Pfeil rechts

C
Christina

Damit wir uns nicht missverstehen, für mich sind Benzos kein Teufelszeug, im Gegenteil, aber ich bin dann doch eher für den vernünftigen Umgang damit. Was das Nebenwirkungsprofil angeht, ja, eigentlich ist das bei Benzos ok. Man muss auch sehen, sie werden vor OP's zur Beruhigung eingesetzt oder auch nach Herzinfarkten gegen die Schmerzen und zur Beruhigung. Das sagt schon viel, im positiven Sinne.

Es bleibt eben meist nur das Schreckgespenst wegen der Sucht. Ich hab einen Koffer voll mit verschiedenen Benzos und wurde aber auch nie süchtig, sicher auch aus Respekt vor den Medikamenten. Die reine Besitz von Benzos macht also nicht automatisch süchtig. Das ist in meinen Augen auch eine Charakterfrage. Ja, ich sehe es so.
Zitat:
Viele tun sich aus Angst vor den bösen Benzos ja Zustände an, die echt nicht sein müssten und die im neuronalen Netz des Gehirns wieder eine unnötige Datenautobahn der Angst bauen. Oder man traut sich nicht, mal 'ne Woche lang gegen Verspannungen z.B. Tetrazepam zu nehmen...
Ja, ich.

Ich hab aber gerade in der Charité gegen die Dauerkopfschmerzen Sirdalud ( http://de.wikipedia.org/wiki/Tizanidin ) bekommen und soll die einschleichen, täglich nehmen und erstmal immer. Damit hab ich aber erst ein richtiges Problem, weil das sind auch keine Smarties und mein Hausarzt sagte, immer mal 2-3 Tage Tertarzepam die Woche wäre deutlich gesünder. Und darum überlege ich, die Tetras doch mal häufiger zu nehmen. So richtig hab ich aber keinen Plan und eigentlich mache ich dann mal wieder nicht das, was ich machen soll... Der Doc in der Charité sagte, mit der Dosis der Sirdalud soll ich anfangs rum testen, wenn sie zu hoch ist, kommt es oft zu Unruhe und Angstzuständen und wo ich das hörte..., na ja, nicht wirklich.

04.08.2012 22:56 • #61


B
Lesen liebe Pax, lesen ...

04.08.2012 23:13 • #62


A


Eine Frage!

x 3


Christina
Zitat von crazy030:
Es bleibt eben meist nur das Schreckgespenst wegen der Sucht. Ich hab einen Koffer voll mit verschiedenen Benzos und wurde aber auch nie süchtig, sicher auch aus Respekt vor den Medikamenten. Die reine Besitz von Benzos macht also nicht automatisch süchtig. Das ist in meinen Augen auch eine Charakterfrage. Ja, ich sehe es so.
Hm, Charakterfrage wäre mir jetzt zu wertend, aber mit der Persönlichkeit hat es sicher (auch) zu tun, ob man mit potenziell abhängig machenden Medikamenten vernünftig umgehen kann. Ich habe hier auch eine schöne Auswahl... ).

Ich würde an deiner Stelle mal lieber den Tetrazepam 'ne Chance geben. Da weiß man wenigstens, woran man ist. Und von etwas süchtig werden, das primär muskelentspannend wirkt, wäre auch 'ne Kunst.

Liebe Grüße
Christina

04.08.2012 23:21 • #63


RainerSkeptiker
Würdet ihr bitte (!!) diesen Thread beenden und zum Thema Benzos etwas eigenes aufmachen. Hier wurde eine Frage gestellt und reichlich beantwortet. Danach viel Schwachsinn geschrieben.
Es reicht!
Ich nehme pro Tag: 100mg Valium, 10 mg Tavor, dazu 30mg Lexotanil. Abends, zur Abrundung noch eine Flasche Calvados. Schmeckt herrlich.
Dann bin ich aber nicht richtig entspannt. Brauche deshalb unbedingt diverse Bücher, Hilfe vom Guru Therapeuten, ein starkes SSRI, Seroquel und Doxepin.
Dann bin ich hoffentlich endlich am Ziel!
Gut soooo....

05.08.2012 00:44 • #64


RainerSkeptiker
Die letzten Goten
Gebt Raum, ihr Völker, unserm Schritt:
wir sind die letzten Goten;
wir tragen keine Krone mit:
wir tragen einen Toten.

