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A
Liebe Alle,

mir geht es gerade gar nicht gut. Leide seit 2 Jahren unter Panik und Angstzuständen. Eigentlich ging es mir mit Hilfe von Therapie und Medis wieder besser. Vor drei Wochen ist mein guter Freund an einem Hirntumor gestorben und seitdem hangle ich mich nur noch so durch, immer kurz vor der Panik oder befinde mich in Erschöpfungszuständen. Anfangs konnte ich nur bei Freunden übernachten, weil ich zu Hause Attacken bekam oder mich stress- und Angst-bedingt übergeben musste. Seit einer Woche bin ich abends wieder zu Hause. Ich habe einen Mitbewohner, der mir in Abständen immer wieder Avancen macht. Jedes Mal, wenn er mir jetzt gemeinsame Abendessen oder Wanderungen vorschlägt, erstarre ich komplett. Gestern, nach einer erneuten Anmache, habe ich mich eine Stunde auf dem Klo eingeschlossen und in die Klopapierrolle gebissen, damit er meine Panikattacke nicht mitbekommt. In dieser Gemütsverfassung bin ich so dünnhäutig und kann überhaupt nicht mehr nein sagen oder mich abgrenzen. Und wenn ich mich nicht abgrenze, kommt die Panik um die Ecke.

Dinge, mit denen ich längst wieder klar kam, werden jetzt zur ungeheuren Belastung, kennt ihr das? Wie geht ihr damit um, wenn äußere Umstände hereinbrechen und plötzlich all die alten Muster wieder da sind? Ich habe das Gefühl, als wären meine Emotionen Dominosteine, wird der eine angestoßen, kippen alle mit um...

Über ein paar Worte von euch würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße
A.

15.03.2018 21:38 • 16.03.2018 #1


9 Antworten ↓


A
Niemand hier, der die Situation kennt?

15.03.2018 22:42 • #2


A


Schlimmer Abend, immer kurz vor der Panik

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laribum
Klingt nach Posttraumatisch sorry aber da hilft nur der Gang nochmal zum Arzt. Es geht immer alles eine Weile ganz gut bis irgendwann wieder ein Auslöser kommt.

15.03.2018 22:45 • #3


A
Danke, laribum, für die Meldung. Ich mache eine Analyse und liege dreimal in der Woche auf der Couch. Wenn's so schlimm wird, nehm ich Tavor, aber ich hasse die Dinger, die beruhigen nur im Moment und wenn man sie wieder absetzt, gehts einem noch schlechter.

Auslösern im Allgemeinen kann man ja nicht aus dem Weg gehen

15.03.2018 22:56 • #4


N
Kannst du an der Situation mit deinem Mitbewohner etwas ändern?

15.03.2018 23:15 • #5


A
Zitat von nektarine:
Kannst du an der Situation mit deinem Mitbewohner etwas ändern?


Da mein Arbeitsvertrag im Herbst ausläuft und wohnen in der Schweiz nahezu unbezahlbar ist, wäre es zur Zeit sehr ungünstig auszuziehen. Ich müsste mit ihm reden und mich besser abgrenzen, aber gerade bei ihm kommt mir dann die Panik in die Quere, wenn ich es mir vornehme, erstarre ich oder stammle vor mich hin, dabei bin ich gar nicht sozialphobisch.

15.03.2018 23:39 • #6


Schlaflose
Zitat von Adenophora:
Gestern, nach einer erneuten Anmache, habe ich mich eine Stunde auf dem Klo eingeschlossen und in die Klopapierrolle gebissen, damit er meine Panikattacke nicht mitbekommt.


Warum soll er das nicht mitbekommen? Dann würde er dich vielleicht in Ruhe lassen.

16.03.2018 10:08 • #7


kopfloseshuhn
Hey.
Erstmal: es tut mir Leid, was du durchmachen musst(est).
Bei einer solchen Belastung ist es schon natürlich, dass die Ängste wieder durchkommen.

Aber du schaffst es sicher auch wieder, deine Dominosteine wieder aufzubauen. Aber es braucht eben Zeit.
Zeit zu trauern, Zeit zu verarbeiten.

Da ist es nicht verwunderlich, dass es dir schwer fällt Grenzen zu setzten.
Aber du kannst ja mal überlegen, warum es dir gerade bei IHM so schwer fällt.
Was macht es aus?
Eine gewisse Abhängigkeit, weil du ihn als Mitbewohner brauchst? Oder hat er noch andere Eigenschaften, vielleicht auch welche, die dich an etwas anderes erinnern, die dich hindern ehrlich und direkt zu sagenich will nichts von dir, hör auf mich anzubaggern?

Liebe Grüße

16.03.2018 11:33 • x 1 #8


A
Erstmal tut es mir sehr leid, was du mit deinem Freund durchmachen musstest! Klar das man danach in ein Phase gerät, in der die Angstattacken schlimmer werden. Immerhin ist so etwas total dramatisch und du wirst eine Weile brauchen um es zu verarbeiten.

16.03.2018 11:58 • x 1 #9


A
@kopfloseshuhn

Lieben Dank für eure Wortmeldungen! Ja, ich habe heute auch mit meiner Psychiaterin darüber gesprochen, warum es mir bei ihm so schwerfällt und verstanden, dass das Problem bei mir liegt, ich bekomme Panik, weil ich mich nicht so verhalten kann, wie ich es eigentlich möchte. Ich komme in Bedrängnis, weil ich mir immer sofort irgendwelche Horrorszenarien ausmale, was alles passieren kann, wenn ich mal Tacheles rede und schon bin ich wieder in der unguten Gedankenspirale. Mittlerweile habe ich ansatzweise ein Gespräch mit ihm geführt und bin erst einmal beruhigt.

@Schlaflose
ich kann meine Panik nur sehr schwer Leuten 'zeigen', ziehe mich dann möglichst zurück. Nur vor sehr guten Freunden kann ich ganz offen sein

@ayana
Danke dir! Ich merke auch, dass ich noch Zeit brauche, um alles zu verarbeiten, wenn ich nicht in Panik gerate, komme ich meistens einigermaßen zurecht. Bin auch oft einfach nur müde, heute musste ich nachmittags 3 Stunden schlafen und schon ging es mir wieder etwas besser.

16.03.2018 18:52 • #10


A


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