Pfeil rechts
1

T
Guten Abend,

ich leide schon immer an einer Angststörung und seit einiger Zeit ist es die Angst vor Krankheiten, die mich verrückt macht.
Eins vorweg: ich bin bereits seit 3 Jahren in Therapie und habe nun noch wenige Therapiestunden vor mir.
In anderen Bereichen hat mir die Therapie auch etwas gebracht, aber ich habe mich nie getraut, mich mit meinen Ängsten zu konfrontieren (die Angst vor der Angst ist einfach zu stark).
Ich kann beispielsweise keinen Fahrstuhl betreten und vermeide es auch, durch längere Tunnel zu fahren. Angst vorm Fliegen habe ich auch, nur um ein paar Beispiele zu nennen.

Das mit der Hypochondrie fing vor ein paar Monaten an. Da hatte ich einen Infekt mit Halsschmerzen und anschließend ist ein Lymphknoten am Hals extrem angeschwollen und tat auch weh. Der Lymphknoten ist zwar etwas kleiner geworden, aber immer noch deutlich tastbar und auch sichtbar, wenn ich meinen Hals strecke. Ich war also bei 5 (!) verschiedenen HNO-Ärzten und jeder sagte mir, dass es nichts auffälliges sei. Trotzdem. Ich habe ständig das Gefühl, da stimmt doch was nicht.
Natürlich habe ich Google befragt, was meine Angst immer mehr verstärkt hat. Da liest man dann sowas wie Non Hodgkin Lymphom oder CLL.

Zudem habe ich immer mal wieder Herzstolpern. Ich vermute, dass dies durch Panik ausgelöst wird. Denn während ich im Internet recherchiere, oder in irgendeinem Wartezimmer beim Arzt sitze, bekomme ich es wieder.
Ich war deswegen schon beim Kardiologen und sogar für 2 Tage im Krankenhaus, weil es eines Abends sehr extrem war und nicht aufhörte.
Es kam aber auch hier nichts raus. Keine höhergradigen Rhythmus Störungen. Alles ok. Dann habe ich mir eine Smartwatch zugelegt, die den Puls misst. Naja, das ist Fluch und Segen zugleich.
Ich habe beobachtet, dass mein Puls ab und zu (nicht täglich) von jetzt auf gleich auf 40 runtergeht. Tagsüber. Dann geht er wieder hoch und dann spüre ich das Stolpern auch. Seit ein paar Tagen trage ich die Uhr nicht mehr, weil ich permanent geschaut habe, wie hoch mein Puls gerade ist.
Mein Ruhepuls liegt bei 54 - 58, was ich auch recht niedrig finde.

Aber gut, ich versuche das mit dem Lymphknoten und dem Herzstolpern so zu akzeptieren und den Ärzten zu vertrauen.

Vor 2 Wochen hatte ich dann wieder mal Halsschmerzen und anschließend Husten, aber nur abends, nachts und morgens. Tagsüber war alles ok.
Das war für mich dann wieder sehr verdächtig. Der Husten wird aber weniger. Dafür habe ich seit ein paar Tagen höllische Rückenschmerzen, aber auch nur nachts. Ich werde dann davon wach. Sonst hatte ich nie Rückenprobleme. Seit heute habe ich Schmerzen am oberen Rücken (evtl. Schulterblatt, kann es nicht definieren).
Jetzt würde ich am liebsten wieder zum Arzt gehen, weil ich Angst habe, dass es Krebs sein könnte (Lungenkrebs).
Aber es ist mir natürlich auch langsam unangenehm und ich habe auch das Gefühl, dass mein Hausarzt mich sowieso nicht ernst nimmt.

Da ich ein kleines Kind habe und abgesehen vom Mann, keine Familie die mich unterstützt, ist die Sorge umso größer bzw die Angst, dass mein Kind ohne Mama aufwachsen müsste.

Ich weiß auch gar nicht, was es in meiner Familie für Krankheiten gibt, ob da viele Krebs hatten oder andere Krankheiten.
Meinen Vater kenne ich zum Beispiel nicht und somit auch nicht die restlichen Verwandten seinerseits. Das macht mir zusätzlich Angst, dass ich mögliche Risikofaktoren gar nicht kenne.

Geht es jemandem ähnlich?

08.10.2023 21:23 • 09.10.2023 x 1 #1


4 Antworten ↓


Hotin
Hallo TaBa,

wenn Du schon länger an starken Ängsten leidest, könnte ich versuchen, mal zu erklären,
wie Du mit Angstgefühlen anders umgehen kannst. Danach sollte sich Dein Leben ein klein wenig
entspannter anfühlen. Wunder darfst Du allerdings keine erwarten.
Vieles hängt davon ab, wie gut Du versuchst, Deine eigenen Gedanken zu verstehen und danach
zu lenken.

Viele Grüße

Bernhard

08.10.2023 21:46 • #2


A


Ich leider unter der Angststörung mit Hypochondrie

x 3


A
Hast du auch diesen Dauerschwindel?

08.10.2023 21:53 • #3


moo
Willkommen @TaBa1989,

Zitat von TaBa1989:
In anderen Bereichen hat mir die Therapie auch etwas gebracht, aber ich habe mich nie getraut, mich mit meinen Ängsten zu konfrontieren (die Angst vor der Angst ist einfach zu stark).

Könntest Du mal kurz berichten, in welchen Bereichen Du Fortschritte machen konntest?
Du sagst, Du hattest Angst, Dich Deinen Ängsten zu stellen. Kennst Du Deine Ängste denn ausreichend gut, damit eine Angst vor der Auseineinandersetzung mit ihnen aufkommen kann?
Zitat von TaBa1989:
Meinen Vater kenne ich zum Beispiel nicht und somit auch nicht die restlichen Verwandten seinerseits. Das macht mir zusätzlich Angst, dass ich mögliche Risikofaktoren gar nicht kenne.

Die damit verbundenen eventuellen Risikofaktoren könnten stellvertretend für die generelle Ungewissheit (Unsicherheit) hinsichtlich Deiner väterlichen Herkunft stehen. Könnte dies seinerseits eine Deiner - nachvollziehbaren - Grundängste darstellen?

09.10.2023 10:49 • #4


T
Hi Moo,

ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht. Unter anderem weil ich eine mittelschwere Depression hatte und ich einfach keine normale Beziehung führen konnte. Weil ich es von meiner Mutter nie vorgelebt bekommen habe. Natürlich hat meine Kindheit bzw. wie ich aufgewachsen bin, vieles mit meinen Ängsten zu tun. Ein großes Thema war Eifersucht Misstrauen. Aber auch dass ich mich meinem Partner einfach nicht öffnen konnte bzw. wollte. Mir wurde oft gesagt mit dir kann man überhaupt nicht reden oder ich bin doch nicht dein Feind.
Das hat sich inzwischen gebessert; eifersüchtig bin ich zum Beispiel überhaupt nicht mehr.

Bei mir geht es viel um Angst vor Kontrollverlust.
Aufzug fahre ich nicht, weil meine Mutter es mir so beigebracht hat. Da sie selbst Angst davor hat, sind wir eben nie mit dem Fahrstuhl gefahren und ich habe dies so übernommen. Generell war für meine Mutter fast alles bedrohlich.
Meine Therapeutin hat mir ein paar mal angeboten, eine Exposition zu machen, also dass sie gemeinsam mit mir Aufzug fährt und ich damit konfrontiert werde. Ich traue es mir aber nicht zu.

Das mit der Hypochondrie ist ja jetzt erst seit 6 Monaten so schlimm geworden.

09.10.2023 12:37 • #5





Youtube Video

Dr. Matthias Nagel