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J
Hallo, Leute!

Warum schlägt sie zu, die Panik, die Angst ?
Vergleicht man heute mit anno dazumal, sieht man nachhaltig beeinflussende Faktoren.

HEUTE: Singles, Alleinerziehende, Einzelkinder, kleine Familienverbände, isoliert wohnend in Betonblöcken der Stadt, arbeitslos, sozialer Abstieg, Ausgrenzung, miese Ernährung, keine Bewegung, Realitätsverlust durch hohen Konsum falscher Medien, virtuelle Welten, P. frei zugänglich, Atheismus, keine wirklichen Freunde aus der Kindheit wegen Umzug in andere Stadt, Dro. an jeder Ecke, Verlust von Werten, Verlust von Moral, Horrornachrichten jede Stunde aktuell, Statussymbole usw.

Vieles davon macht uns verrückt, treibt uns die Sucht, isoliert, macht krank.
Die Lebensqualität steigt, macht träge, verführt zum Dauergenuß, Glück kann man kaufen. Wer bremst, verliert.

Was sagt Ihr dazu ? Liegen die Ursachen in der heutigen Welt begründet, oder sind Angst und Panik schon immer präsent gewesen in Menschheitsgeschichte - verborgen und unerforscht ?

Liebe Grüße,
Joe

27.09.2011 22:21 • 14.10.2011 #1


16 Antworten ↓


Djete
Huhu!

Darüber hab ich mir auch schon sehr viele Gedanken gemacht!

Ich kann dir bei vielen Punkten wirklich zustimmen, es ist für mich auch sehr besorgniserregend, wenn ich mir die Gesellschaft so ansehe. Geiz ist gut, Zeit ist Geld... Da gibt es noch viele Dinge, die uns bestimmt nicht gut tun.

Und, wie gehts weiter, wo führt alles hin?

Gabs früher wirklich weniger Depressionen, Panikattacken, etc, oder waren die Sorgen und Ängste nur andere? Ich weiß es nicht, nur weiß ich, dass psychische Krankheiten rasant ansteigen, und ich denke kaum, dass sich unsere Gesellschaft, unser Leben so schnell ändern wird.

lg

27.09.2011 23:37 • #2


A


Meine Theorien - Panikattacken und die moderne Welt

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Schattenbinder
Ich verstehe deinen Gedankengang sehr gut und ich muss sagen, ich teile ihn. Vielleicht nicht uneingeschränkt, aber ich selber merke, wie mir die Hektik und die schnelllebige Gesellschaft alle Kraft rauben und mich durch die vielen Eindrücke, die täglich auf mich einstürmen, überfordern.

Ich habe oft das Gefühl, dass alles, was ich tue, so sinnlos ist. Tausend Menschen hasten täglich an mir vorbei, nur Stress und Eile überall. Lärm und Gestank, keine Ruhe, Materialismus, Oberflächlichkeit, falsche Werte... Dass dies einen sensiblen Menschen negativ beeinflusst, ist keine Überraschung für mich.

Ich merke, dass es mir besser geht, wenn ich in der Natur bin oder bei meinen Eltern auf dem Dorf. Es beunruhigt mich dort, dass kein Krankenhaus in der Nähe ist, aber das ist oft nur ein leiser Gedanke im Hinterkopf.

29.09.2011 11:37 • #3


L
Auch ich stimme zu. Aber ich denke heute sind Ängste/Depressionen/Phobien erstmal populär geworden und die Menschen trauen sich über psychische Stören zu reden bzw. zum Arzt zu gehen.

Auch immer mehr Promis bekennen sich dazu, zu einen Burn-Out, zu Depressionen o.ä., auch durch den Suizid von Robert Enke ist man mal wach geworden..... Es ist zwar immer noch einfacher mit einen Gebrochenen Arm zum Arzt zu gehen als mit einer gebrochenen Seele, aber so langsam akzeptiert die Gesellschaft psychische Leiden.

Die Angst ist zwar noch da als gestört, dumm zu gelten und von Anderen ausgelacht zu werden, aber ich denke immer mehr haben den Mut sich zu öffnen. Wenn man bedenkt wie viele Menschen schon hier in Forum mitÄngsten sind, das ist der Wahnsinn, anfangs dachte ich immer ich wäre die Einzigste auf der Welt.

Die Gesellschaft wird immer egoistischer, Frauen unabhängier, die Familie rückt in den Hintergrund. Arbeit bzw. Geld, Karriere zählt, und da kann man von den vielen Stress sicherlich einiges abbekommen. Der Körper rächt sich. Die Menschen werden immer egoistischer. Leider, der Wandel der Zeit.

