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T
Hallo,

mich würde interessieren, ob ihr nur reine Krankheitsängste habt oder auch andere Ängste?!

Ich habe prinzipiell nur Angst vor Krankheiten, aber in Angstsituationen (PAs) kommen bei mir öfters auch andere Ängste dazu. Öfters hab ich dann z.b. Angst vor Einbrechern und bilde mir bei jedem kleinen Geräusch ein, dass jemand in meinem Haus ist.

Ansonsten geht mit meiner Krankheitsangst auch eine Angst vor medizinischer Unterversorgung einher, d.h. dass mir im Ernstfall nicht (rechtzeitig) geholfen werden kann. Wenn ich allein zu Hause bin und eine PA habe, trage ich z.b. jeden Meter mein Handy mit mir herum und schalte teilweise sogar die Tastensperre aus, damit ich schneller jemanden anrufen könnte. Und wenn ich auf Urlaub fliege oder irgendwo am Land bin, mache ich mir Sorgen wenn es in der Nähe kein Krankenhaus gibt.

Beschäftigen euch solche Dinge auch?

teresana

PS: Meine jetzige PA hatte diesbezüglich auch ein spezielles Problem: das Internet hat zuerst am Abend nicht funktioniert - erst jetzt. Hat mir auch irgendwie Unbehagen bereitet. 1. Bin ich wohl dieses Forum schon so gewöhnt und 2. wäre das Internet im Notfall vielleicht hilfreich als Handyersatz....

03.07.2009 23:34 • 05.07.2009 #1


2 Antworten ↓


R
Hallo teresana,

Das ist eine gute Frage mit den anderen Ängsten. Bei mir ist es so, dass es die bestimmt auch gibt, aber eher im kleinen Maßstab. Zum Beispiel wenn ich auf eine Veranstaltung gehe, auf der ich keinen Menschen kenne. Das sind aber Sachen, die dann spätestens zu dem Zeitpunkt vorbei sind, wenn sie passieren.

Wegen der medizinischen Unterversorgung habe ich mir auch Gedanken gemacht. Ich lebe alleine in der Wohnung und falls was sein sollte, dann muss ich mich selbst drum kümmern. Auf der anderen Seite ist es sehr beruhigend zu wissen, dass von der Wohnung keine 500m entfernt die nächste Klinik ist, die herbeieilen könnte.

MfG
Raj

04.07.2009 09:23 • #2


T
Manchmal kann ich mir Urlaub wegen der Kein-Krankhaus-in-der-Nähe-Geschichte echt Panik einreden...

Andererseits habe ich diesen Winter echt einen großen Schritt in meinem Leben (u. gegen die Angst) gewagt:
Ich bin von der Stadt (auch wenige Minuten von 2 Kliniken entfernt) aufs Land gezogen (45min zum nächsten richtigen Krankenhaus). Bislang komme ich damit eigentlich ganz gut zurecht. Bin mit meinem Leben ziemlich zufrieden und habe selten Panikattacken.

Vorher waren meine PAs ein paar Mal im Jahr so schlimm, dass ich mich nicht mehr selbst beruhigen konnte und in der Nacht ins Krankenhaus gefahren bin, um mich dort durchchecken zu lassen (Herz, Lungen, Thrombose, ... natürlich war nie etwas).
Jetzt ist die Hürde dafür größer und ich muss mich selbst beruhigen. Ich weiß ja eigentlich, dass ich dann nichts ernsthaftes habe.

Das ist aber natürlich jetzt leichter geschrieben, als es dann in so einem Fall wirklich ist. Ich kann dann ewig nicht einschlafen, bin die halbe Nacht wach, hab kalte Hände u. Füsse (meine Mutter hatte ganz kalte Arme, als ich sie ein paar Stunden vor ihrem Tod im Krankhaus besucht habe!), bin nervös, renn andauernd aufs Klo, trink dann wieder einen Schluck Wasser, messe meinen Blutdruck u. Plus, messe ob ich Fieber habe ....... meistens setz ich mich dann vor den PC und lese u. schreibe hier im Angst-Forum, dabei beruhige ich mich schön langsam wieder etwas. Und irgendwann gibt's dann einen Break even, wo ich wieder ausreichend beruhigt bin und mittlerweile so müde, dass ich mich ins Bett lege und einschlafen kann.
Oft kommt dazwischen noch die schon beschriebene Angst vor Einbrechern, weshalb ich zwischendurch noch immer wieder Licht einschalte und ein paar Räume kontrolliere.

05.07.2009 22:23 • #3





Prof. Dr. Heuser-Collier