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Gaulin
Ach es ist doch fatal...
Ich dachte ich bin stark genug. Aber sobald ich selbst noch belastende Situationen in neinem Leben habe und merke, dass sie nicht die Mutter für mich ist, bricht alles erneut ein. Sonst lasse ich mir gar nix mehr gefallen und versuche ihre Spitzen zu ignorieren.
Kontakt ganz abbrechen ist leider nicht möglich. Pflege meine Großeltern, die direkt um die Ecke meiner Eltern wohnen. Das würde bedeuten, ich gebe wieder alles auf. Und das will ich doch nicht? Ich bin gern für meine Großeltern da...
Ist echt schwer, eine geeignete Entscheidung zu treffen. Dann muss ich mehr an mir arbeiten, selbstbewusster und -sicherer werden. Und akzeptieren, dass meine Eltern nie solche Eltern sein werden, die ich mir gern gewünscht hätte...

28.05.2019 18:30 • x 1 #21


Meteora
Dass ich meine Mutter hasse, wäre vielleicht zu viel gesagt, aber wenn sie vor mir steht, ist das anders, dann ekle ich mich zwanghaft vor ihr. Ich habe zwar nicht mehr so viele Rachegedanken, aber scheine ihr mit meinem Verhalten das indirekt zu kommunizieren. Ich stelle mir oft ihr Grab vor. Aber sollte sie wirklich vor mir sterben, werde ich eine Instanz los sein, der ich noch eine gewisse Macht über mich zugestehe. Ich bin Christin und glaube auch, man solle seine Eltern lieben. Ich versuche händeringend, sie zumindest zu akzeptieren, wenn ich sie schon nicht lieben kann. Denn sie weiß nicht, was sie tut, weil sie selbst so aufgewachsen ist. Ich sage mir das immer wieder und hoffe, irgendwann kann ich es glauben. Ich würde dir gern helfen, kämpfe aber sehr mit mir selbst und bin genauso schlau wie du. Ich will nur sagen, dass ich dich total verstehe und du nicht allein bist.

28.05.2019 19:15 • x 3 #22


A


Opfer von Narzissten (NPS) - Erfahrungen und Austausch

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Acipulbiber
Zitat von Meteora:
dazu gehört das Eingestehen und das Trauern darüber, dass mir in meiner Kindheit etwas gefehlt hat. Was? Weiss ich nicht. Liebe ist am wahrscheinlichsten, wobei sie natürlich sagt, sie sei die Einzige, die sich je für mich eingesetzt hat...


Diese Frage, was mir in meiner Kindheit gefehlt hat, stelle ich mir auch, aber keine Ahnung

28.05.2019 21:19 • #23


N
Zitat von AngieAngsthase:
Zitat von Meteora:
dazu gehört das Eingestehen und das Trauern darüber, dass mir in meiner Kindheit etwas gefehlt hat. Was? Weiss ich nicht. Liebe ist am wahrscheinlichsten, wobei sie natürlich sagt, sie sei die Einzige, die sich je für mich eingesetzt hat...


Diese Frage, was mir in meiner Kindheit gefehlt hat, stelle ich mir auch, aber keine Ahnung


Ich für meinen Teil weiß, was gefehlt hat. Stabilität, Aufmerksamkeit, Harmonie, Zuneigung, Liebe und Anerkennung. Das suche ich heute noch, was man bei mir teilweise sehr stark merkt.
Das, was eine Familie meines Wissens nach aus macht.

29.05.2019 05:31 • x 1 #24


E
Hallo.
Mir fällt das Vertrauen , Selbstsicherheit,
Liebe zu mir selbst , Respekt vor mir selbst

29.05.2019 06:48 • x 1 #25


Sara80
Mir hat Anerkennung und Lob gefehlt. Es gab nie Bestätigung wenn ich etwas gut gemacht habe.
Außerdem hat mir immer, bis heute dieses dazugehören gefehlt. Ich hatte keinen Platz in dieser Familie, wie ein Fußabtreter der draußen bleibt.

