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Ich leide schon mein ganzes Leben mal mehr, mal weniger an Panikattacken.
Momentan ist leider wieder eine sehr schlimme Phase, die dadurch ausgelöst wurde, dass ich drei Monate dachte ich wäre schlimm krank weil meine blöde Hausärztin mir nicht richtig helfen konnte und nicht sagen konnte was los ist.
Seit Samstag habe ich nun permanent Panik und nur negative Gedanken. Es gibt kaum Situationen die mich ablenken können.
Das größte Problem ist, dass mein Mann und ich seit ein paar Jahren in den USA leben und der Rest unserer Familie in Deutschland ist. Wenn ich in Deutschland Panik hatte, haben mir meine Eltern immer geholfen und mich aus der Panik raus geholt. Die sind nun leider weit weg und da zu meiner ausgeprägten Panik auch noch eine Flugangst dazu kommt kann ich nicht mal einfach so nach Deutschland fliegen um sie zu sehen, oder um in Deutschland zu einem Psychologen zu gehen.
Mein Mann ist mittlerweile total am Ende und kommt mit der Situation überhaupt nicht klar. Er versteht nicht, wie man einfach so Panik haben kann und weiß nicht wie er mir da raus helfen kann.
Habt ihr Tipp für mich, wie ich die Panik stoppen kann? Ich habe morgen zwar einen Termin bei einem amerikanischen Psychologen bekommen, aber ich bin mir nicht sicher, ob er mir auf Grund der Sprachbarriere wirklich helfen kann.
Momentan bin ich wirklich verzweifelt, weil ich nur noch negativ denke und mich über rein gar nichts mehr freuen kann. Ich finde einfach keinen Ausweg aus den negativen Gedanken und habe Angst es irgendwann nicht mehr auszuhalten :'(
Was macht ihr in solchen Situationen?

16.06.2016 03:42 • 28.06.2016 #1


13 Antworten ↓


Evelin67
Hallo diiin
Erst mal herzlich willkommen bei uns *Angsthasen*
Diese Gefühle und Gedanken die du hast haben hier alle irgendwie...mal mehr mal weniger ausgeprägt..also du siehst,du bist nicht allein....
Was dir vielleicht helfen kann (da jeder ein Individuum ist) ...ist, das du dir ein Ziel setzt,damit du aus dem Gedankenkarussel heraus kommst...ich kenn dein Umfeld nicht...aber ablenken mit Sport ,Yoga etc hilft mir immer ein wenig...bin mom auch in ner *heissen Phase*...
Kannst doch auch sicher übers Netz mit deinen Lieben hier kommunizieren...vielleicht hilft das zusätzlich...versuchs einfach mal..

16.06.2016 09:46 • #2


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Hilfe?!? Schaffe es nicht Panikattacken zu unterbrechen

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Hallo Evelin,
Vielen Dank für deine Antwort.
Mein Umfeld hier in den USA ist leider nicht wirklich dafür geeignet mir aus den Panikattacken raus zu helfen. Wir haben hier keine richtigen Freunde und mein Mann versteht die Situation einfach nicht und wird sauer statt mir zu helfen. Das verstärkt meine Panik dann natürlich nur noch.
In nicht so schlimmen Phasen kann ich mich meistens auch alleine ablenken, indem ich mich irgendwo mit beschäftigt. Momentan ist es allerdings so schlimm, dass ich Angst habe das gar nichts mir mehr aus der Panik helfen kann und ich es irgendwann einfach nicht mehr aushalte.
Meine Familie in Deutschland fragt mich ständig, sie sie mir helfen kann und das setzt mich zusätzlich unter Druck weil ich selbst nicht weiß wie. Meine Mama hat mir schon unzählige Male angeboten vorbei zu kommen, aber mein Mann könnte es nicht verstehen wenn ich sage das sie kommen soll. Ich weiß momentan echt nicht weiter
Ich schwanke zwischen Dauerpanik und einer seltsamen Ruhe in der mich gar nichts stört (

16.06.2016 11:46 • #3


novemberrain
Hallo diiin,

ich kann Dir soviel verraten: RAUSHELFEN KANNST NUR DU DIR SELBST !
Klingt erstmal frustrierend, ich weiß. Andererseits ist es gut zu wissen, dass du niemand anderen dafür brauchst. Gerade, weil Du weit weg von zu Hause bist.

