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Grübelina
Hallo ihr Lieben,

Der Titel beschreibt mein Problem ja schon relativ genau.
Ich leide unter einer Angststörung, so phasenweise Grübelzwängen und mache mir über alles direkt überdimensionale Sorgen.
Mein Hund ist nun krank und es geht ihr wirklich nicht gut. Sie ist in Behandlung und wir müssen nun sehen wie es weiter geht.
Schon fast immer ist es so, dass ich ziemlich abdrehe, wenn eines meiner Tiere krank wird. Ich kann nicht mehr richtig schlafen, zittere, bin durchgehend nervös, habe große Ängste und weine viel.

Ich hinterfrage jede Entscheidung und denke immer, dass ich zu spät sein könnte um etwas zu entdecken.

Mein Therapeut sagt, es hat viel mit meiner Unterbewussten Verlustangst zu tun und der Angst vor dem Gefühl der Trauer.

Mir sind schon einige Tiere unter schlimmen Umständen gestorben und bei den meisten bin ich der Meinung, hätte früher etwas gefunden werden können.
Aus dem oben genannten Grund habe ich damals auch meine letzten Tiere abgegeben in sehr gute Hände. Zu ihnen habe ich heute noch Kontakt.

Nun habe ich einen Pflegehund übernommen. Mein Freund unterstützt mich und ich dachte, dann werde ich ruhiger, wenn sozusagen jemand anders noch hinter mir steht. Leider ist das nicht so.

Vielleicht finde ich hier ja Gleichgesinnte, denen es ähnlich geht.

Liebe Grüße

15.05.2020 14:01 • 16.05.2020 #1


9 Antworten ↓


SeytaniLilith93
Ich kann das verstehen , mir geht es leider zurzeit nicht anders mit meinen Hund.
Es fing mit starken hecheln an und hoher Atemfrequenz, beim Röntgen kam raus er hat ein vergrößertes Herz . Zurzeit bekommt er Wassertabletten aber es gibt Momente da geht es ihm trotzdem nicht gut, leider habe ich den Ultraschall für das Herz Ende Mai und ich habe so große Angst das bis dahin was passiert, da er noch keine Herz Medikamente bekommt.

Ich denke dann auch ständig nach und beobachte ständig die Atmung von meinen Hund. Habe die letzten Wochen viel geweint weil ich Angst habe das es zu spät ist. Komme kaum zum schlafen weil ich ständig Angst habe das was ist und ich es nicht rechtzeitig mit bekomme.
Daher kann ich das nachfühlen ....

Die Tiere gehören einfach zur Familie und der Verlust tut weh.
Tiere können leider nicht sagen was ihnen weh tut oder was sie haben und ich denke man hat einfach eine große Verantwortung für das Tier , wie bei einen Kind und man könnte es sich nicht verzeihen wenn etwas passiert.
So geht es mir auf jeden Fall...
Ich bin so froh wenn der Termin endlich ist und dann vielleicht es mir etwas besser geht wenn ich genaueres weiß.

Fühl dich gedrückt.
Liebe Grüße

15.05.2020 14:32 • x 1 #2


A


Irrationale Ängste bezogen auf das Haustier

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Calima
Zitat von Grübelina:
Schon fast immer ist es so, dass ich ziemlich abdrehe, wenn eines meiner Tiere krank wird. Ich kann nicht mehr richtig schlafen, zittere, bin durchgehend nervös, habe große Ängste und weine viel.


Genau damit tust du dem Tier keinen Gefallen. Tiere leben im Hier und Jetzt. Sie machen sich - im Gegensatz zu uns Menschen - keine Gedanken um die Zukunft. Das, was gerade geschieht, ist das, was für sie Bedeutung hat.

Vielleicht kann dir dieser Gedanke helfen? Wenn du dafür sorgst, dass es dem Hund so gut wie möglich geht, tust du das Beste für ihn. Angstvoll das fürchten, was passieren könnte, sorgt nur dafür, dass der Hund unter deiner Angst leidet. Unter Umständen um ein Vielfaches mehr, als an seinen eigenen Problemen.

Ich hatte viele kranke Tiere auf meinem Tisch. Am ruhigsten und entspanntesten waren immer die, deren Besitzer nicht in Panik waren.

Der Gedanke, dass du etwas versäumst, um das Tier zu retten, bringt niemandem etwas und stresst dich und den Hund. Ein Sicherheit und Gelassenheit gebender Mensch ist viel wertvoller für den Hund, als ein Häufchen Elend an seiner Seite.

15.05.2020 18:40 • x 1 #3


kritisches_Auge
Ich frage mich nur, ob das immer so rational gesehen werden kann und Gefühle richten sich nicht danach ob es etwas bringt.

Wie oft habe ich es schon bei Kaninchen erlebt, dass sie einen Abend nicht fressen, bei Amadeus gottseidank sehr selten, er trinkt dann Wasser und wenn er dann wieder an das Heu geht, ist das Schlimmste überstanden, aber ich rege mich immer noch jedes Mal auf.
Wie oft habe ich schon beobachtet, dass ein Kaninchen wenn es tief schläft, aussieht wie tot, aber ich erschrecke immer noch.