Mit Schild an Schild und Speer an Speer
wir ziehn nach Nordlands Winden,
bis wir im fernsten grauen Meer
die Insel Thule finden.

Das soll der Treue Insel sein,
dort gilt noch Eid und Ehre:
dort senken wir den König ein
im Sarg der Eichen-Speere.

Wir kommen her - gebt Raum dem Schritt -
aus Romas falschen Toren:
wir tragen nur den König mit -
die Krone ging verloren!

05.08.2012 03:45 • #65


C
RainerSkeptiker

Nun haste den gleichen Text hier quasi zeitgleich in 5 Diskussionen getextet und das zeigt doch, wie ernst Du das alles nimmst und wie klar Du noch im Kopf bist.

Zur Info: Der Text wurde aus den anderen Diskussionen entfernt!

05.08.2012 12:23 • #66


P
Lesen liebe Pax, lesen ...

Liebe Beobachtung- ich hatte schon einiges mehr gelesen.

05.08.2012 12:54 • #67


C
Zitat von crazy030:
RainerSkeptiker

Nun haste den gleichen Text hier quasi zeitgleich in 5 Diskussionen getextet und das zeigt doch, wie ernst Du das alles nimmst und wie klar Du noch im Kopf bist.

Zur Info: Der Text wurde aus den anderen Diskussionen entfernt!
Ok.

05.08.2012 13:06 • #68


B
Oh, das Gelesene ist mir wohl beim Beobachten des Geschriebenen entgangen ...

05.08.2012 13:12 • #69


T
Hallo Christina,

Zitat:
Der größere Teil der Benzoabhängigen (auf Rezept) bleibt immer im Niedrigdosisbereich und lebt damit unauffällig und gut - es sei denn, sie erleben Persönlichkeitsveränderungen oder auch die Verschlimmerung von Depressionen. Die Toleranz hält sich auch oft im Rahmen.


Es sind einige Ausnahemen, die langjährig mit derselben Dosis regelmäßig eingenommen klar kommen können.
Gut und unauffällig (was ist das eigentlich genau?) leben kann man sicher nicht mit einer Abhängigkeit, sondern nur wenn man das Bnezo mal bei Bedarf nimmt, also körperlich wenigstens nicht abhängig ist.

Ich frage mich schon, wie Du zu dieser sehr verharmlosenden Aussage kommst. Sowohl in Betroffenenforen als auch im psychiatrischen Lehrbuch kann man nachlesen, das eine Low-Dose -Abhängigkeit ebenso problematisch ist.
Deswegen, und auch wegen der verschärften Haftungssituation, verordnen die meisten Ärzte Benzos inzwischen sehr restriktiv, besonders an neue Patienten...

Ob auf Rezept abhängihg oder illegal ist dem Körper wohl ziemlich egal

LG Trudi

05.08.2012 15:27 • #70


Christina
Zitat von Trudi11:
Gut und unauffällig (was ist das eigentlich genau?) leben kann man sicher nicht mit einer Abhängigkeit, sondern nur wenn man das Bnezo mal bei Bedarf nimmt, also körperlich wenigstens nicht abhängig ist.
Gut und unauffällig = weitestgehend ohne Symptome und Nebenwirkungen. Man muss, wie bei jeder Behandlung, Nutzen und Risiken abwägen. In manchen Fällen ist eine Abhängigkeit das geringste aller Übel, in manchen Fällen ist sie das größte Übel und die Mehrheit liegt dazwischen.

Zitat von Trudi11:
Ich frage mich schon, wie Du zu dieser sehr verharmlosenden Aussage kommst. Sowohl in Betroffenenforen als auch im psychiatrischen Lehrbuch kann man nachlesen, das eine Low-Dose -Abhängigkeit ebenso problematisch ist.
Meine Aussagen (lies doch bitte alle) sind nicht verharmlosend, sondern differenziert. Ich komme dazu aufgrund von Berufserfahrung, Beobachtung, Wissen und Fachliteratur. Betroffenenforen verzerren das Bild, da dort üblicherweise Problemfälle aktiv sind. Wenn man hier querliest, könnte man ja auch zu dem falschen Eindruck kommen, Angststörungen seien nicht behandelbar und nur ein verschwindend geringer Teil erlebt so etwas wie Besserung. Dabei ist das Gegenteil der Fall.

