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55

Calima
Zitat von Flame:
Ich empfinde es als Ausgrenzung,dass wir psychisch Erkrankten uns permanent (und offenbar sogar voreinander) sogar noch dafür rechtfertigen müssen,dass wird Medikamente einnehmen,die uns verschrieben werden.

Es geht doch gar nicht um Rechtfertigung. Jeder entscheidet, was er sich gibt und was nicht. Wenn aber jemand mit Zweifeln um Rat fragt, muss auch alles auf den Tisch, was es dazu zu sagen gibt. Von allen Seiten.

Das ist bei Medikamenten für körperliche Erkrankungen nicht anders. Schau dir die Impfdiskussion in Sachen Corona an.

Jede Substanz, die man sich zuführt -aus welchen Gründen auch immer - hat Wirkungen und Nebenwirkungen. Eine Sucht - und damit letztlich auch eine körperliche Abhängigkeit - ist eine sehr schwerwiegende. Und man sollte sich tatsächlich sehr gut überlegen, ob man sich auf diesen Weg begeben will.

Was Abhängigen zu eigen ist ist aber häufig, ihr Suchtmittel zu verteidigen und es als Bedrohung wahrzunehmen, wenn jemand dessen Gebrauch kritisch betrachtet. Da unterscheiden sich Raucher nicht von Säufern und Abhängigen von anderen Substanzen.

07.02.2021 15:10 • x 1 #21


P
Zitat von Flame:
So gesehen war ich in der Zeit auch süchtig. Ist dann doch aber unabhängig von der Dosis: Wenn man es braucht,braucht man es. Auch wenn es nur 0,5 mg pro Woche sein mögen. Ich brauchte damals 3-4 mg pro Woche,ja,ich war süchtig ...


Ich bin froh, dass es Tavor gibt und habe den Rest der Tabletten auch aufgehoben. Ich hatte zwar seit 11 Monaten keine Attacke mehr, aber so weiß ich, wenn es mal eine geben sollte - was ich nicht glaube, vorallem nicht in der Intensität, dass es Tavor rechtfertigen würde - wenn ich allein mit meinen Kindern bin, könnte ich es nehmen.
Ich verteufele es nicht.

Es ist aber keine Substanz, die man mit Medikamenten gleichsetzen kann, die man gegen chronische Leiden einnehmen muss, sondern eine Art Dro.. Dro. zeichnen sich dadurch aus, dass man ohne sie irgendwann nicht mehr leben kann (obwohl man sie nicht zum Leben braucht) und/oder dass man immer mehr davon braucht, um den gewünschten Zustand zu erreichen.

Wenn du abnimmst und kein Blutdruckmedikament mehr brauchst, setzt du es ab und lebst weiter. Bei einer Tavorabhängigkeit ist dies nur sehr sehr schwer bis gar nicht möglich.

07.02.2021 15:11 • #22


A


Innere Unruhe durch Tavor?

x 3


P
Zitat von Wölckchen:
@Pauline333 Der Auslöser war, dass ich eine Nachricht von jemanden bekommen habe, mit Worten die mich sehr aus der Bahn geworfen haben. Es fing an mit herzrasen und der Angst vor einem Herzinfarkt. Dann vor zwei Wochen am Samstag die große Panikattacke, mit übergeben etc... bin ...


Tavor wird dir aber nicht helfen, dass es besser wird, das möchte ich dir nur mitgeben. Es kann nur überbrücken bis andere Maßnahmen greifen. Welche sind das bei dir?

07.02.2021 15:14 • x 1 #23


Wölckchen
Zitat von Pauline333:
Tavor wird dir aber nicht helfen, dass es besser wird, das möchte ich dir nur mitgeben. Es kann nur überbrücken bis andere Maßnahmen greifen. Welche sind das bei dir?


Ich beginne jetzt eine Therapie. Zudem wird überlegt ein AD einzusetzen. Da ich aber vieles nicht vertrage wäre da die einzige Option Opripramol. Aber zunächst will meine Ärztin erstmal schauen ob die VT anspricht.

07.02.2021 15:16 • #24


Icefalki
Zitat von Wölckchen:
Mittlerweile habe ich Angst vor psychischen Erkrankungen


Ja, das kenne ich nur zu gut. Und alle diese Symtome, die hier wohl jeder kennt. Man könnte sagen, dass wir Sterben schon 1000 mal geübt haben. Sind wohl alle Profis in dieser Liga.

Ich halte es für wichtig, dass man erstmals alle Symtome kennt, die bei Angst gefühlt werden. Die spürt nämlich jeder, da sie vom Körper als Schutz produziert werden, da der nicht weiss, dass diese Angst eigentlich Blödsinn ist.