Deine Angst ist die Folge Deiner Gedanken.
Im Prinzip erzeugst Du Dir Deine Angst selbst.

Wer sich also permanent erzählt, dass eine Gefahr besteht (auch wenn diese eingebildet ist) dann kann man gar nicht anders, als mit Panik/Angst zu reagieren.
Wer sich also vor seinen eigenen Ängsten fürchet, setzt falsch an.

Ich habe das auch Jahre lang gemacht, bis ich verstand, dass ich damit meine natürliche Reaktion unterdrücken will.
Mein Bewertungssystem ist aber verantwortlich für meine Panikattacken und meine Ängste.

Mach Dir bewusst, dass DU es bist, die die Angst eingeladen hat und sie vermutlich noch so bewirtet, dass sie sich heimisch fühlt.
Deine Gedanken sind der Schlüssel.
Ergreife ihn!
Konfrontiere Dich mti Deinen Ängsten, von zu Hause auf der Couch sitzen, wird es nicht besser.
Geh raus und trau Dich immer ein Stückchen mehr.

Viel Kraft und liebe Grüße

16.06.2016 11:59 • #4


Evelin67
Ich geb da novemberrain teils Recht,aber.... mit Hilfe eines guten Psychologen geht's leichter und....dein Mann sollte sich mal damit befassen,da er dir dann auch bessere Unterstüzung mit Hilfe des Psychologen geben kann...
Es ist nicht einfach,hab den Mist schon 25 Jahre jetzt dann....und es war bis letzten Herbst auch ganz ok...aber wie gesagt als meine Hormone angefangen haben zu spinnen fand die Angst wieder voll Andockplatz.
Bis dahin versuch es echtb mit Yoga /Sport um dich abzulenken...such ein Hobby das dich in Anspruch nimmt...versuchs einfach...

16.06.2016 22:06 • #5


D
Hallo ihr lieben,
Ich war gestern bei einem amerikanischen Psychologen. Er war zwar ganz nett, aber wirklich helfen kann er mir glaube ich nicht, weil die Sprache immer noch ein Problem ist.
Montag habe ich zum Glück einen Termin bei einer deutschsprachigen Therapeutin bekommen, jetzt muss ich nur dir Zeit Bus dahin irgendwie überbrücken.
Mein Kopf kommt momentan einfach nicht aus diesem negativen Grundgefühl raus ich fühle ständig unterschwellig die Panik und nichts kann mich ablenken. Auch wenn ich selbst die Initiative ergreifen und meinen Mann zum Beispiel zum Basketball spielen auffordere - es lenkt mich einfach nicht ab.
Gestern hatte ich eine Situation, die mir so richtig Angst gemacht hat... kennt ihr das Gefühl, wenn man einen Drang hat etwas zu tun und weiß das es dumm wäre und dann bekommt man Angst das man es trotzdem tut? Manchmal denke ich was und überlege dann ob ich es sagen soll... und dann kribbelt es so unter der Kopfhaut bis ich es einfach sagen muss... Gestern hab ich eine Schere angesehen und hab gedacht hm, die könnte man nehmen und einfach zustechen... natürlich will ich das nicht, weil ich wahnsinnige Angst vor dem Tod habe, aber mein Kopf sagt dann, dass es die gleiche SituatIon ist wie wenn ich versuche etwas nicht zu sagen und dann trotzdem gegen den Drang verliere. Es ist ganz schwer zu beschreiben
Ich hab einfach nur Panik, dass der Gedanke nicht mehr weg geht... :'(
Und jetzt muss ich auch noch das ganze Wochenende abwarten bis ich zur Psychologin kann
Hab gerade vor lauter Verzweiflung angefangen Rescue Tropfen zu nehmen, obwohl sie eigentlich nie helfen...