Zitat von Trudi11:
Deswegen, und auch wegen der verschärften Haftungssituation, verordnen die meisten Ärzte Benzos inzwischen sehr restriktiv, besonders an neue Patienten...
Eher wegen der verschärften Zahlungsbedingungen der GKV. Auf Privatrezept gibt's ruckzuck die N3-Packung. Das ist offensichtlich die übliche Verschreibungsmenge, in Apotheken sind die Großpackungen meist vorrätig, während man die kleinen Zehnerpackungen extra bestellen muss.

Zitat von Trudi11:
Ob auf Rezept abhängihg oder illegal ist dem Körper wohl ziemlich egal
Kommt auf die Bezugsquelle an und auf das vorherige Beachten von Kontraindikationen.

Liebe Grüße
Christina

05.08.2012 18:34 • #71


T
Hallo Christina,

Zitat:
In manchen Fällen ist eine Abhängigkeit das geringste aller Übel, in manchen Fällen ist sie das größte Übel und die Mehrheit liegt dazwischen.


In welchen Fällen wäre Abhängigkeit das kleinste Übel?

Zitat:
Meine Aussagen (lies doch bitte alle) sind nicht verharmlosend, sondern differenziert.


Sorry, Du differenzierst vielleicht, trotzdem spielst Du eine Low-Dose-Abhängigkeit runter.

Sicher schreiben in Foren Menschen mit Problemen, trotzdem finde ich es leichtsinnig, Risiken runteruspielen und so evtl. Leute zu Konsum zu verleiten, die kritisch informiert ein Benzo nicht einehmen würden.

Zitat:
Eher wegen der verschärften Zahlungsbedingungen der GKV. Auf Privatrezept gibt's ruckzuck die N3-Packung.


Das stimmt nicht, Benzos sind um einiges billiger, als moderne AD oder Lyrica, die inzwischen von vielen Ärzten trotz höherer Kosten wegen geringerer Abhängigkeitsgefahr verschrieben werden.
Privatrezepte darf ein Arzt an Kassenpatienten an sich gar nicht austellen...

Zitat:
Man muss, wie bei jeder Behandlung, Nutzen und Risiken abwägen.


Stimmt, nur daß ein Benzo keine Angstbehandlung ist, sondern nichts weiter als rein symptomatisch wirkt. Somit wird die Angst gedämpft, die Motivation aus Eigenatrieb ohne Medis mit der Angst therapeutisch zu arbeiten sinkt weiter, andere Bewältigungstechnieken werden nicht gelernt oder verlernt...

Und wenn der tolerante Verschreiber in Rente geht, hat man ein Problem mehr...
Erst mal war da ne Angststörung, dann Angst und Abhängigkeit plus vertane Chancen...
Der Preis für den bequemen Weg ist so gering nicht...
Und auch wenn es nur Peroblemfälle sind, die übel dran sind, wer will schon einer sein??

Und hinterher ist das Geschrei groß, warum die Gesellschaft etc. sowas zuläßt, gerade von denen, die erst mal, die einfachste Lösung wählen und erwarten, daß irgendwer schon Übel von ihnen fernhält...

LG Trudi

05.08.2012 18:59 • #72


Christina
Zitat von Trudi11:
Zitat:
In manchen Fällen ist eine Abhängigkeit das geringste aller Übel, in manchen Fällen ist sie das größte Übel und die Mehrheit liegt dazwischen.


In welchen Fällen wäre Abhängigkeit das kleinste Übel?
Das ist logischerweise vom Einzelfall abhängig, deshalb nur als Beispiele:
  • für die 10-20 % Therapieversager, die ja auch irgendwie weiterleben wollen
  • für berufstätige Alleinerzieher, die funktionieren müssen und denen die üblichen ADs oder NLs nicht (ausreichend) helfen, den Alltag zu bewältigen - zumal die Wartezeit auf einen Therapieplatz beträchtlich sein kann
  • für Menschen, die dauerhaft mit einer niedrigen Dosis gut klar kommen und denen ein Entzug unverhältnismäßig große Probleme bereiten würde
  • generell für Menschen, die ihre Probleme somit gut unter Kontrolle haben und daher keinen Grund haben, sich selbst und ihre Krankenkasse mit anderen Maßnahmen zu belasten
  • für Menschen, die es ganz einfach für sich selbst so sehen
  • für - und jetzt bereit machen für die ganz große Empörung! - Schwangere, denn fast alle anderen Medikamente wirken teratogen.

