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EddardStark
Ich weiß es nicht. Die ganze Panikattacke fing vor 6 Jahren mit einem Ohnmachtsanfall an. Es kam bei einem Magen-Darm-Virus. Alles eigentlich verständlich und war nicht weiter schlimm.
Ich hatte aber am gleichen Tag meine erste Panikattacke. Es gab auch Zeiten da ging es mir richtig gut aber aktuell wieder sehr schlecht.
Alles fing wieder an vor vier Monaten mit nächtlichen Kolliken im Oberbauch bis in den Rücken, inkl. Notfallaufnahme. Aber die Ärzte fanden bis jetzt nichts und ich hatte es auch seit einem Monat nicht mehr.

Ich kann nicht alleine zu Ärzten, nicht alleine Bahn oder Bus fahren, nicht alleine Einkaufen, nicht alleine zuhause sein. Ich probier es immer wieder ab es wird abgestraft mit schweren Atmen können, Druck auf der Brust, Innere Unruhe, Angst, schlussendlich Panik.
Ich weiß nicht warum ich nicht alleine sein kann.

In meiner Jugend (14 Jahre) hatte ich ein Krampfanfall mit Reanimation und hatte danach kaum Privatsphäre. Meine Eltern hatten mich einige Zeit streng im Blick. Seitdem ich 16 Jahre alt war genoß ich alles. Party, Alk. (keine Dro.) und naja Mädels halt.

Ich weiß nicht was ich noch machen kann. Ich würde mich gerne wieder normal fühlen aber das les ich hier oft und irgendwie hat man das Gefühl die meisten hier haben es ein Leben lang.

02.11.2017 00:17 • x 1 #21


T
Ich habe exakt genau die selben Probleme!

Gerade war ich einkaufen und sobald es Richtung Kasse geht, kommt die Panik (Schwitzen, Gefühl ohnmächtig zu werden, Schwankschwindel sowie Zeige- und Mittelfinger an den Hals halten um den Herzschlag zu kontrollieren.

Meine Herzneurose habe ich seit ca. 2015, da war ich mal beim Kardiologen, weil ich dachte es hat Aussetzer. 24h EKG, Ultraschalluntersuchung haben keinen Befund auf eine Schädigung ergeben.

Manchmal muss ich den ganzen Tag nur an mein Herz oder an das anderer Menschen denken. Die intensive Macke mit dem Herz kam letztes Jahr. Als ich meinen Hund tot nach Hause fahren musste.

Ich war danach stark Alk. und fahre seid der Attacke im Auto auch kein Auto mehr. Mein Radius ist beschränkt auf 2 Km. Ich muss immer in der Nähe von meinem Krankenhaus sein, falls der Ernstfall mal eintritt.

Würde mich freuen wenn wir gemeinsam einen Weg aus diesem Dilemma finden

02.11.2017 22:51 • #22


A


Die böse Supermarkt-Kasse

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EddardStark
Zitat von tom89hh:
Ich habe exakt genau die selben Probleme!

Gerade war ich einkaufen und sobald es Richtung Kasse geht, kommt die Panik (Schwitzen, Gefühl ohnmächtig zu werden, Schwankschwindel sowie Zeige- und Mittelfinger an den Hals halten um den Herzschlag zu kontrollieren.

Meine Herzneurose habe ich seit ca. 2015, da war ich mal beim Kardiologen, weil ich dachte es hat Aussetzer. 24h EKG, Ultraschalluntersuchung haben keinen Befund auf eine Schädigung ergeben.

Manchmal muss ich den ganzen Tag nur an mein Herz oder an das anderer Menschen denken. Die intensive Macke mit dem Herz kam letztes Jahr. Als ich meinen Hund tot nach Hause fahren musste.

Ich war danach stark Alk. und fahre seid der Attacke im Auto auch kein Auto mehr. Mein Radius ist beschränkt auf 2 Km. Ich muss immer in der Nähe von meinem Krankenhaus sein, falls der Ernstfall mal eintritt.

