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Luki2882
Hey liebe Leute!

Ich muss mir was von der Seele schreiben:

Ich bin gerade in einer Phase angelangt, wo mein ganzer Körper spinnt!
Die Überzeugung lebebsgefährlich krank zu sein steigt ins Unermessliche.

Jeder Regung wir sofort registriert, bewertet und analysiert - wo das endet wissen wir alle!

Ich kann/will einfach an nichts anderes mehr denken, isoliere mich immer mehr und fühle mich zu nichts mehr in der Lage.

Ich bin auch eher der Hypochonder der Ärzte aus Angst meidet!

Klar, ich war im April diesen Jahres in einer Klinik und wurde mehr oder weniger untersucht, dennoch - diese Ungewissheit mach mich kaputt!

Habe auch schon einen Anmeldebogen für eine Klinik in der ich schon mal war ausgefüllt, wüsste aber im Moment nicht wie ich dort hinkommen sollte, da die Panik vor allem vorm Auto fahren riesen groß ist!

Das einzige wäre noch die hiesige Psychiatrie, der Ruf spricht aber Bände

Würde mich sehr über Kommentare und Anregungen freuen!

DANKE!

28.10.2021 18:27 • 30.10.2021 x 1 #1


9 Antworten ↓


Lilith8990
Hallo


Ich mache so was ähnliches gerade selbst durch, nur dass ich zum Arzt gehe. Diese Woche bereits zweimal :/

28.10.2021 18:45 • x 1 #2


A


Angst vor lebensgefährlichen Erkrankungen

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Luki2882
@Lilith8990 Tut mir leid:-/
Was für Beschwerden hast du?

28.10.2021 18:47 • #3


Lilith8990
Druck auf dem Brustkorb, manchmal aber eher ein Kribbeln, Atemnot, Schwindel und ab und zu flau im Magen.

Und bei dir?

28.10.2021 18:53 • #4


Luki2882
@Lilith8990 Das alles ist mir bestens bekannt!

Diese fiese Übelkeit und der Blähbauch lassen mich nichts essen - zumindest tagsüber!

Reizmagen mit Durchfällen und Verstopfung im Wechsel, Reizblase - alle paar Minuten aufs Klo, Engegefühl im Hals, abnorme Missempfindungen am und im ganzen Körper, Gefühl "krank" zu sein, verstopfte Nase, flache Atmung, Schmerzen am gesamten Rücken und und und

Auch das Gefühl "durchzudrehen" verfolgt mich täglich

Einfach nur schlimm!

28.10.2021 19:18 • #5


Groovecity
Moin, also das Gefühl durchzudrehen oder veruckt zu werden habe ich auch täglich ,vor allem tagsüber ,am Abend wird es besser ,du bist nicht allein .
Lg

28.10.2021 23:20 • x 1 #6


Luki2882
@Groovecity Bei mir wirds Abebds (meistens) auch besser!
Den ganzen Tag kämpfen für ein wenig Frieden!

28.10.2021 23:27 • #7


moo
Guten Morgen @Luki2882 ,

Zitat von Luki2882:
Ich bin gerade in einer Phase angelangt, wo mein ganzer Körper spinnt!

Der Körper folgt dem Geist, zumindest was akute Zustände angeht. Letztendlich gilt dies auch für chronische Zustände, doch der Zusammenhang ist aufgrund des Zeitfaktors etwas verschwommen.
Wenn also jemand/etwas spinnt, dann ist es der Geist. Mit der Spinnerei verhält es sich auch hier wie im Alltagssprech: Du kannst entweder damit meinen, durchzudrehen, oder aber Dir ein Kleidungsstück spinnen. Deine Wahrnehmung hierüber ist wiederum eine (unbewusste) Entscheidung des Geistes.
Du merkst also - alles geht zurück auf die Quelle von allem - den Geist.

Zitat von Luki2882:
Ich kann/will einfach an nichts anderes mehr denken, isoliere mich immer mehr und fühle mich zu nichts mehr in der Lage.

Zumindest hast Du das wichtige will schon erkannt. Denn von Können ist hier nicht mehr zu sprechen. Hast Du schon einmal Suchtkranke in der Therapie erlebt? Obgleich sie wissen, dass das Suchtmittel (oder die Suchthandlung) extrem schädlich ist, wollen sie weiter konsumieren. Man sagt dann gerne, das Suchtmittel übernimmt die Geistessteuerung. Das ist jedoch völlig verkehrt - siehe oben.
Auch der Süchtige isoliert sich, widmet sich ganz dem Süchteln, ist selber Sucht.

Zitat von Luki2882:
Ich bin auch eher der Hypochonder der Ärzte aus Angst meidet!