17.06.2016 21:47 • #6


Evelin67
Hallo diiin
Ich glaube sowas nennt man Zwangsgedanken aber das hab ich nicht so ausgeprägt (muss ja auch nicht alles haben)
Ich denke schon das dir die Psychologin helfen kann das zu bewältigen.
Warum versuchst du nicht mal die Sprache besser zu lernen...ihr seid doch schon ein paar Jahre drüben...würde dir sicherlich auch helfen ...und das kannst du ja vorerst mal alles über den PC tun ..ich denk halt wenn du drüben kommunizieren kannst fühlst du dich nicht mehr so allein und auch angenommen...ein Fehler ist es sicher nicht wenn man Fremdsprachen kann..
Ein schönes angstfreies Wochenende wünsch ich dir

18.06.2016 09:03 • #7


D
Also ich war mittlerweile zweimal bei der Psychologin und weiß wirklich nicht was ich von ihr halten soll. Sie kennt sich mit dem Thema Depersonalisierung überhaupt nicht aus und hat mir bisher nur empfohlen Atemübungen zu machen, zu meditieren und so ein komische App zu nutzen um aufzuschreiben was der Ursprungsgedanke war, der die Panik ausgelöst hat... die letzte Sitzung war letzten Mittwoch und danach war es so schlimm wie niemals zuvor! Durch diese blöde App habe ich ständig in mich hinein gehorcht und versucht den Ursprungsgedanken zu finden und dadurch war ich irgendwann so fertig, dass ich bis gestern Abend rein gar nichts mehr gefühlt habe... keine Angst, keine Freude, keine Liebe... einfach nur rein gar nichts. Gestern Abend habe ich dann von jetzt auf gleich eine ganz schlimme Panikattacke bekommen, weil mein Mann die ganze Zeit so toll und liebevoll war und ich nichts für ihn fühlen konnte. Ich hab dann alles in Frage gestellt und mir eingeredet, dass ich ihn vielleicht nie wieder lieben kann und das obwohl er bis zum letzten Mittwoch noch der wichtigste Mensch für mich auf der ganzen Welt war. Mittlerweile ist es wieder besser, ich fühle auch wieder was für ihn, aber jetzt ist die Angst da das wenn wir heute Abend alleine Zuhause sind die Panik von gestern zurück kommt.
Gleich habe ich den nächsten Termin bei der Psychologin, aber ich weiß ehrlich nicht ob sie mir helfen kann und habe Angst davor, dass sie es nur schlimmer macht weil sie einfach den Aspekt Depersonalisierung nicht beachtet.
Würdet ihr an meiner Stelle nach Deutschland gehen und es dort versuchen? Alles in mir will momentan nach Deutschland zurück... ich möchte meinen Mann schnappen, unsere Sachen packen und sofort zurück. Aber das geht nicht und das weiß ich auch... und dazu kommt ja auch noch meine blöde Flugangst :'( Ich kann mich ja noch nicht mal einfach in ein Flugzeug setzen und fliegen.
Wenn ich so lese was ich geschrieben habe, habe ich das Gefühl dass ich viel gestörter bin als alle anderen hier :'(

27.06.2016 18:34 • #8


D
Zitat von Evelin67:
Hallo diiin
Ich glaube sowas nennt man Zwangsgedanken aber das hab ich nicht so ausgeprägt (muss ja auch nicht alles haben)
Ich denke schon das dir die Psychologin helfen kann das zu bewältigen.
Warum versuchst du nicht mal die Sprache besser zu lernen...ihr seid doch schon ein paar Jahre drüben...würde dir sicherlich auch helfen ...und das kannst du ja vorerst mal alles über den PC tun ..ich denk halt wenn du drüben kommunizieren kannst fühlst du dich nicht mehr so allein und auch angenommen...ein Fehler ist es sicher nicht wenn man Fremdsprachen kann..
Ein schönes angstfreies Wochenende wünsch ich dir


Hallo Evelin,
Ich habe überhaupt kein Problem damit die Sprache zu verstehen, mir fehlen nur die Vokabeln um zu beschreiben wie es mir geht. Sowas lernt man halt nicht in der Schule oder in irgendwelchen Kursen ;Mein Wortschatz den ich zum sprechen nutze ist einfach nicht groß genug und so kann eine Therapie in Englisch für mich nicht funktionieren

27.06.2016 18:38 • #9


M
Hallo diiin,

Ich bin natürlich kein Experte und habe weiß Gott selber reichlich Probleme...
Aber wenn ich Dich so lese.... Dann kommt mir nur ein Gedanke.... Heimweh...
Du schreibst immer wieder von Deutschland und Deinen Lieben daheim.
Ich glaube so eine Art Heimweh kann psychisch viel auslösen.
Traurig ist das Dein Mann Dich anscheinend nicht wirklich versteht.
Bei mir war es sehr viele Jahre meine Mutter und Grosseltern die mich nicht verstanden, das kann auch sehr belastend sein.

