Zitat von Jericho: Wieso kann man nicht einfach erkennen, dass es Angst ist? Bei mir ist es immer so, dass erst die Symptome und dann die Angst kommen. Ich kann nicht wirklich greifen, dass die Angst das alles auslöst oder ich Angst habe. Ich fühle nur Symptome. Es könnte so einfach sein...
Das klassische Angst - Reaktionsmuster gesunder Menschen ist auf Angstpatienten schlecht anwendbar und zwar deswegen, weil gesunde Menschen kein negatives Bewertungsmuster entwickelt haben. In deiner Vorstellung muss zuerst die fühlbare Angst da sein, die dann Symptome auslöst, damit du überzeugt bist, dass es nur die Angst ist. So läuft das aber nicht.
Die Symptome die du verspürst, sind entweder normale Körperreaktionen, die du angefangen hast negativ zu bewerten oder sie sind Stresssymtome die aus diesem Bewertungsmuster entstanden sind. Durch die lang anhaltende Übung, alles zu hinterfragen, negativ zu sehen, als Bedrohung wahrzunehmen, hat sich dein Denken verselbstständigt.
Zu den körperlichen Empfindungen die jeder Mensch jeden Tag erlebt, kommen jetzt noch die oben genannten Stresssymptome hinzu. Du kannst nicht mehr unterscheiden, was davon normal ist und eigentlich gar nicht beachtenswert ist oder was davon ein Resultat deiner Bedrohungsbewertung. Das führt dazu, dass du ohne wahrnehmbarem Angstgefühl Symptome verspürst, die dich dann erst anfangen zu ängstigen. Du hast also den umgekehrten Fall zu oben (erster Absatz).
Um das wieder aufzulösen, muss soviel Überzeugungsarbeit geleistet werden wie möglich. Sport ist z.B. eine der effektivsten Möglichkeiten, weil es Stress abbaut und gleichzeitig gesund für den Körper ist, hat also sowohl für Körper als auch Geist einen großen Effekt.
04.04.2022 10:09 •
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