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Loredana2371
Guten Morgen,

Ich habe gestern mal wieder einen Höllentag der Angst durchlebt.
Ich habe mich seit September endlich zum joggen durchgerungen und bin auch nach einem 7 Wochen Programm bei 30 min am Stück angelangt und sehr stolz.
Aber diese Herzangst kommt immer wieder.
Bin leider immer sehr verspannt im Nacken und Schulterbereich und dank Mass. ist es zu ertragen. Es bringt aber auch oft Ängste mit sich. Merke dann das ich mal wieder nicht durchatme kann bis zum Amschlag und dann muss ich immer wieder Luft holen. Werde dann so unruhig. Fange an Blutdruck zu messen.

Mein Blutdruck ist meist um die 115/70. Und mein Puls 50/55. Ohne Angst.

Kaum kommt die Angst sind meine Werte aus der Kontrolle. Bis zu 160/90. Ich bebe dann innerlich und habe Angst zu sterben. Volles Programm.

War im Mai'16 wieder zum Check. Alles gut.

Mache seit August 2015 nun schon wöchentlich eine Therapie und mein Psychologe riet mir unbedingt zum Sport, damit ich diese Spannung loswerde unter der ich ständig stehe.

Im April diesen Jahres ist meine Mutter verstorben, wir lebten in einem Haus, was das ganze erstmal extrem verschärfte. Dachte ich komme da durch den Sport raus, aber die Angst läuft immer mit.

Dabei weiß ich doch das alles ok ist und das es von den Verspannungen kommen kann, aber meine Angst geht nicht von mir weg.

Angst zu sterben.
Angst das meine Kinder dann alleine sind.
Angst Angst Angst.

Was kann ich noch machen?

Habe die erste Panikattacke mit 21 gehabt heute bin ich 45. Und es gibt wenige Tage wo ich die Angst mal ausblenden kann.

Danke für's lesen

22.10.2016 09:28 • 26.10.2016 #1


10 Antworten ↓


petrus57
Mir ergeht es genauso wie dir. Habe eigentlich einen ganz normalen Blutdruck. Die kleinste Aufregung reicht aus um den Blutdruck kräftig steigen zu lassen (170/105). Die beste Möglichkeit ist wohl das Blutdruckmessen sein zu lassen. Sport ist wirklich gut den Stress abzubauen. Ich habe auch oft eine innere Anspannung. Da drehe ich dann eine Runde um den Block.

Das mit dem Atmen habe ich auch ab und zu.

22.10.2016 09:50 • x 1 #2


A


Immer diese Angst vor Bluthochdruck - Herzangst

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Loredana2371
Und wie kommst Du mit der ganzen Angst klar? Ich versuche mir auch immer zu sagen, das man keinen Herzinfarkt bekommt, weil man aus Angst einen hohen Blutdruck hat, sondern weil man über längeren Zeitraum permanent hohen Blutdruck hat.

Ich habe auch immer sehr starke Rückenprobleme. Ich habe das dieses alles zusammengehört.
Mein Osteopath sagt das mein Zwerchfell sind verspannt und ich dadurch keine Luft bekomme.

22.10.2016 13:32 • #3


petrus57
Zitat von Loredana2371:
Und wie kommst Du mit der ganzen Angst klar?


Ich weiß das mein hoher Blutdruck psychisch bedingt ist. Wenn ich jetzt mal messe und der ist vielleicht bei 160 oder höher versuche ich das so hinzunehmen. Nach einer weile ist er dann wieder ganz normal. Vor einigen Wochen habe ich noch gemessen wie ein Verrückter. Dann war er auch schon mal bei 200 und höher. Das wurde aber nur durch das häufige messen ausgelöst. Hatte mal irgendwo gelesen, dass der Adrenalinspiegel ansteigt wenn man zu viel misst.