29.05.2019 09:31 • x 3 #26


Icefalki
Es wird immer diese innere Sicherheit fehlen, die man Urvertrauen nennt. Wer in der Kindheit das nicht erfahren durfte, schikaniert, gequält, Lieblosigkeit und Verletzungen erfahren hat, trägt das sein Leben lang in sich. Das ist Fakt, das gilt es anzunehmen.

Vielleicht kann man sich dadurch seine Seelenqualen zumindest erklären. Defizite sind eben vorhanden. Ängste sind doch nichts anderes als mit ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Und wer das in jungen Jahren erlebt hat, wird dieses Gefühl eingebrannt haben. Kommen dann zuviel andere Faktoren hinzu, steigt dieser Pegel eben an. Läuft ganz unbewusst, fühlt da mal rein.

Ich habe das akzeptiert. Man kann kitten, man kann sich bemühen. Was zerbrochen ist, geflickt wurde, ist trotzdem sehr zerbrechlich.

29.05.2019 11:46 • x 7 #27


Gaulin
Icefalki, danke für deine Beschreibung. Das trifft es haargenau. Die Frage ist, kann man das so stark bearbeiten oder ändern, damit es eben nicht mehr unbewusst abläuft?

29.05.2019 17:32 • x 1 #28


Acipulbiber
Zitat von Sara80:
Mir hat Anerkennung und Lob gefehlt. Es gab nie Bestätigung wenn ich etwas gut gemacht habe.
Außerdem hat mir immer, bis heute dieses dazugehören gefehlt. Ich hatte keinen Platz in dieser Familie, wie ein Fußabtreter der draußen bleibt.


Das kommt mir sehr bekannt vor.
Eine Familienaufstellung beim Psychologen hat mir das auch noch einmal bestätigt

29.05.2019 18:27 • #29


Icefalki
Zitat von Gaulin:
Icefalki, danke für deine Beschreibung. Das trifft es haargenau. Die Frage ist, kann man das so stark bearbeiten oder ändern, damit es eben nicht mehr unbewusst abläuft?


Ich denke, man kann viel tun. Ich bin ja schon eine Ewigkeit in diesem Thema drin. Aber denk an dieses geflickte Gefäß. Ein Stoß und es drohen wieder Scherben. Man wird auch müde, manchmal kann man nimmer alles zusammenhalten, dann kommen wieder diese Versagensgefühle, das Elend.

Man muss begreifen, dass man Schaden genommen hat. Über Schuld urteile ich nicht mehr. Narzissmus ist ja auch eine Störung, also, wer wirft jetzt den 1. Stein?

Ich hab gerade wieder selbst erlebt, dass ich zwar meine pathologischen Ängste im Griff habe, allerdings, die Depri nicht. Und die kam schleichend. Kam ganz heimlich und ich hab es auch nicht wirkkich bemerkt. Aber mit Medis geht es mir schon wieder besser. Ist eben mein Schicksal, mich mit meiner Erkrankung zu arrangieren.

29.05.2019 19:15 • x 3 #30


Miami
@Icefalki ich freue mich aufrichtig das sie anschlagen.

29.05.2019 19:22 • x 1 #31


Abendschein
Zitat von Sara80:
Mir hat Anerkennung und Lob gefehlt. Es gab nie Bestätigung wenn ich etwas gut gemacht habe.
Außerdem hat mir immer, bis heute dieses dazugehören gefehlt. Ich hatte keinen Platz in dieser Familie, wie ein Fußabtreter der draußen bleibt.

Bei mir Zuhause war es ähnlich, aber in einer anderen Form. Ich bin geliebt worden, aber meine Mama hat mir nicht zugetraut. Das zog sich wie ein Faden durch mein Leben und ich war auch oft unsicher. Ich glaube aber, das Eltern manchmal auch nicht anders konnten, also ich trage es meiner Mama nicht mehr nach. Aber so im Berufsleben hat mir das oft Schwierigkeiten gebracht. Ich mußte mir die Selbstsicherheit selber aneignen, das ist auch ein langer, langer Weg. Heute bin ich diesbezüglich durch mehrere Sümpfe gegangen, aber ich habe mich da rausgeholt, alleine. Es war kein anderer da. Mein Mann hat mir aber auch geholfen, wenn auch nicht immer bewußt, Das finde ich voll lieb.

