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Hypoxonder
Moin.

Ich verfalle grad mehr und mehr wieder in diese Spirale aus Angst und negativen Gedanken, Sorgen und schlimmen Szenarien. Ich merke wie es ganz ganz langsam immer schlimmer wird.
Hat vielleicht jemand gute Ansätze wie man das ganze gut durchbrechen kann?
Würde mich wirklich freuen und auch helfen.
Merci!

20.11.2022 08:21 • 20.11.2022 x 1 #1


25 Antworten ↓


KampfderAngst
@Hypoxonder oh man, das tut mir leid. Vielleicht hilft es ein bisschen, dass es mir ähnlich geht. Die Angst übernimmt so langsam mein Leben. Das möchte ich auf keinen Fall.

Bist du in Behandlung? Nimmst du Medikamente? Wenn nicht, wäre es eine Option für dich? Wie sieht es aus mit Therapie?

Was sind es denn für Sorgen, die du dir machst?

20.11.2022 08:46 • x 2 #2


A


Wie die Spirale der Angst durchbrechen?

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Hypoxonder
Danke für deine Antwort. Bei mir wechseln die Zustände scheinbar und gefühlt täglich. Mal kommt was dazu, mal geht was.
Ich muss dazu sagen, dass meine (lieben) Kinder und der Beruf (Selbstständig) mich grad sehr fordern.
Ich habe da schon an Stellschrauben gedreht, aber gerade bei und mit den Kindern ist da ja nicht viel Spiel.
Es scheint sich aber um viele Nachwehen zu handeln aus den letzten Monaten / Jahren. Das kommt jetzt alles raus.
Im Prinzip hoffe ich, dass die guten Phasen (der Ruhe) wieder mehr werden. Ich weiß, da muss man auch aktiv was leisten, aber das ist immer einfacher gesagt als getan.
In Therapie bin ich nicht und Medis nehme ich auch keine.
Dafür ist es alles (noch) nicht schlimm genug (nach 20 Jahren) und ich versuche mich immer selbst zu Therapieren.
Bin aber offen und war auch schon mal dran an Psychologischer Aufarbeitung. Da war ich aber anscheinend kein schwerer Fall genug und ich sollte mich mal in Richtung Verhaltenstherapie umschauen. Das war vor 10 Jahren. Ich sehe mich aber nicht in einer Verhaltenstherapie. Ich möchte wenn dann mehr über mich wissen, woher das alles kommt, also anfänglich, den Ursprung, sprich wahrscheinlich Psychoanalyse. Meist ist der Druck dann aber (noch) nicht groß genug um das anzugehen, dazu die ganzen täglichen Aufgaben die einen eh schon ausfüllen und überfordern.
Aber sowas hab ich trotzdem auf der Agenda.

20.11.2022 09:15 • x 2 #3


KampfderAngst
Vielleicht ist es jetzt - nach 20 Jahren - an der Zeit etwas anders zu machen. Scheinbar funktioniert dein System ja nicht sooo gut.
Ich denke, dass wir ein ähnliches Schicksal teilen, viel im aussen, sehen, dass es den anderen gut geht, gewissenhaft der Arbeit gegenüber, etc, etc.
Da vergisst man sich selber schonmal gerne.
Und das fordert irgendwann seinen Tribut. Mit aller Macht! Ich bin auch mal wieder an einem Punkt, wo ich gefühlt nichts mehr kann. Mir ist alles zuviel!
Von daher verstehe ich dich sehr gut.

Allerdings nehme ich Medikamente und habe aktuell sogar noch eins dazu bekommen. Fällt mir nicht leicht, aber es gibt mir Erleichterung, zumindest ein bisschen. Und ich gehe auch wieder in Therapie und das tut mir richtig gut.
Es ist eine Verhaltenstherapie, weil ich jetzt akut auf meinen Zustand reagieren möchte.
Trotzdem wird da ja auch deine Kindheit betrachtet.

Wenn es bei mir akut wird mit dem Gedankenkreisen versuche ich es mit bewusster Atmung und überlege, was jetzt wirklich davon real ist und wie ich es lösen könnte.

Hast du schonmal mit deinem inneren Kind gearbeitet? Das ist nämlich ganz oft bei der Panik und bei den Ängsten da, ist überfordert und möchte von dir getrötest werden.

20.11.2022 09:46 • x 4 #4


Hypoxonder
@KampfderAngst Danke für den Hinweis mit dem inneren Kind. Habe das so noch nie gehört tatsächlich oder immer überlesen. Beim querlesen fällt mir auch auf wieso, denn es trifft vieles gar nicht auf mich zu was es da abzuarbeiten gibt. Da bin ich völlig Einklang mit. Werde mich da aber noch mal etwas mehr einlesen und noch mal eine Bewertung abgeben.
Atmung und Meditation finde ich wichtig.
Wahrscheinlich ist Sport auch ein Faktor.
Ich habe früher sehr viel Sport gemacht, allerdings aufgrund von Sportverletzungen mittlerweile überhaupt nicht mehr. Das hat auch mit (begründeter) Angst zu tun sich wieder zu verletzten. Das brauch ich nicht.
Werde mich aber hoffentlich demnächst mal aufraffen können eine Runde um den Block zu laufen. Davon verspreche ich mir auch noch einiges.

