Ich befürchte, bei diesem Thema redet man sich sehr schnell fest, wenn jeder immer nur darauf
schaut, was sie/er denkt und was sie/er fühlt.
Vor wenigen Wochen habe ich die Freundschaft mit einem gut befreundeten Ehepaar unterbrochen.
Nun liegt alles erst einmal auf Eis.
Für mich ging es jahrelang um das gleiche Problem, über das wir hier sprechen.
Meine Bekannte/Freundin, verhält sich meiner Meinung nach sehr ähnlich, wie ihr hier etwas bechreibt.
Das Autonomie-Bedürfnis kann man ja haben. Nur sollte man dabei berücksichtigen, dass man
dabei fast immer sehr stark in die Unabhängigkeit von dem Partner, von der Familie und von
Freunden eingreift.
Von außen betrachtet kann das möglicherweise auch als Egoismus angesehen werden.
Meine Bekannte hat es geschafft, uns bei unseren Freizeitaktivitäten total ihren Stempel aufzudrücken.
Immer hat sie etwas zu beanstanden und zu bestimmen.
Damit man das nicht falsch versteht. Sie hat eine sehr nette Art. Allerdings hat sie ein extremes
Problem. Sie sieht sich gern als Macherin. Und sie tut sich sehr schwer damit, Dinge mitzumachen.
Ihr Verhalten kann man dadurch beschreiben. Sie möchte immer etwas unternehmen. Kommt selten
zur Ruhe. Entscheidungen fallen in der Regel so aus, wie sie es will.
Beispiel Restaurantbesuch.
Sie fragt. Wo wollt ihr denn sitzen? Zwei Männer empfehlen, doch einen bestimmten Platz zu nehmen.
Sie schaut sich um und sucht sich in 8 von 10 Fällen einen anderen Tisch aus.
Sie fühlt sich nur wohl, wenn sie die letzte Entscheidung getroffen hat.
Zuhause heißt es dann. Wenn ich es nicht immer organisieren würde, würden wir ja kaum etwas unternehmen.
Nochmal zur Verdeutlichung. Meine Bekannte fühlt sich immer dann besonders gut, wenn sie
bestimmt, wann es los geht, wohin es geht und wenn es wieder nach Hause geht.
Dies muss nicht mit eurer persönlichen Situation ähnlich sein. Ich möchte damit nur sagen.
Es reicht nie, wenn man auf seine eigenen Gedanken und auf sein eigenenes Verhalten schaut.
Wer gern alles selbst unabhängig entscheiden möchte, der sollte dabei möglichst auch bedenken.
Immer dann, wenn ich wert darauf lege, frei für mich zu entscheiden, liegt es nahe, dass ich die
Freiheit meines Partners oder Freundes deutlich einschränke.
Da hilft es wenig, wenn derjenige sagt. Doch, das finde ich auch gut. Machen wir das so.
Auch hier ist es sehr häufig ein Geben und Nehmen.
Aber deswegen muss derjenige, der häufiger etwas entscheidet sich jedoch nicht schlecht fühlen.
Heute 13:26 •
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