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Hallo ihr lieben,
Ich bin neu in diesem Forum und möchte euch einfach mal nach eurer meinung fragen. Um auf das eigentliche Thema zu kommen muss ich etwas ausholen. Ich habe von meinem 10 bis zu meinem 16. Lebensjahr in verschiedenen Heimen,Pflegefamilien und Psychiatrien/Kliniken gelebt. Als ich aus meiner letzten Klinik entlassen wurde lernte ich einen Mann kennen und lieben. Er war der erste Mensch bei dem ich das Gefühl hatte,dass er mich versteht und ich liebte ihn wirklich von ganzen Herzen. Ich war richtig abhängig von ihm,hatte niemanden anderes als ihn und dann zogen wir zusammen. Ich wusste von seiner Kriminiellen Vergangenheit und seinem Dro.problem. Als wir zusammen wohnten gab es kein Problem mit der Polizei und er war clean. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht dass er mich die ganze Zeit benutzt hat. Benutzt in dem Sinne eine Wohnung bzw ein Dach über den Kopf zu haben. Ich wusste nicht,dass er weiterhin straftaten verübte als wir zusammen wohnte. Er war ein wirklich guter Schauspieler. Ich war so unglaublich blind vor liebe. Wir lebten 2 Jahre zusamen.
Eines Tages stand die Krippo vor meiner Tür und sie nahmen ihn mit. Haftbefehl. An diesem Tag änderte sich alles. Mein Leben ist nie besonders Leicht gewesen aber mein Psychiater meint : Das dieser Vorfall zwar nicht die Ursache aber der Auslöser für meine heutigen Panikattacken gewesen sei.
Mittlerweile leide ich unter einer Panikstörung,einer Ptbs,Einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung und einer herzneurose.
Seit über einem Jahr ist es jetzt so schlimm dass ich das Haus nicht mehr verlassen kann. Ich kann nicht mehr einkaufen. Nicht mehr Bus fahren. Mich mit keinen Freunden treffen ( wenn ich noch welche hätte )
Dieses Erlebnis hat mich einfach total aus der Bahn geworfen und mittlerweile nehme ich schon ziemlich lange Benzos. Sie wirken auch nicht mehr aber dazu gleich mehr.
Nach dem sie ihn also mitgenommen hatten ging ich ihn einmal besuchen und bei dem besuch meinte er,dass er nur 14 Monate weg sei. Das stimmte nicht. Mittlerweile ist er seit fast 3 Jahren weg. in den letzten 3 Jahren stellte sich raus,dasss er mich die ganze Zeit belogen hat und ich habe Sachen erfahren sie ich einfach nicht verstehen kann.
Wie konnte/kann dieser Mensch die ganze Zeit von Liebe sprechen und sein Handeln ist das genaue gegenteil?
Wir hatten die letzten Jahre mal mehr mal weniger Briefkontakt aber ich würde lügen wenn ich sagen würde,dass ich keine antworten auf meine Fragen will und wie das schicksal es will rief er mich vor paar tagen an und meinte,dass er am 11. eine ausführung hat und vorbei kommen möchte.
Ich habe mit meiner Psychiater gesprochen und er meinte,dass es zwei Möglichkeiten gibt wenn ich auf ihn treffe. Die erste wäre dass es wie eine Schocktherapie wirken würde mich endlich mit ihm auseinanderzusetzen und klarheit über alles zu bekommen oder es würde mich endgültig aus der Bahn werfen.
Ich habe dem treffen zugesagt. Ich möchte ihn nicht zurück. Um Gottes Willen. Dafür hat diese Beziehung zu viel zerstört. Ich hätte aber gerne antworten und vielleicht würde es mir helfen....mich mit ihm auseinanderzusetzen. Ich weiß es wirklich nicht.
Ich weiß nur dass ich seit tagen nicht mehr schlafen kann. Ich habe furchtbare Angst. Nicht vor ihm sondern vor dem was dieses Treffen mit meinem Kopf macht. Ich habe Angst vor nervosität umzufallen,zu sterben,dem nicht gewachsen zu sein. Ich fange schon an zu zittern wenn ich nur daran denke aber wenn ich das nicht tue....werde ich mich doch immer fragen,ob es mir nach dem treffen vielleicht besser gegangen wäre.
Ich kann jetzt eh nicht mehr absagen. Das treffen ist am Mittwoch. Er kommt mit zwei Beamten aber ich weiß einfach nicht wie und ob ich das schaffe/n soll. Benzos helfen mir nicht mehr und Atemübungen bringen mir auch nichts.
Ich habe einfach nur Angst. Angst...Das es alles nur noch schlimmer macht.
Auch wenn ich der Meinung bin,schon am ende zu sein.
Was würdet ihr tun?