Und abgebaut werden, wenn man sich bewegt. Sind ja Kampf- und Fluchthormone. Ich wusste das nicht und bin erstarrt, und das Adrenalin ist sowas von produziert worden, und mehr und mehr und mehr. Und der Blutdruck ist durch die Decke und der Gedanke, jetzt kann das Herz das nimmer ab, oder der Schalter legt sich um und ich drehe durch.

Leb immer noch, echt komisch.

Versuch es mal, bevor du das Benzo nimmst, dich wirklich mal körperlich zu verausgaben. So richtig Treppe hoch und runter, bis du platt bist. Dann kannst du immer noch zur Dro. greifen, oder auch nicht.

07.02.2021 15:16 • x 2 #25


Calima
Zitat von Wölckchen:
Aber zunächst will meine Ärztin erstmal schauen ob die VT anspricht.

Die VT wird nicht greifen, wenn du unter Tavor stehst.

07.02.2021 15:17 • #26


Wölckchen
Zitat von Calima:
Die VT wird nicht greifen, wenn du unter Tavor stehst.


Die Frage ist, ob es ratsam ist, jemand der im Moment so voller Angst ist so einen hoffnungslosen Spruch zu drücken.

Ich bin wie gesagt die Tavor schon wieder am ausschleichen...

07.02.2021 15:21 • #27


P
Es kann Wochen dauern bis die VT beginnt zu greifen. Es gibt ganz, ganz viele Möglichkeiten, sich selbst zu beruhigen. Vielleicht magst du dich in die Richtung mal einlesen und immer wieder die Sachen, von denen du glaubst, sie könnten helfen, üben.

Parallel an der Gesamtentspannung arbeiten, um dein Erregungslevel zu senken.
Du musst jetzt schon aktiv werden, um da raus zu kommen.

07.02.2021 15:21 • x 1 #28


P
Zitat von Wölckchen:
Die Frage ist, ob es ratsam ist, jemand der im Moment so voller Angst ist so einen hoffnungslosen Spruch zu drücken. Ich bin wie gesagt die Tavor schon wieder am ausschleichen...


Ach, dann ist doch gut. Das hatte ich wohl überlesen. Es klang bei mir so an als suchtest du positive Berichte über eine längere Einnahmedauer und da gehen bei mir sämtliche Alarmglocken los. Dann alles Gute!

07.02.2021 15:22 • #29


Wölckchen
Zitat von Pauline333:
Ach, dann ist doch gut. Das hatte ich wohl überlesen. Es klang bei mir so an als suchtest du positive Berichte über eine längere Einnahmedauer und da gehen bei mir sämtliche Alarmglocken los. Dann alles Gute!


Danke! Nein ich habe für 4-5 Tage 1,0 genommen und bin jetzt seit 3 Tagen schon bei 0,5 und nächste Woche bei 0,25...
ich habe nicht vor das als Dauermedi zu nehmen und auch meine Ärzte nicht..

07.02.2021 15:24 • x 1 #30


Calima
Zitat von Wölckchen:
Die Frage ist, ob es ratsam ist, jemand der im Moment so voller Angst ist so einen hoffnungslosen Spruch zu drücken.


Wenn du die Tavor doch ohnehin bereits ausschleichst, ist das doch kein Thema. Das wird es nur, wenn du abfängst, dich selbst in Sachen Abhängigkeit zu belügen. Die VT hat ein großartiges Potential, dich gesund zu machen. Nutze es, denn die Tavor wird sonst dein Fluch..

07.02.2021 15:24 • x 2 #31


F
@Calima

Ich hab jedenfalls noch nie gehört,dass ein Nierenkranker sich darüber beklagt,er sei süchtig nach Insulin.
Was ich damit (nach wie vor) sagen möchte (auch auf die Gefahr hin,dass ich mich wiederhole):

Eine Angststörung ist eine Krankheit.
Und dass Krankheiten mit Medikamenten behandelt werden,ist meiner Meinung nach völlig in Ordnung.

Ich verstehe durchaus Deinen Einwand,dass man zusieht,möglichst ohne auszukommen.
Soweit es eben geht.
Kenne niemanden,der das nicht auch so täte inklusive mir selbst.

Mag sein,dass ich damit alleine dastehe aber ich bin der Meinung,dass Medikamente wie Tavor über ganz schlimme Zeiten (da rede ich nicht von einer Panikattacke oder mehreren sondern langandauernde Angst und Panik) hinweghelfen und das auch so richtig ist.

07.02.2021 15:34 • x 3 #32


P
Zitat von Flame:
Ich hab jedenfalls noch nie gehört,dass ein Nierenkranker sich darüber beklagt,er sei süchtig nach Insulin.
Was ich damit (nach wie vor) sagen möchte (auch auf die Gefahr hin,dass ich mich wiederhole):


Aber Tavor und ähnliche Substanzen sind eben nicht gleichzusetzen mit z.B. Insulin. Ohne Insulin könnte,/würde man schlicht sterben. Auch will/braucht man nicht immer mehr Insulin.