29.05.2019 19:23 • x 2 #32


Gaulin
Ich habe grad mal ein aktuelles Beispiel:
Wir (mein Partner und ich) haben heute Urlaub gebucht für 20 Tage (spontan entschieden und einfach gemacht). Habe mich riesig darüber gefreut. Da meine Pflegevertretung abgesichert werden muss, schrieb ich kurz und bündig meiner Mutter, dass wir gebucht haben vom... bis...
Ihre Antwort: Schön. Haut hin mit uns mit der Arbeitsteilung!
2. Antwort: 20 Tage?
Ich: Ja
Kurz darauf fühlte ich eine ansteigende Angst. Da ich aktuell sehr am Hinterfragen bin, kam ich darauf, dass ich nun aufgrund der 2. Antwort meiner Mutter Zweifel bekommen habe, sozusagen ein schlechtes Gewissen. Meine Gedanken:
Den Urlaub habe ich doch verdient, oder?
20 Tage sind nicht zu viel, oder?
Ich darf mir das gönnen, oder?
Meine Mutter wird mich gut vertreten, oder?
Usw.
Dieses oder stört mich, heißt ich glaube nicht wirklich an meine Gutzuredensgedanken. Theoretisch weiß ich natürlich, dass es Quatsch ist daran zu zweifeln. Denn warum sollte ich es denn nicht verdient haben?
Insgeheim warte ich nun wieder auf Bestätigung meiner Eltern, dass es richtig so ist, wie ich entschieden habe.
In erster Linie bin ich ja schon mal froh, dass ich mein schlechtes Gefühl (die Angst) so genau beschreiben kann. Natürlich hoffe ich auch hier, dass ich damit richtig liege (und schon wieder zweifle ich)...
Dieses Verinnerlichen, dass ich es auch so fühle, fehlt mir noch. Aber theoretisch weiß ich, dass ich keinen Grund habe zu zweifeln, an mir zu zweifeln!
Es ist ein Dilemma, ein Teufelskreis, in dem ich immer wieder gerate und mich schlecht fühle....
Hat jemand Rat? Ich hoffe, ich habe es verständlich geschildert... aber ich glaube schon (Zweifel?)
Übrigens habe ich meinem Freund das genauso erklärt. Seine Antwort: Na nun haben wir gebucht! Ich war etwas sauer über seine Antwort, aber irgendwie hat er auch Recht

29.05.2019 19:48 • x 4 #33


Acipulbiber
Du hast es sehr verständlich geschildert. Diese Zweifel kenne ich auch. Mir hat sehr oft der Austausch mit meiner ehemaligen Freundin geholfen, die Zweifel zu beseitigen. Kurz den Sachverhalt erklärt und meine Zweifel
geschildert. Sie hätte, wie in Deinem Fall jetzt, mit klar gemacht, daß der Urlaub mehr als verdient ist und Du Dir keinerlei schlechtes Gewissen einreden lassen darfst. Hat bei mir meistens gewirkt.

29.05.2019 20:40 • x 1 #34


Gaulin
Danke Angie, ja das hilft auch wenn man die Gegenseite hört. Und wenn man jemanden hat, der da emphatisch genug darauf reagieren bzw gegensteuern kann. Mir scheint, als wären wir sehr beeinflussbar von anderen... mein Ziel ist es dennoch selbst Einfluss auf mich und meinem Fühlen zu haben. Sonst würde ich immer abhängig von anderen Meinungen bleiben. Bzw könnte mir nicht ausreichend selbst helfen...

29.05.2019 20:46 • #35


E
Hallo Gaulin

Ich finde das hast du gut gemacht.

Ich kann deine innere Selbstgespräche sehr gut nachvollziehen, schrecklich fand ich diese
Nach dem Motto,
Ne ich darf nichts ich muss ich darf.mir.nichts gönnen

Mach was aus deinem Leben , Du darfst und zwar jetzt weil du heute niemanden fragen muss du etwas darfst oder nicht .
Heute geht es nicht mehr um Leben und Tod und Ablehnung heute hast du dein Leben selbst in der Hand

Dauernde eine Zeitlang bis ich das verinnerlicht habe aber es,klappt immer besser.