29.09.2011 11:51 • #4


S
Hallo,
ich denke auch, dass vieles damit zusammenhängt...würde auch erklären, warum die psychischen Erkrankungen (Angststörungen liegen mittlerweile auf Platz 2 laut Zeitungsbericht) immer mehr zunehmen. Ich weiß nicht wie oft ich alleine in der letzten Woche durch die Medien das Wort burn out gehört habe.
Meine Thera bestätigt übrigens diese Ansicht bzw. er hat mich vor einigen Monaten erst auf die Idee gebracht, mich mit diesem Hintergrund mal auseinanderzusetzen. Er hat mir auch ein Buch empfohlen, welches sich genau mit dieser Thematik beschäftigt. Leider kann ich mich an den Titel nicht mehr erinnern, ich weiß nur noch, dass Steinzeit vorkam. Falls es euchdas Buch interessiert, erfahrt ihr bestimmt bei google mehr oder fragt bei mir nochmal nach, dann werde ich es in Erfahrung bringen.
Liebe Grüße aus der neuen Neuzeit
Sonne

29.09.2011 22:46 • #5


N
ich glaube nicht, dass es an der umwelt liegt. früher war tw. ja noch alles viel grausamer - die menschen hatten keine medizinische versorgung, waren sie allein - dann waren sie wirklich allein - alles was nicht wohlhabend war, war sowieso am ende...

aber ich denke es liegt mehr am weiterdenken, das sich kontinuierlich vergrößert hat und dem maß an freiheit dem zugang zu informationen, die das beschleunigen...

30.09.2011 09:23 • #6


S
ja klar.
Depression, Ängste, Burn-Out und so weiter...

Die Abgrenzung und Zerstörung zur Natur und der Verlust der eigenen Identität.

Rückbesinnung auf ein Leben als Teil der Natur und mit ihr anstatt gegen sie!
ein friedliches miteinander, ohne stress, ohne hektik, kein Materialismus mehr, keine Geld, einer für alle, alle für einen

30.09.2011 15:11 • #7


Djete
@ Schattenbinder:

Ich komme vom Land und bin jetzt seit einem Jahr in Wien, seit einem Jahr hab ich auch Panikattacken. Haben begonnen, kurz bevor ich zu meinem Freund gezogen bin.
Und wenn ich heimfahre aufs Land, hab ich viel weniger Panikattacken, mir gehts seelisch einfach besser und kann mit meiner Angst besser umgehen.
Liegt vielleicht auch daran, dass es eine gewohnte Umgebung ist und ich sowieso kein Stadtmensch bin

Aber die Zeit in der Natur macht mich ausgeglichener und da tanke ich auch Kraft. Ich merke einfach, dass mir die Großstadt nicht gut tut und ich mich auch innerlich nach mehr Natur und Ruhe sehne.
Deswegen bin ich auch froh, dass wir wegziehen. Die Angst zeigt einem auch, die richtigen Entscheidungen zu fällen. (Der Umzug nach Wien war aber nicht die einzige Ursache, bin ja noch auf Ursachenforschung )

Seit der Industrialisierung hat sich fast alles geändert, jetzt gibts Großstädte, Verschmutzung, Lärm, Produktion, Produktion, Konsum, Konsum, Konsum, etc. Und der Fortschritt scheint ja nicht aufzuhören. Deswegen fühl ich mich vielleicht auch in der Natur am wohlsten, hier ist alles noch ursprünglich und abgeschottet von der hektischen Welt.

lg

30.09.2011 18:27 • #8


Djete
aja: Stimme Sebi-MUC absolut zu!

30.09.2011 18:28 • #9


S
Zur Zunahme von psychischen Erkrankungen möchte ich nur sagen.

Es gab schon immer psychische Erkrankungen, man hat sie nur früher nicht so wahrgenommen wie heute. Ich denke vor 30 Jahren gab es auch schon Menschen mit Burn-out, aber es gab dieses Wort damals noch nicht. Das heute mehr Menschen einen Psychologen oder auch eine Klinik in Anspruch nehmen, hat etwas damit zu tun, dass es mehr von diesen Einrichtungen gibt, früher sind viele Menschen auf der strecke geblieben, wenn sie etwas hatten. Das muss man auch positiv sehen.

Ich bin jedenfalls ganz froh darüber, dass ich nicht vor 100 Jahren mit Panikattacken leben musste, wer weiß was man damals mit mir gemacht hätte

Stressbacke

05.10.2011 14:32 • #10


Q
Da hast du recht Stressbacke! Das gleiche hab ich auch schon mal gedacht, hätten wir vor ca. 70-80 Jahren gelebt, wer weiss was dann gewesen wäre...wir hätten doch zu den Arbeitsunfähigen gezählt u wären als Behindert eingestuft worden. Oder? Und was dann gemacht wurde, ist unglaublich....

