nico

07.03.2013 12:16 • #10


L
So, ich habe es gemacht. Ich habe 5mg Citalopram eingeworfen.......man, fällt mir das schwer.
Ich bin niemand, der auf Chemie steht, habe einen tierischen Respekt vor Psychopharmaka. Aber ich habe das Gefühl, ich müsste mich selbst schützen, meinen Körper vor den psychischen Attacken, sprich dem Stress schützen, denn toll ist die ewige Angst ja auch nicht für den Körper.
Wer kennt das noch von sich oder wer tut sich noch so unglaublich schwer damit? Und warum?

07.03.2013 13:16 • #11


N
Sehr tapfer ich klopf dir mal virtuell auf die Schulter.
Versuch es doch mal so zu sehen, dass du dir damit zusätzlich die Möglichkeit gibst gesund zu werden.

Weißt du seit ich mich mit ADS befassen muss hat sich meine Einstellung dahingehend verändert in so weit dass ich Sage es hilft Hilfe zuzulassen in Form von Therapie.

Was wäre wenn du einen Bakteriellen Infekt hättest richtig du würdest ein Antibiotikum nehmen. Was wäre wenn du Diabetes hättest dann würdest du die die Hilfe in Form von Insulin auch nicht verweigern. Warum also soll ich keine Medikamente nehmen wenn sie mir bei einer Psychischen Erkrankung bzw. Bei der Überwindung dieser helfen? Eben es gibt keinen Grund außer dass eine solche Erkrankung eben keine Roten Punkte im Gesicht oder fürchterlichen Husten macht sie ist aber deshalb nicht weniger schlimm oder Lebensbeeinflussend.

Gruß
Nico

07.03.2013 13:47 • #12


P
Geht es dir denn immer besser, wenn du dieses Mittel nimmst? Wenn du ansonsten keine Nebenwirkungen hast, dann scheint es bei dir doch gerechtfertigt zu sein.
Ich wehre mich dagegen. Weil ich mir ob meiner Diagnose einfach unsicher bin und mir der Arzt auch nur sagte: Man könne es mal probieren damit. Die Diagnose Angst- und Panikattacken habe ich mir selbst verpasst. Das erscheint mir plausibel. Alles andere?! Keine Ahnung. Ich weiß einfach nicht, wie ich mit alle dem umgehen soll, was ich habe.
Du bist doch niemandem Rechenschaft schuldig. Wenn dir das Mittel hilft, ist doch alles gut.

07.03.2013 14:04 • #13


L
Wenn dir das Mittel hilft...., tja, liebe pumuckl, das weiß ich leider auch nicht so genau.......ich habe es nur kurz etwa vier Wochen genommen und da war es nicht schlecht. Es ist ja nicht so, dass die Ängste durch Antidepressiva weg sind, ich möchte behaupten, die Spitzen sind etwas gekappt, aber ob es das wert ist? Meine Herren, ich schwimme wirklich ein wenig. Einerseits weiß ich, dass es SO nicht weitergehen kann, auf der anderen Seite habe ich im Moment keine echte Alternative. Die Therapiestunden sind abgeschlossen seit Januar, alterantive Methoden beim HP waren nicht durchschlagend.....
@nico, du hast schon Recht mit deinem Gedankengang, der Diabetiker greift zum Insulin.....aber Psychopharmaka sind so manipulativ.....bist du selbst von ADS betroffen oder eines deiner Kinder? Läuft es auf Ritalin hinaus? Auch so eine Grundsatzfrage.
Mal sehen, wo mich meine Gedanken hintragen.

07.03.2013 15:16 • #14


P
Wenn du keine Nebenwirkungen hast und dich damit grundsätzlich besser fühlst, dann würde ich es einmal längere Zeit nehmen und dann schauen. Ich mein: In der Frage gibt es ja kein Entweder-Oder. Ich habe einfach viel zu viel Angst vor Nebenwirkungen. Wenn ich wüsste, dass mich ein Mittel von allen Beschwerden befreit und das ohne Nebenwirkungen... ich würde es sofort nehmen und dann wäre es mir auch egal, was andere sagen. Aber ich habe einfach viel zu viel Schiss und da ich an Panikattacken leide, würde mir das wohl kaum was bringen.

07.03.2013 15:21 • #15


N
Darüber ob AD Manipulation sind ließe sich trefflich streiten .

Mein Sohn hat ADS und glaub mir wenn sich ein achtjähriger über Wochen jeden Abend jeden Abend völlig verzweifelt in den Schaf weint, sich als Niete und Versager betitelt, verzweifelt ist weil er keine Freunde findet und ständig Angst hat verprügelt zu werden, denkst du nicht mehr lange darüber nach ob oder ob nicht MPH ( Ritalin o.ä. ) dann willst du deinem Kind helfen womit auch immer.