22.10.2016 13:58 • #4


Hotin
Hallo Loredana2371,
Zitat:
Ich habe mich seit September endlich zum joggen durchgerungen und bin auch nach einem 7 Wochen Programm
bei 30 min am Stück angelangt und sehr stolz.

Das ist richtig stark, wenn Du das geschafft hast. Wirst Du das laufen beibehalten?
Zitat:
Kaum kommt die Angst sind meine Werte aus der Kontrolle.


Das ist normal, wenn Du da nicht gegensteuerst. Bei scheinbarer Gefahr muss Dein Körper in Sekundenschnelle
Energie zur Verfügung stellen. Also bist Du doch gesund.
Zitat:
Ich bebe dann innerlich und habe Angst zu sterben.


Warum machst Du so oft eine Notfallübung? Wo brennt es denn in Deinem Leben ständig?
Zitat:
Im April diesen Jahres ist meine Mutter verstorben, wir lebten in einem Haus, was das ganze erstmal
extrem verschärfte.


Das Deine Mutter verstorben ist, tut mir leid. Nur, warum hat dies Deine Angst-Situation verschärft?
Zitat:
Was kann ich noch machen?


Ganz viel! Welche Ziele für Dich persönlich, möchtest Du denn erreichen?
Zitat:
Und es gibt wenige Tage wo ich die Angst mal ausblenden kann.


Das verstehe ich voll. Ich spüre meine Gefühle (Ängste) auch ständig.
Und dadurch weiß ich, wo ich im Leben hin will und wie ich das anstellen kann zufrieden zu werden.
Wäre das nicht so, würde ich den Werbeaussagen der Firmen glauben und feststellen, das ich offensichtlich
krank bin. Weil weder Coca Cola, noch Alltours, Facebook oder Red Bull mich wirklich zufrieden machen.

Viele Grüße

Bernhard

22.10.2016 14:05 • #5


Loredana2371
Hallo Bernhard

Das Laufen möchte ich auf jedenfall beibehalten. Ich fühle mich so unverwundbar, so als würde ich alles schaffen können. Verstehst Du das?

Wo es in meinem Leben brennt? Was für eine tolle Frage. Es brennt seit ich ganz klein war immer irgendwo. Seit ich klein war habe ich Angst vor dem einschlafen gehabt. Ich hatte Angst am nächsten Tag nicht aufzuwachen. Ich verstand den Schlaf nicht und stellte mir das aufwachen vor und hatte Angst. Ich wurde mit 3 Wochen ! zu Pflegeeltern gegeben. Da blieb ich bis nachmittags. Naja und ähnlich ging es weiter. Brennendes Inferno.

Der Tod meiner Mutter:
Da war er nun. Der Tod. Das wovor ich am meisten Angst hatte. Seit ich denken kann. Als meine Mutter starb dachte ich, das ich auch schwer erkranken könnte und steigerte mich da erstmal voll rein
Zum Glück war ich schon dabei eine Therapie zu machen, das half.

Ziele? Generell oder im Bezug auf die Angst?

Mich wundert das Du ein Mann bist. Dachte Angststörungen wäre mehr so ein Frauen-Ding.

22.10.2016 19:12 • #6


Loredana2371
Ich weiß das mein hoher Blutdruck psychisch bedingt ist. Wenn ich jetzt mal messe und der ist vielleicht bei 160 oder höher versuche ich das so hinzunehmen. Nach einer weile ist er dann wieder ganz normal. Vor einigen Wochen habe ich noch gemessen wie ein Verrückter. Dann war er auch schon mal bei 200 und höher. Das wurde aber nur durch das häufige messen ausgelöst. Hatte mal irgendwo gelesen, dass der Adrenalinspiegel ansteigt wenn man zu viel misst.[/quote]

Es ist schon enorm was unsere Psyche mit unserem Körper so anstellen kann. Das mit dem Adrenalinspiegel wusste ich nicht, aber ich merke wie ich schon unruhig werde, wenn ich messen will, weil ich weiß davon hängt dann wieder meine Angst ab.