Zitat von Trudi11:
Zitat:
Meine Aussagen (lies doch bitte alle) sind nicht verharmlosend, sondern differenziert.


Sorry, Du differenzierst vielleicht, trotzdem spielst Du eine Low-Dose-Abhängigkeit runter.

Sicher schreiben in Foren Menschen mit Problemen, trotzdem finde ich es leichtsinnig, Risiken runteruspielen und so evtl. Leute zu Konsum zu verleiten, die kritisch informiert ein Benzo nicht einehmen würden.
Lies vielleicht nochmal nach, was ich geschrieben habe... BTW müssten von mir Verleitete doch erstmal ein Rezept bekommen. Vom Arzt und damit von jemandem mit mehr Autorität als sie eine anonyme Userin haben kann, die auch noch des öfteren auf die mindere Qualität der Informationsquelle Internetforum hinweist. Mit deinem Einwand hättest du Recht, wenn es um Alk. oder um die illegale Beschaffung ginge. Tatsächlich geht es aber um verschreibungspflichtige Medikamente.

Zitat von Trudi11:
Zitat:
Eher wegen der verschärften Zahlungsbedingungen der GKV. Auf Privatrezept gibt's ruckzuck die N3-Packung.


Das stimmt nicht, Benzos sind um einiges billiger, als moderne AD oder Lyrica, die inzwischen von vielen Ärzten trotz höherer Kosten wegen geringerer Abhängigkeitsgefahr verschrieben werden.
Privatrezepte darf ein Arzt an Kassenpatienten an sich gar nicht austellen...
Ich weiß nicht, ob die GKV bei der Verordnung von Benzos inzwischen Vorschriften machen, die zu weniger Verschreibungen auf Kassenrezept führen. Auf Privatrezept (und dann gerne auch zusätzlich zu anderem) gibt's nach wie vor alles. Und natürlich darf das auch Kassenpatienten ausgestellt werden - sie müssen es dann nur selbst bezahlen.

Zitat von Trudi11:
Zitat:
Man muss, wie bei jeder Behandlung, Nutzen und Risiken abwägen.


Stimmt, nur daß ein Benzo keine Angstbehandlung ist, sondern nichts weiter als rein symptomatisch wirkt. Somit wird die Angst gedämpft, die Motivation aus Eigenatrieb ohne Medis mit der Angst therapeutisch zu arbeiten sinkt weiter, andere Bewältigungstechnieken werden nicht gelernt oder verlernt...
Borwin Bandelow (der Angstpapst) verweist auf Studien, dass kognitive VT unter Zuhilfenahme von Anxiolytika ebenso wirksam ist wie ohne. Nur dass der Patient weniger leidet und seine Hemmschwelle, sich problematischen Situationen auszusetzen, sinkt. Ein entweder oder muss man da künstlich herstellen.

Zitat von Trudi11:
Und wenn der tolerante Verschreiber in Rente geht, hat man ein Problem mehr...
Erst mal war da ne Angststörung, dann Angst und Abhängigkeit plus vertane Chancen...
Der Preis für den bequemen Weg ist so gering nicht...
Ich finde es nach wie vor überheblich, vom bequemen Weg zu sprechen. Wenn Menschen eine andere Entscheidung treffen, als man selbst glaubt, in ihrer Situation getroffen zu haben, ist das m.E. kein Anlass, die anderen zu bewerten. Zumal es im wirklichen Leben selten solche Dichotomien oder wenigstens eindeutige Entscheidungssituationen gibt. Ich persönlich informiere mich sehr gründlich und lese z.B. auch jeden BPZ, egal wie viel Angst er mir macht, und entscheide dann, ob ich ein verordnetes Medikament nehme oder nicht. Der Arzt berät mich, er entscheidet nicht für mich. Ich finde, das ist eine empfehlenswerte Vorgehensweisse, aber ich will/kann/werde sie niemandem vorschreiben.