Für mich ist es das beste mich einfach damit abzufinden so ängstlich und besorgt zu reagieren.
Ich dachte früher, dass ich ein drittes Kind genießen könnte ohne derart ängstlich zu sein, nein, das wäre nicht der Fall gewesen wie ich anhand der Tiere sehe.

15.05.2020 18:51 • #4


Calima
Zitat von kritisches_Auge:
Ich frage mich nur, ob das immer so rational gesehen werden kann und Gefühle richten sich nicht danach ob es etwas bringt.


Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass unsere Gedanken unsere Gefühle steuern. Den meisten von uns gelingt es problemlos, uns erfolgreich in unsere Angst hineinzudenken und diese damit immer mehr zu steigern. Das funktioniert andersrum auch - wenngleich um einiges mühsamer.

Wir sind unseren Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert, WEIL wir denken können. Wir müssen nur auch denken wollen .

15.05.2020 19:24 • x 2 #5


Z
Mir geht es wie dir auch.
Ich habe ein Pony und zwei Katzen.
Mein Pony ist anfällig für koliken die immer Lebensgefahr bedeuten.
Er hat es immer so unvermittelt. Ohne dass man weiß warum.
Ich gehe nach Hause von ihm und eine Stunde später kann das Telefon klingeln das Moe liegt und Kolik hat.

Ich habe permanent Angst wenn ich ihn nicht in diesem Moment vor mir habe ob gleich mein Telefon klingelt.
Mein Pony bedeutet mir alles, er ist mit meinen Katzen die ganze Welt für mich.
Ich fühle mich von Menschen nicht verstanden, ich mag lieber meine Tiere. Wenn ihm was passieren würde wüsste ich nicht mehr weiter.

15.05.2020 19:26 • x 2 #6


kritisches_Auge
Ich würde sagen wir müssen denken können, das wollen gefällt mir nicht.

15.05.2020 19:31 • x 1 #7


Calima
Zitat von kritisches_Auge:
ch würde sagen wir müssen denken können, das wollen gefällt mir nicht.


Mir auch nicht . Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, dass es durchaus auch eine Sache des Wollens ist. Sich von einem Gefühl überschwemmen und wegspülen lassen ist unterm Strich einfacher, als mit dem Hirn dagegen zu halten.

15.05.2020 19:35 • x 1 #8


kritisches_Auge
Ja, aber erst lebe ich in meinem Gefühl und dann kommt das Denken, ich finde beide sind Brüder und einer ergänzt den anderen.

15.05.2020 23:58 • x 2 #9


Grübelina
Zitat von kritisches_Auge:
Wie oft habe ich es schon bei Kaninchen erlebt, dass sie einen Abend nicht fressen, bei Amadeus gottseidank sehr selten, er trinkt dann Wasser und wenn er dann wieder an das Heu geht, ist das Schlimmste überstanden, aber ich rege mich immer noch jedes Mal auf.


Erstmal danke für eure Antworten!

Tatsächlich fing es bei mir auch mit der Meerschweinchen-/Kaninchenhaltung und der Arbeit im Tierschutz an.
Ich habe viele Tiere verloren; fast alle unter dramatischen Umständen. Meist waren sie schon in Behandlung, doch irgendwie wurde das Ausmaß der Erkrankung nie richtig eingeschätzt und es war dann zu spät.. als letztes hatte ich ein Kaninchen mit Nierenleiden. Eine Niere hätte entfernt werden müssen, die andere Niere war aber vermutlich auch nicht mehr intakt - also habe ich ihn gehen lassen. In dieser einen Woche in der ich von einem TA-Besuch zum andere fuhr, bis hin zur Klinik, machte mich so dermaßen fertig, dass ich einfach nicht mehr konnte.
Ich war psychisch so am Ende, dass ich mein verbliebenes Kaninchen abgab. Was ich mir vorher nie hätte vorstellen können.
Ich hatte dann noch zwei Meerschweinchen, wovon kurz darauf auch eines sehr krank wurde und alle 2 Stunden gepäppelt werden musst und dann doch leider starb. Auch das andere verbliebene Schweinchen habe ich dann auf einen Pflegeplatz gegeben, wo sich gut gekümmert wird und ich finanziell unterstützen kann.

Was ich eigentlich damit sagen wollte ist, dass ich psychisch davon so ausgelaugt war, dass ich bereit war, alles was mir heilig ist - und das sind meine Tiere - abzugeben. Ich habe mir geschworen, dass ich nie wieder Tiere bekommen werde, weil ich diese Verluste nicht mehr durchstehe.
Kurze Zeit nach all dem bekam ich meine erste Panikattacke und alles nahm seinen Lauf.
Die Geschichte im Detail zu erzählen, würde den Rahmen sprengen.

Jetzt habe ich eben meinen Hund, der auch unter besonderen Umständen zu mir kam. Trotzdem bin ich froh sie zu haben... aber man denkt sich eben; wieso hat man gerade als so besorgter Mensch Gefühlt die meisten Probleme?
Es wurde sich 4 Jahre lang nicht um diesen Hund geschert; und Jetzt wo man sich kümmert, Jagt eine Krankheit die nächste!

Ich glaube, es hat einfach auch ganz viel mit Verantwortung zu tun. Wenn man ein Tier hat, liegt jede Entscheidung in meiner Hand. Das ist glaube ich das, was mir stellenweise Probleme bereitet.

16.05.2020 01:28 • #10


A


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