29.05.2019 20:54 • x 2 #36


Icefalki
@Gaulin Genau das kenne ich auch. Was ich für Probleme hatte, um etwas bitten zu müssen. Ob mir das zustand oder nicht. Es geht darum, dass mit etwas wollen, die Gefahr besteht, dass es einem verwehrt wird. Einfach, weil derjenige das kann.

Daher waren früher meine Bitten eher fordernd, richtig trotzig, unreif. Quasi schon im Vorfeld gewappnet zu sein, mit der Enttäuschung rechnend, und dem blöden Gefühl schon vorab zu begegnen.

Jetzt kann ich das besser, weil ich im Kopf Alternativen habe. Alles harte Arbeit, offen kommunizieren zu können. Evtl. Hilft mir da auch mein Alter. Ist aber reines Lernen gewesen. Manchmal denke ich, dass dieser Tanz auf dem Minenfeld auch erschöpft.

@Miami , ja, bin so froh, dass das Medi wirkt. War echt happig, die letzte Zeit. Aber, wem sage ich das.

29.05.2019 21:00 • x 6 #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Gaulin
Danke Icefalki, dass macht alles so Sinn was du schreibst. Das stimmt und ist so zutreffend. Auch ich reagiere oft schon mit negativer Erwartungshaltung trotzig zb. Was hast du für Alternativen im Kopf?

29.05.2019 21:08 • x 1 #38


Icefalki
Zitat von Gaulin:
Danke Icefalki, dass macht alles so Sinn was du schreibst. Das stimmt und ist so zutreffend. Auch ich reagiere oft schon mit negativer Erwartungshaltung trotzig zb. Was hast du für Alternativen im Kopf?


Weg von der Erwartung. Und auch zu meinen Entscheidungen stehen können. Kann ich aber nur, wenn ich ausgeglichen bin. Und darum war meine letzte Zeit wieder sehr lehrreich. Wenn diese innere Ausgeglichenheit fehlt, ist nix mehr mit Logik, oder Vernunft. Da herrscht pures Gefühlschaos, das definitiv nicht mehr beherrscht werden kann.

Man kann bis zu einem gewissen Grad noch gegenhalten. Kommen dann aber mehrere Faktoren hinzu, geht es rasant abwärts. Eines habe ich Gottseidank lernen können, und zwar, egal wie, aber ich brauche Hilfe und bekomme sie auch. Ist sehr wichtig für Menschen, die das gar nicht kennen, dass es wirklich Hilfe gibt und noch verwunderlicher, dass das dann auch noch funktioniert.

29.05.2019 21:28 • x 4 #39


Gaulin
Zitat:
Zitat von Icefalki:
Eines habe ich Gottseidank lernen können, und zwar, egal wie, aber ich brauche Hilfe und bekomme sie auch. Ist sehr wichtig für Menschen, die das gar nicht kennen, dass es wirklich Hilfe gibt und noch verwunderlicher, dass das dann auch noch funktioniert.



Wann ist es an dem Punkt Hilfe zu suchen? Damals ging es nicht mehr anders. War ganz tief unten. Dieses mal ist es anders. Fühle mich zwar oft schlecht, aber denke, dass ich es gut im Griff habe... oder? Professionelle Hilfe sehe ich für mich persönlich als letzten Ausweg. Zuvor versuche ich andere mir selbst rettende Maßnahmen (Forum, Lesen, Informieren, Internet, Freunde, an mir arbeiten, ablenken usw...) ich probiere und teste alles mögliche. Nur nicht wieder Medikamente und Therapeuten... wenn es nicht anders geht, aber auch nur dann, gehe ich wieder zurück (für mich ein Rückschritt)...
Klingt vielleicht für viele hart, aber das ist meine Einstellung aus Erfahrungen.

29.05.2019 21:45 • x 1 #40


A


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