Würde mich freuen wenn wir gemeinsam einen Weg aus diesem Dilemma finden


Ich bin dabei

Ich wohn zufällig 400 Meter neben dem Stadtkrankenhaus aber das ist tatsächlich Zufall.
Was hast du denn für Symptome über den Tag verteilt?
Wie oft hast du richtige Panikattacken (also wirklich krasse mit Todesangst und dem Gedanken jeden Moment ist es vorbei).

Herzliches Beileid auch wegen deinem Hund!

02.11.2017 22:58 • x 1 #23


T
Ging ja schnell deine Antwort, vielen Dank dafür und für's Beileid

Also extreme Anfälle habe ich immer noch wenn ich mal zu viel Alk. getrunken habe. Ich war mal eine Zeit lang (ca. einen Monat) abstinent. Aber wegen meiner Arbeits- und Interessenlosigkeit, trinke ich so 1-2 mal in der Woche 5. B..

Ich habe mehrmals im Monat jedoch richtige Anfälle, als wenn ich gleich sterben muss. Kommt immer drauf an...
Alle 2 Monate muss ich mit dem Rettungswagen ins UKE. Da wird aber nicht viel gemacht, nur Blut abgenommen, eine Pille gegeben und das wars.

Vor 2 Wochen war der ärztliche Notdienst hier und hat mich eingewiesen, das UKE hat mich aber nicht aufgenommen und nun soll ich Ambulant behandelt werden. War nicht ganz einfach so einen Termin zu bekommen.

Ansonsten geht es mir morgens und abends am besten. Wenn ich aufstehe ist alles easy, so ab 12 -13 Uhr geht dann jedoch der Kopfdruck und Schwindel los. Als würde alles um mich herum nicht wirklich erscheinen. Das ebbt dann so gegen 18 Uhr ab. Ich habe das Gefühl es könnte mit der Verdauung oder so zusammenhängen?

Wie ist es bei dir? Hast Du auch jeden Tag Beschwerden?

Viele Grüße

02.11.2017 23:08 • #24


T
Achja, ich kann auch nicht lange stehen. Wenn ich einmal um den Block gehe wird mir schon komisch! Mit Nachbarn im Stand ins Gespräch kommen geht gar nicht. Da muss ich mich abstützen. Habe sonst das Gefühl mein Blut fließt aus dem Kopf... Und ich muss umfallen...

Als 12jähriger hatte ich eine Epiphyseolysis capitis femoris (Hüftkopf beim Fahrradunfall rausgerutscht). Mhhh das hat eigentlich keine Spätfolgen, aber kann sein das ein Trauma oder so hochgekommen ist... Also bezüglich der Standunsicherheit.

Ich habe auch immer so ein Zucken im Kopf was durch den Rücken geht. Kennst Du sowas auch?

02.11.2017 23:22 • #25


EddardStark
Zitat von tom89hh:
Achja, ich kann auch nicht lange stehen. Wenn ich einmal um den Block gehe wird mir schon komisch! Mit Nachbarn im Stand ins Gespräch kommen geht gar nicht. Da muss ich mich abstützen. Habe sonst das Gefühl mein Blut fließt aus dem Kopf... Und ich muss umfallen...

Als 12jähriger hatte ich eine Epiphyseolysis capitis femoris (Hüftkopf beim Fahrradunfall rausgerutscht). Mhhh das hat eigentlich keine Spätfolgen, aber kann sein das ein Trauma oder so hochgekommen ist... Also bezüglich der Standunsicherheit.

Ich habe auch immer so ein Zucken im Kopf was durch den Rücken geht. Kennst Du sowas auch?


