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Pikapikapikachu
Hallo liebes Forum,

ich war jetzt lange Angstfrei, und sehr stolz auf mich.
Dann hatte mein Mann im März einen ätzenden Unfall (von dem er sich jetzt sehr gut erholt hat), und ich habe quasi über Nacht wieder alles bekommen was ging. Angefangen hat es mit fiesen Rückenschmerzen im Stehen, die ich mit Yoga einigermaßen in den Griff bekam (Fun Fact: exakt eine Woche vorher hatte mein Mann sich die Wirbelsäule gebrochen). Hinzu kam noch ein Brennen in den Bronchien, das mir (Corona fing gerade an) extreme Angst machte. Ich bin zum Hausarzt, der mich dann auch untersuchte (Drehung hier, Tasten da usw.). Er meinte, meine Muskeln an den Schultern wären extrem verhärtet, und dass sich diese Verspannungen durch den gesamten Rücken ziehen und sich selbst vorn an den Rippen bemerkbar machen können. Auf meine Frage, was mit dem Brennen in den Bronchien wäre, sagte er, dass das alles mit der verhärteten Muskulatur zu tun hat.

Dann merkte ich, dass ich bei bestimmten Bewegungen (zB. bei rechts Drehungen beim Yoga, auf dem Sofa das linke Bein anwinkelnd, auf dem Bett in halb sitzender/halb liegender Position) so komische Atemgeräusche mache. Beim Ausatmen klingt das irgendwie asthmatisch. Ich kann es nicht anders Beschreiben. Und seit dem bin ich quasi nicht mehr zu beruhigen! Dann bekam ich bei jeder Aufregung auch noch ein krasses Ziehen in der rechten Brust. Es war zum Heulen! Zwischendurch konnte man ja gar nicht mehr zum Arzt gehen, irgendwann im Mai konnte ich dann doch mal zur Ärztin meines Mannes. Die meinte, es wäre ein BWS-Syndrom, überwies mich an einen Orthopäden. Der untersuchte mich nicht wirklich, sah mich nur kurz an, drückte mir einen Schein für 50 Sporteinheiten in die Hand und meinte, ich soll zusätzlich noch meine Brüste checken lassen. Ich will ihnen ja nicht zu Nahe treten, aber die sind schon recht groß. Das wirkt sich auch sehr auf den Rücken aus. - Dann bin ich voller Angst zur Gynäkologin. Die tastete nichts, überwies mich an einen Radiologen. Sono war unauffällig.
Ich wieder zurück zur Hausärztin, die mich wiederum an einen FA für physikalische Medizin überwies. Wo ich NIE einen Termin bekam. Es ist zum heulen.

Ich bin mittlerweile total hellhörig was meine Atmung betrifft. Ich habe es manchmal um Liegen, und dann auch wieder nicht. Vorhin saß ich nach Feierabend auf dem Sofa, hatte was geschaut, musste total los lachen, und kaum war die Luft raus und ich war am Einatmen war es wieder, als hätte ich einen Schleier über den Bronchien. Das war der absolute Heul Punkt für mich! Das habe ich auch wenn ich mich zB im Stehen Strecke oder weit nach rechts drehe.
Ich hab so eine höllische Angst davor, dass da ein Tumor sitzt. Es kommt irgendwie alles von rechts und sitzt am Rücken auf Höhe der Rippen. Auf gleicher Höhe habe ich an den Rippen vorn im Liegen, sobald ich mich lang mache auch ein echt fies unangenehmes Gefühl. Bis vor kurzem hatte ich auch noch in Sitzpositionen das Gefühl, als würde da hinten an immer der gleichen Stelle etwas drücken. Als ob jemand von außen seinen Finger drauf drücken. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Letzte Woche hatte ich das mal kurz wieder. Zwischendurch hat es hinten am Rücken (Speiseröhre denke ich) auch beim schlucken von Essen weh getan. Das ging so zwei Wochen, und dann war das auch weg.

Aber diese Atmungsgeschichte macht mich so fertig, ich kann kaum noch ruhig schlafen.
Bei Belastung habe ich absolut keine Probleme. Ich kann Radfahren, mich bewegen, alles gut. Aber sobald ich mich vorn über nach unten beuge oder z.B. im Sitzen die Knie anziehe. es hängt von den Bewegungen ab. Und das macht mir so große Angst! Durch dieses ständige konzentrieren und beobachten habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr Ich selbst bin.
Vor allem auch, da mir offenbar niemand helfen kann. Ich fühl mich so allein gelassen mit meiner Angst Lungenkrank zu sein oder einen Tumor zu haben.

