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Hallo ihr lieben, ich bin Eileen 25 Jahre alt und leide unter Panikattacken, die fast jedes mal zur Ohnmacht führen.

Ich hatte hier schonmal gelesen, dass es das angeblich nicht geben würde, weil es ja widersprüchlich wäre wegzuklappen weil hoher Puls, Adrenalin etc ja eigentlich zum „fliehen“ gedacht sind. Eine Ohnmacht wäre also quasi gar nicht möglich, weil der Körper im fliehmodus ist.

Ich habe mittlerweile alles abklären lassen. Herzzentrum, Neurologe, Krankenhaus und es ist nichts dabei rumgekommen. Ich bin Kerngesund. Ich soll wohl unter einer „Psychogenen Synkope“ leiden. Eine psychisch herbeigeführte Ohnmacht verursacht durch Todesangst.. und wenn man mal so drüber nachdenkt, wenn man sich stark verletzt, geht bei einigen auch das Licht aus. Warum sollte der Kopf dann nicht auch sagen „ey, dass ist gerade so schlimm für dich, ich schütze dich jetzt und knipse dir die Lichter aus“

Hat jemand von euch so etwas auch?

Es geht immer alles so schnell. Ich verspüre eine richtige Panik-Aura vorher, flaues Gefühl, Schweißausbrüche, Herzrasen usw. Ich Hyperventiliere allerdings nicht. Ich habe dann meistens so 10-20sek Zeit um mich hinzusetzen und kann mit meinen Mitmenschen auch noch normal sprechen, bis ich dann plötzlich weg bin. Augen sind verdreht, ich mache ein schnarchgeräusch als würde ich nicht richtig Luft bekommen und ich krampfe auch ganz leicht (bsp meine Hand ist dann ganz angewinkelt und nicht mehr in „normalstellung“ zu bringen). Also richtig krampfartig. Epilepsie ist es aber auch nicht.

Ich muss auch sagen, dass ich während der Ohnmacht immer komische Sachen sehe, als würde ich träumen. Ich habe auch so ein Radiorauschen in den Ohren dabei. Alles ganz komisch…

Und nach jeder Attacke mit Ohnmacht habe ich ganz dolle Angst, an diesen Ort an dem das passiert ist zurückzugehen oder mich dort aufzuhalten weil die Angst vor der nächsten Attacke ganz präsent ist. Nach der Attacke bin ich ganz normal ansprechbar und fühle mich auch direkt wieder gut. Allerdings bin ich sehr stark am zittern vor Angst (als würde ich ganz stark frieren)

Die letzte Attacke war nachts im Bett. Seitdem habe ich Angst ins Bett zu gehen und auch jedes Mal Panik. Ich nehme auch schon pauschal vor jeden schlafen gehen 10Tropfen Valium um runterzukommen und vor allem durchzuschlafen. Das Zeug sollte mich eigentlich umhauen, tut es aber nicht. Hat es von Anfang an nicht. Selbst 15 Tropfen und ich fühl mich normal.

Mir geht es den ganzen Tag super und ich habe keine Probleme. Erst zum zu Bett gehen geht es los… wenn es dunkel wird. Total bescheuert.

Kennt das jemand?
Ich habe mich bisher noch nie mit „gleichgesinnten“ unterhalten.

Ich habe diese Attacken schon seit meinem 14. Lebensjahr. Und das mindestens 2x im Jahr.

25.05.2025 17:22 • 26.05.2025 #1


10 Antworten ↓


Zitat von eileenfre:
Ich Hyperventiliere allerdings nicht.

Sicher?

Was du beschreibst mit verkrampfter Hand ist typisch für heftiges Hyperventilieren (Pfötchenstellung).

Auch das Rauschen im Ohr deutet darauf hin.

Hyperventilieren heißt ja nicht unbedingt, dass man wie ein Hund hechelt.

Versuch doch beim nächsten Mal, wenn es kommt, in eine Tüte zu atmen. Oder eigne dir z.B. die 4-3-7-Atemechnik an und setze sie dann mal ein.