Und.... Du bist bestimmt nicht gestörter wie alle anderen... aber man redet sich das schnell ein... Glaube das kennen bestimmt einige hier.... Ich ebenso.

Ich denke Evelin hat recht, versuch es mit einem Hobby.... Yoga, Meditation, Handarbeit... Möglichkeiten gibt es viele.
Hoffe es wird bald besser für Dich

Lg
Melli

27.06.2016 20:14 • #10


D
Hallo Melli,

Mein Mann verhält sich mittlerweile wirklich toll! Er macht alles mögliche um mir zu helfen und versucht wirklich zu verstehen was mit mir los ist. Er war heute sogar mit bei meiner Therapeutin um zu verstehen wie er mir helfen kann.
Das Schlimme ist, dass ich ihm seit gestern ganz oft vor den Kopf stoße, weil sich mein Kopf schon wieder selbstständig macht und so Sachen denkt wie und wenn ich ihn nicht liebe, was wenn ich mir alles immer nur eingebildet habe, was wenn ich es nicht in seiner Nähe aushalte. Ich weiß wirklich nicht was ich noch tun soll. Heute Mittag war kurz alles in Ordnung. Ich habe mich so wohl bei ihm gefühlt wie immer und war einfach nur so dankbar das er für mich da war. Jetzt verstehe ich nicht warum mein Kopf so einen Mist denkt und das macht mir Angst! Ich brauche ihn doch normalerweise und jetzt mache ich ihn ständig so traurig.
Das Problem mit Deutschland ist leider immer noch nicht gelöst. Beider Therapeutin kam endlich mal der richtige Heimweh Schmerz durch. Ich wollte einfach nur Zuhause in Deutschland bei meiner Familie sein und zusammen mit meinem Mann spazieren gehen, aber das geht nunmal nicht. Sein Arbeitgeber verhindert, dass wir sofort zurück können. Irgendwie müssen wir es noch bis nächstes Jahr schaffen :'(

28.06.2016 01:41 • #11


Evelin67
Guten Morgen zusammen
Jaja,das Jahr 2016 hat es in sich! Bin auch froh wenn es vorüber ist...
Heimweh tut *weh* ist ja schon im Wort drin...finde es aber schön das dein Mann versucht dich zu verstehen...

28.06.2016 08:05 • #12


M
Guten Morgen,

Das ist toll das Dein Mann Dir mittlerweile eine Stütze ist, das ist wichtig. Man braucht in solchen Momenten jemanden der einen auffängt. Hmmmm das mit dem vor den Kopf stoßen kenne ich leider auch.
Mein Mann ist eigentlich mein Anker... Aber manchmal sage ich Sachen zu ihm wie zb. du solltest dir eine andere suchen in den Momenten bin ich überzeugt das es so besser ist. Oder wenn er mich in den Arm nimmt, dann fühl ich nix... Das wiederum macht mir solche Angst das ich ihn wegstosse und damit tu ich ihm dann weh...

Evelin, Du hast recht.... 2016 hat es wirklich in sich... Obwohl das letzte Jahr auch nicht wirklich gut war.

Aber irgendwann muss es ja mal besser werden....

28.06.2016 08:34 • #13


Evelin67
Melli,auf das hoff ich auch:-)
diin...hab jetzt echt ständig überlegt....könnte es denn sein, dass du unbewusst deinem Mann die Schuld gibst an deinem *Heimweh* an deinem *seelischen Aua*? Ich betone das *unbewusst*...dein Unterbewusstsein verurteilt ich und auf Grund dessen kommen so blöde Gedanken die du selber nicht fassen kannst.....könnte das sein? Lass dir das mal durch deinen Kopf gehen... aber glaub mir dein Mann liebt dich und du ihn....wärst du denn sonst mitgegangen?
Grüssle

28.06.2016 09:49 • #14


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Dr. Christina Wiesemann