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Hallo zusammen,

ist es mit einer Psychoanalyse wirklich möglich die Ursachen der eigenen psychischen Probleme zu ergründen und so letztendlich geheilt zu werden? (Ich weiss die Bezeichnung geheilt ist in diesem Zusammenhang vielleicht nicht ganz richtig.)

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich bei Verhaltentherapien immer das Gefühl habe, man doktort nur an den Symptomen rumm. Ich habe zwei begonnen und relativ schnell wieder abgebrochen. Leider wurde ich mit dem Psychologen nicht so wirklich warm, weil ich immer das Gefühl hatte, dass diese viel zu vorschnell eine Diagnose getroffen haben.

Als Auslöser meiner Probleme (Grübeln, Negativgedanken, Panikattacken) fallen mir auch einfach so viele mögliche Ursachen ein. Helikopter-Eltern, Zukunfstangst, Angst verlassen zu werden, Selbstzweifel, geringes Selbstwertgefühl, Hypochondrie etc... Ich denke einfach wenn eine Verhaltenstherapie kann das doch gar nicht alles bewältigen?

VG,
Andy

26.07.2017 19:49 • 27.07.2017 #1


3 Antworten ↓


la2la2
Hey,
was ist denn dein Ziel? Möchtest du möglichst genau wissen, warum es so ist, wie es ist oder in den nächsten Monaten bis Jahren Veränderungen im Leben erreichen?

Es gibt nur ganz selten klare Zusammenhänge, z.B. wenn jemand mal für mehrere Stunden in einem Fahrstuhl eingesperrt war und seitdem unter Klaustrophobie leidet, ist der zusammenhang klar. Aber bei deinen Symptomen (Grübeln, Negativgedanken, Panikattacken) kann selbst der beste Psychoanalytiker nicht herausfinden, woran es wirklich liegt - und selbst wenn er es herausfinden würde, was bringt es dir?

Das Grübeln und die Negativgedanken wirst du durch Verhaltensänderungen sicher am besten in den Griff bekommen. Wenn du willensstark bist auch ohne professionelle Hilfe.


Hatte grad mal einen Blick in deine Beiträge geworfen...
Zitat:
bei mir begann alles mit starken Schmerzen in den Beinen und Angst vor einer Trombose. Die Angst hat sich soweit gesteigert, dass ich in die Notaufnahme bin. Dort wurden meine Beine untersucht und ich bekam die Diagnose Panikattacke

Wenn das alles ist, warum du davon ausgehst, dass du Panikattacken hast, dann vergiss die Diagnose einfach wieder.

26.07.2017 20:13 • x 1 #2


A


Ermöglicht Psychoanalyse wirklich eine Diagnose?

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Mein Ziel ist den Ursachen auf den Grund zu gehen. In meiner Vorstellung kann ich mich mit dem Problem nicht auseinandersetzen ohne es zu kennen.

Zu deinem Kommentar zu meiner Panikattacke: Nichts lieber als das! Wo soll ich unterschreiben? ... Glaube auch nicht, dass mein Problem mit der Panikattacke seinen Anfang genommen hat. Bin nämlich schon immer ängstlicher als andere. Meist war ich bedrückt, auch wenns keinen Grund dazu gab. Ernsthafte Probleme habe ich außer meiner komische Psyche momentan auch keine. Das einzige, das sich seit der Panikattacke geändert hat, ist, dass meine Sorgen scheinbar stärker werden. Das Ungute Gefühl mündet dann immer mehr in einem inneren Druck, den ich nicht ausgleichen kann.

Darum denke ich ja an eine Psychoanalyse. Es muss einen Grund geben, warum ich trotz aller positiver Rahmenbedingungen momentan nicht glücklich sein kann. Rein rational gibt es nämlich keinen Anlass dazu, mich so zu fühlen, wie ich mich fühle. Irgendwie suche ich schon immer nach Dingen, über die ich mich Sorgen kann. Glaub das wurde mir in die Wiege gelegt, habe dieses dämliche Verhalten nämlich auch in meiner nahen Verwandschaft schon beobachtet.

26.07.2017 22:50 • #3


V
Wenn es nicht zu einem gravierenden Schock wie im Beispiel mit dem Fahrstuhl kommt gibt aber selten nur eine Ursache. Unsere Persönlichkeit ist das Resultat von zig milliarden Erfahrungen. Manche sind unwichtig, aber viele formen zusammen unseren Character. Das vollständig zu erfassen ist in der Regel garnicht möglich. Alle möglichen Ursachen die du genannt hast sind abgesehen von Helikopter-Eltern nur weitere Symptome deiner Persönlichkeit.
Hast du die beiden male mit deinem Therapeuten darüber geredet? Wenn du mit deinem Therapieplan nicht zufrieden bist, hättet ihr vielleicht zusammen beschließen können einen anderen Ansatz zu versuchen.

27.07.2017 10:02 • #4





Dr. Christina Wiesemann