Dabei habe ich das bei meiner Mutter erlebt: zig Jahre Bluthochdruck und woran ist sie gestorben? an Krebs.

22.10.2016 19:17 • x 1 #7


Hotin
Hallo Loredana2371,
Zitat:
Ich fühle mich so unverwundbar, so als würde ich alles schaffen können. Verstehst Du das?


Selbstverständlich verstehe ich das. Du kannst wirklich vieles schaffen. Glaube an Dich.
Zitat:
Es brennt seit ich ganz klein war immer irgendwo.


Brannte es tatsächlich immer irgendwo?
Wenn Du zufrieden leben möchtest, benötigst Du eine wichtige Eigenschaft. Sich ständig an veränderte Lebensumstände
anpassen zu können und immer wieder Schwierigkeiten aus dem Weg räumen zu können, dies ist ein gutes Rezept
für ein angenehmes Leben mit wenig Ängsten.

Zitat:
Seit ich klein war habe ich Angst vor dem einschlafen gehabt. Ich hatte Angst am nächsten Tag nicht aufzuwachen. Ich
verstand den Schlaf nicht und stellte mir das aufwachen vor und hatte Angst. Ich wurde mit 3 Wochen ! zu Pflegeeltern
gegeben.


Bestimmt verstehst Du heute, welchen Sinn es hat, dass wir schlafen? Wenn es Dich nicht zu sehr belastet, würde ich gern
mehr rund um Deine Erlebnisse und Deine Gefühle zum Thema Pflegeltern erfahren.

Zitat:
Der Tod meiner Mutter:
Da war er nun. Der Tod. Das wovor ich am meisten Angst hatte.


Der Tod naher Angehöriger und auch der eigene Tod dürfen Dir natürlich Angst machen. Nur, wenn Du wirklich verstanden
und auch akzeptiert hast, das alles Leben endlich ist, sollte die Angst davor, irgendwann diese Welt zu verlassen, viel
geringer werden.
Zitat:
Als meine Mutter starb dachte ich, das ich auch schwer erkranken könnte und steigerte mich da erstmal voll rein


Dieses reinsteigern passiert vermutlich immer dann, wenn Du auf Deine Ängste keine passende Antwort findest.
Zitat:
Ziele? Generell oder im Bezug auf die Angst?


Ganz allgemein ist es unbedingt wichtig, dass Du Dir bewusst bist, welche Ziele Du für Dich persönlich hast. Ohne klare
Ziele gibt es kaum eine Zufriedenheit.
Stell Dir vor, mit Deinem Auto fährst Du Tag für Tag, ohne ein Ziel anzusteuern. Wie lang wird Dich das zufrieden machen?
Mit klaren Zielen, die Du Dir selbst setzt, gibst Du Deinem Leben einen Sinn.

Zitat:
Mich wundert das Du ein Mann bist. Dachte Angststörungen wäre mehr so ein Frauen-Ding.


Das ist ein völlig separates Thema.
Meiner Meinung nach sind Männer und Frauen zahlenmäßig etwa gleich häufig von Angststörungen betroffen.
Durch verschiedene Reaktionsweisen und die unterschiedlichen Rollen in der Gesellschaft ist dies jedoch nicht so gut
zu erkennen. Männer drücken ihre Ängste häufig völlig anders aus. Viele versuchen ihre Ängste durch Kräfte messen,
Macht ausüben, gewalttätiges Verhalten, durch unterdrücken von Schwachen, von Frauen und Kindern, Foltern,
Alk., und vielem anderen zu verschleiern. Eine Angststörung, die man nicht erkennt, kann man
logischerweise auch nicht beseitigen.
So wird man das Problem des Rechtsradikalismus politisch kaum lösen können, da es sich hier meiner Meinung nach
um Menschen handelt, die ihre Ängste weder verstehen, noch selbst in den Griff bekommen können. Hier sollte die
Politik die besten Psychologen des Landes ansetzen, eine Problemlösung zu erarbeiten.
Kriege auf unserem Globus enden erst dann, wenn es gelingt, zu verhindern, dass Völker von egoistischen Machthabern
regiert werden, die unter heftigen Angststörungen und Größenwahn leiden.

