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H
Hallo Bernd,
Du hast unglaublich gut auf meinen Beitrag Verlustängste - Eifersuch von letzter Woche reagiert. Genau das alles trifft zu. Ich glaube, dass ich das in den Griff kriege, da ich vor dem Tod meiner Eltern absolut nicht eifersüchtig war.

Hm, da ist noch etwas anderes. Ich habe praktisch Angst vor dem - Was wird morgen wohl sein? - Zukunftsangst quasi. Ich kann schon lange nicht mehr im Hier und Jetzt leben. Mein Freund ist da sehr traurig. Er genießt das mit uns und im Jetzt. Nur wenn er da ist kriege ich Panik das er wieder geht und nicht wiederkommt. Was wird morgen sein? Ich lebe irgendwie im Voraus. Ichkann das Jetzt nicht genießen, aber ich möchte das so. Die Zukunftssorgen fressen mich auf. Ichmache mir Gedanken wie, wird er mich in einigen Jahren noch lieben, hoffentlich kriegen wir kein Krebs, hoffentlich werde ich nicht überfallen - ich habe praktisch vor allem Angst, was eventuell geschehen könnte.

Ich will im HIer und Jetzt leben und es genießen können. Besonders die Liebe, die wir jetzt füreinander empfinden. Denn dann kommt das Morgen doch von ganz allein? Ich habe Angst nicht nur mit meiner Eifersucht , sondern auch mit meiner Zukunftsangst die Beziehung zu sabotieren. Ich will aufhören, immer wieder Bestätigung und Sicherheitsbekundungen von ihm einzufordern. Denn er weiß ja auch nicht, was in der Zukunft geschieht. Nur wenn er nicht den Wahrsager spielt denke ich gleich er will nicht mit mir zusammenbleiben. Das ist natürlich Quatsch. Aber es quält mich, wenn er sagt, dass er nicht weiß, was in 10 Jahren ist. Was aber nicht heißt, dass er nicht mit mir zusammenbleiben möchte. Sorry, sehr konfus.
Nur...
Wie lebe ich im Hier und Jetzt?

Ganz lieben Dank für die Hilfe.

Hellfire

21.08.2008 18:23 • 25.08.2008 #1


1 Antwort ↓

B
Hallo hellfire,

schön, dass einige Anregungen von mir Dein Inneres bewegten. Das ist nämlich die Voraussetzung, dass man alt eingeschliffene Muster langsam, aber Schritt für Schritt ändern kann.

Das, was Du jetzt schreibst, ist genau dieselbe Medaille, vielleicht nur die andere Seite. Deine Zukunftsangst resultiert aus derselben Quelle: der Forderung nach absoluter Kontrolle und Sicherheit und damit natürlich verbunden der Einstellung gegenüber Dir selbst: ich traue mir nicht über den Weg, mein Leben alleine zu meistern; ich bin nicht gut genug; wenn ich nicht dauernd aufpasse, was kommen könnte, gehe ich unter.

An diesen Einstellungen musst Du arbeiten ! (vgl. Gefühle verstehen, Probleme bewältigen aus dem PAL Verlag)

Du kannst Deine Zukunftsangst nur überwinden, wenn Du Gedanken daran immer wieder stoppst und Dich dann bemühst - so gut es geht - den Augenblick zu leben und ihn mit der Zeit auch immer mehr zu genießen. Versuche täglich etwas zu tun, was Du genießen willst, was Dir Freude macht - und vor allem, sage Dir so häufig als möglich und hänge Dir in der Wohnung überall Erinnerungszettel auf: Ich bin bereit, zu akzeptieren, dass Unsicherheiten zum Leben gehören. Ich traue mir zu, auch Herausforderungen zu meistern, die ich heute noch nicht kenne.

Wenn die alten Muster sehr eingeschliffen sind, ist es meist ratsam, am Anfang auch therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um den Einstieg in den Berg zu finden. Nimm Dir ruhig jemanden als Bergführer.

Und schaue Dich auf jeden Fall mal auf dieser Seite um:

https://www.psychic.de/panikattacken-faq.php

Hier kannst Du sicher auch für Dich hilfreiche Videoanleitungen finden.

Viel Erfolg und viel Leben im Hier und Jetzt wünscht Dir

Bernd Remelius

25.08.2008 10:55 • #2





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