Und wie früher auch bin ich an diesem Punkt einfach nur noch am Weinen.

Letztens war ich auf dem Weg vom Büro zum Fahrrad, und plötzlich war dieses Brennen in den Bronchien wieder da. Ich bin mit Tränen in den Augen meine Tochter vom Hort abholen gefahren.

11.08.2020 19:53 • 12.08.2020 #1


16 Antworten ↓


A
Es gibt auch ein Angst Asthma ,du hast etwas schlimmes erlebt,dass könnte der Auslöser gewesen sein.

11.08.2020 22:09 • x 1 #2


A


Asthmatische Geräusche, Rücken, viele Theorien & Angst

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Pikapikapikachu
Hallo Annalehna,

Danke für Deine Antwort. Leider kenne ich mich mit Asthma nicht wirklich aus, aber ich glaube dass es bei Asthmatikern nicht Bewegungsabhängig eintritt. Und dort wird wohl auch eher das Einatmen erschwert, nicht wahr?
Bei mir geschieht das ja in bestimmten körperlichen Positionen (auf irgendein Art gebeugter Rücken).

12.08.2020 06:18 • x 1 #3


Pikapikapikachu
Jetzt hab ich auch wieder das Dümmste gemacht, was wir tun können. Ich hatte gegoogelt. Zunächst nach Angst Asthma, dann kamen Herzinfarkt- und Lungenemboliegeschichten. Es ist so dämlich!

12.08.2020 06:41 • x 1 #4


S
Zitat von Pikapikapikachu:
Jetzt hab ich auch wieder das Dümmste gemacht, was wir tun können. Ich hatte gegoogelt. Zunächst nach Angst Asthma, dann kamen Herzinfarkt- und Lungenemboliegeschichten. Es ist so dämlich!

Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.
Dr. Google ist wirklich der letzte Arzt den man befragen sollte. Für Ängstler und Hypochonder gilt: Finger weg von Dr. Google.

12.08.2020 06:48 • x 1 #5


Schlaflose
Mach regelmäßig deinen Rehasport und du wirst sehen, dass alles von den Verspannungen kommt.

12.08.2020 06:51 • x 1 #6


Pikapikapikachu
Zitat von soleil:
Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. Dr. Google ist wirklich der letzte Arzt den man befragen sollte. Für Ängstler und Hypochonder gilt: Finger weg von Dr. Google.


Ich weiß... Könnte mich selbst Ohrfeigen.

12.08.2020 06:54 • x 1 #7


S
Zitat von Pikapikapikachu:
Ich weiß... Könnte mich selbst Ohrfeigen.

Lieber nicht....Nur es das nächste Mal besser machen...

12.08.2020 06:55 • x 2 #8


Calima
Zitat von Pikapikapikachu:
Jetzt hab ich auch wieder das Dümmste gemacht, was wir tun können. Ich hatte gegoogelt. Zunächst nach Angst Asthma, dann kamen Herzinfarkt- und Lungenemboliegeschichten. Es ist so dämlich!

Sorry, aber selber schuld. Dinge tun, von denen man weiß, dass sie einem schaden, ist nicht sehr klug.

Um aus der Angst zu kommen, muss man auch bereit sein, Verhaltensweisen zu unterlassen, zu denen es einen drängt. Das ist mühsamer, als ihnen zu folgen, aber notwendig.

Ansonsten muss man halt mit den Folgen leben.

12.08.2020 08:12 • x 2 #9


Pikapikapikachu
Zitat von Calima:
Sorry, aber selber schuld. Dinge tun, von denen man weiß, dass sie einem schaden, ist nicht sehr klug.Um aus der Angst zu kommen, muss man auch bereit sein, Verhaltensweisen zu unterlassen, zu denen es einen drängt. Das ist mühsamer, als ihnen zu folgen, aber notwendig.Ansonsten muss man halt mit den Folgen leben.


Das ist mir durchaus klar. Und da Du offenbar, wie ich auch, Deine Erfahrungen damit hast weisst Du sicher auch, dass sich so mancher eben manchmal doch nicht mehr so im Griff hat. Gerade wenn man sich in den eigenen Gedanken verrennt kann das mal ganz, ganz schnell passieren. Dass ich selbst Schuld bin habe ich mit meinem Folge Post ja bereits mitgeteilt.
Vielen Dank aber trotzdem für den Zeigefinger (oder welcher Finger da auch immer auf mich zeigte...).