Du solltest auf jeden Fall eine psychotherapeutische Behandlung anfangen um deine Angst zu stoppen.
Ich kenn einige der Symptome. Das mit dem Zucken vom Kopf in den Rücken gehört mal von einem Neurologen abgeklärt weil das ein mögliches Symptom für eine bestimmte Erkrankung ist die ich jetzt nicht nennen werde.
Nichts desto trotz. Wenn der sagt du hast nichts - dann finde dich direkt damit ab. Dann ist es nur die Psyche, eine Verspannung in der HWS, vielleicht eine Blockade der Kopfgelenke. Alles nichts schlimmes. Man darf nur nicht panisch darauf reagieren.

Das mit dem Alk. ist sicher schwer in den Griff zu bekommen aber du solltest komplett auf Koffein und Alk. verzichten - meine Meinung nach. Das sind nur Trigger für die Angst die du aktuell nicht gebrauchen kannst.

03.11.2017 12:03 • #26


Hotin
Hallo Eddard,

Zitat:
Ich kann nicht alleine zu Ärzten, nicht alleine Bahn oder Bus fahren, nicht alleine Einkaufen, nicht alleine zuhause sein.
Ich probier es immer wieder ab es wird abgestraft mit schweren Atmen können, Druck auf der Brust, Innere Unruhe,
Angst, schlussendlich Panik.


Wenn ich Deine Geschichte lese, fällt mir etwas auf.
Zitat:
Die ganze Panikattacke fing vor 6 Jahren mit einem Ohnmachtsanfall an.

Zitat:
In meiner Jugend (14 Jahre) hatte ich ein Krampfanfall mit Reanimation


Kann es sein, dass sich in Deinem Kopf etwas festgesetzt hat? Du hast zwei bedrohliche Situationen erlebt, in denen
Du Hilfe benötigt hattest. Bestimmt ist es nicht leicht, wenn Du Dich daran erinnerst.
Nun kann es sein, dass Du daraus Deine Angst entwickelt hast, nicht allein sein zu wollen.
Dies wäre für mich einerseits verständlich. Nur siehst Du jeden Tag, wie sehr Dir das Gefühl
einen großen Teil Deiner Lebensqualität nimmt.

Falls ich Recht haben kann, solltest Du Dir allen Mut zusammen nehmen, viel häufiger wieder Zeiten allein zu verbringen.
Dir wird nichts Schlimmes dabei passieren.
Das bedeutet viel Übung und den Willen, wieder Vertrauen in Dich zu gewinnen.

Zitat:
Ich kann nicht alleine zu Ärzten, nicht alleine Bahn oder Bus fahren, nicht alleine
Einkaufen, nicht alleine zuhause sein.


Wenn Du den Satz etwas abänderst, wird daraus.
Noch habe ich Angst, allein zu Ärzten, mit Bus und Bahn zu fahren, alleine einzukaufen
und habe auch Angst alleine zuhause zu sein.
Immer befürchte ich, es ist niemand da, falls mir doch etwas passiert.

Zitat:
Ich probier es immer wieder ab es wird abgestraft mit schweren Atmen können, Druck auf der Brust,
Innere Unruhe, Angst, schlussendlich Panik.


Da wird nichts abgestraft. Du musst daran glauben, dass Dir nichts passieren wird, auch wenn Du allein bist.
Noch scheinst Du Dir da total unsicher zu sein.


Hast Du einen Psychologen, der Dir helfen kann Dein Selbstbewusstsein an diesen Stellen wieder zu stärken?

Viele Grüße

Bernhard

05.11.2017 12:38 • x 1 #27


EddardStark
Erstmal vielen Dank für die tolle Antwort.

Ich such gerade wieder ein Psychologen. Bin auch am überlegen ein 5 Wochen Programm in einer Tagesklinik zu machen weil es echt momentan unmöglich ist das Leben zu genießen und Dinge alleine zu machen. Ich bin ständig auf Hilfe angewiesen.

Ja ich bin mir noch total unsicher. Diese ständigen Adrenalinschübe, dieses ständige Herzrasen und vor allem dieser Druck auf der Brust verbunden mit Luft aufstossen. Das kann doch alles nicht richtig sein.
Ich denk da garnicht mal an bestimmte Krankheiten.