Aber nicht aus Angst davor, eine Krankheit bestätigt zu bekommen! Der Geist möchte seine Angst und ihren Erhaltungstrieb akut beibehalten.
Dieser wichtige Punkt wird oft übersehen bzw. ignoriert. Selbst wenn wir uns sicher sind, dass wir mit dem Ängstlichsein endlich aufhören müssen, wollen wir das jetzt (= akut) jedoch irgendwie nicht. Du kennst vielleicht die guten Vorsätze, die man gerne zwischen den Jahren trifft (und genau deshalb so gut wie nie einhält). Denn ein Vorsatz findet nämlich, wie der Name schon sagt, immer vor dem Zustand der tatsächlichen Abstinenz etc. statt. Wenn es dann soweit ist, kann man nicht mehr verstehen, wie man diesen Vorsatz mal hatte treffen können!...
Auf Deine Situation gemünzt: Du befindest Dich soeben im Neuen Jahr, hast üble Entzugserscheinungen (hast also verstanden, dass es letztlich keine Krankheiten sind), willst aber einfach nicht auf Dauer abstinent bleiben. Der Gang zum Arzt würde Deine sämtlichen Hoffnungen auf baldigen kontrollierten Konsum zunichte machen, Dir letztendlich das Suchtmittel (die Hypochondrie) auf Dauer wegnehmen.

Um nun einen Vorsatz (ich nenne es lieber Erkenntnis!) WIRKSAM zu treffen, bedarf es der Nüchternheit hinsichtlich der Zwangsgedanken. Im Zustand des Grübelns ist eine Erkenntnis absolut unmöglich, denn die Basis ist völlig tragunfähgig! Wenn ein Schlucki nach dem 5. B ier beteuert, dass er unbedingt aufhören muss, zu trinken, ist diese Erkenntnis keinen Pfifferling wert.

Wie sind nun Zustände der o. g. Nüchternheit zu erreichen? Die Antwort wird Dich überraschen: Gar nicht!
Geistesruhe ist nur für sehr geübte Menschen gezielt abzurufen. Aber auch sie erreichen diese nicht, sondern finden sie, erkennen sie, lassen sie zu.
Es gibt nun also nichts Konkretes für Dich zu tun oder zu denken, sondern lediglich darauf zu achten, wenn der Geist halbwegs oder gar nahezu vollständig ruhig ist. Erkenne diesen Zustand! Du brauchst ihn nicht zu bewerten oder zu betiteln - erlebe einfach den ruhigen Geist. Du wirst feststellen, dass dies seine wahre Heimat, oder besser, seine tatsächliche Identität ist.

Zitat von Luki2882:
Bei mir wirds Abends (meistens) auch besser!
Den ganzen Tag kämpfen für ein wenig Frieden!

Am Abend ist der Kanal voll. Die Angst wurde stabil aufrecht erhalten. Ihr Sinn (die Kompensation) wurde - zumindest für diesen einen Tag - erfüllt und der Geist kann (will!) jetzt tatsächlich Ruhe geben. Eigentlich ist es ein Ruhe lassen, denn die (Geistes-)Ruhe ist eigentlich ständig vorhanden, wird jedoch von der (Angst-)Aktivität getrübt, verdeckt.

Du solltest also in diesen ruhigen Abendstunden deine Achtsamkeit auf den Geist richten. Der Körper wird über kurz oder lang folgen, sofern Deine Achtsamkeit absichtslos ist. Bedenke: es gibt nichts zu erreichen.

29.10.2021 10:37 • x 3 #8


Groovecity
Hey Moo,
Interessante Antwort,kann dem auch folgen aber so richtig verstehen tue ich es leider nicht ,
Bei mir ist die Angst ja mein täglicher Begleiter und wie schon erwähnt am Abend zumindest aushaltbar.

Du sprichst von Geist .was genau meinst du damit ?
LG

29.10.2021 19:38 • x 1 #9


moo
Guten Morgen @Groovecity ,

Zitat von Groovecity:
Du sprichst von Geist. Was genau meinst du damit ?


Gute Frage...lass es mich so formulieren:

Das Ineinander-Wirken und Gegenseitig-Bedingen dieser Fünf Geistes-Faktoren:

1. Sinneskontakt
2. Gefühle
3. Wahrnehmung
4. Gestaltungen
5. Bewusstsein

Obwohl sie nummeriert sind, ist es kein chronologischer Ablauf der hier stattfindet. Wir neigen dazu, ein Schema oder eine Struktur erkennen zu wollen. Das ist hier schlechterdings unmöglich. Es ist vielmehr eine Art gleichzeitige Verflechtung oder besser Verfilzung. So wie beim Filzen aus einzelnen Fasern z. B. ein Tassenuntersetzer entsteht, wird aus den 5 Geistesfaktoren ein Ich, ein Selbst ge-wirkt (- von Wirken!). In Wahrheit ist jedoch alles lediglich Geistesaktivität. Ich formuliere es gerne so:

Es gibt den Körper, aber keinen Besitzer.
Es gibt Gefühle, aber keinen der fühlt.
Es gibt Wahrnehmung, aber keinen der wahrnimmt.
Es gibt (geistige) Gestaltungen, aber keinen der gestaltet.
Es gibt Bewusstsein, aber keinen der ist.

30.10.2021 09:41 • x 2 #10


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Dr. Matthias Nagel