Viele Grüße

Bernhard

25.10.2016 07:13 • x 1 #8


Loredana2371
Guten Morgen Hotin

Zitat:
Selbstverständlich verstehe ich das. Du kannst wirklich vieles schaffen. Glaube an Dich.

Das fällt mir schon mal schwer, weil ich oft in alte Muster verfalle.

Zitat:
Brannte es tatsächlich immer irgendwo?
Wenn Du zufrieden leben möchtest, benötigst Du eine wichtige Eigenschaft. Sich ständig an veränderte Lebensumstände
anpassen zu können und immer wieder Schwierigkeiten aus dem Weg räumen zu können, dies ist ein gutes Rezept
für ein angenehmes Leben mit wenig Ängsten.


Es brannte ganz sicher. Aber ich war irgendwie lange ein Statist, der sah aber nicht verstand und auch nicht wirklich mitspielte.



Zitat:
Bestimmt verstehst Du heute, welchen Sinn es hat, dass wir schlafen? Wenn es Dich nicht zu sehr belastet, würde ich gern
mehr rund um Deine Erlebnisse und Deine Gefühle zum Thema Pflegeltern erfahren.



Der Sinn des Schlafes. Klar, der kam. Die Angst davor blieb bis ins Erwachsenenalter. Heute schaffe ich es einzuschlafen, ohne jedes Mal daran zu denken. Trotzdem ist alleine einschlafen ohne berieselung sehr schwer.
Thema Pflegeeltern: meine Eltern, typische Gastarbeiter, waren natürlich in Deutschland um zu arbeiten und Geld zu verdienen. Sie lernten sich hier kennen und heirateten und schon war ich da. Ich musste nun ja irgendwo hin. Früher (70er) gab es Pflegeeltern auf die das Jugenamt besonders ein Auge warf. Ich war ein 3 Wochen altes Baby. Erziehungsurlaub gab es in dem Maßen nicht wie heute. Meine Mutter stillte mich sogar noch sporadisch, kam wohl in ihrer Pause einige Male. Dabei entdeckte sie wohl auch das die ersten beiden Pflegeeltern nicht gut mit mir umgingen und ich musste zu nr.3 wechseln. Ich erinnere mich gut an die ersten beiden, da diese 3 Personen alle in einem Haus lebten und privat Geld nahmen von meinen Eltern. Die ersten beiden waren schon ziemlich asozial, würde man heute sagen. Die 3. war ok und da blieb der Kontakt bis ich 16 war und sie ins Pflegeheim kam. Daran kannst Du sehen wie alt diese Menschen schon waren. Sehr stark übergewichtig und stark gehbehindert, zwei davon waren Schwestern und lebten auf einer Etage. Jede von ihnen hatte mehrere ausländische Kinder zur Pflege. Also mit 3 Wochen bis ich ca9 Jahre war wurde ich täglich dort hingebracht morgens um 5:30. Meine Mutter fing um 6:00 Uhr in der Fabrik an. Da blieb keine Zeit für irgendwas. Gefühle? Ich habe viele Gefühle was diese Zeit angeht. Was genau magst Du wissen?

Zitat:
Der Tod naher Angehöriger und auch der eigene Tod dürfen Dir natürlich Angst machen. Nur, wenn Du wirklich verstanden
und auch akzeptiert hast, das alles Leben endlich ist, sollte die Angst davor, irgendwann diese Welt zu verlassen, viel
geringer werden.


Ist es nicht gerade das was Angst macht?
Die Endlichkeit?
Zu wissen diese Welt zu verlassen und nicht zu wissen: was kommt danach? Kommt was? Kommt nichts?