Weiterhin weiß ich das eine Panikattacke nicht einfach so bei mir verschwindet. Wenn mein Körper will lässt er mich stundenlang in Alarmbereitschaft mit hohem Puls und ich komm da nie aus dem Teufelskreis ohne mich zurück zu ziehen.

05.11.2017 15:10 • #28


Hotin
Hallo Eddard,
Zitat:
Ja ich bin mir noch total unsicher. Diese ständigen Adrenalinschübe, dieses ständige Herzrasen und vor allem
dieser Druck auf der Brust verbunden mit Luft aufstossen. Das kann doch alles nicht richtig sein.


Was heißt, nicht richtig sein.
Vermutlich verhinderst Du durch Deine Dauerangst, dass sich Dein Kopf und Dein Körper überhaupt noch entspannen können.
Wenn Du es nicht richtig findest, dann mach es in Zukunft richtig. Du kannst das selbst bestimmen.
Zitat:
Ich denk da garnicht mal an bestimmte Krankheiten.


Nicht nötig, Du hast das Wichtige in Dein Unterbewusstsein verlagert. Das Schlimme daran ist.
Damit, dass Du einen Teil Deiner bewussten Kontrolle an das Unterbewusste abgegeben hast, ärgern Dich
Deine Gefühle, weil Du es ihnen erlaubt hast ein Eigenleben zu führen.
So bist Du nur noch selten Dein eigener Chef. Dein Unterbewusstsein erzählt Dir nun
nach dem Zufallsprinzip, was Du tun sollst.
Das würde mir auch Angst machen.
Das kannst Du Dir etwa so vorstellen, wie wenn 5 jährige Kinder beginnen ihre Eltern zu erziehen. Ob das sinnvoll ist?

Zitat:
Weiterhin weiß ich das eine Panikattacke nicht einfach so bei mir verschwindet.


Das finde ich normal. Es kann nicht anders funktionieren. Eine Panikattacke ist ein Energiestoß. Diese Energie
drückt Dich an die Wand. Sie hält Dich dort auch eventuell stundenlang fest. Wenn Du Dich dagegen nicht wehrst,
bleibt das auch so.
Energie kann nicht einfach verschwinden. Das ist nach den Gesetzen der Physik nicht möglich. Ein Auto bleibt auch
erst dann stehen, wenn Du bremst, also Energie wegnimmst, oder gegen eine Wand fährst.
Sonst würde es rollen, bis das Benzin alle ist.

Viele Grüße

Bernhard

05.11.2017 15:53 • x 1 #29


EddardStark
Also ich hab mir das jetzt durchgelesen und will es erstmal sacken lassen.
Deine Worte haben in mir gerade echt viel ausgelöst. Viele Gute Dinge auch.

Ich werde mich sicher nochmal zu Wort melden aber danke dir erstmal für deine Hilfe.

Darf ich dich noch Fragen: Bist du Psychologe? Hast du das alles schon selbst durch und hilfst jetzt anderen?

05.11.2017 16:19 • x 1 #30


Hotin
Hallo Eddard,

Vieles, was ich schreibe, habe ich auch selbst erlebt.
Als junger Mensch habe ich sehr unter Ängsten gelitten. Panikattacken kenne ich jedoch nur im Ansatz.
Ich glaube ich habe ein gutes Einfühlungsvermögen in menschliche Gedanken.
Daher habe ich auch schon sehr vielen Menschen im Privatleben geholfen.
Dies ist nicht so schwer, wenn beide ehrlich sind.

Ein Psychologe bin ich nicht, sondern ein Mensch wie Du.
Ängste entstehen meiner Meinung vor allem durch falsche Bewertungen der eigenen Erlebnisse, durch falschen
Umgang mit anderen Menschen und am häufigsten durch falsche Gespräche mit sich selbst.
Etwas mehr über mich kannst Du auf meiner Internetseite http://www.weniger-angst.de erfahren.

Bernhard

05.11.2017 17:00 • x 1 #31


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