09.03.2015 23:23 • 12.03.2015 #1


8 Antworten ↓


Traume meine natürlich Trauma. Entschuldigt. Habe den Text mit dem Handy geschrieben.

A


Mit Traume Konfrontieren?

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Davina, es tut mir schrecklich leid, das es dir so fürchterlich schlecht geht.

Und dass du noch viel aufarbeiten und und und musst, ist dir ja klar.

Und du gehst jetzt da hin. Nicht um irgendwas aufzuarbeiten, wenn das geht, ok.

Du gehst da hin, wegen der Angst. Schlimmer als jetzt kann es nämlich nicht mehr werden. Und egal, wie es ausgeht, du warst dort. Du bist trotz allem hingegangen.

Das ist dein Ziel. Nicht vermeiden, sondern dich stellen.

Du wirst nicht ohnmächtig werden, nicht sterben, sondern es wird viel einfacher, wenn du das getan hast.

Jetzt mache dir einen Zettel und schreibe dir auf, was du wissen willst. Und egal, was dabei rauskommt, du hast es getan. Das ist ein Riesen Schritt.

Ich musste mich vor 1 Woche auch einer beschissenen Situation stellen. Ich hatte keine PA, aber adrenalinaussxhüttung ohne Ende. Könnte nicht schlafen, gedankenkarusell, könnte nicht mehr richtig sehen, mir war schlecht, zittern, aber ich habe es getan und es war absolut gut.

Wenn du das getan hast, wenn es vorüber ist, bist du eine Heldin.
Schreibe ruhig mit uns. Wir sind da.

Ich danke dir wirklich von ganzen Herzen und finde es gut,dass du dich deiner unangenehmen situation letzte Woche gestellt hast.
Darf man Fragen was es war und wie du es durchgestanden hast?
Diese Adrenalinschübe habe ich auch die ganze Zeit das Gefühl den Verstand zu verlieren.
Dauernd die gleichen fragen: Was ist wenn dieses und jenes passiert?
Ich habe einfach unglaubliche Angst.
Ich kann die Situation nicht wirklich kontrollieren aber du hast recht,dass ich machen muss.
Mich der Angst stellen.

Das mit dem Aufschreiben,ist eine wirklich gute Idee.
Ich danke dir 3

Gerne, war eine anwaltssache mit ehemaliger Chefin, deren neuem helferlein und deren Anwalt.
Mir wurde Unterschlagung vorgeworfen..es waren einige zehntausend Euro im Raum.

Da sie aber eine Lügnerin und Betrügerin ist, hatte ich zwar Beweise in der Hand, wäre aber, wenn es vor Gericht gegangen wäre, als Mittäterin angeklagt worden. Damals wusste ich nicht, dass Schwarzgeld, wenn man das trotz Chef-Anweisung auszahlt, dass man auch mit dran ist.

Egal, mir ging der Ar. auf Grundeis. Und sie konnte sich nicht erinnern, dass sie mich damit beauftragt hat. Gottseidank hatte ich eine handschriftliche Anweisung in der Hand.