Zitat:
Dieses reinsteigern passiert vermutlich immer dann, wenn Du auf Deine Ängste keine passende Antwort findest.


Richtig. Diese unbarmherzige Ungerechtigkeit und diese Ohnmacht nichts daran ändern zu können.

Meine Mum hatte ein echt hartes Leben: im Krieg 1940 geboren, Mutter gestorben mit 2 an Thyfus, eine Stiefmutter nach der anderen, musste mit 8 die Schule verlassen um ihre Stiefgeschwister groß zu ziehen 8 an der Zahl, Vater schlug und versuchte sie zu vergewaltigen, mit 27/28 Flucht nach Deutschland ( bis dahin bei dieser Ihrer Familie gelebt) hier Vater kennengelernt.45. Dachte das wäre ihr Glück. Ich wurde direkt gezeugt. Sie arbeitete weiter wie ein Tier. Wie schon ihr ganzes Leben, Ehe ein Horror ( Schläge usw)mein Vater war der Bestimmer und kontrollierte alles. Stalkte uns und durchsuchte alles. Das alles verstand ich aber erst ziemlich spät. Jedenfalls hat meine Mutter immer frisch gekocht und nie geraucht und Alk. vielleicht mal Sekt zu Silvester und bekommt dann als mein Vater Tod ist und sie Hoffnung auf ein paar ruhige Jahre hat Krebs?! Wie gemein ist das denn frag ich dich?

Zitat:
Ganza allgemein ist es unbedingt wichtig, dass Du Dir bewusst bist, welche Ziele Du für Dich persönlich hast. Ohne klare
Ziele gibt es kaum eine Zufriedenheit.
Stell Dir vor, mit Deinem Auto fährst Du Tag für Tag, ohne ein Ziel anzusteuern. Wie lang wird Dich das zufrieden machen?
Mit klaren Zielen, die Du Dir selbst setzt, gibst Du Deinem Leben einen Sinn.


Klar hab ich Ziele.
Ich möchte gerne kommenden Sommer umziehen. Meine 5km schaffen und danach 10km.
Ich möchte wieder zum Bauchtanz gehen im neuen Wohnort.
Dieses Jahr meine Fahrkenntnisse auffrischen. Seit 3 Jahren den Führerschein und null Fahrpraxis. Möchte 10-12 kg abnehmen und vor allem möchte ich im Kommenden Jahr endlich wieder arbeiten. Ich war nun 10 Jahre zuhause und hab meine Babies großgezogen, damit sie eben nicht zu Fremden mussten ( außer Kita klar) und möchte nun wieder in mein Berufsleben zurück. Ich verwalte zwar nebenher ein paar Immobilien, aber ich meine so richtig zurück in den Beruf mit Kollegen und Feierabend und Wochenende und festen Arbeitszeiten.


Zitat:
Das ist ein völlig separates Thema.
Meiner Meinung nach sind Männer und Frauen zahlenmäßig etwa gleich häufig von Angststörungen betroffen.
Durch verschiedene Reaktionsweisen und die unterschiedlichen Rollen in der Gesellschaft ist dies jedoch nicht so gut
zu erkennen. Männer drücken ihre Ängste häufig völlig anders aus. Viele versuchen ihre Ängste durch Kräfte messen,
Macht ausüben, gewalttätiges Verhalten, durch unterdrücken von Schwachen, von Frauen und Kindern, Foltern,
Alk., und vielem anderen zu verschleiern. Eine Angststörung, die man nicht erkennt, kann man
logischerweise auch nicht beseitigen.
So wird man das Problem des Rechtsradikalismus politisch kaum lösen können, da es sich hier meiner Meinung nach
um Menschen handelt, die ihre Ängste weder verstehen, noch selbst in den Griff bekommen können. Hier sollte die
Politik die besten Psychologen des Landes ansetzen, eine Problemlösung zu erarbeiten.
Kriege auf unserem Globus enden erst dann, wenn es gelingt, zu verhindern, dass Völker von egoistischen Machthabern
regiert werden, die unter heftigen Angststörungen und Größenwahn leiden.