Zitat von Trudi11:
Und auch wenn es nur Peroblemfälle sind, die übel dran sind, wer will schon einer sein??
Klar. Was ist mit den o.g. Therapieversagern oder mit den Menschen, die einen Therapieschaden erleiden und mit mehr Problemen aus der Psychotherapie hervorgehen als sie angefangen haben? Nutzen und Risiken abzuwägen, gilt für jede Behandlung, sei sie symptomatisch oder nicht. Ich kann mich auch noch gut an eine Patientin erinnern, über die unser Oberarzt nach wiederholter Klinikaufnahme resignierend sagte, dass man ihr besser ihre Dro.(sucht) gelassen hätte. Ist die Ausnahme, gibt's aber auch.

Liebe Grüße
Christina

05.08.2012 20:34 • #73


T
Hallo Christina,

allmählich wiederholen sich die Argumente...

Ein Benzo als Bedarfsmedikament ist für Einzelsituationen bestimmt hilfreich, wen man davon abhängig ist, hat man ein Problem mehr...
Gearde wer keine andere Lösung für Angst findet, wird leichter in die Sucht rutschen.

Zu der angeblich harmlosen Abhängigkeit kenne ich genug Menschen, die jahrelang ein Benzo genommen hatten, Arzt geht in Rente, neuer Arzt verschreibt Benzos gar nicht oder einen Bruchteil davon.
Und dann such mal mit einer Benzoabhängigkeit einen neuen Arzt!Ich kenne einige, die man direkt in die Entgiftung schicken wollte.
Benzoverodnung an Abhängige gilt inzwischen als Kunstfehler und der Arzt bewegt sich juristisch auf sehr dünnem Eis...
Also gibt es sicher einige, die bei langjährigen Patienten weiterverordnen, aber sich hüten, weitere Abhängige zu produziern.

Ich hab den Eindruck, daß Du was Verornung angeht, recht komfortabel lebst, sonst würde das ein Deine Gedanken mit einfließen.

Wenn Du das Risiko sog. Schäden durch Therapie mit der Suchtgefahr von Benzos vergleichts, sorry, da komm ich nicht mehr mit...

Muß ich auch nicht, für mich ist das Thema Schnee von gestern, weil ich weitgehend die Finger von Benzos gelassen habe und meine Probleme aufgearbeitet habe.

Bequemer Weg meint, Symptome wegmache und die psychischen Ursachen außer Acht lassen.
Wenn ich anmaßend sein soll, weil ich stattdessen an mir gearbeitet habe, dann bin ich stolz auf soclhe Beleidigungen.v

Ich finde es sowoieso reichlich seltsam, wie hier jemand, der weitgehend geheilt ist, als arrogant und anmaßend angesehen wird, dafür sekundärer Krankheitsgewinn zur Tugend erhoben wird.

LG Trudi

06.08.2012 11:40 • #74


C
Zitat von Trudi11:
Zu der angeblich harmlosen Abhängigkeit kenne ich genug Menschen, die jahrelang ein Benzo genommen hatten, Arzt geht in Rente, neuer Arzt verschreibt Benzos gar nicht oder einen Bruchteil davon.
Und dann such mal mit einer Benzoabhängigkeit einen neuen Arzt!Ich kenne einige, die man direkt in die Entgiftung schicken wollte.
Benzoverodnung an Abhängige gilt inzwischen als Kunstfehler und der Arzt bewegt sich juristisch auf sehr dünnem Eis...
Also gibt es sicher einige, die bei langjährigen Patienten weiterverordnen, aber sich hüten, weitere Abhängige zu produziern
Also erstmal, wenn es nur um die Verschreibung geht und der Arzt will es nicht über seine Verwaltung laufen lassen, dann gibt es ja die Möglichkeit, sich ein Privatrezept geben zu lassen. Bei medpex.de kosten (heute) Tavor von Pfizer in der Version 2,0 mg 75,37€ und zwar in der Packung mit 500 Stück. Sollte ne Weile reichen.

Ansonsten, Sucht ist Sucht und wenn das der einzige Grund für die dauerhafte Verschreibung ist, dann sollte es doch völlig korrekt sein, wenn dann mal ein Arzt einlenkt. Oder?