Gruß
Nico

07.03.2013 18:23 • #16


L
nico, das glaube ich dir unbesehen!
Das ist furchtbar, man fühlt sich hilflos und will demKind nur schnell!helfen, um Schlimmeres zu verhindern. Niemand gibt seinem Kind aus reinem Spaß an der Freude diese Medikamente, man muss eben eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen, wobei die Kosten eben auch hier, wie bei allen Psychopharmaka, nicht wirklich zu kalkulieren sind.
Da hast du ja auch ordentlich Einschläge in letzter Zeit zu verkraften. Eines kommt zum anderen.

Liebe Grüße!

07.03.2013 21:47 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

L
So, Ihr Lieben,

ein kleiner Zwischestand von mir. Seit Donnerstag schleiche ich Citalopram ein, die ersten drei Tage 5mg, danach und bis jetzt 10 mg. Die Nebenwirkungen waren moderat, Müdigkeit, ein wenig Schwindel, Ohrgeräusche, Augen....hört sich wilder an, als es war. Ein Hypo lauscht deziediert in den Körper, daher habe ich es bemerkt.
Eine Verbesserung kann ich noch nicht feststellen, mir ist aber auch bewusst, dass das nach sechs Tagen nicht zu erwarten ist.
Mittlerweile habe ich mich auch etwas mehr mit der Einnahme angefreundet. Ich bin hart mit mitmir und immer der Meinung, wenn ich es nicht aus meinen Kräften heraus schaffe, ein Schlaffi zu sein. Das ist mein Credo. Daran muss ich wohl arbeiten. Ich habe zwei fälle im Bekanntenkreis, ein Mann, eine Frau, die ebenfalls Angszustände hatten diese sind nach Hormongaben wie weggeblasen!
Das gab mir sehr zu denken, da ich bis dato immer der Meinung war, dass der Geist über die Materie siegen kann - wenn man sich nur genug anstrengt! Sprich mit dem richtigen Willen, mit Zusammenreißen und Disziplin muss man sich doch selbst wieder aus der Angst herausziehen können.
Ist dem so? Was meint Ihr?

Liebe Grüße,

Charly

13.03.2013 15:26 • #18


V
Charly. Ich glaube, in den meisten Fällen ist es nicht möglich sich von den Ängsten welcher Art auch immer von selbst zu befreien. Es ist eben eine AngstERKRANKUNG. Es ist eine Krankheit wie jede andere auch. Nur sieht man sie nicht., weil es eine psychische Erkrankung ist.

Wenn du z.B. Rheuma hast, muss man auch ständig Medikamente nehmen. Und bei einer Angsterkrankung geht es auch nicht ohne Hilfe. Entweder helfen Medikamente oder eine Gesprächstherapie.

Wir müssen einsehen, dass wir krank - ich meine psychisch krank -sind. Man muss sich die Hilfe suchen, die für einem am Besten ist.

Auch wenn vielleicht jemand sagt, ich bin jetzt völlig angstfrei und habe es ganz alleine geschafft., glaube ich dad nicht. Es muss nur irgendeine Situation oder ein Ereignis eintreten und schon ist man wieder in der Angst drin.

Ich für meinen Teil muss lernen, die Angst zu akzeptieren und mit ihr umzugehen. Ich joffe, ich kann mich irgendwann wieder aufraffen und eine Therapie beginnen.

Alles Gute dir und ich hoffe, die Tabletten helfen dir. Aber rechne damit dass es 4-6 Wochen dauern kann, bis sie wirken.

LG Violetta

13.03.2013 15:57 • #19


L
Hallo liebe Vio,

ich denke die Akzeptanz von der du schriebst, ist immens wichtig. Ich sehe ja an mir selbst, dass ich mich im Grunde noch nach Jahren mit Händen und Füßen GEGEN die Angst und infolge GEGEN die Akzeptanz einer psychischen Erkrankung wehre. Auch jetzt mag ich es nicht richtig akzeptieren, ich will partout das (willens-)starke Idealbild der Frau beibehalten, die alles im Griff hat. Vielleicht sollte ich den Griff mal lockern....[i][/i]Aber wie...?
Nimmst du auch Citalo?
Gibt es etwas Neues bei dir im Hinblick auf die Angst vor Arztbesuchen?
Aufgeben tun wir jedenfalls nicht, alles Liebe,

Charly

13.03.2013 17:54 • #20


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