Dann war mein Vater einfach nur ein ängstlicher Mensch wie mir scheint ....


Viele Grüße
Loredana

25.10.2016 08:38 • #9


petrus57
Zitat von Loredana2371:
Ehe ein Horror ( Schläge usw)mein Vater war der Bestimmer und kontrollierte alles.



Darunter hat meine Mutter auch zu leiden. Zum Glück hat mein Vater meine Mutter nie geschlagen. Dafür bekam ich nicht zu knapp Prügel.

25.10.2016 09:13 • #10


Hotin
Hallo Loredana,

Zitat:
Hotin: Du kannst wirklich vieles schaffen. Glaube an Dich.
Loredana: Das fällt mir schon mal schwer, weil ich oft in alte Muster verfalle.


Leider kommt es immer wieder vor, dass jemand in alte Muster verfällt. So lange
Du das noch merkst und gegensteuern kannst, ist es ok.
Zitat:
Es brannte ganz sicher. Aber ich war irgendwie lange ein Statist, der sah aber nicht verstand und auch nicht wirklich mitspielte.


Es war bestimmt schwierig in diesem Spiel eine wichtige Rolle zu übernehmen.
Gut wenn Du das heute so sehen kannst.
Zitat:

Der Sinn des Schlafes. Klar, der kam. Die Angst davor blieb bis ins Erwachsenenalter. Heute schaffe ich es einzuschlafen,
ohne jedes Mal daran zu denken. Trotzdem ist alleine einschlafen ohne berieselung sehr schwer.

Wenn Du weiter daran arbeitest, wirst du den Rest auch noch schaffen. Schlafen dient vor allem dazu, tagsüber erlebtes
geistig zu verarbeiten und den Muskeln und Organen eine Ruhephase zu geben. Deshalb sollte sich jeder besonders um einen
entspannten Schlaf bemühen. Ohne entspannten Schlaf bekommt fast jeder auf Dauer Probleme.

Dein Start und die ersten Lebensjahre waren bestimmt nicht einfach.
Zitat:
Da blieb keine Zeit für irgendwas. Gefühle? Ich habe viele Gefühle was diese Zeit angeht. Was genau magst Du wissen?


Zunächst brauche ich nichts Bestimmtes wissen. Du hast Deine Situation mit wenigen Sätzen sehr gut beschrieben. Es
macht wenig Sinn, gedanklich immer in einer schwierigen Vergangenheit zu bleiben. Das Leben geht vorwärts und
nicht rückwärts.
Zitat:
Ist es nicht gerade das was Angst macht?
Die Endlichkeit?
Zu wissen diese Welt zu verlassen und nicht zu wissen: was kommt danach? Kommt was? Kommt nichts?


Entscheide selbst, ob es Dir Angst macht. Mir macht es heute keine Angst mehr.
Es macht für mich keinen Unterschied, ob nach dem Tod etwas kommt oder nicht.
Gerade wenn danach nichts mehr kommt, ist es wichtig, so viel wie möglich an guten Gefühlen im Leben mit zu bekommen.
Die besten Gefühle bekommt der Mensch, wenn er sich sozial fair und korrekt verhält, sich also nicht die positiven Gefühle
auf Kosten anderer Menschen holt. Und wenn er ständig seinen persönlichen Bereich gegen andere verteidigt.
Nicht anders sollten wir täglich leben, falls es nach dem Tod eine Verlängerung gibt.