Wenn ich zu meinem Psychiater gehe und lasse mir Amphetamin Saft (BtMG) verschreiben, dann ist das ok und ich hab es auch schon bekommen. Wenn das aber ein gewisses Maß übersteigt, dann wäre es ein Problem und obwohl es eh immer ein Privatrezept ist, nicht mal das würde ich noch bekommen. Klar, denn so ganz nebenbei ist es ja eine Dro. und dann noch in Apothekenqualität und für mich zum Spottpreis von 10€ für 200 ml. In gewissen Kreisen wäre der Preis das 10-15fache

Das es aber so nicht läuft vom Doc aus, ist doch ok, oder? Würde ich bei ihm nun monatlich vorstellig werden und um ein Rezept bitten, was er ablehnt, ist er deswegen schlecht? Wohl kaum. Meine Sucht (die ja nicht da ist), wäre dann eine ganz andere Sache und man kann von keinem Arzt erwarten, die zu unterstützen und wenn dann man Bedingungen kommen, wie Entzug, dann ist das nur korrekt. Und so ganz nebenbei könnte ich mit dem Zeug auch handeln.

Und auch für Benzos gibt es einen Schwarzmarkt, die sind in gewissen Szenen beliebt. Der Missbrauch könnte also in verschiedenen Formen vorhanden sein und das ein Arzt da nicht mit spielt, ist völlig. i.O.

06.08.2012 13:33 • #75


D
Zitat von Trudi11:

Ich finde es sowoieso reichlich seltsam, wie hier jemand, der weitgehend geheilt ist, als arrogant und anmaßend angesehen wird, dafür sekundärer Krankheitsgewinn zur Tugend erhoben wird.

LG Trudi


Dein Wort in Gottes Ohr, wie es so schön heißt.

Benzos sollten nur als akute Notfallmaßnahme eingesetzt werden, alles andere ist Blödsinn.

06.08.2012 13:54 • #76


T
Zitat von crazy030:
Zitat von Trudi11:
Zu der angeblich harmlosen Abhängigkeit kenne ich genug Menschen, die jahrelang ein Benzo genommen hatten, Arzt geht in Rente, neuer Arzt verschreibt Benzos gar nicht oder einen Bruchteil davon.
Und dann such mal mit einer Benzoabhängigkeit einen neuen Arzt!Ich kenne einige, die man direkt in die Entgiftung schicken wollte.
Benzoverodnung an Abhängige gilt inzwischen als Kunstfehler und der Arzt bewegt sich juristisch auf sehr dünnem Eis...
Also gibt es sicher einige, die bei langjährigen Patienten weiterverordnen, aber sich hüten, weitere Abhängige zu produziern
Also erstmal, wenn es nur um die Verschreibung geht und der Arzt will es nicht über seine Verwaltung laufen lassen, dann gibt es ja die Möglichkeit, sich ein Privatrezept geben zu lassen. Bei medpex.de kosten (heute) Tavor von Pfizer in der Version 2,0 mg 75,37€ und zwar in der Packung mit 500 Stück. Sollte ne Weile reichen.

Ansonsten, Sucht ist Sucht und wenn das der einzige Grund für die dauerhafte Verschreibung ist, dann sollte es doch völlig korrekt sein, wenn dann mal ein Arzt einlenkt. Oder?

Wenn ich zu meinem Psychiater gehe und lasse mir Amphetamin Saft (BtMG) verschreiben, dann ist das ok und ich hab es auch schon bekommen. Wenn das aber ein gewisses Maß übersteigt, dann wäre es ein Problem und obwohl es eh immer ein Privatrezept ist, nicht mal das würde ich noch bekommen. Klar, denn so ganz nebenbei ist es ja eine Dro. und dann noch in Apothekenqualität und für mich zum Spottpreis von 10€ für 200 ml. In gewissen Kreisen wäre der Preis das 10-15fache

Das es aber so nicht läuft vom Doc aus, ist doch ok, oder? Würde ich bei ihm nun monatlich vorstellig werden und um ein Rezept bitten, was er ablehnt, ist er deswegen schlecht? Wohl kaum. Meine Sucht (die ja nicht da ist), wäre dann eine ganz andere Sache und man kann von keinem Arzt erwarten, die zu unterstützen und wenn dann man Bedingungen kommen, wie Entzug, dann ist das nur korrekt. Und so ganz nebenbei könnte ich mit dem Zeug auch handeln.

Und auch für Benzos gibt es einen Schwarzmarkt, die sind in gewissen Szenen beliebt. Der Missbrauch könnte also in verschiedenen Formen vorhanden sein und das ein Arzt da nicht mit spielt, ist völlig. i.O.


Hallo Crazy,
ich sehe es ähnlich wie Du und wolte nur einige der Nachteile einer Benzo-Abhängigkeit erwähnen, weil Christina das mE viel zu locker sieht.