Schatten....: auch deine Aussage könnte meine sein! Stimme dir voll zu!

11.10.2011 21:40 • #11


S
@Qashquaimaus

Es wäre noch schlimmer gewesen, denn wir hätten als Drückeberger und Sozialschmarotzer gegolten, es hätte sich wahrscheinlich kein Mensch um uns gekümmert, wenn wir nicht gerade Verwandte gehabt hätten, die uns durchgefuttert hätten.

Da muss man noch nicht mal so weit in der Zeit zurückgehen, auch in der NS-Zeit hätten wir wahrscheinlich nichts zu lachen gehabt, vielleicht hätten wir zum Idiotentest gemusst oder hätten als Träger von unerwünschtem Erbgut gegolten, die man hätte ausrotten müssen .

Und die Zustände in den Psychiatrien in den vergangenen Jahrzehnten sind auch nicht gerade das gelbe vom Ei gewesen (Zwangsjacken).


@Joaquim

ich denke ein wenig mehr Optimismus würde dir nicht schaden. Wenn du vor Selbstmitleid zergehst ändert das leider nichts an deiner Sache. Die Schuld in der Welt, anstatt an sich selbst zu suchen ist einfach bequemer, aber es hilft dir nicht, du kannst die Dinge nicht durch Gejammer verändern.

13.10.2011 11:16 • #12


A
Hallo,

vielleicht sollte man erstmal den Begriff früher näher definieren...
ich glaube nämlich schon, dass es früher z.B. im Mittelalter keine oder nicht so viele psychisch Kranke gegeben hat. Einfach weil die Menschen keine Zeit und auch noch nicht den Grips hatten über sich und die Umwelt nachzudenken...man war ja eigendlich den ganzen Tag dmit beschäftig für den nächsten zu sorgen und ist dann todmüde ins Bett gefallen...außerdem hatte man noch ein viel näheres Verhältnis zu allen natürlichen Dingen...auch Krankheit und Tod....
sicher wird es auch früher schon Geisteskranke gegeben haben, die aber, denke ich, eher organisch krank waren...heißt Hirnschäden...organisch bedingte Stoffwechselschäden, Schizophrenie vielleicht, usw....

Zitat:
Es wäre noch schlimmer gewesen, denn wir hätten als Drückeberger und Sozialschmarotzer gegolten,...

Ist das nicht heute auch so....?

Liebe Grüße
Annwyn

13.10.2011 14:41 • #13


Q
Stressbacke: ich meinte ja damit die ns Zeit.

Ich weiss auch nicht, aber am wohlsten fühl ich mich in der Natur , vor allem am Meer! Da geht es mir meist gut!

13.10.2011 15:42 • #14


S
@annwynn
Im Mittelalter hat man psychisch Kranke in sog. Hospitäler zu Waisen, Krüppeln, *beep*, etc. gesteckt. In diesen Hospitälern haben sich die Manufakturen mit billigen Arbeitskräften bedient. Wenn sich Menschen damals der Arbeit verweigerten aus welchen Gründen auch immer (es gab damals auch schon Geisteskranke wie Schizo´s) hat man sie in Zuchthäuser gesteckt, wo sie Zwangsarbeit leisten mussten.

Ja, mit deinem Zitat hast du ein wenig recht. Ich selbst habe, bevor ich zur Panikerin wurde, andere, die sowas hatten, als Simulanten abgestempelt . Heute bin ich damit etwas vorsichtiger, wenn mir jemand von seinen Leiden erzählt.

@Quashquaimaus
In der Natur mag ich es auch sehr gerne, das Meer liebe ich auch sehr, würde gerne irgendwo an der Ostsee leben.

Habe das mit deiner Zeitangabe leider falsch verstanden .

LG Sandra

13.10.2011 16:40 • #15


Q
Kein Problem Sandra:-)
Oh ja, oder an der Nordsee!!

13.10.2011 17:00 • #16


A
Hallo Sandra,

das meinte ich...ich denke nur im Mittelalter werden Zivilisationskrankheiten(Depressionen, Angsterkrangungen, Burn Out...) die Ausnahme gewesen sein, nicht, dass es sie gar nicht gab...

es gibt ja durchaus auch organische Störungen die zu psychischen Erscheinungen führen...das, glaube ich jedenfalls, werden die damaligen Geisteskranken gewesen sein...ich setzte psychisch Kranke in diesem Fall nicht mit Geisteskranke gleich...ich denke man muss da differenzieren...

Liebe Grüße
Annwyn

14.10.2011 16:06 • #17


A


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