A


Ohnmacht während der Panikattacke

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@Drkingschultz danke für deine Antwort!
Das mit der Pfötchenstellung höre ich auch zum ersten mal. Ja, tatsächlich atme ich relativ normal, etwas schneller, aber nicht so als könnte man das als Hyperventilieren bezeichnen. Ich hechle nicht wie ein Hund, bin auch nicht außer Atem als wäre ich einmal um den Block gelaufen. Ich atme auch durch die Nase, das bestätigen mir die Beteiligten drumherum auch immer wieder.

Ich habe auch die Tendenz, zu schnell und zu flach zu atmen, aber auch ganz normal. Also durch die Nase und ohne dass es anderen auffallen würde.

Ich würde es an deienr Stelle mal versuchen. Verlieren kannst ja nichts dabei.

Du kannst auch mal die Vorwärtsverteidigung versuchen und ein Hyperventilieren bewußt herbeiführen. Hinsetzen und durch den Mund so schnell du kannst, eine Minute ein und aus atmen. Dann guckst du mal, ob du ähnliche Symptome verspürst mit Rauschen und krampfen. Ist grundsätzlich nicht gefährlich, aber wenn du es allein machst, setz dich irgendwo hin, wo du im Notfall gefahrlos zur Seite kippen kannst ohne dich zu verletzen.

@eileenfre

Also ich hatte früher auch Panikattacken und bei mir war es auch mit Umkippen.
Es fühlte sich kurz vorher an wie du beschrieben hast, mit Herzrasen, kompletter Schweißausbruch, dann kam schon der schwindel und dann wurde es kurz schwarz.

Ich hab mich auch meist schnell irgendwo hingesetzt oder hingelegt.

vor ca. zehn jahren sind sie von selbst verschwunden.
ich könnte dir nicht sagen, warum.

Moin @eileenfre

Zitat von eileenfre:
Ich hatte hier schonmal gelesen, dass es das angeblich nicht geben würde, weil es ja widersprüchlich wäre wegzuklappen weil hoher Puls, Adrenalin etc ja eigentlich zum „fliehen“ gedacht sind. Eine Ohnmacht wäre also quasi gar nicht möglich, weil der Körper im fliehmodus ist.

Das stimmt an sich auch, da da System dann erstmal für den _Urinstinkt Flucht hochfährt und sich erleichtert, allerdings ...

Zitat von eileenfre:
Ich soll wohl unter einer „Psychogenen Synkope“ leiden.

ist das soweit ich das eben gelesen habe ein etwas speziellerer Sonderfall, in de mdeine Blutversorgung un dKreislauf runterfährt um sich selbst zu schützen und es dadurch zu Ohnmacht kommen kann.
Ich mutrmaße (also keine Diagnose), dass deine Psyche vorher dann erstmal - ob bewusst oder unbewusst und etwas laienhaft ausgedrückt - extrem getriggert wird und es durch die getriggerte Überforderung (Angst) dann zusätzlich überffordert wird und es dadurch zu einem kompletten Kollaps kommt (Krampfanfälle wären da mitunter auch eine normale Begeleiterscheinung)
Soweit ich das rauslkese und was ich auch annehme sind Auslöser sehr tief sitzende Traumata und der Synkope kann u.a. auch mit einer Verhaltens- und Traumatherapie entgegen gewirkt werden. Zumnindest wird dir dann erstmal der Umgang mi tder Situation beigebracht und wahrscheinlich aus Strategien geübt mit der es dann nich zur Ohnmacht kommt oder nich ganz so schlimm ausfällt (was dir dann hilft entscheidest und nutzt du dann für dich) bzw bei Traumatherapien auch nach dem eigentlichen Urpsrung gesucht wird und dadran gearbeitet wird
Das wüürde dann auch zumindest ein Stück weit erklären warum du relativ wenig auf Valium ansprichst und dadurch nur normal wirst. Das ist meist ein zeichen dafür dass es bei dir eine sehr hohe permanente innere Grundanspannung gibt die erstmal auf ein Normallevel gebracht werden muss bevor Valium o.Ä. dann den eigentlichen gewünschten sedirenden Effekt hat.
Kurz gesagt: Auch wnen dus nicht merkst und für dich Normalität ist ist dein System schon an oder überspannt

