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Hallo zusammen.

Ich habe mich gerade hier angemeldet und hoffe, mit der Erstellung meines Beitrags alles richtig zu machen.

Ich leide nun seit fast 3 Jahren an einer generalisierten Angststörung. Ich bin mir auch sicher, dass ich Depressionen habe. Da ich allerdings erst auf etlichen Wartelisten bin und noch nicht in Behandlung war, habe ich noch keine Diagnose.

Um meine Situation etwas zu schildern, ich habe vor 3 Jahren, mit 20, eine Ausbildung angefangen. Im Dienstleistungsbereich. Kurz danach haben sich die ersten Symptome meiner GAS gezeigt und verschlimmert.

Am Donnerstag habe ich mit meiner mündlichen Prüfung die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Da ich ab Montag an einem anderen Standort fest eingesetzt werde, kommt eine Klinik leider nicht in Frage.

Ich habe aktuell noch 4-5 Monate Wartezeit, bis ich (hoffentlich, ich weiss ja nicht wie das abläuft) einen Therapieplatz bekomme.

Gegen meine Ängste habe ich schon sämtliche Atemtechniken, progressive Muskelentspannung und Entspannungsmusik- oder geräusche ausprobiert. Alles ohne Erfolg. Diese Angststörung raubt mir so viel Lebensqualität. Ich bin ständig am zittern, wenn ich nicht vollständig entspannt bin. Sobald mir das kleinste, bald anstehende Ereignis in den Kopf kommt, (in diesem Fall meine neue Stelle ab Montag) fängt diese übertriebene Aufregung/ Angst an. Ich kann keine richtigen Unterhaltungen mehr führen, habe ich mit einer Person Smalltalk, fühlt es sich an, als würde ich auf einer Bühne vor hunderten Menschen sprechen. Das ist so frustrierend. Ich war früher jeden Tag unterwegs, dauernd mit Leuten und war meistens im Mittelpunkt. Heute gehe ich so gut wie nicht mehr weg. Wenn, dann zu meiner Freundin.

Ich weiß, dass das Forum keine Behandlung ersetzt. Aber vielleicht hat jemand, der das gleiche Problem hat, Tipps, die mir helfen könnten. Außerdem frage ich mich, ob man diese Störung vollständig heilen kann oder ob man nur lernt, damit zu leben.

Über Antworten würde ich mich freuen!
Liebe Grüße

Gestern 13:34 • 14.07.2025 x 2 #1


10 Antworten ↓


Zitat von r0bson:
mit der Erstellung meines Beitrags alles richtig zu machen


Du darfst hier alles falsch machen

Ich hab dasgleiche, Depressionen Angst.

Die Depressionen sind im Moment sehr gut behandelt, die Angst habe ich seit 30/40 Jahren. Ich kann Dir da leider keinen Tipp geben, ich mache so ziemlich alles aber hab immer diese Angst im Bauch.

Ich hab irgendwie gelernt, damit zu leben, ich reg mich auch nicht mehr sonderlich ueber sie auf, Augen zu und durch, was bleibt einem anderes uebrig?

A


Generalisierte Angststörung / Hoffnungslosigkeit

x 3


Hallo,

ich empfehle dir mal, dich durch diesen Thread zu arbeiten:

agoraphobie-panikattacken-f4/raus-aus-der-angst-so-schaffst-du-es-t133396.html

Da wird nicht alles auf dich passen, weil es auch um Panikattacken geht, aber du wirst sicher das ein oder andere daraus mitnehmen können und die Symptome besser verstehen und einordnen können.

was mir grad einfaellt:

ich kommuniziere das offen. Hatte gerade meiner Ergotherapeutin gesagt, ''meine Angst geht gerade mit mir durch ...''

Vor Monaten hab ich bei der Anmeldung beim Arzt geheult, war voellig ueberfordert. Die hat mich genommen u mich zur richtihen Etage gebracht.

Mir ist das sowas von wurscht, als ich 20/30/ war, hab ich mich geschaemt.

@Luce1 danke für deine Antwort.

Ich möchte mich allerdings nicht mit der Angst abfinden, sondern mein altes Leben zurück. Der Gedanke, dass das für immer so bleibt ist für mich unaushaltbar.

Hoffentlich wirst du sie noch irgendwann los!

@Drkingschultz vielen Dank! Ich schaue es mir direkt an.

Mit Panikattacken habe ich zum Glück weniger Probleme.

Zitat von r0bson:
Ich möchte mich allerdings nicht mit der Angst abfinden, sondern mein altes Leben zurück. Der Gedanke, dass das für immer so bleibt ist für mich unaushaltbar.