20.11.2022 09:57 • x 2 #5


KampfderAngst
Spazieren tut mir immer gut. Da bekomme ich den Kopf frei.

Beim inneren Kind geht's gar nicht so sehr um Aufarbeitung. Wir alle haben unterschiedliche Persönlichkeitsanteile in uns, wie z.B. das innere Kind, die Mutter, der Kritiker etc.
Und die alle möchten gehört werden, was aber nicht geht, wenn wir extrem im aussen sind. Und dann gibt es ne Art Rebellion und Aufruhr, was wir als Angst, Panik, Überforderung erleben.

Ich habe wirklich lange gebraucht, um überhaupt Zugang zu mir selbst zu finden und das zu fühlen.
Daher bin ich auch optimistisch, dass diese Episode schneller vorbei geht.

Es war einfach zu viel die letzten 2 Jahre, mein Vater und mein Stiefvater sind kurz nacheinander verstorben und ich konnte nicht richtig trauern, da beide Mütter mich brauchten und ich nur geschaut habe, dass es da läuft. Dann habe ich die Stelle gewechselt, musste ganz viel alleine machen, da mein Kollege oft und lange nicht da war. Mein Mann ich chronisch krank, ich habe noch ne Oma um die ich mich kümmere. Also alles sehr viel. Und jetzt sagt mir der Körper, es geht nicht mehr.

20.11.2022 10:13 • x 2 #6


Hypoxonder
Auch mal Richtung Burn Out gegangen?
Ich denke, dass es auch oft um Überforderung geht. Das Gefühl habe ich ja aktuell auch und das geht auch vielen anderen, scheinbar gesunden Menschen so. Die Zeiten sind einfach zu voll gestopft mit allem grad.
Kommen dann noch ganz persönliche Probleme und Schicksalsschläge hinzu, die einfach zum Leben leider dazu gehören ist man irgendwann sehr schnell überfordert.
Man muss dann versuchen sich umzustrukturieren und irgendwie Zeit finden.
Das ist im Prinzip das größte Problem, weil viele Aufgaben einfach gemacht werden MÜSSEN und zwar auch in einem zeitlichen Rahmen. Das ist irgendwann erschöpfend.

20.11.2022 10:25 • x 4 #7


KampfderAngst
Diagnostiziert sind Depressionen mit Panikstörung. Denke es ist so ein Zwischending von Depressionen, Burnout und Überlastungsdyndrom.

Und die aktuelle Lage macht es nicht besser, da hast du Recht.

20.11.2022 10:43 • #8


Windy
Zitat von Hypoxonder:
wie man das ganze gut durchbrechen kann?


Zitat von KampfderAngst:
Zwischending von Depressionen, Burnout und Überlastungsdyndrom.

Das ist alles ein Ergebnis von einem dauerhaft zu hohen Stresslevel des Körpers. Das einzige was hilft ist Beruhigung und Entspannung. Natürlich brauchst du dafür auch viel Geduld, denn über einen langen Zeitraum hat sich das aufgebaut und genauso lange brauchst du, wieder gesund zu werden. Also Entspannungstraining und Ruhe regelmäßig in den täglichen Lebensstil einbauen und dranbleiben, dann wirst du mit der Zeit Erfolge erzielen. Gute Besserung!

20.11.2022 10:52 • x 3 #9


KampfderAngst
@Windy da hast du Recht.
Bei mir kommt halt hinzu, dass es mir erst gut geht und ich mich entspannen, wenn ich weiss, dass es allen anderen gut geht.

Das bedeutet für mich - auf MEIN Bedürfnis hören bzw. es erstmal wahrnehmen und es dann auch umsetzen.

20.11.2022 11:20 • x 1 #10


KampfderAngst
Das ist für mich gerade extrem harte Arbeit, weil ich immer Angst habe, dass es meinem Mann nicht gut geht ( er ist chronisch krank ).
Aber so geht's ja scheinbar auch nicht weiter....

20.11.2022 11:22 • x 1 #11


Windy
@KampfderAngst

Leicht ist es für niemand mit einer Angststörung, weil sich der Körper oft schon über lange Zeit, an den dauerhaft erhöhten Adrenalinspiegel gewöhnt hat. Depression ist die Antwort des Körpers darauf, weil er sich so die Ruhe und das Stillhalten holt, was ihm so lange verwehrt blieb und weil er diesen hohen Stresskreislauf nicht mehr tragen kann.

20.11.2022 11:24 • x 1 #12


Windy
Zitat von KampfderAngst:
Bei mir kommt halt hinzu, dass es mir erst gut geht und ich mich entspannen, wenn ich weiss, dass es allen anderen gut geht.