LG Trudi

06.08.2012 14:04 • #77

Sponsor-Mitgliedschaft

T
Zitat von deni1985:
Zitat von Trudi11:

Ich finde es sowoieso reichlich seltsam, wie hier jemand, der weitgehend geheilt ist, als arrogant und anmaßend angesehen wird, dafür sekundärer Krankheitsgewinn zur Tugend erhoben wird.

LG Trudi


Dein Wort in Gottes Ohr, wie es so schön heißt.

Benzos sollten nur als akute Notfallmaßnahme eingesetzt werden, alles andere ist Blödsinn.



Danke

LG Trudi

06.08.2012 14:06 • #78


C
Das Christina das locker sieht, denke ich nicht.

06.08.2012 14:09 • #79


Christina
Zitat von crazy030:
Das Christina das locker sieht, denke ich nicht.
Danke crazy... Wenn Trudi meine Beiträge einigermaßen aufmerksam lesen würde, müsste ihr das eigentlich auch auffallen.

Zitat von Trudi11:
Und dann such mal mit einer Benzoabhängigkeit einen neuen Arzt!Ich kenne einige, die man direkt in die Entgiftung schicken wollte.
Benzoverodnung an Abhängige gilt inzwischen als Kunstfehler und der Arzt bewegt sich juristisch auf sehr dünnem Eis...
Also gibt es sicher einige, die bei langjährigen Patienten weiterverordnen, aber sich hüten, weitere Abhängige zu produziern.
Was willst du damit sagen? Natürlich wird ein Arzt, der seinen Beruf auch nur halbwegs ernst nimmt, versuchen, eine Suchterkrankung adäquat zu behandeln und den Betroffenen zum Entzug zu bewegen. Und dass Benzos bei anamnestisch bekannter Suchterkrankung kontraindiziert sind, steht seit 20 Jahren auf den Beipackzetteln. Kein Mensch redet davon, mutwillig Abhängigkeiten zu produzieren... Dass manche Ärzte die Sorglosigkeit der Vorverschreiber dann mittels Holzhammer auf Kosten des Patienten korrigieren, steht auf einem anderen Blatt.

Zitat von Trudi11:
Ich hab den Eindruck, daß Du was Verornung angeht, recht komfortabel lebst, sonst würde das ein Deine Gedanken mit einfließen.
Hm, ich bin privat versichert, nicht benzoabhängig und habe bisher primär Ärzte kennengelernt, die durchaus anständig mit ihren Patienten umgehen. Dazu gehört u.a. das Bewusstsein, dass Zwangsbehandlungen gegen die Grundrechte verstoßen und dass ein kalter Entzug (durch simples Nichtverschreiben) lebensbedrohlich sein kann. Eigentlich kann der Arzt nur aufklären und z.B. eine Krankenhauseinweisung anbieten. Egal, wie seine Einstellung zur Benzoabhängigkeit ist (die er ad hoc sowieso nicht überblicken kann), bekommt er Riesenprobleme, wenn er ein regelmäßig eingenommenes Medikament verweigert und der Patient danach mit einem schweren Krampfanfall zu Boden geht.

Zitat von Trudi11:
Wenn Du das Risiko sog. Schäden durch Therapie mit der Suchtgefahr von Benzos vergleichts, sorry, da komm ich nicht mehr mit...
Jede Behandlung hat Risiken, ganz einfach. Man kann auf ein notwendiges Antibiotikum allergisch reagieren und einen lebensbedrohlichen Schock erleiden. Man kann beim Chiropraktiker falsch eingerenkt werden und einen Schlaganfall erleiden. Man kann bei unsachgemäßer Psychotherapie suizidal dekompensieren. Und man kann bei unsachgemäßer Verwendung von Benzodiazepinen abhängig werden. Alles worst case Szenarien.

Zitat von Trudi11:
Ich finde es sowoieso reichlich seltsam, wie hier jemand, der weitgehend geheilt ist, als arrogant und anmaßend angesehen wird, dafür sekundärer Krankheitsgewinn zur Tugend erhoben wird.
Es geht mir einzig und allein darum, dass ich es anmaßend finde, über anderer Leute (gelungene oder nicht gelungene) Krankheitsbewältigung zu urteilen.

Liebe Grüße
Christina

06.08.2012 16:42 • #80


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