Hoffentlich wirst du sie noch irgendwann los

Nachvollziehbar. Nur wird das so leider nicht funktionieren. Diese Angst gehört nun zu dir und nun gilt es zu lernen damit umzugehen. Es wird besser. Loswerden würde ich nicht als Ziel festlegen. Das baut unnötig Druck auf. Angst ist nix Negatives, dein Umgang damit kann durchaus negativ sein, das lässt sich gut ändern.

Seit ich Medikamente nehme, schränkt mich meine Angst nicht mehr so extrem ein und ich kann beinahe wieder mein altes Leben leben. Aber meines Wissens begleitet einen das für immer, man lernt zwar damit umzugehen aber es ist eher als chronische Erkrankung zu verstehen.

Hallo erstmal hier bei uns!

Ich würde auch sagen es ist eher eine „chronische“ Krankheit. Man lernt damit zu leben und anders mit der Angst umzugehen aber es ist selten das es ganz weg geht und auch so bleibt.
Man kann damit aber gut lernen umzugehen und dann wird es auch leichter.
Also Therapie ist schonmal sehr sehr gut. Vielleicht könnten dir auch Medikamente helfen, zumindest zum runterkommen. Wenn das Nervensystem länger im Alarmzustand war dann dauert es seine Zeit bis sich das wieder legt. Versuch es vielleicht mal mit ChatGPT das könnte auch hilfreich sein.
Liebe Grüße

Zitat von r0bson:
Ich möchte mich allerdings nicht mit der Angst abfinden, sondern mein altes Leben zurück.

Genau darauf resultiert die Hoffnungslosigkeit im Titel. Du bist hoffnungslos weil du bereits sehr genau weißt dass du das alte Leben nicht zurück bekommen wirst. Du musst ein neues anfangen.
Ich muss das auch, bin aber leider auch noch nicht über diese Akzeptanz Schwelle gekommen. Fühlt sich für mich wie ein Mt. Everest an.

Zitat von Ich möchte mich allerdings nicht mit der Angst abfinden, sondern mein altes Leben zurück. Zitat von r0bson:
Außerdem frage ich mich, ob man diese Störung vollständig heilen kann oder ob man nur lernt, damit zu leben.


du setzt dir unrealistische Ziele!
Eine Sache musst du dir klar werden. Angst gab es auch schon davor, in deinem Leben, die Reaktion da drauf, hat sich allerdings verändert.

was du neu lernen musst, ist die Reaktion auf Angst. du kannst Angst bestätigen, und einem Alarmzustand zu stimmen oder du kannst Angst nicht zustimmen, und so den Alarmkreislauf durchbrechen.

aber Angst wird es in deinem Leben immer geben,. Ein Mensch ohne Angststörung geht mit dieser allerdings anders um.

Was mir sehr stark geholfen hat, War nicht, die Angst zu verdrängen, und somit den Alarmzustand, der eigentlich keiner war, zu bestätigen, sondern mich mit meiner Angst zu befassen. Sie zu hinterfragen, Sie zu diskutieren, den schlimmsten möglichen Gedanken fertig zu denken. Denn Angst ist ein Gefühl. Und Gefühle können erst weiter ziehen, wenn sie gefüllt sind.
Das klingt jetzt so einfach, Ist aber anstrengend und geht gar nicht so einfach. Aber setz dich mit deinem Gefühl auseinander. Hinterfrage es. Mal dir das Schlimmste aus, was passieren kann, Und überlege dir, wie wahrscheinlich es überhaupt ist. Nur so kannst du der Angst ihren Schreck nehmen, den Alarmzustand als Fehlalarm quittieren, Und mit der Zeit Wird der entstehende Alarm bei Fehlalarm immer schwächer werden,. Dann taucht er kurz auf, du verarbeitest ihn, Er wird als Fehlalarm abgestempelt, und das war’s. Zweimal tief durchgeatmet, und das Leben geht weiter .

Aber dafür musst du dich damit auseinandersetzen und dir bewusst werden, dass es Fehlalarme sind, dass es nur Gedanken sind, und einen Realität Check durchführen,

Dann kannst du auch dein altes Leben weiterführen. Denn irgendwann erkennt dein Unterbewusstsein die Fehlalarme wieder automatisch, stuft sie nicht mehr als Gefahr ein, Weil du dich damit beschäftigt hast und den Alarm passend qualifiziert hast.
Das schaffst du nicht heute und das schaffst du auch nicht morgen. Aber im Laufe der Zeit wird es immer leichter fallen, diese Qualifizierung der Arme durchzuführen, Und irgendwann passiert es wieder unterbewusst, so wie In deinem Vorherigen Leben.
Übung macht den Meister!

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Dr. Christina Wiesemann
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