Also in Ohnmacht gefallen bin ich noch nicht, jedoch ist es bei mir so, dass ich Herzrasen bekomme, mir Flau in Magen wird, ich sehr lange zittere und mir oft Schwarz vor den Augen wird.
Mein Blutdruck geht manchmal sogar runter anstatt hoch, warum es mir erst recht mies geht, also mein Kreislauf ist dann überhaupt nicht stabil.
Ich fühle mich auch immer so, als wenn ich jederzeit in Ohnmacht fallen könnte. Meistens trinke ich schnell was oder lege die Beine hoch, warum ich bis jetzt Glück hatte, dass es nicht passiert ist wirklich.
Schnell atmen mache ich aber auch nicht.
Aber ich scheine da wohl auch ein Sonderfall zu sein, warum ich immer Angst habe, dass ich nicht doch eine Herzerkrankung dahintersteckt, auch wenn ich laut mehreren Kardiologen herzgesund bin.

Zitat von Drkingschultz:
Du kannst auch mal die Vorwärtsverteidigung versuchen und ein Hyperventilieren bewußt herbeiführen.

Das ist übrigens in Fällen von Panikattacken und der Diagnose Psychogenen Synkopedas genau das, was man nicht machen soll, da das die Lage sogar noch wesentlich verschlimmert.

Grundlegend arbeiten das Herz und Kreislauf in Paniksituationen schon auf hoher Leistung und müssen entspreechend mit Sauerstoff versorgt werden.
Hyperventilation bzw flache Schnappatmung ist da kontraproduktiv und kann selbst in ruhigen normalen Situationen durch die daraus resultierende Unterversorgung Schwindeel und (leichte) Kreislaufprobleme bzw Unterversorgung herbeiführen.
Insofern: bitte vorsicht mit solchen Aussagen und nicht durchführen sondern lieber versuchen in eine ruhigere, tiefe Atmung zu gehen um die Versorgung aufrecht zu erhalten und auch Ruhe gegen die Panik in den Kopf zu bekommen

Das soll natürlich nicht in einer Paniksituation gemacht werden, sondern in Ruhe zuhause.

Mindestens so sitzend, dass man im Falle einer Ohnmacht sich nicht den Kopf einhaut und idealerweise im Beisein einer anderen Person.

Man muß es auch nicht bis zum Zusammenklappen machen. Wenn man schon merkt, die Anzeichen kommen, kann man aufhören, dann weiß man ja, was vermutlich zu den Anfällen führt.

Hallo eileenfre,

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Beste Grüße
Carsten

Zitat von eileenfre:
Ich hatte hier schonmal gelesen, dass es das angeblich nicht geben würde, weil es ja widersprüchlich wäre wegzuklappen weil hoher Puls, Adrenalin etc ja eigentlich zum „fliehen“ gedacht sind. Eine Ohnmacht wäre also quasi gar nicht möglich, weil der Körper im fliehmodus ist.


Ja.

Allerdings kanns auch zum sympathikovasalen Anfall kommen - also einer vasovagalen Synkope. Der Parasympathikus wird dabei entweder überaktiviert, oder der Sympathikus blockiert.

Das passiert auch, wenn man lange steht. Die Gefäße weiten sich plötzlich und das Herz bekommt das Signal, die Frequenz schnell zu reduzieren. Ergo kommt zu wenig Sauerstoff im Hirn an.

Im Prinzip ist es nicht gefährlich, aber ich verstehe, wenn dich das jedes Mal extrem verunsichert.

Ich hab das übrigens auch gehabt.
Bin zwar nie ganz weg getreten, aber oft genug kurz davor. Lallen, Augen rollen sich nach oben, Blutdruck im Keller.

Ich hab mich dann immer mit negativen Gedanken auf Krampf schlafen gelegt, in der Hoffnung, dass es dann gleich ganz vorbei ist, aber bisher hat sich das Nervensystem immerwieder beruhigt.

Das war aber kein normales Einschlafen, sondern eher ein fallendes Delirium im Kopf, bei dem es einen in die Matratze zieht.

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Dr. Christina Wiesemann
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