Ich habe schon viele Erlebnisse im Leben gehabt, die mir kaum als Zufall erscheinen. Manchmal ist es für mich, als wenn
es etwas gibt, was ich benutze, es aber nicht sehen, hören und auch nicht eindeutig spüren kann. Ich werde es nie
herausfinden. Aus meinen Erlebnissen glaube ich an die Existenz irgendeiner Kraft, was immer diese sein mag. Vielleicht
verbindet uns Menschen solch eine geheimnisvolle Kraft untereinander und auch mit der gesamten Natur, also den Pflanzen
und Tieren. Du darfst es glauben, oder auch nicht.
Zitat:
Zitat Hotin: Dieses reinsteigern passiert vermutlich immer dann, wenn Du auf Deine Ängste keine passende Antwort findest.
Loredana: Richtig. Diese unbarmherzige Ungerechtigkeit und diese Ohnmacht nichts daran ändern zu können.


Nur sehr selten ist es eine Ohnmacht, nichts daran ändern zu können. Wie gerecht es zugeht, entscheiden die beteiligten
Menschen meistens selbst mit.
Warum engagierst Du Dich im Leben nicht für mehr Fairness und Gerechtigkeit? Damit würdest Du Deinem Leben mehr
Sinn geben. Allerdings erkennst Du dann gleichzeitig, wie viel Kraft nötig ist und wie schwierig es ist, Gerechtigkeit nicht
nur zu fordern, sondern sie auch versuchen herzustellen.
Wer fair leben will, der muss lernen, seine Angst vor Benachteiligung in den Griff zu bekommen. Dies ist gar nicht so
einfach, da nachgeben heutzutage leider zu oft als Dummheit angesehen wird.

Meine Mum hatte ein echt hartes Leben.
Leider war es so. Auch für meine Mutter gab es durch die Kriegszeiten ein sehr schwieriges, entbehrungsreiches Leben.
Menschen lernen aber zu wenig daraus. Wir sitzen abends und essen, während die Bilder im Fernsehen laufen, wo
Menschen in Syrien auf brutalste Weise umgebracht werden.
Niemand steht auf und macht wirklich etwas dagegen. Spätestens, wenn man den Menschen mit dem Verlust des
Arbeitsplatzes droht, sind sie alle wieder still, weil sie Angst haben. Wo kann da Gerechtigkeit entstehen?

Zitat:
mein Vater war der Bestimmer und kontrollierte alles. Stalkte uns und durchsuchte alles. Das alles verstand
ich aber erst ziemlich spät.


Dies ist natürlich schlimm. Gab es keine Möglichkeit für Deine Mutter sich von ihm zu trennen? Ich weiß, dass dies
damals nicht ganz einfach gewesen wäre.
Zitat:
dann als mein Vater Tod ist und sie Hoffnung auf ein paar ruhige Jahre hat Krebs?! Wie gemein ist das denn frag ich dich?


Natürlich ist das schlimm. So läuft unser Leben aber leider. Wir können dies nicht beeinflussen. Auch deshalb ist es
wichtig, jede Zeit zu nutzen, dass Du Dich jeden Tag den Du lebst gut fühlst.
Zitat:
Dann war mein Vater einfach nur ein ängstlicher Mensch wie mir scheint ....


Einerseits ja.
Nur so einfach würde ich ihn nicht aus seiner Verantwortung als Familienvater entlassen. Seine Pflichten, fair und
rücksichtsvoll mit euch umzugehen hat er in schlimmer Weise verletzt. Auch wenn es sehr wahrscheinlich durch eine
Angststörung zu so einem Verhalten kommt, würde ich dies nicht einfach entschuldigen. Er hätte sich zurücknehmen müssen.
Niemand hat das Recht andere persönlich zu kontrollieren, zu bedrängen und ihnen zu schaden.

Schön finde ich, wie viele Positive Ziele Du für Dich hast. Dann schau mal, damit Du einiges davon umsetzen kannst.
Und für Deinen Wiedereinstieg in den Beruf wünsche ich Dir viel Erfolg. Da klingt sehr viel Kraft raus. Geh Deinen Weg.

Einen wunderbaren Tag für Dich

Viele Grüße

Bernhard

26.10.2016 07:43 • x 1 #11


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