12.08.2020 09:57 • #10


K
Prinzipiell kenne ich deine Symptome sehr gut.. Habe seit mehreren Monaten ein Ziehen im Rücken Höhe bws, es kommt und geht täglich. Dazu erst ein Stechen jetzt eher Ziehen im Brustbereich rechtsseitig, zum Teil atemmabhängig. Ärzte und Physios reden von Verspannungen im Rücken.

Dazu auch Atemgeräusche beim Drehen des oberen Oberkörpers. Ebenfalls von vielen als normal, bzw durch die Verspannungen verstärkt, eingestuft.
Ziel ist es demnach genau diese zu lösen. Hier kämpfe ich gerade gegen Windmühlen ( parallel 2 Physios, Meditation und leichten Muskelaufbau) und leide zudem noch unter diversen Taubheitsgefühlen (Zehen, Knie, Unterarm,Fingerspitze, Wange) ....läuft

12.08.2020 10:49 • x 1 #11


Pikapikapikachu
@Krank82
Danke für Deinen Beitrag. Das alles ist so furchtbar. Taubheit habe ich keine, aber es zieht schon mal hier und da in Füßen, Fingern, oder auch heftig in den Halsmuskeln. Ganz beliebt ist auch eine Stelle am Schulterblatt. Ich mein zu wissen, wo der Schmerz sitzt.

Für mich ist halt unklar (wie so oft), wie das eine mit dem anderen zusammenhängen kann.
Was genau zB diese Geräusche verursacht.
Dann bin ich heute morgen auf Google gelandet. Und das Ende vom Lied siehst Du auf Seite 1 meines Posts.

Das Ziehen/Brennen in der Brust hatte ich ja auch, rechtsseitig. Als käme es vom Brustmuskel. Und verrückter Weise ließ sich das immer beeinflussen, je nachdem wie aufgebracht ich war.

Am schlimmsten ist aber dieses Problem mit der Atmung. Das ist so allgegenwärtig, dass ich schon an nichts anderes mehr denken kann. Und selbst wenn ich lache ist es mittlerweile schon so, dass dann beim Einatmen wieder dieses Gefühl ist: da ist was auf den Bronchien. Wie ein Schleier, ich kanns halt schlecht beschreiben.
Ich weiss auch nicht ob das schlimmer wird, oder ob ich mich einfach zu sehr darauf konzentriere. Aber Du gibst mir mit Deinem Post schon ein bisschen Hoffnung .

12.08.2020 12:06 • #12


Pikapikapikachu
Zitat von Calima:
Was willst du denn hören? Dass wir alle ja soooo gut verstehen können, dass es dir schlecht geht, weil du das Googeln nicht lassen willst?


Ich versteh' ehrlich gesagt Deine latent aggressive Haltung nicht.
Hier heult jemand, der seine Blödheit bereits eingesehen hat. Da kann man sich selbst entweder sagen 'selber Schuld, tangiert mich nicht', und sucht sich den nächsten Beitrag. Oder (wenn man sich gar nicht zusammenreißen kann) man entscheidet sich dazu konstruktiv zu sein, und vielleicht einfach zu trösten oder ein paar nette Worte zu sagen. Ist beides nicht schwer, hab ich schon total oft gemacht und kommt bei den Mitmenschen richtig gut an. Man muss auch nicht vor Empathie überlaufen. Aber in so einem Forum wie diesem hier darf man schon mal davon ausgehen, dass rund 99% der Mitglieder in solchen Situationen doch eher sensibel sind. Wie gesagt, ist ja nicht verpflichtend, ich bin dir auch nicht böse. Ist halt nur irgendwie doof.

12.08.2020 12:50 • #13


Icefalki
Zitat von Pikapikapikachu:
Gerade wenn man sich in den eigenen Gedanken verrennt kann das mal ganz, ganz schnell passieren. Dass ich selbst Schuld bin habe ich mit meinem Folge Post ja bereits mitgeteilt.


Hier liegst du definitiv falsch, denn mit befremdlich auf einen Post reagieren, wird nix besser.

Bleiben wir mal ganz sachlich, du weiss definitiv, dass googlen dich immer! weiter in Ängste treibt, denn zu vielen ernsten Erkrankungen gehören nunmal auch Symtome. Dr. Google spuckt dann immer was Schlimmes aus. Hat aber mit der Realität auf den Einzelen erstmal Null zu tun.

Ich habe mal spasseshalber Flatulenzen (pupsen) eingeben, auch das kann tödlich enden, oder auf Erkrankung hindeuten . Vergiss den Mist.