Es ging natürlich gut für mich aus.

Aber der Horror vor dem Gespräch war gewaltig. Ich war noch nie in solch einer Situation und habe mich vor dem Unbekannten sehr gefürchtet..

Lügen, Betrügereien, ich kann das nicht. Blauäugig habe ich Anweisungen ausgeführt. Im Nachhinein bin ich jetzt klüger.
So zum durchstehen: genau wie du war ich nur noch ein angstbündel. Aber als ich dort war, war es mir dann plötzlich egal. Dann bin ich in den Kampfmodus. Ich war klar, ich war zornig, ich war zu allem bereit. Und habe gewonnen. Das hat mich sehr gestärkt.

Auge in Auge dem Peiniger gegenüber zu sitzen. Ja, das kann man. Und dann habe ich genau geschaut. War das noch die große Chefin, vor der jeder gezittert hat? Nö, nur eine halbverhungerte, böse, verhärmte Frau saß mir gegenüber, die kein Wort geredet hat.

So,machst du das auch. Guck dir das Elend an, das da hockt..

Peinlich, wie wir das Jahre mit denen ausgehalten haben. Und jetzt, na er im Knast du draußen.

Ich weg von der Frau, die mich ausgenützt hat. Juhu, frei. War ich naiv, ja. Und, ich glaube immer an das Gute. Bis ich eben auf die Nase falle..
Aufstehen, Krone geraderichten und weitergehen.

Du,schaffst das auch..jede Wette.

Ich denke, wenn du ihn siehst, sei nicht mehr das Opfer. Mach es für dich. Stell dich deiner Angst, und du wirst sehen, alles halb so schlimm.

Also,diese Sache die deine Chefin da abgezogen hat,finde ich ja unter aller sau! Zum glück konntest du es beweisen und alles ging gut für mich aus. Ich kann mir ansatzweiße vorstellen, wie elend es dir vor dem Gespräch gegangen sein muss.
Du kannst aufjedenfall stolz auf dich sein,dass du da stärke und willen gezeigt hast!

Deine Worte haben mir wirklich Mut gemacht. Heute bin ich natürlich noch mega angespannt und nervös aber nicht so schlimm wie die letzten Tage. Ich werde mir deine worte zu herzen nehmen und mir immer wieder sagen : Ich bin nicht mehr das Opfer!

Liebe Grüße,
Davina

Davina, du schaffst da. Lass Es uns wissen, und egal, vollkommen egal, wie es ausgegangen ist. Merke dir eins, du warst dort. Um den Rest, kann man sich später kümmern.

Und jawohl, ,manches mal muss man erst durch die Hölle um wieder ans Licht zu kommen. Aber wenn die Sonne scheint, dann so richtig.

Ich wollte mich mal melden.
Gestern war also das treffen.
Die Nacht vorher konnte ich nicht schlafen und auch noch kurz vorher,dachte ich den verstand zu verlieren aber als er dann vor der Tür stand war ich ganz ruhig.
Ich habe mir dauernd gesagt: Das ist deine Wohnung und wenn dir das zu viel wird kannst du ihn weg schicken oder zur Not gehen! Das hat wirklich geholfen.
Er war viel nervöser als ich. Er konnte mir fast eine Stunde nicht in die Augen schauen. Für mich war das kein 30 jähriger mann der da neben mir saß. Er kam mir wie ein Kind vor. Ich habe auf viele Fragen antworten bekommen und habe die ganzen 6 Stunden ohne Zwischenfall ausgehalten. All die Ängste waren unbegründet und ich bin sehr stolz auf mich!

Was habe ich dir gesagt. Davina, du bist eine Heldin.

Jetzt hast du das gleiche erlebt und durchgestanden wie ich. Herzlichen Glückwunsch.

Das ist ein Riesenschritt nach vorne. Sag nicht, dass du nicht stark bist.

Juhu,




Dr. Reinhard Pichler
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