@Gimpel
Ja klar, drei Wochen vorher noch völlig unauffällig beim Ultraschall, und jetzt soll sich innerhalb von 21 Tagen heimlich ein Bauchspeicheldrüsenkrebs zu voller Dröhnung „Fettstuhl, Schleim, Rumoren Todesangst“ entwickelt haben – klingt total plausibel. Nicht. Dein Körper hat keine Plot-Twists wie bei Netflix, und auch keine Lust, dich zu überraschen.
Was du da beschreibst, klingt halt einfach mal nach einer ziemlich klassischen Reizdarm-Nummer, gepaart mit Angstverstärkung deluxe. Schleim im Stuhl, Rumoren, Blähbauch, Übelkeit – das ist keine Krebssymptomatik, das ist dein Nervensystem, das im Verdauungstrakt mit Partyhütchen Amok läuft. Und je mehr du dich reinsteigerst, desto mehr macht dein Körper mit.
Und nein, du brauchst jetzt nicht sofort eine Magen- und Darmspiegelung, nur weil du willst, dass es aufhört. Was du brauchst, ist eine knallharte Auseinandersetzung mit dem, was du eigentlich verdrängst, während du deinen Stuhl analysierst wie ein Forensiker. Dass du keine Schmerzen hast, jung bist, keine Risikofaktoren hast und der Ultraschall in Ordnung war – das sind nicht nur „Nebensätze“, das ist die verdammte Wahrheit.
Also: Omeprazol nehmen, ein paar Tage abwarten, keine Google-Sessions und keine panischen Selbstdiagnosen mehr. Und ja, wenn’s in ein paar Tagen nicht besser wird, meld dich bei der Ärztin. Nicht weil du stirbst, sondern weil dein Nervensystem offenbar grad Urlaub braucht.
Und währenddessen vielleicht mal nicht nur fragen „Was habe ich?“, sondern: „Was versucht mein Körper mir eigentlich gerade zu sagen, was ich sonst nicht wahrnehme?“
Spoiler: Es ist nicht Krebs. Es ist Stress. Kontrollwahn. Und Angst, die du auf deinen Darm auslagerst.