Was uns dann wirklich zur Frage führt, warum tust du das, wenn du doch genau weisst, dass das Blödsinn ist. Dass das mit der Hypochondrie zu tun hat, dass Hypochonder Sicherheit von aussen brauchen, sie aber nicht glauben mögen, dass Hypochonder , wie alle Ängstler ein Defizit im Inneren haben, das ist der Punkt, wo man ansetzen sollte.

Und nochmals eine Frage, die dann immer für Aufregung sorgt: Was ist das positive an deiner Erkrankung ?

12.08.2020 12:58 • x 2 #14


Pikapikapikachu
Zitat von Icefalki:
Und nochmals eine Frage, die dann immer für Aufregung sorgt: Was ist das positive an deiner Erkrankung ?


Nun, ich kann mir zumindest eingestehen, ein hohes Maß an Fantasie zu haben.
Mehr positives kann ich daran nicht erkennen. Es ist grundsätzlich lästig, einschränkend, beängstigend, Nerven raubend.

12.08.2020 13:55 • #15


Calima
Zitat von Pikapikapikachu:
Hier heult jemand, der seine Blödheit bereits eingesehen hat.


Das haben wir alle. Das Problem ist, dass diese Einsicht nix nützt, wenn es dabei bleibt. Jeder Al.koholiker hat grandiose Einsichten, bis der Saufdruck ausreichend zunimmt, um alle Einsichten in die Tonne zu klopfen. Soviel zum schieren Nutzen von Einsicht.

Und so wie er von Suff zu Suff giert, giert der Hypochonder von Beruhigung zu Beruhigung. Die Halbwertszeiten werden dabei immer kürzer.

Eine Einsicht, der kein Handeln folgt, ist so hilfreich wie ein Kropf.

Das Problem ist, dass Einsicht aber eine ganz wunderbare Entschuldigung dafür ist, nichts zu tun. Man weiß ja, dass man Mist baut und kann sich in dieser wunderbaren Selbstreflektion baden. Gleichzeitig Ist sie eine prima Waffe, die man gegen die richten kann, die tatsächlich auf die Idee kommen, dass man den Hintern bewegen muss, um voran zu kommen. Gerade wieder gut zu beobachten;).

Jammern ist okay. Immer, wenn man sich bemüht und scheitert. Aber nur dann. Jammern, obwohl man nichts verändert, ist reiner Egoismus. Trösterchen kassieren, weil die blöde Angst ja sooo anstrengend ist, aber nichts gegen sie tun, degradiert die Umgebung- auch im Forum - zu Statisten.

Wirklich hinschauen, wozu die Angst uns dient, liefert meist bittere Erkenntnisse. Die sind viel weniger nett, als das bisschen Einsicht in die Unsinnigkeit des Handelns.

Umso wichtiger ist das Ganze. Und dann muss man sich bewegen. Jeder auf seine Weise und in seinem Tempo, aber immer anders, als man es bisher gemacht hat. Was einem bisher nicht geholfen hat, tut es auch weiterhin nicht.

12.08.2020 14:40 • x 4 #16


Icefalki
Zitat von Pikapikapikachu:
Nun, ich kann mir zumindest eingestehen, ein hohes Maß an Fantasie zu haben.
Mehr positives kann ich daran nicht erkennen. Es ist grundsätzlich lästig, einschränkend, beängstigend, Nerven raubend.


Und wie sieht's damit aus, dass man mehr Aufmerksamkeit bekommt? Eine Entschuldigung hat, etwas zu vermeiden ?

Glaube nur nicht, dass ich anders war. Und was Kritik anbelangt, die war vordergründig vollkommen ok, aber hintergründig der reinste Alptraum.

Das was dir @Calima schreibt, ist die Wahrheit, die auch ich so erfahren habe. Dieses Leiden ist da, kennt jeder, nur, warum in Gottes Namen ändern wir nichts? Wenn wir ein Leben leben, das von idiotischer Angst geprägt ist, die man als Lebensangst beschreiben kann, warum ändern wir unser Leben nicht? Oder unsere Einstellung, unsere Sichtweisen, alte Gewohnheiten?

Was hält uns davon ab, immer wieder im Eck zu sitzen und innerlich zu sterben? Und sterben trotzdem nicht, haben noch keine nennenswerten Erkrankungen, aber leiden, leiden, leiden. Üben wir schon? So für alle Fälle?

Man kann auch in der Veränderung weiterhin das Gefühl haben, Hilfe jetzt ist es aus, wenn man aber mal bewusst abwartet, ist nix mit sterben oder Erkrankung, und gaaaanz langsam könnte man ja mal glauben, dass Veränderungen was bringen.

12.08.2020 15:51 • x 2 #17


A


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Dr. Matthias Nagel