Tavor ist wie eine Dro.. Auch mit Canna. oder manch harten Sachen bekommt man seine Ängste für den Moment weg.

Ich bin aber wie gesagt auch froh, dass es ein solches Präparat gibt. Für Notfälle.

07.02.2021 15:41 • #33


Calima
Zitat von Flame:
Ich hab jedenfalls noch nie gehört,dass ein Nierenkranker sich darüber beklagt,er sei süchtig nach Insulin.

Sorry , aber der Vergleich hinkt. Ohne Insulin stirbt man, wenn man es braucht. Ohne Benzo nicht. Wenn man schon den körperlichen mit dem psychischen Bereich vergleichen will, dann wohl am ehesten mit der Schmerzmedikation.

Hier ist die Abwägung von Abhängigkeit und Nutzen wohl vergleichbar - auch was den Leidensdruck der Patienten betrifft.

Bei der TE ist bereits zu beobachten, dass sie in Gefahr ist, sich in Sachen Tavor zu beschummeln. Ihr zu sagen, dass sie sich auf äußerst dünnem Eis bewegt, halte ich für unbedingt notwendig.

Die Entscheidung wird sie ohnehin selbst treffen. Und wenn sie sich dagegen entscheiden kann, ist das nur gut.

07.02.2021 15:41 • #34


Winnie22
Zitat von Flame:
@Calima Ich hab jedenfalls noch nie gehört,dass ein Nierenkranker sich darüber beklagt,er sei süchtig nach Insulin. Was ich damit (nach wie vor) sagen möchte (auch auf die Gefahr hin,dass ich mich wiederhole): Eine Angststörung ist eine Krankheit. Und dass Krankheiten ...

Nein, du bist nicht die Einzige. Ich glaube auch das Wölckchen gerade eher beruhigende Worte braucht als Infos zur Benzoabhängigkeit.

07.02.2021 15:41 • x 2 #35


Calima
Zitat von Winnie22:
als Infos zur Benzoabhängigkeit.

Aber genau das ist das Thema des Threads. Ich werde niemals jemandem zuraten, ein Mittel zu nehmen, das ihn innerhalb kürzester Zeit in eine Suchterkrankung führen kann, so lange er nicht alle anderen Mittel ausgeschöpft hat.

07.02.2021 15:45 • #36


F
Ja,o.k.

Ich will es mal anders formulieren.

An meinen Panikattacken oder der Dauerangst bin ich auch nicht gestorben (wie man sieht).
Brauchte auch nie einen Krankenwagen oder sonstiges.

Was mit der Zeit extrem belastend wurde,waren die Depressionen nach 2 Jahren (durch fast permanente Angst und Panik ausgelöst).

Ich möchte hier niemandem Angst machen aber ich war irgendwann soweit,dass ich eigentlich nurnoch darüber nachgedacht habe,wie ich das hier alles möglichst schnell und schmerzlos beenden kann.

Das hatte auch damit zu tun,dass seitens der Ärzte in der Psychiatrie Konfrontation auf dem Plan stand statt Regelmedikation und ich vorher und nachher Schwierigkeiten hatte,ein Medikament zu finden,das dauerhaft hilft.

Depressionen können lebensgefährlich werden.
Die Angst hält man aus aber die Verzweiflung (mittelschwere bis schwere Depressionen) kann einen fertig machen.

Meiner Meinung nach gilt es zu unterbinden,dass man in die Verzweiflung rutscht und dazu gehört für mich auch,dass man rechtzeitig innere Qualen begrenzt.

Sicher,es gibt zahlreiche Psychopharmaka,die helfen können.
Aber in der Not muss erstmal was verfügbar sein.

07.02.2021 15:54 • x 4 #37

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Drummerin
Hallo
natürlich ist diese Dosis nicht als Dauermedikation. Aber du nimmst es ja noch nicht lange. Ich habe vor kurzem mit einem Therapeut gesprochen der meinte bei mir wenn wir bei 8,0mg Tavor sind dann müssen wir drüber reden. Aber 1,0mg Tavor ist für kürzere Zeit gar kein Problem. Ich nehme es selber auch aber nur 0,5mg. wenn ich bis auf 1,0mg umsteige bekomme ich mehr Angst. Liebe Grüße

13.06.2021 18:08 • #38


M
@Drummerin 8mg wäre aber schon über der erlaubten Höchstdosis (zumindest laut Packungsbeilage). Finde die Aussage etwas leichtsinnig..

14.06.2021 21:14 • x 1 #39


Drummerin
Genau aber das sagte ja der Therapeut und nicht ich . Ich hab selber bammel vom Tavor deswegen gibts nur 0,5mg weil ich mehr nicht will.

14.06.2021 21:28 • #40


A


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