Das bedeutet für mich - auf MEIN Bedürfnis hören bzw. es erstmal wahrnehmen und es dann auch umsetzen.

Du hast dir die Antwort selbst gegeben, du musst im Sinne deiner eigenen Gesundheit mehr an dich selbst denken und dich nicht nur für die anderen restlos verbrauchen, das bringt niemandem etwas, am wenigsten dir selbst. Das ist ein langsamer Prozess, der nicht von heute auf morgen geht. Wünsche dir viel Geduld und gute Besserung!

20.11.2022 11:26 • x 2 #13


Hypoxonder
@Windy Das ist in der Theorie vielleicht einfach, aber in der Praxis sehr schwer umzusetzen.
Wenn du jemanden hast den du pflegen musst oder die Kinder mit Fieber und Erbrochenen um 2 Uhr Nachts weinend aus dem Bett kommen, dann musst du funktionieren. Dann musst du sämtliche eigene Bedürfnisse hinten anstellen. Das ist natürlich nur die Spitze des Eisbergs, aber gerade mit Kindern ist es am Anfang schon sehr anstrengend und dann kommst du eben easy in so eine Spirale rein. Und manchmal kannst du da eben wenig bis gar nichts gegen tun für den Moment. Gerade seit Corona hat sich in dem Bereich auch viel angesammelt und aufgestaut. Sehr viel.

20.11.2022 11:59 • x 1 #14


Windy
Zitat von Hypoxonder:
Das ist in der Theorie vielleicht einfach, aber in der Praxis sehr schwer umzusetzen.

Das es leicht ist, habe ich nirgendwo geschrieben und betont, dass es ein langsamer Prozess ist, für den man sehr viel Geduld braucht. Eine schnelle Instantlösung gibt es dafür nicht. Selbst habe ich Jahre dafür gebraucht, überhaupt endlich wieder etwas ruhiger sein zu können. Ich schreibe nichts von Theorie, sonden davon was ich selbst über lange Zeit gemacht habe.

20.11.2022 12:05 • #15


Windy
Zitat von Hypoxonder:
dann musst du funktionieren. Dann musst du sämtliche eigene Bedürfnisse hinten anstellen.

Immer? Keine Zeitfenster dazwischen, auch nicht die kleinsten? Kurze Ruhesekunden, zwischen den Gedanken, dieser winzige Abstand sind der Anfang.

20.11.2022 12:06 • #16


KampfderAngst
Ich denke auch, dass es tatsächlich darum geht Zeit für sich zu NEHMEN.

20.11.2022 12:22 • x 2 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Hypoxonder
@Windy Natürlich hat man die. Ich persönlich kann aber sagen, dass diese irgendwann nicht mehr ausreichen um die Akkus aufzufüllen. Es reicht einfach nicht um sich auszuruhen. Da ist sicher jeder anders, aber die Mär der gestressten Eltern kennt ja jeder. Und die kann ich auch bestätigen, dass ist leider kein Gerücht. Die einen haben halt Großeltern, die anderen ruhige Kinder. Manche nur 1 manche 3. Es gibt wirklich sehr viele variablen aber die meisten bewegen sich schon mal an der Grenze zum Burnout. Und wenn du da erst ein mal drüber bist geht die ganze Nummer los. Gerade in Sachen Kinderbetreuung war Corona absolut beschissen. Und in der Hochzeit sollte man gleichzeitig arbeiten UND Kinderbetreuen. Mach das mal mit 2 Kleinkindern. Du kannst nur scheitern. Kleiner Exkurs.
Man muss sich schon sehr gezielte Exits schaffen und dann auch genau darauf achten hier und da richtig zu entspannen.

20.11.2022 12:23 • #18


Hypoxonder
@KampfderAngst Definitiv. Aber wenn das so einfach wäre, dann wären wir hier viele Sorgen los.
Es ist eben auch ein Problem unserer Zeit mit all den Einflüssen und Verpflichtungen. Und jeden Tag kommt gefühlt irgendwas neues obendrauf. Das erschöpft.

20.11.2022 12:24 • #19


Windy
@Hypoxonder

Dein Problem scheint die massive Überforderung innerhalb der Familie zu sein und du fragst im Eingangsthread, wie man dieser Spirale entkommen kann, mehr als persönliche Antworten können dir nicht gegeben werden. Da ich nicht in deiner Situation bin und von dieser auch nicht wußte, hätte ich auch nicht geantwortet, denn deine Eingangsfrage, war sehr allgemein gehalten und erst im Verlauf hast du diese Informationen zu deiner familiären Situation preisgegeben. Vielleicht wäre es in Zukunft zielführender für dich, wenn du deinen Eingangspost etwas genauer formulieren würdest, dann können Menschen in ähnlicher Situation schneller auf dich reagieren und für dich vielleicht nützlichere und brauchbarere Lösungen anbieten.

20.11.2022 12:31 • #20


A


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